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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Apotheker



Ian77
14.11.2008, 22:14
Hallo!

Weiß jemad Genaueres über den Apothekerberuf?
Herrscht in der Apotheke eine genauso strenge Hierarchie
wie im Krankenhaus oder eher eine flache Hierarchie?
Ist es sehr anstrengend in der Apotheke zu arbeiten und Kunden
zu bedienen, vor allem weil man soviel stehen muss?
Wie viele Stunden muss man denn in der Woche durchschnittlich
arbeiten?
Ich würde mich über Antworten sehr freuen.

Hoppla-Daisy
14.11.2008, 22:27
So sehr ich mir für dich wünschen würde, dass du Antworten bekämest..... rechne lieber nicht damit.

Die Pharmazeuten sind hier seeeeeeehr spärlich gesäät. Ich fürchte, du musst die Suche nach Antworten auf deine Fragen fortführen. :-nix

Gast26092018
14.11.2008, 23:08
Ist es sehr anstrengend in der Apotheke zu arbeiten und Kunden
zu bedienen, vor allem weil man soviel stehen muss?
Reine Gewöhnungssache, deine Muskulatur ist anpassungsfähig. Anfangs bereitet das Stehen Probleme, aber mit der Zeit gewöhnst du dich dran.
Ich glaub das Stehen ist das kleinste Übel, das größte Übel ist das harte Pharmaziestudium ;-)

Arbeitszeiten: 37-40 Stunden/Woche, kann auch weniger sein :-nix

Schau mal hier (http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/berufId.do?_pgnt_pn=0&_pgnt_act=goToAnyPage&_pgnt_id=resultShort&status=T01)

Mbali
15.11.2008, 11:13
also ich antworte einfach mal, auch wenn ich nicht apothekerin bin...
habe allerdings ein jahr pharmazie studiert und da auch eine 4wöchige famulatur in einer apotheke gemacht...

ertseinmal zum thema hierarchie: das soll wohl sehr unterschiedlich sein...
vor allem ältere apotheker fahren noch ne harte linie und sind sehr streng gegenüber ihren PTAs und PKAs... aber zum glück wächst eine neue generation an apothekern heran^^ in der apotheke, in der ich gearbeitet habe gab es einen sehr jungen chef, der das alles echt locker sah und sich auch in sein team integriert hat... klar, er war der chef und wurde auch so genannt (außer von einigen), aber hierarchie war im großen und ganzen nicht existent... alle duzten sich und die angestellten apothekerinnen behandelten die PKAs und PTAs gleichwertig... die jobs wurden fair verteilt, d.h.jeder hat mal inventur gemacht und jeder stand mal in der rezeptur...

über die Anstrengung bei der ganzen sache: ich sag mal es geht...
ich persönlich habe die arbeit als sehr sehr entspannt empfunden (auch wenn die apo-mitarbeiter das natürlich anders empfunden haben)... im vergleich zur arbeit als pflegepraktikant im krankenhaus reinster urlaub^^ ich muss allerdings dazu sagen, dass ich auch meist den job der PKA mitgemacht habe und da sitzt man nunmal viel vorm rechner... man muss schon recht viel stehen, aber erstens gewöhnt man sich dran, zweitens ist es auch in sehr vielen anderen berufen nicht anders (also mit dem stehen) und drittens hat man, wenn man nicht gerade in einer hochfrequentierten center-apotheke arbeitet, immer mal die chance sich zu setzen... gerade als leitender apotheker muss man auch immer mal am PC sitzen und sonstwas machen...
und ich kann mich dran erinnern, dass es in der apo oftmals momente gibt, in denen grade mal keine kunde da war.. da war dann meist kaffee oder kuchen angesagt... und für n schwätzchen zwischendurch war auch immer zeit...

das mit dem kunden bedienen kann anstrengend sein, denn gerade viele ältere leute kommen auch einfach zum erzählen und möchten sich dann stundenlang unterhalten... man sollte also em smalltalk nich ganz abgeneigt sein (aber sowas lernt man, ganz nach dem motto "lächeln und nicken")...

