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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Blutdruck und Ödementstehung



JCBr
21.11.2008, 20:50
Hallo erstmal...

Ich habe echte Verständnisschwierigkeiten beim Thema Blutdruck...

Vasokonstriktion ---> TPR höher ---> Bdruck höher, richtig?
Vasodilatation ---> TPR niedriger ---> Bdruck tiefer...

Laut einem früheren Eintrag, lassen sich die Blutdruckänderungen mit der Formel BD = HMV x TPR erklären.

Mir wurde zusätzlich geraten, dass Gefässsystem als ganzes zu betrachten und nicht in einzelne Abschnitte zu Unterteilen, da die ganze Thematik noch schwieriger würde zu verstehen.

Dies versuche ich auch echt, aber irgendwie kommt mir immer wieder was dazwischen, das mir einen Strich durch die Rechnung macht, wie eben die Ödementstehung.

Ein Ödem ensteht ja, wenn der Flüssigkeitsaustausch an den Kapillaren gestört ist. ( z.B wenn der Druck in den Kapillaren erhöht ist.)
Nun habe ich gelesen, dass der Druck in den Kapillaren erhöht ist, wenn die vorgeschalteten Arteriolen eine Vasodilatation machen. Aber eine Vasodilatation erniedrigt den TPR, daher sollte doch auch der Druck sinken und nicht steigen :-???

Ich hoffe ich hab mich einigermassen verständlich ausgedrückt! ;)
Danke für eure Hilfe!

RENINA
21.11.2008, 21:25
Ich helfe dir gerne!Ich habe fast die ganze Vorklinik gebraucht ;-)) um dieses kompliziert Thema in allen einzelheiten zu verstehen,im phsikum gabs dann eine 2!Erstmal ruhig blut :-)
Du hast recht, Vasokonstriktion (VK) bedeutet einen erhöhten TPR und einen erhöhten RR, da
VK = Gefäß enger= mehr Druck auf Blut = TPW steigt (warum? da musst du gucken,woraus sich der TPW zusammensetzt, definition!) wenn der TPR hochgeht,steigt RR (Def RR),Vasodilatation andersrum,wird weiter...WIDERSTAND ! sinkt...
TPW ist widerstand, und der hängt eben mit enge und weite zusammen,wenn was weit ist,gibt es auch weniger gegendruck.

ok hierzu. jetzt zum ödem:
da musst du starling filtrationsformel können und dieses bild mit den beiden dreiecken, im silbernagl,druck entlang kapillare.da siehst du welche kräfte wie wirken.das musst du wissen,wer wohin zieht und dann kannst du dir merken,wenn der eine druck sinkt,überwiegt der andere,dann geht das wasser bsp. ins gewebe (wenn der kapillardruck erhöht oder der gewebedruck sinkt)
hoffe konnte dir helfen,sonst melde dich nochmal,kann deine not gut verstehen :-)

RENINA
21.11.2008, 21:28
du musst definitiv die besonderheiten der einzelnen gefäßabschnitte können (huppelsberg,super!)die vorgeschalteten arteriolen sollen den rr absinken,damit der blutfluss in den kapillaren maximal verlangsam ist,zwecks austausch

JCBr
21.11.2008, 21:41
Danke erstmal für die Antwort. Was meinst Du mit RR? (studiere nicht in DE und hab das noch nie gehört)

Ich kann mir ja gut vorstellen das eine Vasodilation auf einer begrenzter Strecke dazu führt, dass in den nachgeschalteten Gefässen weniger Blut fliesst, und dadurch auch der Druck kleiner ist.
Aber in diesem Fall, wäre ja die Formel BD = HMV x TPR mit Vorsicht zu geniessen, oder sie gilt NUR für den Abschnitt des Gefässes, welches kontrahiert oder erschlafft, nicht aber für das ganze System?!

