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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Situation eskalierte....



pw76
14.11.2008, 12:45
Liebe Forenmitglieder,

sitze gerade in der Mittagspause und habe soeben meine Kündigung verfasst um Sie meinem Chef heute zu übergeben.

Bin seit 10 Wochen auf einer neuen Stelle und werde seit dem ersten Tag von meinem Chef und seiner Mitarbeiterin terrorisiert, da werden Fehler laut zelebriert, so, dass es auch jeder mitbekommt, da wird man mir gegenüber beleidigend, etc.

Jetzt mache ich einen Schlussstrich und kündige die Stelle.
Hab bereits (Ärztemangel sei Dank) über ein paar Anrufe und Kontakte eine Stellenzusage für den 01.12.2008

Wollte mir einfach mal den tiefen Frust und die Angst/Einschüchterung, die ich erleben musste, von der Seele schreiben.

Liebe Grüße

Harry78
14.11.2008, 14:44
Find ich gut, dass Du das konsequent durchziehst!!
Hoffe Du hast mehr Glück bei Deiner neuen Stelle!
LG

Ehemaliger User 05022011
14.11.2008, 15:17
ich finde es auch richtig, dass du einen Schlussstrich ziehst, denn wenn das schon 10 Wochen lang so läuft - wird es auch nicht besser und so weiter zu machen, hätte dich nur traurig gemacht, denn immer kämpfen kann man auch nicht, hätte dir dein tägliches Leben versaut, wenn du nicht so gar krank davon geworden wärst

es ist sicherlich nicht überall so, dass so mit Neuen umgegangen wird , wie es dir passiert ist, auch wenn jetzt die mdl. Zusagen doch nicht klappen, du findest trotzdem was anderes

Viel Glück!

habichnicht
14.11.2008, 16:23
Hallo pw76,

Du scheinst ja wirklich vom Pech verfolgt zu sein.

Vor zwei Jahren hast Du sehr eindrucksvoll über Deine unzumutbare Stelle in der Neurologie (http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showpost.php?p=366745&postcount=1) berichtet,
und nun bist Du mit der Stelle, die Du vor 10 Wochen angetreten hast, auch wieder reingefallen.

Dabei sah es doch vor einem Jahr bei Dir noch ganz gut aus.
Da hast Du ja ganz begeistert von Deiner neuen Stelle in der Radiologie (http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showpost.php?p=597332&postcount=2) berichtet. Warum bist Du denn dort vor 10 Wochen wieder Wochen weggegangen? War das eine befristete Stelle?

Ich drück Dir jedenfalls die Daumen, dass es bei der Stelle, die Du ab dem 1.12.08 in Aussicht hast, endlich etwas länger gutgehen möge.

pw76
15.11.2008, 08:54
Hallo,

vielen Dank für die Nachrichten.

Ich war auf meiner bisherigen Stelle im Krankenhaus sehr zufrieden, musste aber im Rahmen einer Rotation in eine dem KH angeschlossene Praxis wechseln und hatte da von Anfang keine Chance aus verschiedenen Gründen.

Ich bin der Meinung, dass man sich bei der derzeitigen Situation eine unverschämte Behandlung nicht gefallen lassen muss, das galt für die erste Stelle als auch jetzt.

Letztendlich haben meine Argumente bei der Kündigung nicht gezählt und jegliche Schuld lag ausschließlich bei mir. Das widerum zeigte mir, dass meine Entscheidung richtig war, denn solche Situationen entstehen niemals einseitig und zeugen von a) mangelnder Einsicht und b) keine Bereitschaft, etwas zu ändern. Und gerade Punkt b) zeigt, dass man nur wechseln kann, außer, man quält sich durch: Und diesbezüglich siehe Absatz 2) ;-)

habichnicht
15.11.2008, 11:05
Ich war auf meiner bisherigen Stelle im Krankenhaus sehr zufrieden, musste aber im Rahmen einer Rotation in eine dem KH angeschlossene Praxis wechseln und hatte da von Anfang keine Chance aus verschiedenen Gründen. Seltsam: Vor einem Jahr (http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showpost.php?p=597332&postcount=2) klang das aber noch ganz anders. Da schienst Du mit Deiner Tätigkeit in einer Praxis noch ganz zufrieden zu sein. War das eine andere Praxis? ;-) Und falls ja, warum bist Du dort weggegangen?

Ehrlich gesagt, pw76, Deine Beiträge wirken auf mich etwas widersprüchlich. Außerdem enthalten die Berechnungen und Zahlen , die Du vor zwei Jahren gepostet hast, unbelegte Aussagen und grundsätzliche sachliche Fehler.



