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doni
21.10.2008, 19:50
Habe mein ZM dieses WS angefangen und langsam kommen auch Zukunftvorstellungen.

Ich würde gerne nach dem Studium mich aufjedenfall weiterbilden. So wie ich das mitbekommen habe, kann man sich ja zwischen Oralchirurgie und Kieferorthopädie entscheiden oooooder man studiert paar Jährchen Humanmedizin und wird MKG (Mund-Kiefer-Gesichts Chirurg).
Bisher hat mir die Kieferorthopädie zugesprochen, weil ich dachte, dass sich da nicht alles zu sehr um den inneren Mund (Zähne, Zahnfleisch) dreht, sondern es auch etwas mehr in Richtung allgemeine Medizin (HM) geht.
Bei MKG dachte ich mir: Ich will nach 10 Semester ZM nicht noch 11 HM studieren, aber es scheint ja so zu sein, dass man vieles nicht machen muss und das Studium deshalb ca 3?? Jahre dauert. Evtl könnte man doch noch neben dem Studium als Zahnmediziner irgendwo arbeiten?

Könnten die Kenner vll noch ein zwei Worte zu diesen Richtungen sagen.

LacrimaAurea
21.10.2008, 20:52
Du findest einiges darüber auch in den älteren threads, aber in aller kürze zu MKG: falls du dir sicher sein solltest, MKG machen zu wollen, rate ich dir dringend ab, erst zahnmedizin zu studieren. fang mit medizin an, denn dann werden dir alle vorklinikfächer wie anatomie, biochemie, physio usw. anerkannt. umgekehrt jedoch nicht, was schon ein zeitverlust bedeutet.
wenn du zuerst medizin studierst, musst du in der vorklinik nur noch 2 semester (oder manchmal 3, jenachdem ob phII ferienkurs ist oder nicht) praktische kurse belegen und dann ab in die klinik, also Phantom 3.
Dann hast du also nur noch 5 Semester vor dir und kannst ins Staatsexamen!
soviel zur MKG,
LG

thinker
21.10.2008, 22:04
Es ist auch so, dass man nach dem Humanmed.studien sofort die Weiterbildung für den MKG-Facharzt beginnen kann, weil man laut Weiterbildungsordnung die Doppelapprobation erst bei Anmeldung zur FA-Prüfung vorweisen muss. Also in jeglicher Hinsicht besser!

Übrigens mal eine Frage: Wäre es möglich nach der Doppelapprobation "nur" Kieferorthopäde zu werden oder Oralchirurg oder "normaler" Zahnarzt ? Rein theoretisch...

McZahnAG
21.10.2008, 22:40
Übrigens mal eine Frage: Wäre es möglich nach der Doppelapprobation "nur" Kieferorthopäde zu werden oder Oralchirurg oder "normaler" Zahnarzt ? Rein theoretisch...

Natürlich, der Abschluss schreibt Dir ja nicht die spätere Berufsrichtung vor. Kannst Dich auch als Bürohengst an den Schreibtisch setzen und Briefe mit einem Posteingangsstempel versehen ;-)

thinker
21.10.2008, 22:42
Cool man! ;)
naja, hab ja noch lang Zeit, aber fand das ja schon lange interessant...

McZahnAG
21.10.2008, 23:07
Cool man! ;)
naja, hab ja noch lang Zeit, aber fand das ja schon lange interessant...

Man sieht das sogar häufiger. Früher haben einige Medizin und ZM parallel studiert, abe rkeine MKG Facharztausbildung gemacht. Aus welchem Grund auch immer.

EzRyder
22.10.2008, 01:21
Soll keine Klugscheißerei sein, aber schaut dir die MKG mal genauer an, da haben viele ziehmlich blumige Vorstellungen. MKG ist kein Zahnarzt der ein bisschen Chirurgie mehr machen kann, sondern zu einem hohen Anteil ewig dauernde Tumorops mit komplizierter plastischer Ch. und viel Unfallchirurgie. Das Zahnmedizinstudium ist eine Qualifikation die man zusätzlich braucht, nicht umgekehrt.

hennessy
23.10.2008, 08:14
Soll keine Klugscheißerei sein, aber schaut dir die MKG mal genauer an, da haben viele ziehmlich blumige Vorstellungen. MKG ist kein Zahnarzt der ein bisschen Chirurgie mehr machen kann, sondern zu einem hohen Anteil ewig dauernde Tumorops mit komplizierter plastischer Ch. und viel Unfallchirurgie. Das Zahnmedizinstudium ist eine Qualifikation die man zusätzlich braucht, nicht umgekehrt.
Na ja, nicht so ganz. Das betrifft nur die MKGler, die auch Belegbetten in den Kliniken haben oder einer Klinik angeschlossen sind. Viele verbringen den Großteil ihrer Zeit damit, Implantate zu setzen, verlagerte/retinierte Weisheits- oder andere Zähne zu entfernen, MAV´s zu decken und eher die "kleine" Chirurgie zu bedienen. Die von Dir erwähnten OP´s etc. finden zwar schon statt, nehmen aber eher den kleineren Teil der gesamten Tätigkeit ein und sind sozusagen die Sahnestückchen.