Keenacat
21.11.2008, 22:07
RR = blutdruck. benannt nach herrn riva-rocci, der diese methode mit der blutdruckmanschette entwickelt hat. ;) das hat mit in deutschland studieren nicht so viel zu tun.

rashy
26.11.2008, 20:09
Hmm ich bin zwar nicht sicher aber: Wenn der TPR durch vasodilatation einiger Gefässe fällt, dann SOLLTE logischerweise der Druck auch fallen, nur lässt das der Körper nicht zu, sondern reagiert mit Gegenmassnahmen, indem er das HZV steigert oder anderswo im körper andere Gefässe konstriktieren lässt. Ich nehme mal an das gleiche passiert, wenn irgendwo ein Gefäss konstriktiert und so der TPR zunimmt. D.h. du hast am Schluss gefässe, die mehr und gefässe die weniger konstriktiert sind. -> Die dilatierten "fangen" keinen druck auf, sondern die Kapillaren müssen ran -> Ödem?
(bzw. des rätsels lösung wäre, dass nicht alle arteriolen gleich viel Widerstand haben, aber sich der TPR im Mittel nicht ändert)
Geht das irgendwie auf? :-D

eXiland
26.11.2008, 22:09
"Nun habe ich gelesen, dass der Druck in den Kapillaren erhöht ist, wenn die vorgeschalteten Arteriolen eine Vasodilatation machen."

Hi, ich glaube das liegt daran, dass eine kontrahierte Arteriole (die ja vor der Kapillare liegt) quasi als Bremse funktioniert.

kontrahierte Arteriole -->weniger Blutfluss (Menge pro Zeit) --> niedriger Kapillardruck

dilatierte Arteriole--> erhöhter Fluss in der Kapillare --> Druck erhöht

gleichzeitig sinkt der periphere Widerstand und damit der RR

So, ich hoffe jetzt mal, dass das alles stimmt :-nix

THawk
27.11.2008, 01:01
"Nun habe ich gelesen, dass der Druck in den Kapillaren erhöht ist, wenn die vorgeschalteten Arteriolen eine Vasodilatation machen."

Hi, ich glaube das liegt daran, dass eine kontrahierte Arteriole (die ja vor der Kapillare liegt) quasi als Bremse funktioniert.

kontrahierte Arteriole -->weniger Blutfluss (Menge pro Zeit) --> niedriger Kapillardruck

dilatierte Arteriole--> erhöhter Fluss in der Kapillare --> Druck erhöht

gleichzeitig sinkt der periphere Widerstand und damit der RR

So, ich hoffe jetzt mal, dass das alles stimmt :-nix
Jipp, das stimmt.
Man muss bei den Überlegungen, wie es bei dir auch schon angeklungen ist, immer den Gesamt-Organismus und das einzelne Gefäß betrachten.
Für den Gesamt-Organismus betrachtet, führt eine Dilatation der Arteriolen zu einem erniedrigten TPR -> RR runter.
Wenn wir nur eine Arteriole betrachten führt deren Dilatation im nachgeschalteten Gefäßbett zu einem erhöhten Druck, weil einfach mehr Flüssigkeit dort reinfließt -> also hydrostatischer Druck hoch.
Natürlich beeinflusst der erniedrigte Blutdruck im Gesamt-Organismus auch wieder den hydrostatischen Druck in der einzelnen Kapillare. Du siehst - viele Querverbindungen, aber insgesamt eigentlich logisch.

Wichtig ist eben, dass nicht alle Arteriolen immer das gleiche machen. Gerade durch die Autoregulation der Nieren- und Hirngefäße entsteht in diesen Organen ein relativ konstanter Perfusionsdruck.

EzRyder
01.12.2008, 01:49
Aber in diesem Fall, wäre ja die Formel BD = HMV x TPR mit Vorsicht zu geniessen, oder sie gilt NUR für den Abschnitt des Gefässes, welches kontrahiert oder erschlafft, nicht aber für das ganze System?!

Nein die Formel stimmt.
BD = HMV x TPR

100 = 5l/min x 20mmHG/min/l

Dilatation für erst mal immer dazu das mehr reinfließt! Dieses Basic sollte man erst einmal verstanden haben bevor man sich an die kompensatorischen Regulationen wagt.