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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : !!! Medizin als Passion oder Finger davon !!



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letitbe
23.10.2002, 03:40
An alle die sich noch nicht entgültig entschieden haben ob sie nun wirklich Medizin studieren sollten oder nicht. Kurz zu mir : Ich studiere nicht Medizin ! und schreibe diese Zeilen auch nicht aus Neid oder sonstigen Gründen der Begehrlichkeit ! Schon gar nicht aus Frust etc.



Zum Thema :
Sicherlich sagt man jeder solle nach seinen Talenten und Neigungen studieren bzw. das machen und dem nachgehen was ihm am meisten liegt. Nun ist folgendes Symptom zu diagnostizieren. Schon seit Altersheer fällt nicht selten auch gerade bei Schülern mit guten Noten all zu oft die Entscheidung zu Gunsten des Medizinstudiums. Vielmehr scheint dies schon von vorneherein festzustehen, obwohl es gerade heute viele andere Möglichkeiten die vermeintlichen für die Medizin benötigten Talente auszunutzen und einzusetzen. Aber Medizin ist vergleichbar mit Jura eben schick und gutes tut man ja auch. All diejenigen jungen Studenten die noch immer davon überzeugt sind eine Passion zu erfüllen, auch wenn sie schon durch erste Einblicke in die Klinik eingesehen haben, dass die Dr. Stefan Frank Serien doch nicht ganz den Hang zur Realität beanspruchen (dazu gehört besonders oft das weibliche Geschlecht) aber eigentlich immer schon anderen Menschen helfen wollten werden jetzt vehement protestieren. Jedem seine Meinung doch bitte keine Vorurteile.

Die Realität für dieses Studium sei bedacht und ist die (alle Ärzte werden dies auf Anfrage bestätigen) :

- kein Arzt würde heute mit ruhigem Gewissen ohne weiteres zu einem Medizinstudium raten (wirtschaftlich wie beruflich bzw. politisch bedingt) . Die Gründe nur kurz genannt:

Das Gesundheitssystem in Deutschland ist marode und heruntergewirtschaftet. Der Missstand des Gesundheitssystems (Krankenkassen Überschuldet, Klinikschließung, Budgets, Deckelung,teure Pharma,Ärztemangel,alte Geräte...) der durch die Politik nicht mehr aufgehallten allenfalls verzögert werden kann (die Rot-Grüne-Regierung tut ihr übriges ) schlägt sich zu 100 % zu erst auf die Ärzte und natürlich auch die Art und Weise wie Ärzte behandeln können nieder. Frei ist der Arzt bei seiner Behandlungsplanung schon lange nicht mehr. Er bekommt von nicht kundiger Instanz vorgeschrieben was er wie wann wo warum Verschreiben tun oder lassen soll oder muss. Mit anderen Worten er wird von der Politik reguliert und ist nicht mehr in der Lage wirklich frei über die Behandlung zu entscheiden. ( es sei den der Patient bezahlt bar bzw. ist privat Patient wobei man davon nicht leben kann geschweige den die Praxis finanzieren).

"Unser Gesundheitswesen ist mal wieder zu teuer. Also dachte sich unsere Gesundheitsministerin etwas Schlaues aus: Da Ärzte bekanntlich nicht gut rechnen können, sollen Sie nur noch den Wirkstoff statt des Medikaments verschreiben. Der Apotheker soll dann das preiswerteste Präparat mit diesem Wirkstoff wählen.
Ich sage: Jawoll, super Idee. Nur nicht weit genug gedacht. Ich schlage vor, der Arzt sollte nur die Krankheit diagnostizieren und den Rest dem Apotheker überlassen. Die TV-Werbung macht es uns ja schon vor: Der rülpsende Aal-Verkäufer verlangt in der Apotheke etwas gegen Sodbrennen und die unsäglich blonden Zwillinge, die ihn aus unerfindlichen Gründen begleiten, helfen dem gestressten Apotheker und empfehlen die Firma ratiopharm. Der niedrigen (guten) Preise wegen. Das ist doch die Lösung: Diagnose und Medikamentenwahl in Patientenhand. Man bedenke allein die Ersparnis durch nicht mehr benötigten Rezeptblöcke.
Und nächstes jahr werden Krankheiten dann ganz verboten. Das wird schön."