LacrimaAurea
23.10.2008, 21:12
that´s right. stundenlange OPs kenn ich nur in den großen Kliniken, z.b. auch unikliniken. hehe, wenn ich an die letzte neckdissection denk, wo ich 9 std assistiert hab... das muss man erst mal aushalten und dann an solche dinge denken...

doni
23.10.2008, 21:35
danke erstmal für die antworten...sehr lehrreich

was würdet ihr mir denn empfehlen, was ich nach den 10-11 Semestern machen soll.
Ich könnte mich schon in einer Niederlassung vorstellen, aber habe Angst davor, dass es zu routiniert wird und ich den ganzen Tag nur bohre. Will herausgefordert werden, das ist mir ziemlich wichtig.

primus
23.10.2008, 23:03
...was würdet ihr mir denn empfehlen, was ich nach den 10-11 Semestern machen soll.


EXAMEN !!!

junge, versuche erst einmal das studium zu schaffen.
ich hatte einen kommilitonen, der die gesamte vorklinik über mkg und doktorarbeit geredet hatte - er ist in der praktischen prüfung (zahnersatzkunde) im physikum zweimal durchgefallen. finito.

mach dir als erstsemester keine unsinnigen gedanken - oder hattest du dir etwa bei der einschulung bereits das ziel gesetzt dein abi mit x,y zu schaffen und deine eltern gebeten, für dich ein "studiensparbuch" anzulegen ?

die vorklinik ist sowieso fürn ar...
erst in der klinik kannste ein wenig in die chirurgie oder kieferorthopädie hineinschnuppern - erst dann kannst du dir überhaupt ein bild davon machen.

ausserdem sind die weiterbildungsplätze sehr rar - die wahrscheinlichkeit, dass es beim "bohren" bleibt, liegt deutlich über 90%. find dich damit ab.

Dr Nick Riviera
23.10.2008, 23:49
...Bin sowieso erstaunt: Auch ich bin im 1. Semester und meine Sorgen sind eher "Schaffe ich den ZPK"?! "Wie soll ich nur an diesen Physikschein rankommen"..... und sicher nicht " werde ich nachher noch Medizin studieren" :-D

doni
24.10.2008, 13:54
man darf doch bitte davon ausgehen, dass man das Studium schafft. Tut nicht so als ob man für ein erfolgreiches ZM-Studium geboren ist oder nicht. Andere Fächer sind genauso schwer/schwerer.

Und wenn die Plätze für eine Fortbildung gering sind, dann ist das ja immer noch keine Glückssache, ob man einen Platz bekommt, sondern es kommt auf die Leistung an. Und wenn man sich jetzt schon (ok zugegeben. Noch ist es zu früh, aber man darf sich doch vorstellen, wie mein Berufsleben aussehen wird) sich Gedanken macht, dann kann man sich um so mehr mühe geben.

Rabbit
24.10.2008, 14:49
Hallo zusammen,
Tach Doni,

klar darf man... ;-)

Als ich im ersten Semester (ZM) war hatte ich auch schon MKG im Kopf :-)) .
Die anderen haben natürlich nicht unrecht wenn sie sagen dass man erst ein Mal die Vorklinik :-)) bestehen sollte.

Mittlerweile bin ich in einem durch bis ins 10.Semester und der Gedanke MKG flammte manchmal ab und dann doch wieder intensiv auf.
Meiner Meinung und Erfahrung nach solltest du dich durchaus schon jetzt um die Zeit nach dem ZM-Studium machen, insbesondere deshalb weil du schon jetzt zu den Profs gehen und nachfragen kannst ob du den "großen" Schein mitmachen darfst.
Es gibt Unis (so auch bei uns) an denen darfst du alle Medizinerscheine mitmachen die du machen möchtest; die eigenen Kurse und Scheine sollte man dabei allerdings als Priorität setzen; denn wenn du die Medizinerscheine zwar schaffst aber in TPK, PhI oder PhII hängen bleibst, hast du eher was verloren als dazu gewonnen. Die im ZM-Studium gemachten Medizinerscheine werden dir nach dem ZM-Studium natürlich angerechnet und "tadaaa" hast du wieder etwas gespart-andere Seite der Medaille: Es ist anstrengend :-lesen.

