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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Angst zu versagen...



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Helena2404
13.11.2008, 22:19
Kennt ihr das? Da seid ihr auf dem besten Wege zum Medizin-Studium und dann kommen die Zweifel: Bin ich überhaupt dazu geeignet? Begabt? Werde ich ein guter Arzt?
Bei mir war es seid einigen Jahre die inner Überzeugung, dass dieser Beruf zu mir passt und ich damit glücklich werde. Allerdings habe ich naturwissenschaftlich noch keine so richtige Ahnung. Ich hab Angst.
Habt ihr auch manchmal solche Gedanken?


LG

gogolina1974
14.11.2008, 09:58
na klar kenn ich das. jeder zweifelt doch immer ein bißchen. das ist aber ganz normal. ganz schlimm war es bei mir, als ich die entscheidung endgültig getroffen hatte, alles drumherum stand, (studienplatz bekommen, keine finanziellen sorgen usw.), und ich dann plötzlich feststellen mußte, das es losgeht. mir ging der popo ganz schön auf grundeis. leidet mein sohn darunter, schaffe ich das lernpensum, werde ich eine gute ärztin?????? ganz viele fragen, die mir sowieso hätte keiner beantworten können. das muß ich, genauso auch wie du, selbst herrausfinden. naturwissenschaftlich bin ich auch ne nulpe, aber es ist echt zu schaffen. ein guter naturwissenschaftler macht doch auch nicht gleichzeitig einen guten arzt aus. bin gerade im ersten semester, und fühle mich natürlich auch total überrollt. aber irgendwie geht es, eins nach dem anderen.

hör auf dein bauchgefühl. die zweifel werden dich im leben immer begleiten, sobald dein leben sich ändert, und du einen völlig anderen weg einschlägst. aber es legt sich nach einer gewissen zeit, wenn du diese hürden, die dir angst machen, überwunden hast.

nur mut

liebe grüße

gogolina

jabba666
14.11.2008, 21:39
Kennt ihr das? Da seid ihr auf dem besten Wege zum Medizin-Studium und dann kommen die Zweifel: Bin ich überhaupt dazu geeignet? Begabt? Werde ich ein guter Arzt?
Bei mir war es seid einigen Jahre die inner Überzeugung, dass dieser Beruf zu mir passt und ich damit glücklich werde. Allerdings habe ich naturwissenschaftlich noch keine so richtige Ahnung. Ich hab Angst.
Habt ihr auch manchmal solche Gedanken?


LG
nach meiner ehrfahrung aus der praxis macht einen guten arzt( und somit erfolgreichen) nicht in erster linie seine kompetenz in naturwissentschaftlichen fächern aus,sondern seine soziale und kaufmännische kompetenz aus.

Unbekannter
16.11.2008, 13:22
Ich kann dich auch gut verstehen, ich schwanke jetzt schon so lange zwischen "Ja, ich mache es endlich" und "Soll ich wirklich, schaffe ich es, was kann ich alles verlieren, werde ich es überhaupt schaffen, was mach ich wenn nicht, usw. usw. usw."
Ich finde, dass gerade das Risiko, es nicht gut zu machen oder nicht zu schaffen gerade das größte Problem ist, wenn man keine 20 mehr ist. Hätte ich mit zwanzig direkt Medizin studiert, dann hätte ich nicht soeine Angst gehabt. Wenn es dann nicht klappt, ist man eben 2-3 Jahre älter, eine wichtige Erfahrung reicher und macht halt was anderes. Wenn man aber schon die böse 3 beim Alter vorn stehen hat, dann gibt man mehr auf und kann auch mehr verlieren, wenn es dann nicht klappt.
Ich weiß auch einfach nicht, ob ich es wagen soll oder nicht....verdammt schwer....

Wie alt bist du denn eigentlich ?

mejakru30
16.11.2008, 13:35
Kenne ich sehr gut- als ich die Zusage bekommen habe (Valentinstag 2005), habe ich erstmal Panik bekommen- musste umziehen, Job kürzen, Auto abstossen, alles beantragen, Krankenkasse....War ein riesiger Berg, aber als ich den abgearbeitet hatte, war es erstmal okee.
Wird man ein guter Arzt? Dann muss man sich klarmachen, was das ausmacht. Ist es "nur" fachliche Kompetenz oder gehört nicht auch soziale Kompetenz dazu? Und ob man ein guter wird, das zeigt sich garantiert nicht in der Vorklinik- also trau Dich und durch.

