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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag1 A57/B87 Behandlung chronische NI



loki
14.10.2008, 18:55
Bitte diese Frage nochmal anschauen. Für mich gehört die Flüssigkeitsrestriktion je nach Restdiurese zur Grundtherapie der chron. Niereninsuffizienz!

Dr. med Rasen
14.10.2008, 19:03
Ich glaub 750 ml /d ist einfach ein wenig heftig.

Wobei ich Dir recht geben muss, das sollte man individuell anpassen, nicht ganz einfach. Ich denke es ist halt falsch, weil es nicht stur 750 sein müssen, sondern eben angepasst.

Silk
14.10.2008, 19:06
Bitte diese Frage nochmal anschauen. Für mich gehört die Flüssigkeitsrestriktion je nach Restdiurese zur Grundtherapie der chron. Niereninsuffizienz!
Vielleicht liegt da aber der Hase im Pfeffer. Wenn der Knabe nicht eine fixe Restdirese von 500mL/d hat, was aus dem Aufgabentext nicht hervorgeht, muss E nicht unbedingts stimmen.
Bikarbonat, Hypertonietherapie, Nikotinkarenz sind aber recht eindeutig und unabhängig von nicht aufgeführten Fakten.
Bliebe noch C) kalziumhaltige Phosphatbinder.
Phosphatbinder gehören aber auch zur konservativen Therapie dazu....

loki
14.10.2008, 19:10
Naja die Restriktion muss schon derbe sein, weiss noch wie sich die Neutransplantierten immer gefreut haben, dass sie wieder einigermassen normal trinken können.

Ich würde ja sogar eher aufs Natriumbikarbonat tippen, kann mich dunkel daran erinnern, dass das nur bei Dialyse gegeben wurde...Hmm und in der Aufgabe steht auch noch "p.o."? Als was denn dann, als Antacidum für den Magen? Das ist überholt!


Vielleicht bin ich jetzt gerade total falsch... :-nix

MediHH
14.10.2008, 19:39
Zu einer suffizienten Therapie einer jeden noch nciht terminalen Niereninsuffizienz gehört die REICHLICHE Flüssigkeitszufuhr von ca 2 - 2,5 l/ Tag. Wenn sie nicht genug ausscheiden gehören halt Schleifendiuretika dazu ( Und auch ruhig in hohen dosen um 200- 400 mg/d). Das macht man, da die kranke Niere nicht gut konzentrieren kann und die Urämiestoffe ja irgendwie raus müssen.
Erst bei einer terminalen Niereninsuffizienz muss man aufpassen, und da auch nur bei denen die so gut wie keinen Eigenurin produzieren.

BOS
14.10.2008, 19:40
kann mir jemand mal erklären, was das oral verabreichte Natriumbicarbonat da bringen soll?

Das hab ich noch nie gehört?

0815doc
14.10.2008, 19:43
macht man aber wohl...
http://imbie.meb.uni-bonn.de/innere-medizin/Texte/E03_Dialysebeginn.pdf


was ich übel find ist:
die Faustregel 500ml+Ausscheidungsmenge vortag ist nicht anwendbar - es ist einfach keine Ausscheidung angegeben, oder bin ich blind?

denk aber auch dass 750ml bei erhaltener Restausscheidung ein bissl wenig ist?!

BOS
14.10.2008, 19:45
Ok, jetzt wurde die Lösung ja geändert...

loki
14.10.2008, 19:48
Nicht nur bei terminaler sondern eben auch bei präterminaler und dann müssen wir eben sehen wie das IMPP die chronische NI deffiniert.

MediHH
14.10.2008, 19:50
macht man aber wohl...
http://imbie.meb.uni-bonn.de/innere-medizin/Texte/E03_Dialysebeginn.pdf


was ich übel find ist:
die Faustregel 500ml+Ausscheidungsmenge vortag ist nicht anwendbar - es ist einfach keine Ausscheidung angegeben, oder bin ich blind?

denk aber auch dass 750ml bei erhaltener Restausscheidung ein bissl wenig ist?!


AHHHH

Ich sagte doch gerade nicht terminale Niereninsuffizienz. Wann macht man Dialyse ? Richt bei terminaler Niereninsuffizienz. In meiner Antwort steht auch drin, dass man dann aupassen muss da die nicht mehr genug ausscheiden können.