Diese schon immer existente form der Kontrolle der Medizin durch die Politik wird und kann sich nur noch verschärfen. Die Kassen sind leer und werden es auch bleiben. Also wird zu aller erst an den staatlichen Systemen wie gesetzlicher Krankenversicherungen etc. gespart. Kein anderer Beruf bzw. keine andere Berufsgruppe wie die Ärzte lassen sich so bzw. können so leicht kontrolliert werden wie die dt. Ärzteschaft. Man stelle sich nur Anwälte vor und ihr aufbegehren gegen staatliche Sanktionen. Der Tumult wäre groß. Aber mit Ärzte kann man es ja machen. Die sagen ja nix denkt man sich. Doch damit ist nun auch bei dem letzten Teil der Ärzte die immer noch ihren Berufsstand schützen wollten und die Passion hochhalten wollten entgültig Schluss. Allmählich wird klar welche Auswirkungen die betriebene Politik der Budgets , Positivlisten etc hat. Ganz zu schweigen von dem Löwenanteil den die Pharma Industrie an diesem Zustand mit zu tragen hat. Nirgendwo in der EU sind Medikamente im Schnitt so teuer wie in Deutschland was sich natürlich auf die Kosten der Behandlung und somit af die Kosten die auf die Kassen zukommen niederschlägt. Genau hier wird jedoch seitens der Regierung nichts unternommen. Man will ja die Pharmaindustrie nicht schwächen gerade in solchen Zeiten. Da wird der Rotstift eben mal wieder bei den Ärzten angesetzt, indem die Budgets gekürzt werden , etc. . Damit nicht genug die Ärzte werden natürlich auch direkt von den Kassen als der Kostenverursachende Faktor an den Pranger gestellt und für die Kosten verantwortlich gemacht. [ Kleiner Berufstipp : Leiter einer AOK Stelle : Verdienen mehr als jeder Arzt ]
Da kommen die Abrechnungsbetrugsvorwürfe gegen gleich die ganze Ärzteschaft genau richtig.

Es ist also um es kurz zu machen nicht einzusehen erst 6-7 Jahre mühsam zu studieren dann weitere acht Jahre unter absolut nicht Dr.Stefan Frank Bedingungen weitere 5-6 Jahre Dienst zu schieben um dann unter einem Hungerlohn den Facharzt zu machen um danach weitere 10-15 Jahre zu einem die Anstrengungen nicht rechtfertigenden Lohn zu arbeiten in einem angesehen davon vollkommen überholten Hierarchischen System zu arbeiten um evt. mit 40-50 sein eigener Chef in Klinik oder Praxis zu sein. Wie dem auch sei. Der aktuelle Ärztemangel gerade in den Hausarztpraxen und besonders in der Klinik (AA bzw. AIP) zeigt deutlich, dass sich nunmehr auch junge Mediziner (GOTT SEI DANK) nicht mehr alles gefallen lassen. Muss man das nach 6 harten Jahren ? Wohl kaum.

Klinik :

das heißt Dienste , Nachtdienst , Überstunden, Stress
kein Personal (nicht genug), 80 h Woche, etc...
Hört sich besser an als es ist.
Therapie für angehende Medizin-Studenten : Ab in die nächste Klinik und einfach mal nachfragen kein vernünftiger Arzt wird euch den exklusiven Einblick in den Dr.Stefan Frank Alltag verwehren.
Macht euch ein repräsentatives Bild von der Realität !!!
Praxis :

Kein Hausmeister oder Installateur würde für das Budget eines Hausarztes für einen Hausbesuch auch nur ans Telefon gehen, geschweige den um 3 Uhr morgens ausrücken.

- Budgets

!!! http://www.dr-mueck.de/HM_Politik/HM_Punktwerte.htm !!!

http://www.medical-tribune.at/homepage/politik/budget_druck.htm

- Wer will schon als Hausarzt nur Gesunde behandeln Schnupfen, etc..
( nur ein weiterer Grund)


Meine Bitte : :-meinung

Prüft euren Wunsch nochmals genau nach. Es gibt zig andere wirklich attraktive Berufsfelder. Gerade die Naturwissenschaften, wie Physik oder Chemie werden im Moment wieder verstärkt gefragt. Nur um Medizin nahe Bereiche zu nennen. Versucht nicht einem Ideal entsprechen zu wollen das es evt. nicht gibt noch geben kann.