Helena2404
16.11.2008, 20:37
Hallo,

danke für eure lieben Antworten.
Ich bin 28, wenn ich anfange. Im Moment mache ich das Abi nach. Es ist halt einfach was anderes mit Kind. Ich habe oft ein schlechtes Gewissen und dann zweifel ich mal an meinem Entschluss. Doch irgendwie weiß ich auch tief in meinem Innern, dass ichs machen muss! Ansonsten bereue ichs später.

gogolina1974
16.11.2008, 20:45
Ansonsten bereue ichs später.[/QUOTE]


und genau das ist der wichtigste punkt!
wenn du es jetzt nicht versuchst, wirst du es dein restliches leben bereuen.
ich habe auch ein kind und es klappt ganz gut. mein sohn hat lieber eine total zufriedene mami als eine, die schlecht drauf ist und völlig unzufrieden.

liebe grüße und drücke dir die daumen

gogolina

Helena2404
19.11.2008, 10:23
Hallo gogolina,

wie alt bist du denn- 1974 Jahrgang? Und dein Sohn?
Es ist sicher so wie du sagst, dass es besser ist, das zu tun, was einen glücklich macht, dann macht man anderen auch eine Freude- mit seiner guten Laune z.B..
Ich kann mich eigentlich auch nicht beschweren, das irgendwas außerplanmäßig läuft- aber trotzdem. Manchmal muss man wohl zweifeln...

LG

alley_cat75
19.11.2008, 11:01
Kennt ihr das? Da seid ihr auf dem besten Wege zum Medizin-Studium und dann kommen die Zweifel: Bin ich überhaupt dazu geeignet? Begabt? Werde ich ein guter Arzt?

Ich fände es ziemlich bedenklich, wenn jemand diese Zweifel nicht hätte. :-meinung Sich geistig und menschlich weiterzuentwickeln erfordert doch immer Minderwertigkeitskomplexe als Motor. :-)) Ob Du geeignet bist und begabt genug, wirst Du im Studium merken. Vorab ist das reine Spekulation. Ich hatte auf dem Gymnasium nur 1 auf dem Zeugnis und in Mathe, Chemie, Bio eine 4. :-nix Die Lehrer meinten, mir würden alle Türen offen stehen, aber ich solle doch um Gottes Willen nicht Medizin studieren. Man wächst bekanntlich mit seinen Aufgaben. Also: ausprobieren. Bis zum Physikum in Regelstudienzeit sollte man sich immer die Chance geben. Hast Du das in der Tasche, schaffst Du den Rest mit Links. :-dafür

Ehemaliger User 05022011
19.11.2008, 11:08
Ich kann dich auch gut verstehen, ich schwanke jetzt schon so lange zwischen "Ja, ich mache es endlich" und "Soll ich wirklich, schaffe ich es, was kann ich alles verlieren, werde ich es überhaupt schaffen, was mach ich wenn nicht, usw. usw. usw."
Ich finde, dass gerade das Risiko, es nicht gut zu machen oder nicht zu schaffen gerade das größte Problem ist, wenn man keine 20 mehr ist. Hätte ich mit zwanzig direkt Medizin studiert, dann hätte ich nicht soeine Angst gehabt. Wenn es dann nicht klappt, ist man eben 2-3 Jahre älter, eine wichtige Erfahrung reicher und macht halt was anderes. Wenn man aber schon die böse 3 beim Alter vorn stehen hat, dann gibt man mehr auf und kann auch mehr verlieren, wenn es dann nicht klappt.
Ich weiß auch einfach nicht, ob ich es wagen soll oder nicht....verdammt schwer....

Wie alt bist du denn eigentlich ?

auch wenn ich mich jetzt unbeliebt mache, aber wenn du so viel zweifelst und das auch noch seit Jahren, wie du schreibst, dann lass es lieber, denn ich denke man sollte sich zur Medizin wirklich einfach berufen fühlen - ach wenn dies sehr pathetisch klingt

damit meine ich nun nicht, dass ich dich Helena nicht verstehe, deine Gedanken finde ich ganz normal, hatten wir alle bei Studiumbeginn, denk ich mal - also nur Mut Helena, du schaffst das !

alley_cat75
19.11.2008, 11:15
man sollte sich zur Medizin wirklich einfach berufen fühlen

Völlig korrekt. Sonst scheitert man zeitig daran, sich tonnenweise Wissen einzutrichtern und das jederzeit abzurufen.

Ehemaliger User 05022011
19.11.2008, 11:15
Bis zum Physikum in Regelstudienzeit sollte man sich immer die Chance geben. Hast Du das in der Tasche, schaffst Du den Rest mit Links. :-dafür

oh DAnke alley, dass macht ja auch mir Mut, da ich das Physikum gerade bestanden hab und mich immer frage, wie schwer es jetzt wird und ob ich gut durchkomme

gyrasehemmer
19.11.2008, 11:27
Die Angst zu versagen hat jeder...bloß nicht alle geben es zu, auch wenn in Internet-Foren. Aber nach dem Physikum gefällt mir das Studium doch zunehmend besser :-dance Nicht alles, aber genug Fächer/Erlebnisse/Erfahrungen, so dass ich weitermache. ;-)

Ehemaliger User 05022011
19.11.2008, 11:38
Die Angst zum versagen hat jeder...bloß nicht alle geben es zu, auch wenn in Internet-Foren. Aber nach dem Physikum gefällt mir das Studium doch zunehmend besser :-dance Nicht alles, aber genug Fächer/Erlebnisse/Erfahrungen, so dass ich weitermache. ;-)

welches Semester in der Klinik bist du jetzt ? Was würdest du über den Schwierigkeitsgrad der Klausuren in der Klinik sagen ( falls du damit schon Erfahrung hast) ?

