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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pharma: Säureantiphlogistika vs. ASS



christie
13.11.2008, 20:18
bin mal wieder am Pharma - Pauken und stelle einen Widerspruch fest, den ihr hoffentlich lösen könnt ;-) :

Im Lüllman lese ich gerade zu den Säureantiphlogistika (S. 293), dass diese COXI und COXII hemmen und noch dazu die Wirkung von Cumarinen verstärken (Mechanismus?) UND auch noch die Synthese von Gerinnungsfaktoren in der Leber hemmen.
Soweit so gut.

Auf der selben Seite lese ich weiter unten:

dass sich in der antithrombotischen Therapie ASS keinesfalls durch Säureantiphlogistika ersetzen lässt, da diese die Thrombozytenaggregation NICHT hemmen. Im Gegenteil diskutiert man sogar ein Anteigen des Thromboserisikos. HÄ??? Wat denn nu?

Ich hoffe, Ihr könnt da weiterhelfen.

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13.11.2008, 20:24
dass sich in der antithrombotischen Therapie ASS keinesfalls durch Säureantiphlogistika ersetzen lässt, da diese die Thrombozytenaggregation NICHT hemmen. Im Gegenteil diskutiert man sogar ein Anteigen des Thromboserisikos. HÄ??? Wat denn nu?

Zumindest dazu kann ich was sagen ;-)

Andere NSAIDs hemmen kompetetiv die COXs - ASS hemmt aber irreversibel die COXs in den Thrombozyten (kein Kern zum Enzym neubilden)!
Ferner mag es ja sein, daß auch etwas an der Faktor-Synthese der Leber gedreht wird - das ist dann aber ein ganz anderer Schuh...

Add-On:
Gerade nachgeschaut. Steht doch drin warum sie mit Cumarinen interferieren. NSAIDs haben eine hohe Affinität zu Plasma-Eiweißen.
Die Eiweiße sind von NSAIDs "besetzt" die Cumarine würden dort normalerweise auch binden, nur ihr freier Teil wäre bioverfügbar - jetzt gibt es einen größeren bioverfügbaren freien Teil (hängt ja nun nicht am Eiweiß) --> quasi ungewollt überdosiert.