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booya
24.11.2008, 14:47
Hey Leute, habe mich hier neu angemeldet und gleich mal eine Frage, für Antworten bin ich euch dankbar.

Also ich bin 19 Jahre alt und mache gerade mein Abitur in Niedersachsen. Nun spiele ich seit meiner Kindheit Fußball und hab mich auch dementsprechend entwickelt und so kam es dazu, dass ich ein Stipendium in den USA angeboten bekommen habe, in dem ich pre-medicine bis zum Bachelor-Abschluss studieren kann. Nur danach muss ich nach Deutschland zurückkehren. Und hier entsteht auch mein Problem, anscheinend gibt es keine Möglichkeit, hier als Quereinsteiger das Medizinstudium zu beenden.
Ich hab mich hier ein wenig durchgelesen und mitbekommen, das es in Polen eine Möglichkeit gebe, den Studiengang auf englisch zu vollenden.

Könnt ihr mir nähere Informationen geben und vielleicht auch Alternativ Länder nennen.

Danke im Vorraus

Puja

Arash
25.11.2008, 12:44
Hey Puja!

Ich bin halb Iranian/ halb American... Ich hatte selber mit dem Gedanken gespielt in die USA zu gehen, aber!

Ein Pre- Medicine Studium bedeutet du studierst irgendwas naturwissenschaftliches oder irgendwas was mit Medizin zutun haben könnte: Chemistry, Biology or Public health. Du beendest diese Studiengänge dann als Bachelor, nun kommt es auf deine Note im Bacherlor an. Sollte diese gut sein, kannst du an eine Medschool in Amiland, kostet aber umgerechnet 300.000 Dollar. Du kriegst zwar einen Kredit, fängst aber dann als verschuldeter Arzt an zu arbeiten. Der Bachelor ist natürlich in Deutschland was wert, aber nicht wie in Amiland eine Prämisse Medizin studieren zu dürfen. Ich würde dir lieber empfehlen: Gehe nicht nach Amerika! Solltest du ernsthaft mit dem Gedanken spielen Arzt werden zu wollen, dann lege dir hier die Infrastruktur und danach kannst du immer noch in die USA. Das Studium dauert in den USA echt lange und ist verdammt teuer und es ist ungewiss ob du überhaupt einen Platz an einer Medschool bekommst.

Von Polen habe ich keine Ahnung, aber ein Quereinstieg ist gar nicht möglich weil ein Pre-Medicine Studium nichts mit Medizin zutun hat.

Lava
25.11.2008, 13:45
Kann man sich wirklich nichts anrechnen lassen? Nichtmal Physik, Chemie oder Bio?

alley_cat75
25.11.2008, 14:34
Hi Puja, es ist zwar schon einige Jahre her, aber ich war in den USA auf einer Public Health School. Mit dem Bachelor of Sciences kannst Du hier in D durchaus etwas anfangen. Den Studienplatz garantiert er Dir jedoch nicht; stimmt also. Solltest Du ihn aber bekommen, kannst Du Dir während der Vorklinik das ein oder andere naturwissenschaftliche Fach sparen = mehr Zeit für Anatomie & Co. Tolle Sache mit dem Stipendium. Würde ich in jedem Fall machen. Du kannst auch noch in 2 - 3 Jahren hier Medizin studieren. Das läuft Dir nicht weg. Doch dieses Stipendium ist sicher eine großartige Chance.

Arash
25.11.2008, 14:40
Stimmt, dein Stipendium... Klar! Nimms an! Du wirst ne geile Zeit haben, gerade dann wenn du in California landest.

Du musst nur eines verstehen: Dein Bachelor wird dir nicht zum Studium der Medizin verhelfen, aber du wirst bestimmt ein besseres Verständnis haben für Chemie, Bio oder Physik.

alley_cat75
25.11.2008, 14:46
Medschool in Amiland, kostet aber umgerechnet 300.000 Dollar.

Nimm ein Drittel und es reicht für das Studium an einer guten Fakultät. Wenn Du am Ball :-)) bleibst und am College gute Noten hast, stehen Deine Chancen zudem exzellent, für Medizin auch noch ein Stipendium zu bekommen.