Hoppla-Daisy
19.11.2008, 11:41
Was jedem frischen Kliniker direkt ins Auge sticht, ist die Tatsache, dass der Psychoterror plötzlich weg ist :-)

Und auch die Klausuren sind irgendwie machbarer... ich kann's nicht beschreiben. Es ist jetzt plötzlich Medizin zum Anfassen :-nix

Meuli
19.11.2008, 11:59
Was jedem frischen Kliniker direkt ins Auge sticht, ist die Tatsache, dass der Psychoterror plötzlich weg ist :-)

Oh ja *unterschreib* Definitiv!!! Und man wird auch besser behandelt, meistens zumindest^^

Unbekannter
19.11.2008, 17:18
auch wenn ich mich jetzt unbeliebt mache, aber wenn du so viel zweifelst und das auch noch seit Jahren, wie du schreibst, dann lass es lieber, denn ich denke man sollte sich zur Medizin wirklich einfach berufen fühlen - ach wenn dies sehr pathetisch klingt

damit meine ich nun nicht, dass ich dich Helena nicht verstehe, deine Gedanken finde ich ganz normal, hatten wir alle bei Studiumbeginn, denk ich mal - also nur Mut Helena, du schaffst das !

Du machst dich damit nicht unbeliebt, es stimmt ja was du sagst.

Nur vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt, es geht nicht darum, dass ich zweifel ob ich Medizin will oder nicht. Ich will es, und das schon verdammt lange.
Ich bin einfach ein Mensch, der immer alles irgendwie in Frage stellt und dabei auch immer von dem "worst case" ausgeht. Und der sieht leider so aus, dass ich zwar verdammt viel zu gewinnen habe, wenn es gut geht, ich aber auch verdammt viel verliere wenn es aus irgendeinem Grund nicht alles so klappt. Ich habe halt jetzt einen guten Job (Gut im Sinne von Karriere, Geld, etc., nicht gut im subjektiven Sinne meines Interesses! Denn da will ich einfach nicht das was ich tue, sondern etwas was meinem Leben mehr Sinn geben würde, und das wäre ein Medizinstudium!), und den aufzugeben ist halt sehr risikoreich. Ein Zurück gibt es nunmal nicht in jeder Branche, wenn man erstmal mehrere Jahre raus ist und mit seinem Lebenslauf zeigt, dass man eigentlich was ganz anderes versucht hat und nur zurück will, weil es eben nicht geklappt hat. Aber vielleicht grübel ich auch einfach zuviel. Vielleicht sollte ich es einfach tun und erst anfangen zu grübeln, wenn es wirklich ein Problem gibt. Mir geht halt nur soviel durch den Kopf, insbesondere die Finanzierung des ganzen, ob ich das Studium richtig einschätze, und leider auch was wohl andere sagen (auch wenn das einen eigentlich nicht interessieren sollte). So, das musste mal raus. :-)

Ehemaliger User 05022011
19.11.2008, 19:09
Ein Zurück gibt es nunmal nicht in jeder Branche, wenn man erstmal mehrere Jahre raus ist und mit seinem Lebenslauf zeigt, dass man eigentlich was ganz anderes versucht hat und nur zurück will, weil es eben nicht geklappt hat. Aber vielleicht grübel ich auch einfach zuviel. . :-)

naja sieh es doch mal so : ein Zurück ist sowieso nie die beste Entscheidung, es muss immer nach vor und nicht zurück geschaut werden.

Ich denke immer, was ich gerade entscheide ist auch richtig, weil ich mir ja viel Gedanken darüber gemacht habe und wenn alles dann in ein paar Wochen, Monaten oder Jahren anderes aussieht, na dann muss ich es erneut entscheiden.


Ein Problem ist wirklich die Finanzierung, denn zumindest in den ersten zwei Jahren kommt man nicht viel dazu neben bei noch arbeiten zu können, vielleicht ist ein Studienkredit für dich die Lösung??? Kann ich aber schlecht einschätzen, weiß nur, dass das Viele machen.
Viel Glück bei der richtigen Entscheidung wünsch ich dir!

Evil
19.11.2008, 20:01
denn ich denke man sollte sich zur Medizin wirklich einfach berufen fühlen - ach wenn dies sehr pathetisch klingt

Völlig korrekt. Sonst scheitert man zeitig daran, sich tonnenweise Wissen einzutrichtern und das jederzeit abzurufen.
Komisch, ich hab mich nie berufen gefühlt und tue es auch heute nicht, ich mach es (meistens) einfach nur gern.
Bin ich jetzt ein schlechter Arzt?

Ehemaliger User 05022011
19.11.2008, 20:37
Komisch, ich hab mich nie berufen gefühlt

Dann wird das für dich schon so o.k. sein, denk ich mal und deine Frage, ob du ein guter oder schlechter Arzt bist, solltest du dir am besten selbst beantworten können und sie dir auch immer mal wieder in deinem Arztdasein so stellen.