Ich möchte mit einem Ausspruch einer Ärztin schließen die mir selbst ins Gesicht gesagt hat : Sie hätte Medizin studiert, weil sie nicht wusste was sie machen wollte und sich nicht für besonders Intelligent hielt /hält. (Kann nicht so ganz stimmen denke ich mir ) Aber Büffeln und lernen hätte sie immer schon gekonnt. Medizin meint sie und da geben ihr auch andere Ärzte recht sei kein anspruchsvolles Fach, da es in der Realität zu 99,9 % aus täglich sich wiederholenden immer gleichen monotonen Rutinen und Abläufen besteht denen sich ein freier Geist nur schwer unterwerfen kann. Jemand der wirklich Talent auf einem Gebiet hat soll dies anders nutzen ! Dies ist auch genau das was diese Ärztin sagen will. Da sie aber kein anderes Talent gefunden hat hat sie eben Medizin studiert, was sie heute ein wenig bereut. Bitte ! Verkrüppelt euch bitte nicht an dem System. Es wird euch einholen.


Es gibt zwei Arten von Ärzten die einen müssen arbeiten um zu überleben, die anderen können es sich einfach leisten täglich wie es dem Bild entspricht, in ihrer Praxis der Wohlpfeilen Gesellschaft in der hausärztlichen Praxis zu hofieren und zu zelebrieren. Dazu jedoch gehört die Minderheit.



In unserer Familie gibt es nur Ärzte. Leider !!!
Diese haben zu wahrlich besseren Zeiten studiert und gewirkt.
Auch wenn der ein oder andere woanders ebenfalls sicher besser aufgehoben wäre.

Wer immer noch Medizin studieren will und meint wirklich mit vollem Einsatz dahinterstehen zu können, soll dies natürlich tun, sich aber ALLER damit verbundenen Konsequenzen bewusst sein. Medizin ist nunmal fast nur Elend, Leid, Sterben und Krankheit [Angesehen davon brauchen wir ja auch ein paar gute Reparateure ,Zusammenflicker und Gesundmacher)
Aber verkauft euch nicht unter Wert ! NC hin oder her.
Jedoch wäre dies genau das falsche Zeichen an die Politik, die sich aber auch so leider nicht wesentlich ändern wird.

In diesem Sinne

und dass ihr mir nicht sagt ich hätte euch nicht gewarnt

J.R. let it be

www.geva-institut.de

http://www.geva-institut.de/privatkunden/schueler_studenten/ebw/index.htm

netguru
25.07.2003, 06:47
Keine direkte Anwort, sondern nur mal so allgemein, nachdem ich als Gehälter für Assistenzärzte in diesem Forum alles zwischen 1600 Euro brutto und 5 Mio im Jahr (muß aber Radiologie sein und Prädikatsexamen, hey ich sollte Medizin studieren, hätte schon immer an jeder Uni damit anfangen können ...) gelesen habe.

Auch als Medizinstudent müßte man doch aus der Grundschule die Begriffe Angebot und Nachfrage kennen. Mehr als 3000 Euro netto im Monat, um mal einen realistischen Wert zu nehmen, ist ein durchschnittlciher Mediziner mit wenigen Jagren Berufserfahrung einfach nicht wert.

Da hilft auch die Pilotenstreik-Einstellung nix: Wir haben so viel Verantwortung. Die würde nur dann wie gewünscht bezahlt werden, wenn der Normalfall der Absturz wäre oder es einen Unterschied macht, wer fliegt.

Oft monotone Tätigkeiten werden auch bei Gymnasium-Oberstufenlehrern, um eine vergleichbare Tätigkeit zu nehmen, nicht besser bezahlt, ein Arzt verdient sogar etwas mehr und kann niedergelassen sein Glück versuchen.