Arash
25.11.2008, 14:58
Nimm ein Drittel und es reicht für das Studium an einer guten Fakultät. Wenn Du am Ball :-)) bleibst und am College gute Noten hast, stehen Deine Chancen zudem exzellent, für Medizin auch noch ein Stipendium zu bekommen.




Ich gebe zu mein Beispiel mit den 300.000 Dollar war auf Harvard bezogen.

Du hast Recht ein Stipendium zu bekommen ist in den USA nicht schwierig, gerade dann wenn man sportlich aktiv ist ;-) Ich habs ja selber erlebt, wie einige Sportstipendien nachgeschmissen bekommen haben. Trotzdem waren die meisten Medizinstudenten die ich kennengelernt habe, in der Army... weil es schwierig ist für Medizin ein Stipendium zu bekommen und die Army ein gutes Leben verspricht.

GOMER
25.11.2008, 15:02
Vier Jahre in Harvard kosten auch keine 300000. Außerdem muß man nicht nach Harvard, auch nicht wenn man einen super Job möchte. Dazu kommt, daß man ja nicht der einzige ist der mit Schulden aus der Med School kommt, das geht den meisten anderen ähnlich. Man verdient ja nach der Residency auch ganz vernünftig bis exorbitant.

Ich sage: GO FOR IT!!!!

Arash
25.11.2008, 15:11
Vier Jahre in Harvard kosten auch keine 300000. Außerdem muß man nicht nach Harvard, auch nicht wenn man einen super Job möchte. Dazu kommt, daß man ja nicht der einzige ist der mit Schulden aus der Med School kommt, daß geht den meisten anderen ähnlich. Man verdient ja nach der Residency auch ganz vernünftig bis exorbitant.


Doch leider kostet es wirklich soviel, ich habe Freunde und Familie die dort studieren. Es geht doch gar nicht darum, dass man einen super Job möchte. Wenn man die Wahl hat an Harvard oder in Bonn zu studieren, würden sich wahrscheinlich die meisten für Harvard entscheiden. Aber man würde auch in Bonn studieren. Prestige wird auch in Deutschland groß geschrieben, Heidelberg hat einen anderen Ruf für Medizin als Bonn... sind wir da einer Meinung?

Es gibt Artikel und Fernsehberichte in den USA über junge Ärzte, die ihren Schulden nicht nachkommen konnten. Aber du hast Recht wenn du behauptest, dass Ami-Ärzte viel verdienen. Nur vergisst du die Kunstfehler- Versicherung, die auch verdammt teuer ist.

alley_cat75
25.11.2008, 15:16
Prestige wird auch in Deutschland groß geschrieben, Heidelberg hat einen anderen Ruf für Medizin als Bonn...

Zum Glück ist es in D völlig schnuppe, wo Du studierst. Am Ende zählen allein Deine Studienleistungen, Zusatzqualifikationen sowie eine vernünftige, anspruchsvolle Dissertation. Ob Bonn oder Heidelberg ist reine Geschmackssache, mehr nicht und das ist auch gut so.

Arash
25.11.2008, 15:22
Zum Glück ist es in D völlig schnuppe, wo Du studierst. Am Ende zählen allein Deine Studienleistungen, Zusatzqualifikationen sowie eine vernünftige, anspruchsvolle Dissertation. Ob Bonn oder Heidelberg ist reine Geschmackssache, mehr nicht und das ist auch gut so.


Ist es auch! In Deutschland interessiert sich letztendlich auch keiner dafür, trotzdem musst du zugeben das Heidelberg einen gewissen Status in Deutschland erreicht hat der einer wirklichen Eliteuni gleicht. Ich rede hier nicht über die Lehre, sondern nur über den Ruf!

