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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schuheinlagen sinnvoll bei beanspruchten Füßen?



Tse Tse
01.11.2008, 12:29
Hi,

es geht einfach um diese Schuheinlagen, die aus einer Gel-Schicht und einem Magneten bestehen. Laut Verkaufsinfo sollen sie jedenfalls eine wahre Wohlfühloase für Füße und Rücken sein. Das Gel wohl um Belastungen abzufedern und der Magnet zur Fußzonenreflexmassage.
Ich frag mich nun, ob die Teile eher als "Wellness"/Kaffeefahrt-Artikel einzuordnen sind, so wie Nasenpflaster für eine verbesserte Atmung und dergleichen oder doch eine orthopädisch sinnvolle Maßnahme dar stellen bei Beschwerden aufgrund von anstrengendem Gehen/Stehen. Also eher Schmu und überbewertet oder doch recht sinnvoll?
Konkret denke ich bspws. an eine soweit gesunde Verkäuferin, die über brennende, müde oder schmerzende Füße, klagt.

Vielleicht hat jemand damit selbst Erfahrungen gemacht oder weiß von Patienten zu berichten, denn bis auf firmeneigene Verkaufsinformationen, in denen der Kram natürlich hoch gelobt wird, konnte ich nichts brauchbares finden ;)

Und falls das doch eher speakerscorner/offtopic/Mülltonne ist, kann es gerne verschoben werden. ;-)

Evil
01.11.2008, 13:58
Ob der Magnet etwas bringt, wage ich mal zu bezweifeln.
Grundsätzlich sind orthopädische Einlagen mit guter Dämpfung aber eine gute Sache, wie ich auf manchem kilometerlangen Hochgebirgsmarsch festgestellt habe.

Hauke83
01.11.2008, 14:45
Und man braucht sie unbedingt wenn man unter einem Fersensporn leidet. Bitte nicht mit orthopädischen Einlagen verwechseln.


An die heilende Wirkung des Magneten glaube ich auch nicht.

Flauta
01.11.2008, 15:06
Vor 2 Jahren hab ich orthop. bekommen. Eigentlich kam ich vorher auch ohne recht gut klar....dennoch würd ich die jetzt nicht missen wollen. Das Stehen bei der Arbeit ist viel angenehmer und ich fühl mich einfach besser vom Körpergefühl her.
Wieso ich mir die hab machen lassen?
Als ich Probleme mit den SKischuhen hatte, hat der Verkäufer eines Sportgeschäftes in Val Thorens gemeint, ich solle mir mal von ihm Skischuh-Einlagen aus Kunststoff machen lassen. Zuerst als Geldmacherei abgestempelt, hab ich's dann mal versucht und es war ein Unterschied von Tag und Nacht (obwohl das ja keine orthop. waren).
Seitdem pass ich meine Schuhe den Einlagen an und hab das bisher nicht bereut.

:-dafür

Dr. nobo
16.01.2012, 13:05
Huhu,
ich muss den Thread hier mal rauskramen, denn mir tut seit ein paar Wochen die Außenkante des linken Fußes nach dem Laufen bzw. längerem Gehen weh (v.a. an der Fußsohle). Druckschmerz kaum vorhanden, nur seit ein paar Tagen entlang der Peroneussehne mal mehr, mal weniger, je nach Beanspruchung.

Also war ich letzte Woche beim Orthopäden und der diagnostizierte einen Senk-Spreizfuß (ja, das wusste ich schon) und auf der schmerzenden Seite zudem einen Knickfuß (das war mir neu). Die Untersuchung hat in Summe 2-3min gedauert (Hinstellen, Zehenstand, Zehen anheben). Nun habe ich Einlagen verschrieben bekommen und soll schauen, ob damit die Schmerzen weggehen.

Was ich mich nun Frage: Kann der diagnostizierte Knickfuß einfach temporär von den Fußschmerzen an der Außenkante kommen, d.h. dass ich deshalb stärker innen belastet habe. (Henne-Ei-Frage -- was war zuerst da ;-)). Schmerzen lateral sind ja eher untypisch für einen Knickfuß, zumindest würde ich die dann eher an der Fußinnenseite erwarten.
(Die Schmerzen vom Senkspreizfuß kenne ich, die sind normalerweise zentral im Fußgewölbe, habe ich aber sehr selten.)

