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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : i.m. injektion nach von Hochstetter



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Antracis
15.11.2008, 20:20
Vielleicht bin ich ja naiv, aber eigentlich hielt ich genau das für den Zweck eines Studiums....

Naiv bist Du dann, wenn Du davon ausgehst, dass jemand nur, weil er Medizin studiert hat, immer die richtigen ärztlichen Entscheidungen trifft.
;-)
Ich versuche zu präzisieren, was ich meine:

Jeder Arzt lernt in seinem Studium, dass es eine sehr sichere Datenlage gibt, mit denen Rauchen und Übergewicht als deutliche Risikofaktoren für den Erwerb einer KHK identifiziert werden konnten. Folglich dürfte es also keine rauchenden und fetten Ärzte geben oder ? :-))

Das war jetzt sehr plump, aber es zeigt gut, was ich meine: Es gibt nachweislich sehr viele übergewichtige und rauchende Ärzte und fast ebensoviele Gründe. Sucht, spezielle Interessen oder schlicht Gleichgültigkeit. Und ähnlich läuft es halt auch in der medizinischen Behandlung. Eine hübsche Pharmavertreterin oder persönliche Sympathien zu einer Behandlungsform werden allzu oft mit "Erfahrung" verwechselt.

Abschließend ein drastisches Beispiel: Im Netz fällt es bekanntlich nicht schwer, Mediziner zu finden, die behaupten, AIDS werde nicht durch das HI-Virus ausgelöst, sondern durch die Proteasehemmer. Man findet nicht nur Ärzte, sondern sogar Nobelpreisträger. Und ich bekomme nun tatsächlich des öfteren in Diskussionen um die Ohren gehauen, dass da doch was dran sein müßte, wenn sogar Ärzte und gar Nobelpreisträger so etwas behaupten.

Und ich wollte halt nur darauf hinweisen, dass sich keine zwingende logische Kausalkette zwischen der Ausbildung eines Menschen und dem Gewicht seiner Aussage bilden lässt.
Nur weil jemand Architekt ist, muß die Aussage, dass die Amis die Twintowers selbst gesprengt haben, nicht richtig sein. :-nix

Gruß
Anti ;-)

alley_cat75
17.11.2008, 08:35
Naja, Depot-Neuroleptika sind meist größere Mengen, Risperidon als Depot sind beispielsweise 2 ml, das dürfte für den Deltoideus zu viel sein.

Keine Ahnung, ob Ihr das kennt, ... aber ich habe manchmal Patienten mit zwei Armen.

Evil
17.11.2008, 12:03
Dort wurde die Gluteus Injektion als obsolet dargestellt und Deltoideus und Vastus lateralis als Stellen der Wahl genannt.


Interessante Diskussion. Wer spritzt denn heute noch i. m. in den Hintern?
Könnt Ihr Quellen/Belege oder Links angeben? Etwas wirklich Valides habe ich bislang dazu nicht gefunden.
Mir persönlich sind i.m.-Injektionen am Hintern nach wie vor lieber, wenn sie sauber ausgeführt werden.

Mein Hintern ist nicht so empfindlich wie der Oberarm
Ob das mit meiner Vergangenheit als Lausbub zusammenhängt? :-))

@alley: Dir ist aber schon klar, daß doppelte Injektion doppeltes Infektionsrisiko bedeutet?

alley_cat75
17.11.2008, 12:13
Ja, natürlich. :-blush Aber wenigstens droht kein Querschnitt. :-lesen

Ich habe i. m. Injektionen halt auch in der Pflegeausbildung gelernt und das danach vielleicht ein halbes Dutzend mal gemacht (immer Depotneuroleptika; danach fühle ich mich so gut :-)) ) Mir ist nur in den vergangenen 12 Jahren allgemeiner Krankenhaustätigkeit aufgefallen, dass es so gut wie nicht mehr gemacht wird. Damit bin ich sozusagen meine eigene Quelle. :-dafür

Cassy
17.11.2008, 13:42
Also wenn ich daran denke welche Schmerzen ich nach einer Injektion in den Deltoides immer habe, dann würde ich mich massivst dagegen wehren in beide Arme eine Spritze zu bekommen. Ok, zugegeben, einmal passierte dies, und es waren Höllenschmerzen ohne dass es ein Abszess oder ähnliches gewessen wäre. Meine zarten Oberarme sind da einfach zu empfindlich. :-nix Dann lieber rein in den Hintern und gut.