GOMER
25.11.2008, 15:30
Doch leider kostet es wirklich soviel, ich habe Freunde und Familie die dort studieren.
Also Harvard selbst behauptet zumindest auf der Homepage, daß man mit 60000 im Jahr (incl. Tution) hinkommt, wenn ich das mit 4 multipliziere komme ich auf 240000, immer noch ne ganze Menge, selbst wenn es 300000 wären, und ich nach der Med School nur Family Medicine mache, kann ich das trotzdem innerhalb von 20 Jahren locker abtragen. Laufzeiten bis 35 Jahre sind für Studienkredite in den USA übrigens keine Seltenheit, da dieZinnssätze auf diese Kredite extrem niedrig sind und zu steuerlichen Begünstigungen führen.



Es geht doch gar nicht darum, dass man einen super Job möchte. Wenn man die Wahl hat an Harvard oder in Bonn zu studieren, würden sich wahrscheinlich die meisten für Harvard entscheiden. Aber man würde auch in Bonn studieren.
Zunächstmal gibt es höchstens eine handvoll Menschen, die überhaupt vor der Wahl stehen in Harvard oder an einer (x-beliebigen) Uni in Deutschland zu studieren, eine solche hypothetische Frage KANN ich überhaupt nicht beantworten. Davon abgesehen würde ich, wenn es mir ginge wie dem Verfasser dieses Threads immer eine US Med School vorziehen, egal ob Ivy League oder nicht.


Prestige wird auch in Deutschland groß geschrieben, Heidelberg hat einen anderen Ruf für Medizin als Bonn... sind wir da einer Meinung?
Nein, da sind wir grundverschiedener Meinung, Prestige spielt in Deutschland so gut wie gar keine Rolle, auch wenn viele Unis sich das wünschen würden und glauben sie würden mit der Exellenzinitiative die Weichen stellen, wo ich studiert habe ist pupsegal, ob ich nun in Greifswald, München oder Heidelberg zur Uni gegangen bin regt niemanden auf, in Deutschland nicht und schon dreimal nicht im Ausland (speziell in den USA), wichtig ist für eine hoch zielende Karriere, neben der Tatsache, daß ich das Studium abgeschlossen habe, Veröffentlichungen mit hohem Impact und ordentliche Noten im Abschluß. Ich selbst war zwei Jahre in Heidelberg, von besonderen Bedingungen in der Lehre habe ich NIX gespürt, kann mir keiner erzählen, daß die Ausbildung da besser ist.



Es gibt Artikel und Fernsehberichte in den USA über junge Ärzte, die ihren Schulden nicht nachkommen konnten. Aber du hast Recht wenn du behauptest, dass Ami-Ärzte viel verdienen. Nur vergisst du die Kunstfehler- Versicherung, die auch verdammt teuer ist.
Die Versicherungen auf die Du anspielst sind meist in den Fächern teuer in denen man sauviel verdient, z.B. Surgery etc., meines Wissens ist die "durchschnittliche" Versicherung für den "durschnittlich" verdiendenden Arzt in der Größenordnung um 30000$/Jahr.

alley_cat75
25.11.2008, 15:35
..., trotzdem musst du zugeben das Heidelberg einen gewissen Status in Deutschland erreicht hat der einer wirklichen Eliteuni gleicht.

Nein, da halte ich dagegen. Wenn ich auf Kongressen in den USA oder sonst wo sage, ich habe an der Charité studiert, geht ein Raunen durch den Raum. Medizinische Fakultät Heidelberg wird nur abgenickt. Die kennen nur die Laborjunkies, die wahrscheinlich ihre Mäuseembryonen aus HD importieren. ;-)

Denüse
25.11.2008, 15:36
Habs mal ins USA Forum verschoben... ;-)

Liebe Grüße, Denüse

*MediLearn-Moderatorin*

Arash
25.11.2008, 15:40
Innerhalb von 20 Jahren locker abtragen? Wie lange hast du in den USA gelebt, um sowas sagen zu können? Wieviele Ärzte kennst du in den USA? Das wäre eine Beleidigung für jeden Arzt dort.

Du unterschätzt anscheinend auch die ganzen anderen Kosten die in den USA anfallen, wenn man dort studiert. Shirts und Jeans sind vlt billig dort, dass Leben aber bestimmt nicht.