Achso, als Oberarzt verdienst nur rein netto, nicht verheiratet (Aussage eines OA in der Chirurgie) ohne Dienste, Gutachten, etc. 1990 Euro netto.
Ob das stimmt ? Weiss ich nicht... Link (http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showpost.php?p=366772&postcount=12)
So etwas nenne ich gezieltes Verbreiten von Gerüchten.


Zum Thema reale Weiterbildungszeit hast Du vor zwei Jahren gesagt:

Ich persönlich kenne keinen Oberarzt, der schon nach 5 Jahren Assistenzarztzeit Facharzt wurde. Schau Dir mal unter www.laekh.de (http://www.laekh.de) (Ärztekammer Hessen) den Weiterbildungskatalog für die verschiedenen Fachrichtungen an. Das ist in 5 Jahren unmöglich zu machen.
Tja, und ein Jahr später sah es aus, als würdest Du das schaffen, was keiner der Kollegen aus Deinem Bekanntenkreis geschafft hat: ;-)


Hallo,

den FA in 5 Jahren zu machen wird schwierig, ist aber machbar.

Ich mache das wie folgt:
Ich habe ein klinisches Jahr gemacht (kommt gut an, wenn Du Dich als Radiologie-Anfaenger bewerben wirst).
Dann habe ich eine Stelle in der Pampa angetreten (In den Ballungsraeumen hast Du fast keine Chance. Die wollen jmd, den sie vor die Bilder setzen koennen und der dann befunden kann).
Die haben dort eine extrem gute Ausstattung gehabt (wichtig bei der Stellen-Wahl) mit RIS/PACS und MRT (1.5 T). Nach zwei Jahren (gute Basiskenntnisse in konv. Radiologie und CT-Erfahrung/ Durchleuchtung) habe ich in eine Praxis gewechselt mit Schwerpunkt: MRT / Mammographie.
Diese Kombination ermoeglicht es mir, den FA in 5 Jahren zu schaffen.Link (http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showpost.php?p=597332&postcount=2)

Zu den Berechnungen, bei denen Du damals für Deine nächtliche Arbeit als Stationsarzt in der Neurologie auf einen Stundenlohn von netto 2,62 Euro gekommen bist, zitiere ich mich jetzt mal selbst:

Beitrag von habichnicht vom 1.1.2008 (http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showpost.php?p=606972&postcount=34)

MatzeXXL, ich bin sehr für das Vergleichen von Stundenlöhnen im Rahmen von Diskussionen über die Wertschätzung einer Tätigkeit, denn der Maßstab für den Wert, den eine Gesellschaft einer Tätigkeit zumisst, ist nun mal der Stundenlohn.

Aber: Wer mithilfe solcher Milchmädchenrechungen um Verständnis für seine Gehaltsforderungen wirbt, muss es sich schon gefallen lassen, dass man da von Märchenstunde spricht:


Ich mache 24h-Dienste, die werden wie folgt vergütet: Da man erst ab 17 Uhr Dienst macht(Du bist aber trotzdem schon morgens da, da Du ja normale Stationsarbeit machen musst und gehst dann um 17 Uhr über in die sogenannte Bereitschaft), werden nur 15,5 Stunden berechnet. Diese werden mit 0,8 x multipliziert, da man ja angeblich nicht durcharbeitet, macht also 12,4. Da man am nächsten Tag nach Hause geht (meistens aber erst nach 27 Stunden), werden von den 12,4 Stunden nochmal 7,7h abgezogen, macht also 4,7h. Der Nettolohn beträgt 10,12 Euro-> 4,7 x 10,12 = 47,56 Euro !!! Und das für einen 24 Stundendienst. Effektiv arbeitet man in solch einem Dienst 18h -> Macht einen Stundenlohn von 2,62 Euro aus. Kein Witz, ist leider Realität. Hier wird verschwiegen, dass die Bezahlung eines Teils der Stunden, die man im BD gemacht hat, im Grundgehalt enthalten ist (=> Stichwort Freizeitausgleich). Ist hier in anderen Threads schon mehrmals erklärt und vorgerechnet worden.

Kaum ein Patient oder Besucher, dem man schnell mal einen Flyer mit solchen Berechnungen in die Hand drückt, wird da durchblicken.

Er wird nur wahrnehmen und in Erinnerung behalten, dass da jemand 24 Stunden am Stück arbeiten muss und dafür einen Stundenlohn von 2,62 Euro bekommt, also weniger als der niedrigste zur Zeit diskutierte Mindeststundenlohn.

Sorry, aber da braucht man keine Vogelgrippe mehr, denn da wären sämtliche Hühner Deutschlands schon längst vor Lachen tot umgefallen. pw76, warum verbreitest Du solche Sachen? Dass anständige Arbeit anständig bezahlt gehört, ist selbstverständlich. Und dass man sich wehrt, wenn man nicht anständig bezahlt wird, ist ebenfalls selbstverständlich. Aber muss man dazu mit solchen Methoden arbeiten?