Natürlich ist es schon amüsant wenn man bedenkt dass da ein "Ersti" der noch von absolut nichts ne Ahnung hat schon von der "Königsdisziplin" MKG spricht, aber als Ziel darf man sich das setzen.

Was ich dir noch garantieren kann ist, dass das:

ch könnte mich schon in einer Niederlassung vorstellen, aber habe Angst davor, dass es zu routiniert wird und ich den ganzen Tag nur bohre. Will herausgefordert werden, das ist mir ziemlich wichtig.
NIE passieren wird.

Ich will dir nicht viel predigen, aber nachdem du den klinischen Abschnitt im Studium erreicht und kennengelernt hast, wirst du sehen was ich meine.

Ich hab mich mit fast allen MKGs (außer OA und Profs) unserer Uniklinik schon unterhalten und gefragt ob sie den Weg des MKGs nochmal gehen würden......und es sagte nicht einziger Ja :-nix
Antworten wie "Chirurgie auf jeden Fall, aber ein anderes Gebiet-nicht MKG"
und "Eigentlich wollte ich mich irgendwann mal niederlassen, aber dann lohnt es sich nicht MKG geworden zu sein-im nächsten Leben werd ich Oralchirurg" spiegeln eigentlich nur eines wieder: Wirtschaftlich gesehen ist der MKG absolut nicht lohnenswert und die lange Ausbildungsdauer bringt dir im Geldbeutel später fast gar nichts. Niedergelassen ist es bezogen auf die Ausbildungsdauer ebenfalls nicht rentabel.

Du verdienst wie ein guter selbstständiger Zahnarzt/Oralchirurg/Kieferorthopäde/HNO, d.h. also du verdienst nicht schlecht; ABER du bist der einzige der dafür zwei Studiengänge absolvieren musste......wirtschaftlich lohnt es sich nicht.
Ich hab den HNO mit aufgezählt, weil er in Konkurrenz zum niedergelassenen MKG steht. Ich dachte damals, ein MKG verdient zumindest um die 2000€/Monat mehr, sodass sich der längere Ausbildungsweg zumindest wirtschaftlich nicht zum nachteil entwickelt....da hab ich mich allerdings getäuscht....in Kliniken werden MKGs wie andere Ärzte/Zahnärzte bezahlt.
Assis bekommen gleich viel und Fachärzte bekommen ebenfalls gleich viel.

FAZIT:

:-meinung ....:

-Kümmer dich ruhig schon jetzt um dein Vorhaben für danach, aber konzentrier dich in erster Linie auf dein ZM-Studium.
-Zahnarzt zu sein ist keineswegs langweilig, es ist aber im Vergleich zur MKG ein kleineres Behandlungsspektrum.
-Reg dich nicht über Kommentare anderer auf die sich über dich lustig machen...man sollte über sich selbst lachen können....ich hab selbst auch mal in eine Runde Dinge gesagt wie "Ich werd irgendwann mal MKG....wenn ich nicht am Physikschein hängenbleib :-)) "...und so ein Spruch kam dann öfter mal vor...Biochemie zB ;-)
-Wirtschaftlich gesehen lohnt es sich keineswegs, es rentiert sich nicht annähernd, dass man zwei Studiengänge absolviert hat.
-Als Niedergelassener ist es noch weniger lohnenswert.
-Als MKG hast du gute Berufsaussichten :o), aber als ZA sind die ja auch nicht wirklich schlecht.
-Die Spektrumsbreite ist wirklich sehr beeindruckend.

Abschließend...: Viel Erfolg im ersten Semester!

primus
24.10.2008, 16:12
Und wenn die Plätze für eine Fortbildung gering sind, dann ist das ja immer noch keine Glückssache, ob man einen Platz bekommt, sondern es kommt auf die Leistung an.

danke, doni, wieder was dazu gelernt...

spass bei seite - ob du einen weiterbildungsplatz (fortbildung ist übrigens etwas vollkommen anderes) bekommst, hängt nur von zwei dingen ab: vitamin b und glück. die examensnote ist recht unbedeutend. ist so.

viel glück im tpk !!!

doni
24.10.2008, 16:19
dann ist ja alles geklärt. danke nochmal

Zahni_83
01.11.2008, 14:48
nochmal zur MKG ..also um klar zu machen .. MKG ist der Teil der Medizin ,der sich mit der Behandlung von Missbildnungen , Verletzungen und Infektionen der orofazialen Region beschäftigt .. dementsprechend ist die ganze Zahnheilkunde und Oralchirurgie ein Teil der MKG, die so gennante dentoalveoläre Chirurgie ,was eigentlich unter den anderen MKG-Chirurgischen Arbeitsfeldern am einfachsten ist ..

