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Froschkönig
29.10.2002, 22:32
Es gab hier vor einiger Zeit eine umfrage, welches wohl die beste Arztserie sei. Das Ergebnis wahr ziemlich eindeutig E.R.
Angesichts der exponentiell kündigenden Stammbelegschaft frage ich mich allerdings, wie lange ich mir das noch antun werde, zumal mit steigender Semesterzahl mein Tagesbedarf an Medizin schon vor erreichen des Fernsehsessels gedeckt sein wird.
Also, nu mal die Karten auf den Tisch : Wer von Euch guckt denn überhaupt noch Arztserien ?

Truthahn
30.10.2002, 09:21
Es sollte eine Umfrage geben , in der man die einzelnen Serien bewerten kann.
Außer ER bleibt da nicht viel oberhalb der Note 3 stehen.... gelegentlich noch Chicago Hope, aber wenn ich mir den Nikola-, Alphateam-, Medikopter117-Mist da ansehe, kriege ich das blanke Kotzen !

Hans Meiser erzählt nun auch schon seit fast zehn Jahren gequirlte ******* und die Leute glauben das auch noch !

Naja.... ich frage mich da nur, ob die Produzenten von "Schwester Stefanie" und Konsorten ein paar Euro für Fachberater ausgeben ... wenn ja, feuert diese Spinner und sucht euch neue :-( .
Nicht zu vergessen Dr. Stefan Frank, der mal eben als Gynäkologe zu Hause in der Wohnung eine TIA von nem Apo differenziert, die Patientin im heimischen Bette phantasietherapiert und somit den realen Rettungsdienst und Notarzt in Erklärungsnöte bringt, warum der Opa in die Klinik muß.....
Volksverdummung ! :-meinung

Froschkönig
30.10.2002, 09:40
Ich sag´s nochmal : Es GAB ja eine Umfrage, welche Serie am besten ist, kann man per suchfunktion ansehen.
Ich wollte jetzt mal wissen, wer von Euch überhaupt noch sowas guckt.

Peter Artz
30.10.2002, 18:45
@E.R.
was Emergency Room angeht kann ich immer nur sagen, dass die Sendung super interessant ist und mich schonmal "hochzieht" wenn ich nen schlechten Tag in der Klinik hatte.

@Alphateam & Co.
Also ich schaue mir dann nur noch alpha-Team regelmäßig an, einfach um mir anzusehen, wie sich manche Menschen dir arbeit im Krankenhaus vorstellen.
im Alphateam arbeiten in der Ambulanz in der Nachtschicht gleich eine Oberschwester und ein Oberpfleger dazu kommt, dass auch immer eine Schülerin da ist. Dann hat die Ambulanz direkt die OPs und Behandlungsräume nebeneinander und dann ist da ja auch noch die "Zwischen-ITV" was soviel wie der Aufwachraum sein soll, und dann haben die natürlich voll das fette Labor, wo natürlich nachts auch immer eine schön brav sitzt und auf Blut wartet. Und die haben Nachts natürlich so um die 5 Ärzte im Dienst nur für die Ambulanz (bei uns im KH sind es dann gerade mal 2 für Ambulanz + Krankenhaus) ... wirklich sehr realitätsgetreu.

michiwolfskin
30.10.2002, 19:35
Es ist inzwischen eines meiner Lieblingsthemen geworden: Arztserien

Ich geb dir recht, Peter, wenn du sagst, E.R. macht wieder gute Laune. Und irgendwie ist es auch schon eine Art Motiviation für Ausbildung bzw. Studium geworden, allerdings würd' ich nie sagen, dass das der Grund für mich ist, ein Medizinstudium begonnen zu haben (was anscheinend laut Umfragen in Italien z.T. der Fall ist).

Es ist wahrscheinlich so, wie wenn man in einem kleinen 6.-Liga Hobbyclub Fußball spielt und am Wochenende mit Begeisterung Bundesliga schaut.

Hobbyclub = Studium, Bundesliga = E.R.