Es verdient auch nicht jeder Ingenieur, Anwalt oder Diplom-Kaufmann mehr als ein durchschnittlicher Arzt. Ein Wirtschaftsprüfer vielleicht 400.000 im Jahr, aber die Ausbildung ist mindestens genauso lang und es werden genauso viele wie Chefärzte. (mindestens 5-6 Jahre Studium, die Regelstudienzeit wird an keiner Uni von den besten erreicht, üblicherweise 2-3 Jahre Promotion (nicht während des Studiums möglich), 3 Jahre Steuerberaterausbildung, 3 Jahre Wirtschaftsprüfer, praktische Arbeit, angesehene Dozenttätigkeiten neben der Kanzleiarbeit, also mit 60 Stunden kommt der auch nicht annähernd aus.

Dasselbe gilt für Patentanwälte, andere Ingenieure und Berater, die sind auch nicht nach dem Diplom gemachte Leute (oder gar schon wenn sie einen Studienplatz haben).

Zugegeben, der öffentliche Dienst und die notwendige Verstaatlichung weiter Teile des Gesundheitswesens führt manchmal zu Zwangsüberstunden exorbitanten Ausmaßes und zeitlichen Verschiebungen bei Gehaltsanpassungen, trotzdem werden Mediziner ganz normal bezahlt und das meist im öffentlichen Dienst, nach dem was ihre Tätigkeit eben bringt und nachdem, wie ersetzbar sie sind. Genauso wenig reicht es, sich ein Schild Schönheitschirurg dranzukleben um reich zu werden.

Ich schreib das nur mal so, nachdem mich einige Beiträge, besonders die mit den Millionen von einem aus der Vorklinik, etwas erheitert haben, wie wohl auch die meisten Medizinstudenten, die in der Regel auch ganz andere Motive haben. Mein Vater verdient jetzt mehr als die allermeisten Chef-Chirurgen, ist aber nach dem Studium jahrelang Trabi gefahren, was auch in der DDR ein Kleine-Leute -Auto war. Naja und die Ärzte bei mir im Haus fahren irgendwelche klapprigen Kisten, hätten sie Wirtschaftsingenieurwesen studiert, aber wollten ja lieber auswendig lernen. Ich kann über die nur lachen, viel Arbeit ist noch nie ein Zeichen von Intelligenz gewesen.

In Wahrheit liebe ich fast alle MedizinstudentInnen. :-top
Oft stehen die auf TT-Fahrer, die Zeit haben.

FataMorgana
25.07.2003, 10:02
Original geschrieben von netguru
trotzdem werden Mediziner ganz normal bezahlt

Das AiP kennst Du aber auch, oder?

hibbert
25.07.2003, 10:07
@NG

Wo nimmst Du eigentlich Deine Arroganz her?? Ist das Neid, hervorgerufen durch eine falsche Berufswahl?? Komplexe das Falsche studiert zu haben??
Du scheinst es bitter nötig zu haben..... :-( :-( :-(

netguru
25.07.2003, 10:14
Ich wollte eigentlich nur ausdrücken, dass so ein Jahr AiP (so Ähnluch sicher auch später noch) was Ziemlich Normales ist, wenn man eine besonders hohe Qualifikation anstrebt. Bezig sich auf etwa ein Dutzend Beiträge, in denen von einem Stundenlohn von 3 Euro die Rede war.

Nein, traue mir Medizin nicht zu, und eine Medzinstudentin im Haushalt reicht ja auch.

Welche Arroganz ? *verwundertschau*

FataMorgana
25.07.2003, 10:37
Original geschrieben von netguru
Ich wollte eigentlich nur ausdrücken, dass so ein Jahr AiP (so Ähnluch sicher auch später noch) was Ziemlich Normales ist, wenn man eine besonders hohe Qualifikation anstrebt.

