Digital-rektale U nach Rektumresektion

[Till1982]

Hallo!
Ich hab mal eine Frage: Wie schaut es aus mit digital rektaler Untersuchung bei Patienten kurz nach einer Rektumresektion?
Ich frage deshalb, weil ich das heute bei einem gemacht habe (Ca bei 13 cm ab ano gewesen) und jetzt grad etwas panik habe, dass das kontraindiziert war... was meint ihr?
viele dank! lg

[Kackbratze]

Die Frage ist doch: warum hast Du das gemacht? Gabs einen Grund?

[Rumpelstilzchen]

In meinem PJ-Haus hingen in der Chirurgie bei solchen Patienten große Schilder am Fußende, auf denen stand: "Keine rektalen Maßnahmen!"

Ansonsten würde mich wie meinen Vorredner interessieren, warum Du diesen Patienten rektal untersucht hast.

[John Silver]

Kontraindiziert ist eine solche Untersuchung nicht. Und wenn man schön Creme nimmt und vorsichtig untersucht (wie man es machen sollte, und nicht wie es of gemacht wird), dann sehe ich keine große Gefahr. "Rektale Maßnahmen" sind ebenfalls weder verboten noch falsch; sie sollten lediglich von jemandem durchgeführt werden, der/die sich auskennt.

[alex1]

Kurz danach heisst? 1 Woche, 1 Monat?

[little_lunatic]

In meinem PJ-Haus hingen in der Chirurgie bei solchen Patienten große Schilder am Fußende, auf denen stand: "Keine rektalen Maßnahmen!"
das schild würde sich auch im einzelhandel gut verkaufen

[Medimatze]

egal warum du es gemacht hast -wenn man das vorsichtig macht passiert nichts. die naht wirst du ja nicht eröffnet haben, oder?!

[frerehugi]

Moin!

Bei 13cm ab ano kann eigentlich nix passieren (ausser du hast extrem lange Finger). An unserem Hause wird bei allen Kolonresektionen (bis zu einer Anastomosenhöhe von 7,8cm!) mindestens täglich die schöne Übung des "Sphinkter-Dehnens" durchgeführt....und es hilft tatsächlich! Es ist halt nur wichtig, dass Du dich zu jedem Patienten beim Operateur über die Anastomose (Höhe? fragil? Stapler oder Hand?) informierst.

LG, frerehugi

[Kackbratze]

und wobei soll "das helfen"?

[frerehugi]

"beim kaggen"! Nimmt den Druck von der Anastomose und wirkt der reflektorischen "post-resektions-Sphinkter-Tonus-Erhöhung" entgegen. Et flutscht besser ;-)

[freestyler]

edit...

[Nemesisthe2nd]

das karzinom war 13 cm ab ano...

da wird wohl nen bischen sicherheitsabstand mit raus genommen worden sein :-))

[freestyler]

ups, falsch gelesen.. :-oopss

[John Silver]

Auch wenn die Anastomose nur einige cm ab ano liegt, ist es recht schwierig, sie mit den Fingern zu "beschädigen". Man muß schon sehr grobmotorisch und dazu einfach dumm sein, um dermaßen im Hintern des Patienten herumzubohren, daß die Anastomose gefährdet wird. Echte Perforationsgefahr gibt's eigentlich nur beim Darmrohr, und bei sehr teifen Anastomosen auch beim Klistier. Oder wenn einer blöd genug ist, eine Koloskopie zu machen.

[Feuerblick]

"beim kaggen"! Nimmt den Druck von der Anastomose und wirkt der reflektorischen "post-resektions-Sphinkter-Tonus-Erhöhung" entgegen. Et flutscht besser ;-)Ich dachte schon, dass ich die Einzige wäre, die dieses beliebte Spielchen in ihrer Assistenzzeit regelmäßig durchführen musste. War an meinem Haus auch normal. Obs geholfen hat? :-nix

[John Silver]

Ich habe es noch nie gemacht und nie gesehen, und ich bin an einem "Kompetenz- und Referenzzentrum" für kolorektalen Kram. Ich frage mal bei Gelegenheit meinen Chef, was er darüber denkt.

[Evil]

Die Zeiten werden härter, da müssen die Kliniken wohl Zusatzleistungen anbieten wie peranale Massage :-oopss

[frerehugi]

Ich habe es noch nie gemacht und nie gesehen, und ich bin an einem "Kompetenz- und Referenzzentrum" für kolorektalen Kram. Ich frage mal bei Gelegenheit meinen Chef, was er darüber denkt.


Ich sitze auch an so einem lustigen Zentrum (allerdings für "chirurgische Proktologie") und bei uns wird da viel wert drauf gelegt. Böse Zungen behaupten ja, dass es einfach die Liegezeit verkürzt...zweimal am Tag kräftig gepötert werden...wer mag da nicht fix nach Hause ;-)

@Feuerblick: kam dein Chef aus der Münsteraner Schule?

[John Silver]

Bei uns sind die Liegezeiten ziemlich kurz.

Ich möchte eine Studie sehen, die einen klinischen Nutzen des Herumpopelns in der Patienten Hintern zeigt. Sieht für mich eher nach einer Annahme ohne Beweis aus. Und ich kann mir echt nicht vorstellen, daß die Patienten auf diese Prozedur stehen (bis auf die Männer mit Schnurrbart und samtenem Schlafanzug).

[Feuerblick]

Weder die Patienten noch die Ärzte... *schauder* Keine Ahnung, woher mein damaliger Cheffe das hatte :-nix