Viele Grüße

Michi

Rugger
30.10.2002, 20:45
Original geschrieben von Truthahn
Volksverdummung ! :-meinung Ja, da werden bei so manchem Patienten Erwartungen bar jeder Realität geweckt, und die Leute, die es dann "in echt" mit den Patienten zu tun bekommen, müssen sich dann damit rumärgern... Warum kann Opi seinen Hinterwand - Infarkt nicht zu Hause auskurieren und in drei Tagen wieder topfit sein; warum hat Omi nicht eine Privatschwester, die sich rund um die Uhr um sie kümmert und ihr die Hand hält...? Vielleicht bin jetzt überkritisch, aber ich halte sowas für gar nicht ungefährlich, weil durch Meiser (ist in seiner Sendung eigentlich schonmal jemand verstorben?) und Konsorten Hoffnungen geweckt werden, die so einfach nicht zu erfüllen sind... Die Ausseinandersetzung mit schweren Krankheiten und Tod kommt einfach nicht vor und macht es zukünftigen Patienten noch einfacher, die wahren Gegebenheiten zu verleugnen.

R.

Peter Artz
30.10.2002, 21:54
@michiwolfskin

Also für mich war E.R. auch kein Grund überhaupt in die Medizin zu gehen, sei es jetzt mit meiner KP-Ausbildung oder in zukunft mit dem Studium.

Aber da du ja gerad Italien ansprichst: Es ist doch echt verwunderlich, wie viele Jugendliche sich von solchen Sendungen ihre Zukunft weisen lassen. Nur weil ich als Abiturient vielleicht 2 oder 3 Krankheitsbilder durch E.R. annähernd verstanden habe kann ich mich doch nicht plötzlich entschließen Medizin zu studieren.

Vielleicht wäre für diese Jungs als Antagonist "The House Of God" ma angebracht.

Ich verstehe es wirklich nicht mehr...

Froschkönig
30.10.2002, 22:16
Italiener wollen wegen Arztserien Medizin studieren ?
Interessant. Hat mal jemand eine Statistik, wieviel Prozent der Italiener Vampirjäger werden wollen oder Raumschiffkapitäne ? :-D

@Rugger : Mit Deinem Bedenklichkeitsanstoß hast Du wahrscheinlich nicht so ganz unrecht. Wenn Da immer mit "Handauflegen" Krebs geheilt wird, weckt das falsche Hoffnungen. Und ich kann es nur immer wieder wiederholen :
Schaut mal "OP ruft Dr. Bruckner". Der Mann ist ein Genie. In einer Folge hat der ein GEHRIN !!!! transplantiert.(Oder zumindest einen Teil davon)

hobbes
30.10.2002, 22:56
Ja das stimmt. Viele Folgen sind vollkommen absurd und med. falsch. Ich mache mir den Spass daraus - finde die Fehler! Und derer gibt es viele.

Eigentlich ist die Realität im Krankenhaus doch schon genügend "emotional aufwühlend" als dass man sich Hirntransplantationen ausdenken müsste.

michiwolfskin
31.10.2002, 12:12
Die, die wegen den Arztserien ihr Studium / ihre Ausbildung angefangen haben, werden mit Sicherheit bald scheitern. Denn die Realität sieht - zum Glück (!) - anders aus!

Solche Serien sind, wie schon gesagt wurde, nur ein schöner Nebeneffekt.

Viele Grüße

Michi

Doc Pepp
31.10.2002, 13:32
Original geschrieben von Froschkönig
@Rugger : Mit Deinem Bedenklichkeitsanstoß hast Du wahrscheinlich nicht so ganz unrecht. Wenn Da immer mit "Handauflegen" Krebs geheilt wird, weckt das falsche Hoffnungen.

Was das angeht sind die ausgelaugten Ex-Unfallchirurgen bei "Fliege" immer noch die Krönung. Die Erzählen den Omis da nämlich z.B. dass jede Krankheit auf einer Bewegungsstörung basiert und man folglich jede Krankheit (ja richtig, auch Krebs und so) mit entsprechenden Bewegungsübungen therapieren kann. Die Übungen schnell mal demonstriert und noch zwei Fachbegriffe erklärt und Omi is zackbumm: überzeugt und überglücklich, dass man Krebs heilen kann und das Skalpelle ja bald überflüssig sein werden. "Der Fliege lädt doch keine Quacksalber ein."
Nein bestimmt nicht Oma, ist schon gut. :-dagegen

hobbes
01.11.2002, 17:08
Sind eigentlich alle älteren Leute naive und verblödete Omis und Opis? Ich wurde nur eben wieder in meiner Beobachtung gestärkt, dass auch junge Ärzte gegenüber dem grössten Teil ihrer Patienten (alte Leute) oft einen diskriminierenden und herablassenden Ton anschlagen.
Das bitte nicht persönlich nehmen - sehr viele tun das. Nur eine Beobachtung.