Wie lernen es denn die jetzigen Pflegeschüler? Was heißt es denn zu euch? (Hoffe dass von diesen einer das auch hier liest :-)))

Feuerblick
17.11.2008, 13:49
Cassy, glaub mir, die Schmerzen im Hintern (und ggf. in den Leistenlymphknoten) sind auch nicht zu verachten. Meine Arme kann ich mal ruhighalten für ne Zeit, aber sitzen muss man halt doch häufiger...:-)):-nix

Cassy
17.11.2008, 13:59
Aber zur Not kann man dann liegen und schlafen :-))

Muriel
17.11.2008, 14:19
Nach welchen Injektionen habt Ihr denn solche Schmerzen? Ich habe bei keiner mir erinnerlichen (Hep B- und Tetanusimpfungen) je auch nur einen Hauch von Unannehmlichkeiten gehabt :-nix

Cassy
17.11.2008, 14:27
Egal welche, so lange es in den Deltoideus geht tut es höllisch weh, ist druckempfindlich und die Bewegung war immer stark eingeschränkt. Bisher waren es so ziemlich alle erdenklichen in den Oberarm, also Tetanus, Diphterie und Co.

Feuerblick
17.11.2008, 14:27
@Muri: War Tetanus/Diphterie und ist gute zehn Jahre her. Die letzte Impfung vom Donnerstag letzter Woche (rechts Hep B, links Grippe) waren maximal ein klitzekleiner Muskelkater am Folgetag.
@Cass: Liegen? Vergiss es. Das Einzige, was ging, war stehen...

Cassy
17.11.2008, 14:28
Oh :-( Stehen ist auf Dauer so anstrengend :-((

alley_cat75
17.11.2008, 14:29
Also wenn ich daran denke welche Schmerzen ich nach einer Injektion in den Deltoides immer habe, dann würde ich mich massivst dagegen wehren in beide Arme eine Spritze zu bekommen.

Schmerzen? Höre (lese!) ich zum ersten Mal. Wenn, liegt das wohl am Injizierenden. Bei einer gleichzeitigen (passiv + aktiv) Tetanusimmunisierung hättest Du gar keine andere Wahl - es sei denn, Du bist bds. amputiert. :-))

Cassy
17.11.2008, 14:34
Also ich muss dazu sagen/ schreiben dass ich generell eher schmerzresistent bin. Deswegen wundert mich das auch mit den Injektionen. War aber schon bei verschiedensten Ärzten zum Impfen (Hausarzt, Betriebsarzt und Co) und es ist immer so gewesen.

So, weg vom privaten Teil und zurück zum Thema :-))

Evil
17.11.2008, 16:59
Schmerzen? Höre (lese!) ich zum ersten Mal.
Geht mir aber ähnlich.

Gemeinhin nennt man das auch mal Impfreaktion, falls Dir das was sagt ;-)

milz
17.11.2008, 17:23
Ich kenne eine chirurgische Belegstation, da werden die Analgetika vom Pflegepersonal grundsätzlich als i.m.-Injektion verabreicht, angeblich weil das mit dem Verordnen nie klappe und die i.m.-Gabe in dieser Situation aus juristischer Sicht unkomplizierter sei als die i.v.Gabe (die Begründung war so oder so ähnlich).