Wenn in Deutschland Prestige gar keine Rolle spielt, warum hat Heidelberg diesen besonderen Status in Deutschland? Außerdem habe ich gar nicht behauptet, dass die Lehre dort besser ist. Ich selber weiß, dass da kein Unterschied bestehen kann.

Du vertust dich aber gewaltig, wenn du denkst das Prestige in den USA keine Rolle spielt. Die Aussage ist eigentllich schon fast unsinnig. Es ist ein Unterschied wenn du an der Duke High Law studiert hast oder an der Irvine state school. Dasselbe mit Medizin...

Sag mal deine ganze Kostenrechnung... irgendwie klingt das alles machbar. 30000 Dollar Versicherung im Jahr, die 240000 Dollar für die Uni, andere Kosten gibts nicht oder?

alley_cat75
25.11.2008, 15:41
..., kann ich das trotzdem innerhalb von 20 Jahren locker abtragen. ... Zinnssätze auf diese Kredite extrem niedrig sind und zu steuerlichen Begünstigungen führen.

Besonders in heutigen Zeiten. :-))



Versicherung für den "durschnittlich" verdiendenden Arzt in der Größenordnung um 30.000$/Jahr.

Na Mensch, dass sind doch Peanuts im Vergleich zu hiesigen Ärztehaftpflichtversicherungen*. 150.000 Dollar Studienkredit + 30.000 Dollar Haftpflicht/Jahr, warte mal, da müsste man in den nächsten 20 Jahren lediglich 3300 Dollar/Monat an Bank und Versicherung zahlen. Wohnen und Essen ist ja in den USA umsonst, den Buick bekommt man schon für 200 Dollar im Monat - dann bleiben vom Gehalt nach der Resisdency noch ... na bestimmt ganz viele Dollars übrig. :-nix



* 75 Euro/Jahr

Arash
25.11.2008, 15:42
Nein, da halte ich dagegen. Wenn ich auf Kongressen in den USA oder sonst wo sage, ich habe an der Charité studiert, geht ein Raunen durch den Raum. Medizinische Fakultät Heidelberg wird nur abgenickt. Die kennen nur die Laborjunkies, die wahrscheinlich ihre Mäuseembryonen aus HD importieren. ;-)


Ok, genau! Die Charité hat auch ihren eigenen besonderen Ruf, also gibst du zu das gewisse Unis in Deutschland mehr Beachtung bekommen als andere?

Arash
25.11.2008, 15:43
Besonders in heutigen Zeiten. :-))




Na Mensch, dass sind doch Peanuts im Vergleich zu hiesigen Ärztehaftpflichtversicherungen*. 150.000 Dollar Studienkredit + 30.000 Dollar Haftpflicht/Jahr, warte mal, da müsste man in den nächsten 20 Jahren lediglich 3300 Dollar/Monat an Bank und Versicherung zahlen. Wohnen und Essen ist ja in den USA umsonst, den Buick bekommt man schon für 200 Dollar im Monat - dann bleiben vom Gehalt nach der Resisdency noch ... na bestimmt ganz viele Dollars übrig. :-nix



* 75 Euro/Jahr

thanks!

alley_cat75
25.11.2008, 15:45
Nein, nein, nein, Du kriegst mich nicht. :-D Gebe ich nicht zu, weil es wirklich davon abhängt, wovon wir reden. Einzelne Institute von vermeintlichen deutschen Klitschenfakultäten haben über die Grenzen hinaus einen hervorragenden Ruf. Betrifft aber einzig und allein die wissenschaftliche Reputation, weniger bis gar nicht die Lehre.

GOMER
25.11.2008, 15:45
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich nicht missverstanden werde, wir reden schon von der Zeit NACH der residency, oder?

Wenn ich 150000/Jahr verdiene, kann ich mir sehr wohl vorstellen 3000/Monat für Loan und Malpractice auszugeben.


@arash: Bitte lies meinen Beitrag nochmal, es spielt in den USA keine Rolle, an welcher deutschen Uni ich studiert habe.