Bikarbonat gibt man zum Puffern der Azidose.

lara162
14.10.2008, 19:54
Im Karow steht, dass Natriumbikarbonat p.o. als NW eine Alkalose verursacht, wäre doch in diesem Fall nicht unerwünscht.

Strikte 750ml bei (unbekannt hoher) Restausscheidung kann ich mir nicht vorstellen...dachte auch eher an die erhöhte Flüssigkeitszufuhr laut Herold so lange die Niere das noch hergibt. Der kaliumwert ist natürlich schon recht hoch...

HorstHützel
14.10.2008, 19:54
Seh ich auch so, Natriumbikarbonat p.o halte zwar für die richtige Lösung. Habe ein wenig gegoogelt, unter anderem sodbrennen-welt.de :-))gefunden, dort heisst es,

"Natriumbikarbonat (NaHCO3) ist ein absorbierbares Antazidum. Hierbei handelt es sich um ein überholtes Therapiekonzept. Natriumbikarbonat ist kein harmloses Antazidum und sollte wegen der Gefahr intragastraler Gasentwicklung, Säurerebound und einer metabolischen Alkalose nicht mehr verwendet werden. Bei eingeschränkter Nierenfunktion und längerem Gebrauch ist wegen des hohen Natriumgehaltes mit Wasserretention, ödemen und mit Verstärkung von Bluthochdruck und Myokardinsuffizienz zu rechnen. Kontraindikationen sind Hypertonie und Niereninsuffizienz."

ABER, ich habe auch dies hier gefunden:
"Störungen des Säure-Basen-Haushalts: Rationale Diagnostik und ökonomische Therapie"

http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikeldruck.asp?id=47498

Viel Spaß beim Lesen ;-).

Im Ernst: ich habe KEINE Ahnung

HH

Rumpelstilzchen
14.10.2008, 19:56
Bei einem so hohen Kalium und Kreatinin wie angegeben dürften die Nieren ziemlich hinüber sein. Also Flüssigkeitsbeschränkung, aber Nabi p.o. läßt einen doch nur kräftig rülpsen, oder?

realcuse
14.10.2008, 20:06
Zusammensetzung
- Kaps.: 1 magensaftresistente Kaps. enth.: Natriumhydrogencarbonat 0,5g. Hilfsst.: Raffiniertes Rapsöl, Lecithin, Gelbes Wachs, Hydriertes Sojaöl, Sorbitol, Sorbitane, Mannitol, höh. Polyole, Gelatine, Eisenoxid rot E172, Glycerol 85%, Titandioxid E171, Salzsäure 25%, Citronensäure, wasserfrei, Hypromellose, Dibutylphthalat, Hypromellosephthalat.

Dosierung
3x tgl. 2-3 Kaps. in Flüssigk.

Anwendung
Zur Behandl. u. Erhaltungsbeh. metabol. Azidose bei chron. Niereninsuff.

Gegenanzeigen
Absolut: Alkalose, Hypokaliämie u. Hypernatriämie bzw. natriumarme Diät. Relativ: Hypoventilation, Hypokalzämie u. hyperosmolare Zust.

realcuse
14.10.2008, 20:08
...UND NIX MEHR VERSCHLIMMBESSERN

cmo1212
15.10.2008, 06:59
Also, in Lehrbüchern ist das eindeutig (z.B. Herold):
Therapie der chron. Niereninsuff.

"Als Progressionsfaktoren einer Niereninsuffizienz gelten: 1.*Intraglomeruläre Hypertonie und Hypertrophie 2.*Systemische Hypertonie 3.*Proteinurie 4.*Eiweißzufuhr 5.*Phosphatzufuhr 6.*Hyperlipidämie 7.*Metabolische Azidose 8.*Tubulointerstitielle Erkrankungen"

Und dann weiter im Verlauf:
"5.*Erhöhung der Flüssigkeitszufuhr auf 2,0 - 2,5*l/d - bei ausgeglichenem Wasserhaushalt mit Steigerung der Diurese auf 2,5 l/d!"
und
"Gabe von Bikarbonat zum Azidoseausgleich"

Also, ziemlich eindeutig Löung E!!