Auch das, worum es Dir in diesem Thread geht, nämlich, dass man sich Frechheiten seines Chefs nicht gefallen lassen muss und wie man darauf reagieren könnte, ist eine Selbstverständlichkeit. Aber warum erstellst Du dafür nicht einfach einen Thread zum Thema "Umgangston im Krankenhaus bzw. der Praxis" ?

pw76
15.11.2008, 12:08
" Hier wird verschwiegen, dass die Bezahlung eines Teils der Stunden, die man im BD gemacht hat, im Grundgehalt enthalten ist (=> Stichwort Freizeitausgleich). Ist hier in anderen Threads schon mehrmals erklärt und vorgerechnet worden.
"

Quatsch, den hier wird folgende Tatsache verschwiegen :

1. Wenn man nach dem Dienst im Freizeitausgleich ist, muss Deine Arbeit von jmd anderen übernommen, normalerweise von Deinem Kollegen auf Station, d.h. man macht die doppelte Arbeit , nämlich Deine und die Deines Kollegen und wird aber für die einfache Arbeit bezahlt, man arbeitet für 2 und bekommt aber nur das 1-fache Gehalt.
Oder andersrum: Dem Arzt, der im Freizeitausgleich ist, wird dieser vom Gehalt abgezogen, ohne das seine in dieser Zeit anfallende und erledigte Arbeit in irgendeiner Art und Weise vergütet wird: Oder wird etwa die halbe Station dichtgemacht, wenn Du im Freizeitausgleich bist.

2.

"Achso, als Oberarzt verdienst nur rein netto, nicht verheiratet (Aussage eines OA in der Chirurgie) ohne Dienste, Gutachten, etc. 1990 Euro netto.
Ob das stimmt ? Weiss ich nicht..."

Die Aussage war kein Gerücht sondern Tatsache, denn zu dem Zeitpunkt des Postings galten noch die alten BAT Regelungen VOR dem Tarifvertrag des MB.

3.
"pw76, warum verbreitest Du solche Sachen? Dass anständige Arbeit anständig bezahlt gehört, ist selbstverständlich. Und dass man sich wehrt, wenn man nicht anständig bezahlt wird, ist ebenfalls selbstverständlich. Aber muss man dazu mit solchen Methoden arbeiten?


Ganz recht, anständige Arbeit muss auch anständig bezahlt werden und da sind wir noch GANZ weit weg von !
Und an meiner Methode, Rechnungen vorzuweisen und dabei auch die Hintergründe von Verwaltung in KH miteinzubeziehen finde ich nichts verwerfliches ? Eher halte ich das Schönrechnen dieses Gehaltes für eine unfaire Methode.

"Auch das, worum es Dir in diesem Thread geht, nämlich, dass man sich Frechheiten seines Chefs nicht gefallen lassen muss und wie man darauf reagieren könnte, ist eine Selbstverständlichkeit. Aber warum erstellst Du dafür nicht einfach einen Thread zum Thema "Umgangston im Krankenhaus bzw. der Praxis" ?"
"
Ich habe in dem Posting nichts über Gehalt etc. gesagt, bis Du damit angefangen hast, Postings der letzten 2 Jahre hier mit reinzunehmen.
Und den Titel des Postings behalte ich mir noch immer selber vor.

Viele Grüße

habichnicht
15.11.2008, 12:29
Zur Bezahlung von Diensten ist hier schon mehr als genug gesagt worden.

Deshalb für alle, die immer noch an den Weihnachtsmann und das Märchen von den 2,62 Euro Stundenlohn glauben :-)) eine kleine Auswahl an Threads und Beiträgen dazu:

Threadtitel: "Vergütung von Diensten, wieviel zusätzlich ist drin?"

http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=42455

Dieser Thread enthält sehr detaillierte und durch valide Quellen belegte Berechnungen:

Threadtitel: "Wie funktioniert das eigentlich mit den Diensten im KH?"

http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=45965&page=1&pp=5

Innerhalb dieses Threads empfehle ich vor allem die Beiträge Nr. 10 ff: ;-)
http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showpost.php?p=671022&postcount=10

Dr-Pizza
15.11.2008, 16:39
Ich verstehe zwar auch nicht genau, wieso jetzt zwei thematisch völlig differendierende Posts vermischt werden, aber die meisten Zahlen in dem alten Thread waren durchaus realistisch...

pw76
15.11.2008, 20:07
Hallo Dr-Pizza,

den Zusammenhang hab ich auch nicht verstanden :-)

Einige können die bittere Realität der Dienstvergütung einfach nicht akzeptieren und wollen diese in das Land der Märchen verbannen, wo sie zugegebenermassen auch hingehören sollte ;-)