mejakru30
17.11.2008, 18:02
Ich kenne eine chirurgische Belegstation, da werden die Analgetika vom Pflegepersonal grundsätzlich als i.m.-Injektion verabreicht, angeblich weil das mit dem Verordnen nie klappe und die i.m.-Gabe in dieser Situation aus juristischer Sicht unkomplizierter sei als die i.v.Gabe (die Begründung war so oder so ähnlich).
Ui, das ist aber schon mutig, oder? Habe schon ganz abartige Spritzen-Abszesse gesehen, v.a. wenn die wirklich langen Nadeln benutzt werden. In Wü sind i.m-Injektionen Arzt-Sache- ich habe es in meinem Lehr-KH noch selber gelernt. Und letztes Jahr wurde ich Tetanus passiv und aktiv geimpft- und da war gar nichts. War halt voll entspannt, weil ein Arzt meines Vertrauens :-))

Keenacat
17.11.2008, 18:05
Schmerzen? Höre (lese!) ich zum ersten Mal. Wenn, liegt das wohl am Injizierenden. Bei einer gleichzeitigen (passiv + aktiv) Tetanusimmunisierung hättest Du gar keine andere Wahl - es sei denn, Du bist bds. amputiert. :-))
ich leide auch nach jeder impfung. :-nix muskelkaterähnlicher schmerz, überwärmung und rötung.
trotzdem ziehe ich diese reaktion am arm jederzeit einer solchen reaktion am hinterteil vor. :-(( wenn ich mir vorstelle, ich müsste auf der schmerzenden stelle sitzen... uuuaah!
ganz davon abgesehen, dass das eh nur einen tag anhält. damit kann ich gut leben.

Derma
01.12.2008, 10:43
Ich hab gerade noch eine weitere Indikation für i.m.-Injektionen in den Gluteus gefunden. ;-) :-))

Zum Suche angeregt hatte mich dieser Beitrag in einem anderen Thread:




"[...] ...was ganz gut dagegen noch ist - und ich es unbedingt erwähnen möchte-ozoninketionen in die myogelose. seit anfang 1976 werden an der universitätsklinik gießen routinemäßig ozonbehandlungen
im rahmen der schmerztherapie durchgeführt...Dazu findet man tatsächlich etwas:

Zitat: Quelle (https://www.stockburgershop.de/ozon/web/intramuskel.htm)

"Bei der intramuskulären Ozoninjektion werden jeweils 10 ml des Ozon-Sauerstoffgemisches in die rechte und linke Gesäßhälfte intramuskulär injiziert.
Diese Art der Ozonbehandlung wird angewandt bei:

der Behandlung von Krebskranken

postoperativ

der Behandlung von chronischen Schmerzzuständen.

[....]

Professor Dr. Dr. Herget ( Uni Gießen ), wo die intramuskuläre Injektion mit Erfolg angewendet wird, stellt fest, daß eine gleichzeitige durchgeführte Strahlentherapie besser vertragen wird.
[....]
In der Schmerzambulanz der Universität Gießen wird diese Therapie in Verbindung mit der Neurotherapie, die hauptsächlich aus Akupunktur und der zusätzlichen Medikation mit phytotherapeutischen bzw. homöopathischen Arzneimittel besteht angewandt bei:

Arthrosen
Migräne - vasomotorischer Kopfschmerz
Post Zoster Neuralgie
Schulter - Arm - Syndrom
Zervikalsyndrom

[...]


Es werden Ozongemisch in einer Konzentration von 27 µg/ml oder 33 µg/ml benützt. Jeweils 10 ml werden in den rechten und linken Gesäßmuskel injiziert. [....]"


Sagt mal, ihr Gießener, wird das dort immer noch gemacht?

CHALi
01.12.2008, 15:00
Also,
ich frag mich gerade ernsthaft, ob ich doch an der falschen stelle Spritze, aber die Stelle beim Hochstetter ist sowas von hoch, da sitz ich nicht drauf... wenn da ne Impfreaktion sein sollte, dann wären Hosennähte eher unangenehm oder auf der Seite liegen..

Wobei, als ich "klein" war, hat mir die blöde Kuh von Arzthelferin die Tetanus aber wirklich in den Glut.max. gegeben... danach was sitzen unangenehm.. fiese möp!

Was mich nebenbei nochmal interessiert, wie sieht es denn mit Injektionen in den Quadriceps fem. aus? Kann man doch auch, oder? Vastus lateralis?