die Arbeitszeit: tja, da kommt es ganz drauf an... viele vor allem angestellte apothekerInnen arbeiten auf halben oder dreiviertel stellen (ist nicht umsonst einer der familienfreundlichsten berufe)... aber man kann auch sehr gut volle stellen findenund dann beträgt die abeitszeit halt so zwischen 37 und 40 h (wie oben schon jemand beschrieben hat)... auch überdstunden sind recht selten (so wie ich es mitbekommen habe)....
und als chef/leitender apotheker mit eigener apo kannst du es dir sowieso "aussuchen": grade am anfang der existenzgründung wirst du sicherlich sehr viel arbeiten, um eben personalkosten zu sparen... aber wenn das ding erstmal läuft und du vllt auch einige filialen hast, dann hast du die wahl: eine stelle mehr besetzen und dafür weniger geld (aber mehr freizeit) oder eben andersherum und sehr viel selber machen... mein damaliger chef hatte sich für die variante "lieber einen apotheker mehr einstellen" entschieden und kam oftmals erst um 10 oder um 11 in die apo...
so lässts sich schon aushalten ;)

so... ich hoffe ich konnte dir deine fragen etwas beantworten...
aber ich möchte nochmal betonen, dass ich selbst wirklich nur in dieser einen apotheke erfahrungen gesammelt hat, es kann auch anders laufen (wobei viele freunde von mir ganz ähnliche erfahrungen gemacht haben)...

der job als apotheker ist (fast) unschlagbar, wenn mans richtig angeht...
und wenn man es bis dahin geschafft hat...

die wesentlichen punkte, über die man sich vorher gedanken machen sollte sind diese hier:
1. das studium besteht aus chemie, chemie, chemie, bio, chemie, bio, bio, chemie (wobei selbst die bio am ende mehr aus chemie als aus sonst was besteht)... mir persönlich hat das im studium das genick gebrochen...
2. in vielen semestern sehr viele wochenstunden, in einigen 40+
3. es gibt sicherlich noch viele weitere beschäftigungseinrchtungen als die öffentliche apotheke (industrie, Krankenhausapotheke, bundeswehr, verwaltungen und krankenkassen...), aber die meisten landen doch in der öff. apo, einer von frauen dominierte welt, in der man bereit sein sollte sich über kuchenrezepte, diäten und fitnesskurse zu unterhalten...
4. WICHTIG!!! die typische apothekerarbeit nimmt immer mehr ab... es kommen selten salbenrezepte o.ä. rein (außer man hat nen 60jährigen hautarzt in der nähe)... auch eingangsuntersuchungen werden immer seltener... wichtiger werden kundenwerbestrategien, der verkauf von kosmetika, bonuspunktesysteme etc...
5. rabattverträge, internetversandapotheken und evtl bald große pharmaketten aus dem ausland machen das leben als apotheker schwer...
und die zukunft ungewiss...

so... mehr fällt mir gerade nicht ein... reicht auch erstmal denke ich...
liebe grüße :-winky

Pherenike
17.11.2008, 12:10
Also ich bin fast fertig und sag dazu mal folgendes:
1. Hierachie
gibt es in Apotheken eher weniger, ist allerdings sehr unterschiedlich
was meinst du denn in dem Zusammenhang genau?

2. Kunden
Die Kunden können sehr anstrengend sein, es gibt aber auch sehr viele schöne Momente
Das lange Stehen ist vor allem am Anfang furchtbar, aber mit guten Kompressionsstrümpfen und etwas Gewöhnung merkt man es nur noch manchmal.
Je nachdem wie voll es ist, kann es schon ziemlich hektisch und anstrengt werden, hängt aber auch davon ab, ob man in einer kleinen Vorort-Apotheke oder in der Innenstadt mit Ärztehaus oben drüber arbeitet.

3. Arbeitszeit
Du hast in dre Regel ähnliche Arbeitszeiten wie die Läden bzw. wie die Ärzte in der Nähe. Es kann also bis um abends 20 Uhr (auch samstags) oder aber auch nur 18 Uhr sein.
Eine Vollzeitstelle sind meistens 40h/Woche - es ist aber sehr individuell lösbar. Mütter, die nur noch samstags arbeiten oder zwei halbe Tage genauso wie angestellte Apotheker, die dann in der Urlaubszeit schonmal auf fast 60h kommen.

Mach am besten mal ein Praktikum, eine Stelle bekommt man eigentlich ziemlich einfach und guck es dir an. Es macht super viel Spaß.