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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Master of, Tätigkeitschwerpunkt oder doch Spezialist?



Goldie
04.11.2008, 14:38
Welche Vorteile bringen die Masterkurse und Curricula die ja bekanntlich nicht sehr billig sind wirklich?
Habt Ihr damit bereits Erfahrungen gamcht oder schon mal überlegt z.B. anstatt KFO einen Masterkurs in KFO zu machen?
Würd mich mal interessieren..

hennessy
04.11.2008, 15:49
Welche Vorteile bringen die Masterkurse und Curricula die ja bekanntlich nicht sehr billig sind wirklich?
Habt Ihr damit bereits Erfahrungen gamcht oder schon mal überlegt z.B. anstatt KFO einen Masterkurs in KFO zu machen?
Würd mich mal interessieren..
Meine Überlegung ging dahin, dass wir alle bereits eine umfassende Ausbildung hinter uns haben und qua Gesetz zur ständigen Fortbildung gezwungen sind. Wozu also noch extrem teuere Masterstudiengänge, die nur das eigene Ego befriedigen, für den täglichen Praxisbetrieb jedoch überhaupt nichts bringen. Ich befürchte jedoch, dass gerade die jungen Kolleginnen und Kollegen auf diesen Masterzug aufspringen werden und dort ihr Geld lassen werden. Eine Entartung dessen könnte dann sein, dass es weiterhin zur extremen Superspezialisierung kommt und es nur noch Master gibt. Einen Master für den Zahn 16, einen Master für Zahnsteinentfernung, einen Master für Leitungsanästhesie usw. Was soll der Quatsch? Eine andere Frage wäre rein rechtlich, ob Du im Ernstfall aufgrund eines Masters als Fachmann /Fachfrau giltst oder nicht. Evtl. bei einem Regressfall mit Schadenersatzforderungen von Belang.
Speziell in Deinem Fall:
Falls Du gerne KFO machst, dann bilde Dich fort oder werde Fachzahnarzt für KFO. Dann bist Du nämlich wirklich wer und hast nicht nur so ein gekauftes Halbwissen über den Masterstudiengang.
:-meinung

primus
05.11.2008, 18:49
... anstatt KFO einen Masterkurs in KFO zu machen?

die antwort ist nicht so klar wie sie zunächst scheint.
du musst bedenken, dass
1. die weiterbildungsplätze extrem rar sind - während der zugang zum masterkurs frei ist
2. es die weiterbildung schließlich auch nur gegen "bares" gibt - du bezahlst nämlich durch die einkommenseinbußen in der weiterbildungszeit; manche sind z.b. gezwungen als "gastarzt" tätig zu sein, da ist der einkommensverlust schon enorm...
3. du während der weiterbildung i.d.r. keiner allgemeinzahnärztlichen tätigkeit nachgehst, d.h. also du bist als "allgemeinzahnarzt" nach weiterbidlungabschluss ne relative "null"
4. du nach fachzahnarztanerkennung gezwungen bist, ausschließlich kieferorthopädisch tätig zu sein, weil du "zahnärztliche leistungen" nicht mehr abrechnen kannst

ein kumpel von mir, der (frischgebackener) kieferorthopäde ist, sagte mal, dass er "im nächsten leben" eher den master machen würde...

ich denke, dass das master-studium viele vorteile hat (zugang, zeitraum, flexibilität... und letztlich sogar die kosten - zumindest unterm strich),
aaaaaaaaaaaaaaaber:
bezüglich der fachlichen ausbildung ist so ein masterkurs im vergleich zur weiterbildung natürlich ein witz.
nur die weiterbildung macht dich zum fachmann und gibt dir auch forensisch "rückendeckung".

EzRyder
06.11.2008, 23:48
Wie ist dass denn genau mit solchen Kursen in der Zahnmedizin? Sind das Wochenendkurse?
Wie darf man sich denn dann bezeichnen, stehen solche "Pseudotitel" auf dem Praxisschild?

Also verstehe ich das richtig und das ist das gleiche in grün wie in der Medizin z.b. ein Laparoskopiekurs für Chirurgen?

Danke!
;-)

primus
07.11.2008, 12:54
Sind das Wochenendkurse?
Wie darf man sich denn dann bezeichnen, stehen solche "Pseudotitel" auf dem Praxisschild?



1. es sind in der tat wochenendkurse incl. einer "master-thesis".
2. der abschluss ist schildfähig, in form von z.b. "msc kfo" oder "msc implantology" - manche weisen ihren abschluss kackfrech als z.b. FACHARZT für implantologie aus.
reichlich unseriös das ganze...

hennessy
08.11.2008, 10:50
1. es sind in der tat wochenendkurse incl. einer "master-thesis".
2. der abschluss ist schildfähig, in form von z.b. "msc kfo" oder "msc implantology" - manche weisen ihren abschluss kackfrech als z.b. FACHARZT für implantologie aus.
reichlich unseriös das ganze...
stimmt genau. Aber gottseidank erledigt sich das ganze öfters von selbst, wenn nämlich die Patienten bemerken, dass es mit der "Facharztbehandlung" doch nicht so weit her ist. Allerdings ist es dann oft schon zu spät, und dann sind die wirklichen Chirurgen gefragt.