Doc Pepp
02.11.2002, 00:12
Yo Hobbes!
Natürlich sind nicht alle "Omis und Opis" naiv und schon garnicht verblödet. Ich wollte mit dem vorigen Beitrag eigentlich nur zum Ausdruck bringen, dass Statements von fragwürdigen Gästen in Talkshows wie "Fliege", von einigen Mitmenschen der älteren Generation oft für bare Münze gehalten werden. Wenn in diesen Shows den Schulmedizinern, bei deren begründeten Gegenargumenten, der Hahn mit religiös-esoterischem Gelaber (oftmals von Seiten des Moderators) abgedreht wird, dreht sich einem normal denkenden Menschen der Magen um. Ich halte solche Leute für ziemlich gefährlich, weil man Krebs, KHK oder Apoplex eben NICHT mit Bewegungsübungen therapieren kann.
Aufgefallen ist mir halt nur, dass gerade die ältere Generation den alternativen Heilmethoden zu unkritisch gegenüberstehen. Vielleicht liegt das ja an der geringen Aufmerksamkeit, die Dr. Otto Allgemeinmediziner den "Omis" zugestehen kann.
Be that as it may. Es muss was passieren. Ulla wirds schon richten...

Lava
02.11.2002, 16:37
Hat jemand schonmal "Dr. Verena Breitenbach" gesehen? Ich noch nicht. Hab's einfach nicht ausgehalten ;-)

ClooneyGeorge
02.11.2002, 17:11
@Janine

Weißt du ob das fiktive Fälle sind mit Schauspielern ?
Ich zapp so rum und landete so mitten bei der Breitenbach, worauf sie meinte "Ok, nehmen sie 2 Wochen die Scheidenzäpfchen und dann ist alles wieder in Butter."
:-wow

Doc Pepp
02.11.2002, 18:00
Hey Schorsch!

Sind auf jeden Fall Schauspieler. Die Fälle sind bestimmt realistisch, werden aber selbstverständlich fernsehwirksam inszeniert.

Froschkönig
03.11.2002, 21:49
Natürlich sind unsere Omi´s und Opi´s nicht verblödet, aber der Fortschritt, gerade die überaus rassante entwicklung auf allen Gebieten in den letzten 20 Jahren hat die ärmsten wohl derart überholt, daß sie einfach gutgläubig dazu neigen, sowas zu schlucken, immerhin stammen die aus einer Zeit ohne Computer, Internet, Kernspin und tausenderlei anderer Neuerungen.

hobbes
04.11.2002, 22:47
Ich sehe das eigentlich nicht so von wegen den naiven gutgläubigen Alten. Meine Erfahrungen widersprechen dieser These. Vielmehr machen mir gerade Frauen zwischen 30 und 50 und insbesondere Mütter sorgen, welche partout allen neusten und populärsten Heilversprechungen aufsitzen wollen. Es gibt sicherlich auch ältere Patienten die so sind, aber ich kann daraus keine Tendenz ausmachen.
Das Klischee von den gutgläubigen Alten wird einfach dadurch immer bestärkt, dass diese nicht aufzubegehren vermögen, sich weniger wehren und leichter Opfer von Betrüger werden, einfach deshalb weil sie a) einsam und b) sowieso nicht ernst genommen werden. Die meisten sind aber intellektuell durchaus in der Lage eine Therapie sehr gut nachzuvollziehen und eine gute von einer schlechten Therapie zu unterscheiden.
Es ist unsere Aufgabe als Ärzte auch ältere Patienten (die schwerhörig, verlangsamt und daher für uns oft mühsam sind) gut aufzuklären. Das Argument "wir wollen ja aber haben keine Zeit" lasse ich nicht gelten. Es ist billig, den Zeitmangel auf die schwächsten (nämlich die braven alten Patienten) abzuschieben.

maja
14.11.2002, 22:19
Ich find' übrigens "Nikola" super gut! :-top

Ok, ok...der medizinische Aspekt tritt dabei wohl eher in den Hintergrund, aber da die alle in weiss rumlaufen, zähl ich die trotzdem unter die Kategorie "Arztserien". :-D

Der Dr. Schmidt ist so herrlich selbstverliebt, das gibts gar nicht.


:-meinung
maja

Rugger
15.11.2002, 09:42
Original geschrieben von maja
Der Dr. Schmidt ist so herrlich selbstverliebt, das gibts gar nicht. Ist ja auch Fernsehen...! ;-) :-top

R.