Wer denkt ,dass die MKG-Chirurgie ein Teil der Zahnmedizin wäre ,hat sich stark geirrt ..

jo und noch was .. ich finde es echt komisch ,wie manche Vorkliniker sich verhalten .. lieber doni .. du weißt nicht mal was MKG und Kieferorthopädie sind .. du hast in dein ersten Beitrag gesagt ,dass der Kieferorthopäde mehr Humanmedizin braucht oder so .. ich sage aber dir ..Kieferorthopädische Krankheiten ,haben eine ganz andere Äthiologie als alle anderen Krakheiten des menschlichen Körpers .. also ..in der KFO muss der ZAHNarzt eine ganz andere Logik haben als der normale ARZT ..

mit deiner Frage errinerst du mich an eine Bekanntin von mir ,die in der Vorklinik die ganze Zeit von Neurochirurige geredet hat .. das Phyisikum hat sie dann 2 semester später als die anderen geschafft und das mit 4 ;)

Pakur
04.11.2008, 18:57
nochmal zur MKG ..also um klar zu machen .. MKG ist der Teil der Medizin ,der sich mit der Behandlung von Missbildnungen , Verletzungen und Infektionen der orofazialen Region beschäftigt .. dementsprechend ist die ganze Zahnheilkunde und Oralchirurgie ein Teil der MKG, die so gennante dentoalveoläre Chirurgie ,was eigentlich unter den anderen MKG-Chirurgischen Arbeitsfeldern am einfachsten ist ..

Wer denkt ,dass die MKG-Chirurgie ein Teil der Zahnmedizin wäre ,hat sich stark geirrt ..

jo und noch was .. ich finde es echt komisch ,wie manche Vorkliniker sich verhalten .. lieber doni .. du weißt nicht mal was MKG und Kieferorthopädie sind .. du hast in dein ersten Beitrag gesagt ,dass der Kieferorthopäde mehr Humanmedizin braucht oder so .. ich sage aber dir ..Kieferorthopädische Krankheiten ,haben eine ganz andere Äthiologie als alle anderen Krakheiten des menschlichen Körpers .. also ..in der KFO muss der ZAHNarzt eine ganz andere Logik haben als der normale ARZT ..

mit deiner Frage errinerst du mich an eine Bekanntin von mir ,die in der Vorklinik die ganze Zeit von Neurochirurige geredet hat .. das Phyisikum hat sie dann 2 semester später als die anderen geschafft und das mit 4 ;)

na und?
scheiss aufs physikum, was sagt das bitteschön über deine spezialisierung aus?
es gibt viele studenten die ihr physikum mit 1 oder 2 abschließen und später trotzdem unglaublich inkompetent sind.


wenn doni sich jetzt schon gedanken macht finde ich das nicht schlimm.
und nur weil du ein paar semester mehr auf dem buckel hast berechtigt dich das noch lange nicht von oben herab zu reden.
lern erstmal Ätiologie richtig zu schrieben
und was ist denn bitteschön eine bekanntin?

EzRyder
07.11.2008, 00:58
Na ja, nicht so ganz. Das betrifft nur die MKGler, die auch Belegbetten in den Kliniken haben oder einer Klinik angeschlossen sind. Viele verbringen den Großteil ihrer Zeit damit, Implantate zu setzen, verlagerte/retinierte Weisheits- oder andere Zähne zu entfernen, MAV´s zu decken und eher die "kleine" Chirurgie zu bedienen. Die von Dir erwähnten OP´s etc. finden zwar schon statt, nehmen aber eher den kleineren Teil der gesamten Tätigkeit ein und sind sozusagen die Sahnestückchen.

Bei den Niedergelassenen, ok. Aber erst mal muss man 5 Jahre Facharztausbildung hinter sich bringen. Ich kann da natürlich nur meine Erfahrungen aus einer Famulatur einbringen, aber an dieser Uniklinik war u.a. die ganze Tumorchirurgie keine Nebensache, 2 von 4 o. 5 Optagen die Woche sind hier Tumortage.
Hast natürlich recht, wenn man dass nicht will hält man halt eisern 5 jahre Haken und verabschiedet sich dann in die Praxis zum 8er entfernen. Jeder wie er mag.