Erstens ist es nicht ein Jahr, sondern 18 Monate lang. Zweitens ist es nicht mehr normal, wenn man vorher bereits 1 Jahr ohne jegliche Bezahlung PJ gemacht hat. Es ist dann der finanzielle Ruin.

netguru
25.07.2003, 12:11
Ich verstehe Dein Anspruchsdenken nicht. Ein lediger AIP, der am 1.1.2002 mit 30 Jahren Mitglied des Versorgungswerkes geworden ist, monatlich 1.200 Euro brutto verdient und dementsprechend Beiträge zur ÄVWL geleistet hat, bezieht ein monatliches Nettogehalt in Höhe von 878,68 Euro. Würde er zum Inkrafttreten der Satzungsänderung 2003 berufsunfähig, erhielte er eine monatliche Berufsunfähigkeitsrente in Höhe von 777,29 Euro. Fürs Nichtstun. ;-)

Rugger
25.07.2003, 18:40
Original geschrieben von netguru
Ich verstehe Dein Anspruchsdenken nicht. Ein lediger AIP, der am 1.1.2002 mit 30 Jahren Mitglied des Versorgungswerkes geworden ist, monatlich 1.200 Euro brutto verdient und dementsprechend Beiträge zur ÄVWL geleistet hat, bezieht ein monatliches Nettogehalt in Höhe von 878,68 Euro. Würde er zum Inkrafttreten der Satzungsänderung 2003 berufsunfähig, erhielte er eine monatliche Berufsunfähigkeitsrente in Höhe von 777,29 Euro. Fürs Nichtstun. ;-) Und das macht es jetzt besser, oder wie????!!!! :-??? :-(

R.

Froschkönig
25.07.2003, 18:43
Original geschrieben von netguru
Ich verstehe Dein Anspruchsdenken nicht. Ein lediger AIP, der am 1.1.2002 mit 30 Jahren Mitglied des Versorgungswerkes geworden ist, monatlich 1.200 Euro brutto verdient und dementsprechend Beiträge zur ÄVWL geleistet hat, bezieht ein monatliches Nettogehalt in Höhe von 878,68 Euro. Würde er zum Inkrafttreten der Satzungsänderung 2003 berufsunfähig, erhielte er eine monatliche Berufsunfähigkeitsrente in Höhe von 777,29 Euro. Fürs Nichtstun. ;-)

Damit ist schon mal Dein Job klar :

Versicherungsvertreter.

Dir ist hoffentlich auch klar, daß dieser Satz Bullshit ist, oder ? Der Inhalt mag ja stimmen, aber
1. Wer will mit 31 Berufsunfähig sein ?
2. Wer kann von knapp 800€ im Monat leben ? (Also ich wohne in München, da wär das ein wenig ! schwer !
3. knapp 800 € Für´s nichtstun ? SUPER. knapp 900€ für 200 Stunden im Monat.....hab ich mich jetzt verrechnet oder ist das supersch*** ?
4. Dein Satz ist immernoch Bullshit
5. Er geht völlig am Thema vorbei

Schönes WE, der Frosch

P.S. ANSPRUCHSDENKEN ????? *Kinnladevombodenaufklaub*
Es ist also anspruchsdenken, nach 6 Jahren ausbildung eine halbwegs vernünftige Bezahlung zu erwarten ???? Geht´s noch ?????????

FataMorgana
25.07.2003, 18:51
Original geschrieben von netguru
Ein lediger AIP

Schon mal daran gedacht, dass es auch verheiratete AiPs gibt? Und sogar solche mit Kindern?

Also das mit dem Anspruchsdenken war schon ein Knaller.

Du fängst wirklich an, hier rumzunerven, netguru.

Die Niere
25.07.2003, 19:12
Ich hab ein total cooles Phänomen grad auf meinem Bildschirm entdeckt...wenn man länger als 30 Sekunden auf netguru's Beiträge schaut erscheint ganz langsam eine schwer zu deutende Schrift, aber ich konnte es in letzter Sekunde lesen: "Don't feed the trolls"

in diesem sinne, die niere

alctr
25.07.2003, 20:09
netguru: nur mal so ne frage ... bist du in diesem forum hier auf klienten-fang aus oder worin besteht dein ausführliches interesse an einem medizin forum? vorallendingen weisst du immer alles sehr gut und bist sehr bestimmt in deinen maßstäben

Herzstromkurve
25.07.2003, 20:29
@letitbe: Also ich würde wieder Medizin studieren und kann auch nicht generell davon abraten. Sicher gibt es Phasen, in denen Du frustriert bist und die Ausübeng des Arztberufes wird uns nicht gerade erleichtert. Aber insgesamt ist das potentielle Tätigkeitsspektrum so groß, daß eigentlich jeder was für sich finden kann.