Hab nur Angst, dass ich mir falsche Einlagen fertigen lasse. Kann mir da jemand noch einen Tipp geben, worauf ich achten soll (Material, etc.)? Zunächst mal normale Einlagen und Sporteinlagen ggf. später anfertigen lassen?

GOMER
16.01.2012, 15:12
Aus meiner recht beschränkten Erfahrung:
Ich habe vor etwa 7 Jahren plötzlich starke Schmerzen im Mittelfuß beim Joggen verspührt. Bin daraufhin zum Arzt, der mit wenigen Handgriffen und Blicken eine Metatarsalgie bei Senk-Spreizfuß diagnostizierte und dringend zu Einlagen riet.
Auf dem Rezept damals stand lediglich "Einlagen mit Pelotte", ich glaube noch nicht mal die Diagnose. Damit zum Schuhmacher, der ganz genau wusste was zu tun war und einen Abdruck von meinen Füssen angefertigt hat. Die Einlagen, die ich dann bekam waren aus Kork und Leder, mit einem Kunststoffkern.
Seitdem laufe ich rund 80% der Zeit mit Einlagen, die Schmerzen habe ich nie mehr verspürt und wenn ich mir meinen nassen Fußabdruck anschaue, müsste mein Fußgewölbe wieder einigermaßen normal und stabil sein.

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16.01.2012, 16:59
Mal gucken was meine Erinnerung noch so her gibt - also ohne Gewähr :-)

Ich meine wir haben gelernt, dass es nen Spreizfuß als Diagnose gar nicht gibt. Das entstammt noch aus der Dreipunktbelastung-Theorie-Zeit, bei der man eben auch von einem Quergewölbe im Vorfußbereich ausging. Bei Pedographien sieht man aber auch bei einem gesunden Kollektiv ein "durchgetretenes Quergewölbe" - wie man es früher genannt hat - ohne das die Beschwerden haben. Die Lastverteilung findet also nicht nur auf 3 Punkten statt, sondern dynamisch auf die Metatarsalia verteilt (Maximum bei 2-4)... Irgendwie auch sinnvoller.
Jetzt nennt man das Beschwerdebild idR Metatarsalgie. Das ist ne Überlastung der Metatarsalköpfe durch dünne Sohlen, hohe Absätze etc. Da kann man unterstützend ne Pelotte (sone Mittelfußwölbung) einbauen. Die unterstützt IMO auch das Längsgewölbe (Stichwort: "Senkfuß"). Auch der ist bei vielen zu beobachten, meist eine angeborene Bänder- und muskuläre Schwäche die eher selten konkrete Probleme macht. Gute Kontrolle ist, wenn sich beim Zehenstand die Wölbung wieder einstellt - das tut sie meist auch.
Beim Knickfuß macht man bspw. nen Supinationskeil, quasi "zieht die Sohlenseite an der einen Seite etwas hoch".

Gutes, gedämpftes Schuhwerk ggf. ne brauchbare Einlage und häufiges Socken-/Barfußlaufen daheim hilft prima :-)


Hehe - gleich kommen die Orthos und UChler und zerpflücken mich ;-)

Gruß LOGO

Dr. nobo
16.01.2012, 21:29
Also ich hoffe mal, dass der Orthopädiemeister sich gut (bzw. besser als der Orthopäde ;-)) mit Füßen auskennt ähnlich wie beim Brillenkauf beim Optiker? Bei mir ist im Rezept ja alles genau angegeben (Material, Länge, Fußfehlstellung, etc.)

@Logo: Das meiste mach ich eh schon (bequeme Schuhe und daheim nur in Socken). Habe auch mit meinem Senkspreizfuß nie wirklich große Probleme gehabt bis auf Dauersightseeing. :-top
Komischerweise kamen die Beschwerden genau jetzt nach dem Laufen, obwohl ich mir damals sogar (unbewusst) einen Laufschuh für Überpronantion gekauft habe. :-wow Daher wundere ich mich etwas. Naja, mal sehen, wie es sich entwickelt.