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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : "Alte" Studentin



claraR
16.10.2008, 01:14
Hallo!

Im fortgeschrittenen Alter von fast 26 Jahren überlege ich nun nach einiger Berufserfahrung als Physiotherapeutin doch noch den häufig überdachten Plan Medizinstudium anzugehen.
Habe natürlich zwar schon genügend Gründe weshalb ich das sehr gerne noch machen wüdre, aber auch so einige Befürchtungen...

Was ja schon in einigen Beiträgen anklingt ist das Thema Familie z.B. Wenn ich mal fertig werde bin ich fast mitte 30, da krieg ich schon ein bischen Bammel ob Familienplanung, v.a. für mich als Frau, überhaupt mit dem späten Berufswunsch vereinbar ist.
Viele sagen ja dann auch: Lieber IM Studium Kinder - nur klappt das bei einem solch anspruchsvollen Gebiet?
Was mich auch interessieren würde ist der Zeitaufand im Studium - klar, der ist groß. Von der ausbildung her bin ich ein bischen was gewohnt, aber was kommt da noch hinzu?
Wie gut bekommt man einen kleinen Job (vllt 8 Std) unter?
Klingt zwar blöd, weil ich ja noch nicht mal in der festen Planung bin, aber ich bin z.Zt. an ein/zwei Nachmittagen in der Woche mit Kindertraining geben beschäftigt, da müsste ich mich gegebenenfalls im Verein rechtzeitig um einen Nachfolger bemühen.
Stress ist kein Problem, den hab ich mit 40 Stunden+ Training jetzt auch.
Will halt nur planen (auch finanziell)
Ihr seht, ganz schön viele fragen, die da auftauchen. Auch wenn das Studium echt lockt, es ist schon ein Schritt wieder zurück auf Neustart...
Es wäre toll wenn ihr ein paar Tipps für mich hättet, vllt jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat und davpon berichten kann!

Vielen Dank schonmal im Vorraus!!

Viele Grüße

Clara

Gimlie
16.10.2008, 10:50
Hi!

Zum einen schau doch mal im Oldies&family Forum vorbei, da findest Du zu Hauf antworten.
Zum anderen zähslt Du mit 26 nicht zu den "älteren". Mit den steigenden Wartesemestern sind viele mitte zwanzig. Ich selbst habe jetzt gerade angefangen und bin 28. Damit bin ich sicher nicht der Jüngste aber bei weitem auch nicht der älteste. Anschluss habe ich gleich gefunden :-music und nach drei Tagen Vorlesung kann ich sagen dass es zwar anstrengend ist und viel verlangt aber wenn man es will schafft man es. :-meinung
Also wie gesagt schau Dich um vor allem im gennanten Forum, nutze die Suchfunktion und wenn Du speziellere Fragen hast kannst auch ne PM schreiben

Gruß
gimlie

Jahasn
16.10.2008, 10:52
ooooo

mejakru30
16.10.2008, 14:47
Ich habe selber mit 28 angefangen und bin jetzt im 1.klinischen Semester- es war tlw. nicht einfach (habe zu dem Zeitpunkt schon 4 Jahre als Krankenschwester gearbeitet), ich war manchmal mehr als verwundert, was ich lernen muss und habe mich schwergetan damit.Aber es lohnt sich wirklich- es macht jetzt endlich so richtig Spaß! Aber es war eine wirklich schwere Entscheidung- ich musste von meiner eigenen Wohnung in ein Wohnheim ziehen, mein Auto musste weg und ich musste auf einmal mit nem Drittel weniger Geld im Monat auskommen.Ich habe mich zudem damals vorerst bewußt gegen eine Familie entschieden. Das muss natürlich jeder für sich selber wissen, aber ich könnte es nicht- mein Kind mehr oder weniger kaum zu sehen, denn auch wenn man zu Hause ist,muss man lernen.Dabei spielt auch eine Rolle,wie leicht einem das Lernen fällt,wie ernst man das nimmt (sprich: ob ein Semester mehr sehr dramatisch ist) und welche Unterstützung man bekommt.
Ich bereue es auf keinen Fall, aber ich hatte schon immer im Hinterkopf Medizin zu studieren,die Umstände haben es halt etwas verzögert ;-) Und viell solltest Du Dir überlegen,wo Du mal hinwolltest- Facharzt? Spezialisieren? Dann fallen nochmal locker 5-8 Jahre an.Zu schaffen ist alles- nur der Einsatz ist anders.