@netguru: Also da gößte Problem der Ärzteentlohnung ist meiner Ansicht nach, daß sie in Deutschland von ein paar Ausnahmen abgesehen leistungsunabhängig ist. D.h. die Arbeit ist aufgabenorientiert wie bei einem Manager (du machst jetzt die uStaion oder den Funktionsbereich egal wielange das dauert), die Bezahlung jedoch entweder BAT-gemäß, wobei eben in Überstunden nicht bezahlt werden, oder Budge-gedeckelt.
Dein Beispiel mit dem Wirtschaftsprüfer hinkt. Der verdient nach max. 15 Jahren Ausbildung 400.000E, ein Facharzt für Innere Medizin braucht Minimum 13-14 Jahre einschließlich einer Zusatzbezeichnung. Dann wird er vielleicht OA und dann nach ein paar Jahren vielleicht CA. Und der bekommt bei den derzeitigen Verträgen keine 400.000€

Rico
25.07.2003, 21:48
Original geschrieben von letitbe
Aber Medizin ist vergleichbar mit Jura eben schick und gutes tut man ja auch. All diejenigen jungen Studenten die noch immer davon überzeugt sind eine Passion zu erfüllen, auch wenn sie schon durch erste Einblicke in die Klinik eingesehen haben, dass die Dr. Stefan Frank Serien doch nicht ganz den Hang zur Realität beanspruchen (dazu gehört besonders oft das weibliche Geschlecht) aber eigentlich immer schon anderen Menschen helfen wollten werden jetzt vehement protestieren. Jedem seine Meinung doch bitte keine Vorurteile. Ich finde, es ist ein ziemliches Vorurteil, den Medizinstudenten diesen Helferkomplex anzuhängen... genauso, wie es ein hauptsächlich bei Nicht-Mediziner verbreitetes Gerücht ist, es sei irgenwie "schick" Medizin zu studieren.
Jeder, der sich mal ernsthaft mit Medizin und dem Studium beschäftigt hat, weiß das das Bullshit ist.

Original geschrieben von letitbe
Die Realität für dieses Studium sei bedacht und ist die (alle Ärzte werden dies auf Anfrage bestätigen) :

kein Arzt würde heute mit ruhigem Gewissen ohne weiteres zu einem Medizinstudium raten (wirtschaftlich wie beruflich bzw. politisch bedingt).Als aufmerksamer IMPP-Fragen-leser bin ich bei absoluten Aussagen immer sofort etwas skeptisch. So auch bei dieser.
Ich kenne genug Ärzte, die zum Studium raten - auch ausdrücklich oder gegen Zweifel argumentieren.
Bei meinem Zivi haben fast alle Ärzte positiv reagiert, als sie erfahren haben, daß ich Medizin machen will.

Original geschrieben von letitbe
"Unser Gesundheitswesen ist mal wieder zu teuer. Also dachte sich unsere Gesundheitsministerin etwas Schlaues aus: Da Ärzte bekanntlich nicht gut rechnen können, sollen Sie nur noch den Wirkstoff statt des Medikaments verschreiben. Der Apotheker soll dann das preiswerteste Präparat mit diesem Wirkstoff wählen.
Ich sage: Jawoll, super Idee. Nur nicht weit genug gedacht. Ich schlage vor, der Arzt sollte nur die Krankheit diagnostizieren und den Rest dem Apotheker überlassen. Die TV-Werbung macht es uns ja schon vor: Der rülpsende Aal-Verkäufer verlangt in der Apotheke etwas gegen Sodbrennen und die unsäglich blonden Zwillinge, die ihn aus unerfindlichen Gründen begleiten, helfen dem gestressten Apotheker und empfehlen die Firma ratiopharm. Der niedrigen (guten) Preise wegen. Das ist doch die Lösung: Diagnose und Medikamentenwahl in Patientenhand. Man bedenke allein die Ersparnis durch nicht mehr benötigten Rezeptblöcke.
Und nächstes jahr werden Krankheiten dann ganz verboten. Das wird schön."Derartige Pamphlete sind völlig kontraproduktiv und werden den komplexen Konstrukten des Gesundheitswesens nicht annährend gerecht.

Seiten wie die des Dr. Mück sind ja nicht unbedingt ein Quell der Objektivität, so wie der gesamte Post Objektivität etwas vermissen läßt.

Ich mach ja jetzt schon ein paar Jahre Medizin und kann diese Bericht überhaupt nicht so bestätigen.
Die Arbeitszeiten und -bedingungen sind kein Geheimnis, jeder Student, der erwachsen genug war, einen ZVS-Bogen auszufüllen, hat reichlich Gelegenheit sich zu informieren. Schon ein Blick in den Ordner "Arzt" im örtlichen BIZ klärt ihn hierrüber auf.

Und wer sich ein bisserl umfassend informiert, der hört früher oder später auch postive Stimmen - wer seine Entscheidung aufgrund Mück'scher Websites fällt, dem kann es ohnehin nicht allzu ernst gewesen sein.

Und letztlich ist die Situation in Deutschland nicht das Hammerargument schlechthin - denn als Arzt ist man im Gegensatz zu beispielsweise Juristen überhaupt nicht an ein land gebunden.
Wenn mir der Arztberuf Spaß macht, dann laß ich mir den doch nicht von nem miesepetrigen Chef versauen (wobei der auch immer mehr zum Klischee wird), dann geh ich eben in die Schweiz.
Ich sag ja auch nicht: "Beim Autofahren kann man ja auch mal im Stau stehen... dann mach ich lieber keinen Führerschein."

netguru
25.07.2003, 22:33
Die Medizinstudentinnen, die ich kenne, haben zumindest bei Studienantritt scheinbar alle so ein Helfersyndrom gehabt, was ich ehrlich gesagt auch sehr bewundert habe. Vielleicht bin ich ja verblendet und merke gar nicht, daß die das nur so sagen, hätten die was Anderes studiert, fände ich sie vermutlich weniger interessant. Ich muß dazu sagen, daß die meist untypische Medizinstudentinnen sind, die aus Nichtakademikerfamilien kommen, und da finde ich dann irgendwie faszinierend, wie gut die sich gemacht haben und wünsche denen immer alles Gute und das alles gut wird. :-)

hobbes
25.07.2003, 22:53
@letitbe: Eigentlich eigenartig, dass du dir so viel Mühe um uns machst. Du hast dich also extra für den grandiösen Artikel bei Medi-Foren angemeldet (Let it be!).

Ich kann dir versichern, dass die allermeisten Medizinstudenten durchaus eine realistischen Vorstellung von ihrer Zukunft in der Klinik haben und auch bereit sind, die Bürden auf sich zu nehmen. Auch ist es uns bekannt, dass im Gesundheitswesen nicht alles zum besten steht. Dass sich hier etwas ändern muss ist unbestritten.

Es ist auch richtig, dass ein Arzt einem jungen Kollegen nicht uneingeschränkt zum Medizinstudium raten soll; denn es braucht schon eine besondere Motivation und die Vision eines Daseins als Arzt.

Dennoch: der Arzberuf ist mit manchen anderen akademischen Berufsbildern vergleichbar. Dies sowohl in Bezug auf Arbeitsbelastung wie auch Salär. Der Unterschied ist nur, dass in Medizin eigentlich jeder eine hohe Belastung hat und in anderen Berufsfeldern die Wahlmöglichkeit zwischen Karriere und und lockerer Teilzeittätigkeit grösser ist.

Würde gerne noch wissen, was eigentlich deine Motivation ist, uns zu warnen: Altruismus ? oder Egoismus ?

Picasso
25.07.2003, 23:41
Original geschrieben von netguru
die aus Nichtakademikerfamilien kommen, und da finde ich dann irgendwie faszinierend,wie gut die sich gemacht haben

irgendwie überheblich! (Schon der "Let it be!"- Artikel...)

wieso glaubst du, dass Akademiker zu sein einen befähigt irgendetwas bestimmtes zu studieren??

Ich glaube nicht das dies sehr aussagekräftig ist!

Es sei denn, du hast bei den Studentinnen Familienforschung betrieben... um herauszufinden welche "Qualifikation" sie haben? Schließlich ist ja alles irgendwie in den Genen begründet! Bist du dabei nur von den Eltern ausgegangen oder noch eine Generation weiter?