Solara
18.10.2008, 10:36
Wenn es sich für dich richtig anfühlt, dann mach es!
Du bist nicht alt ;-).
Den Nachwuchs würde ich in den klinischen Abschnitt verlegen, zumindest ist da in meinem Bekanntenkreis zahlreicher Mediziner-Nachwuchs geboren worden :-)) - die Betreuungssituation sollte natürlich vorher überlegt werden.

Ist schon eine Umstellung vom langjährigen Arbeitsleben wieder in das finanziell klammere Studentenleben zu wechseln, aber: es lohnt sich.

Vandroiy
19.10.2008, 22:58
Kann ich auch so bestätigen.Ich hab mit 27 angefangen und hab jetzt noch ein Semester bis zum PJ.
Es war nicht immer einfach für mich,weil ich das Lernen erst mal wieder lernen musste,und Physikum hab ich erst nach 5 Semestern gemacht.Seitdem läuft alles glatt;mit der Zeit wird man auch wesentlich gelassener,in der Klinik dann sowieso :-)
Kinder?Für mich wohl irgendwann während der FA-Ausbildung,nach Möglichkeit spätestens so mit 37 oder 38....hmmm mal sehen....Bei mir im Semester sind aber viele,die während des Studiums- meistens auch bewusst geplant- ihren Nachwuchs bekommen haben und gut zurecht kommen.
Arbeit nebenher?Ich hab eine 25%-Stelle im Krankenhaus und einen Job in der ambulanten Pflege;klingt viel,sind aber nur etwa 7 Tage im Monat,manchmal vielleicht auch mal mehr,aber es war bisher immer machbar.Wochenenden sind halt mindestens 2 im Monat zum Arbeiten weg.Dazu noch Haushalt....ok,da bleibt öfter mal was liegen,und weltbeste Köchin bin ich auch nicht,muss immer schnell gehen :-)
Finanzen?Zum Glück hab ich noch einen Mann *gg*,sonst wäre Urlaub oder so wohl nicht drin;wir haben aber auch ein Haus und damit verbunden recht hohe Nebenkosten (sonst müsste ich auch nicht soviel arbeiten).Auto hab ich auch keins mehr,geht zum Glück auch so;meine Klamotten kaufe ich überwiegend bei H&M,das Essen bei Aldi,und zum Weggehen hab ich eh nicht soviel Zeit :-blush
Anschluss und Kontakt zu anderen/teilweise ein paar Jahre jüngeren? War noch nie ein Problem.


Also:Für mich war es die absolut richtige Entscheidung;ich hätte mich immer gefragt,was gewesen wäre wenn,wenn ich es nicht getan hätte.Aber es gibt schon so einige Durststrecken,in jeder Beziehung,darüber muss man sich im klaren sein.Ich habe in stressigen Zeiten,gerade in der Vorklinik,oft meine Fähigkeiten in Frage gestellt- meine Entscheidung jedoch nie....

evilchen
20.10.2008, 19:00
@Vandroiy:

Toller Post!
Ich bin gerade 20, muss wohl noch 5 Jahre auf meinen Studienplatz warten und da habe ich natürlich auch darüber nachgedacht, wie das dann später mit der Familienplanung ist.
Deine Beschreibung von deinem Leben macht mir echt Mut, dass das trotzdem irgendwie klappt, auch wenn man so spät erst anfängt zu studieren.

LG

claraR
22.10.2008, 21:07
Hallo!

Vielen Dank für die vielen Antworten!
War leider etwas arg beschäftigt die letzten Tage, da bin ich erst jetzt weder hier.
Was ihr schreibt muntert mich schon auf, es scheint ja nicht unmöglich zu sein, grad was auch arbeiten, Familie etc angeht.
Mit Mitte 20 möchte ich mich nämlich eigentlich wenns geht nicht nochmal auf Papis Tasche legen...
Werde meine weitere Planung jedenfalls mal mithilfe des Forums durchziehen, bin echt begeistert, danke!

Liebe Grüße

Clara