Am besten du fängst beim nächsten mal beim Affen an [...] und umreißt dann seinen Weg zum Wissenschaftler! ;-)

Oder hier in Deutschland wird das Kastensystem eingeführt, damit nur die studieren - die aus AKADEMIKER - Familien kommen!

:-meinung

Und um das hier weiter zu Spinnen: Chemiker müssten Chemiker, Maurer Maurer großziehen... Die Kinder wüssten von klein auf, was ihnen blüht ... (würden alle Nachteile kennen)
Aber sie müssten sich nicht mehr entscheiden. Toll nicht?

Die Niere
26.07.2003, 00:23
Ich habe wirklich lange darüber nachgedacht, ob ich hier meinen Senf dazugeben sollte, ich tus mal...

1. letitbe hat sich insg. knapp 24 Stunden in diesem Forum aufgehalten (23.10.2002 - 24.10.2002) und ist nach ihrem Beitrag nie wieder zurückgekehrt...zumindest war sie nie wieder eingeloggt. Und wie hast Du "Netguru" diesen Beitrag bitte wiedergefunden...ich meine das ist fast ein Jahr her....warst ziemlich fleissig beim lesen oder hast Du nach spezillen Stichworten gesucht ???

Nun gut, wird sich wohl nicht aufklären lassen aus welchen Beweggründen letitbe dies geschrieben hat, aber wenn sich jemand so viel Zeit nimmt einen solch großen Beitrag zu schreiben, wird Sie damit etwas bezweckt haben wollen...ob es die URL's (hab ich mir nicht angeschaut) waren oder sie einfach ihrer Meinung ein wenig Öffentlichkeit bescheren wollte - was solls.

2. Bei allem was Du schreibst, netguru, schwebt mir einfach zu viel Provokation drin...(ganz im Sinne vom "Don't feed the trolls" Grundsatz)...ob das um die MedStud's geht, die auf TT-Fahrer stehen, das lachen über Leute, die keine Intelligenz haben, weil sie einen Job mit Auswendiglernen gewählt haben, die Geschichte mit der Berufsunfähigkeit. oder die Menschen, die aus der untersten Schicht kommen (so wie ich , meine Eltern haben keiner akademische Ausbildung) und doch das Medstud. schaffen. Wenn Du wirklich Interesse an einem konstruktiven Dialog hast, dann bemühe Dich doch um eine inhaltlich angemessene Themendarstellung - formal hast Du's doch schon ganz gut drauf :-)

gruesse, die niere, die sich jetzt fragt, ob es nicht sinnvoller gewesen wäre, den Rest von Auge zu kreuzen...ach was solls

Rico
26.07.2003, 00:30
Original geschrieben von netguru
Die Medizinstudentinnen, die ich kenne, haben zumindest bei Studienantritt scheinbar alle so ein Helfersyndrom gehabt, was ich ehrlich gesagt auch sehr bewundert habe.Ein Helfersyndrom ist nichts was man bewundern sollte - im Gegenteil, es ist außerordentlich hinderlich, da man ja auch oft nicht helfen kann und das dann die Grundmotivation in Frage stellen würde.

Original geschrieben von netguru
Vielleicht bin ich ja verblendet und merke gar nicht, daß die das nur so sagen, hätten die was Anderes studiert, fände ich sie vermutlich weniger interessant. ???

Original geschrieben von netguru
Ich muß dazu sagen, daß die meist untypische Medizinstudentinnen sind, die aus Nichtakademikerfamilien kommen Also Ärztekinder kommen im Medizinstudium zwar überzufällig häufig vor - so wie bei fast jedem Beruf verstärkt Kinder den ihrer Eltern ergreifen, weil sie ihn eben kennen - aber als "typische" Medizinstudenten würde ich sie nicht bezeichnen.
Die Mehrheit kommt aus medizinsich völlig unbelasteten Elternhäusern.

Ich finde es faszinierend, wie Du hier nacheinander sämtliche Klischees abklapperst und trotzdem immer behauptest, Du würdest Medziner kennen...

condorito
26.07.2003, 15:03
NAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAIN!
ICH BIN EIN ATYPISCHER MEDIZINSTUDENT!
ICH ERHÄNG MICH JETZT AN MEINEM STETHOSKOP!