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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schwangerschaft, Kündigung und weiter....



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Praia-do-Forte
05.12.2008, 19:55
Hallo Kollegen, :-winky
aus aktuellem Anlass würde ich Euch gerne um Eure Erfahrungen und Kenntnisse bitten, hab im Forum nichts entsprechendes gefunden.
Zum schönen Teil der Geschichte....ich bin schwanger...
zum schwierigen Teil......ich möchte meine Klinik dann verlassen, blicke aber nicht durch wie es am besten anzustellen ist (auch finanziell) mit Kündigung (wann?) und dann mit einer neuen Arbeit. Zugegeben ist mir das mit dem Elterngeld ein Rätsel, ....wie es für mich aussähe wenn ich hinterher nur Teilzeit arbeiten würde usw. (Mal abgesehen davon dass Teilzeit die Weiterbildungszeit weiter in die Länge zöge...)
Vielleicht hat jemand schon Ähnliches hinter sich, oder kann mir anderweitig auf die Sprünge helfen...

Danke und Grüße,
Praia-do-Forte

Muriel
05.12.2008, 20:13
Ich an Deiner Stelle würde vor Ablauf der Elternzeit nicht kündigen. So hast Du immer die Möglichkeit, sollte ein anderer Arbeitgeber Dich aus welchen Gründen auch immer nicht einstellen wollen, doch noch an die alte Wirkungsstätte zurückzukehren. Gerade falls Du doch, wenn das Kind erst mal da ist und Du es vielleicht nicht mit einem Jahr für 9h am Tag abgegeben willst, nur eine Teilzeitstelle antreten willst, könnte es bei einem neuen Arbeitgeber erst einmal schwierig werden. Dein jetziger Arbeitgeber hat aber die Verpflichtung, Dich weiter zu beschäftigen und müsste Dir auch Möglichkeiten einer Teilzeitstelle einräumen. Das hält Dich ja dennoch nicht davon ab, Dich während der Elternzeit um eine neue Stelle zu kümmern und dann immer noch bei der alten zu kündigen.

Wie weit bist Du denn? Und natürlich erst einmal herzlichen Glückwunsch, scheint ja grad ne Seuche hier zu sein ;-)

Praia-do-Forte
08.12.2008, 22:05
Hallo Muriel!
Danke für die schnelle Antwort!
Bin Ende des 1. Trimenons, und bibbere noch dass alles glattgeht.
Das mit dem Zurückkehren an den alten Arbeitsplatz ist gedanklich eher weit entfernt, aus mehreren Gründen. Aber gut, dann werd ich wohl mal schauen wie die Dinge sich entwickeln...

lala
13.12.2008, 08:51
An alle gerade schwangeren ärtzlichen Forenmitglieder und solche, die es mal waren:
Wie und wann habt ihr die Schwangerschaft euren Kollegen/dem Arbeitgeber mitgeteilt? Erst mal das erste Trimenon abgewartet (ob alles gut geht)? Direkt? Zunächst weiter Dienste gemacht und im OP gestanden? Weiter Blut abgenommen etc.?
Habt ihr bis zur Geburt weitergearbeitet um zB Ausbildungszeiten voll zu bekommen oder die normalen Mutterschutzzeiten eingehalten?
War es nach evt Elternzeit schwierig eine Teilzeitstelle zu bekommen (beim gleichen Arbeitgeber oder gewechselt)?

Vielen lieben Dank für möglichst viele Antworten!

Evil
13.12.2008, 11:46
Darf man Dir gratulieren, lala? :-)

Meine Kolleginnen haben meist so zwischen der 10. und 16. SSW der Abteilung und dem Chef Bescheid gegeben, von da an keine Dienste mehr gemacht, und dann bis zum Beginn des Mutterschutzes geabeitet. Die meisten haben schon noch Blut abgenommen / Viggos gelegt, aber das muß jede für sich selber entscheiden.
Sowohl in der Anä als auch in der Inneren war es kein Problem, nach der Elternzeit eine Teilzeitstelle zu kriegen, aber das hängt glaubbich stark vom jeweiligen Haus ab. Sollte bei der momentanen Stellensituation aber gut machbar sein, immerhin kennst Du das Haus und kannst Dienste machen.

Feuerblick
13.12.2008, 13:29
Eine Kollegin von mir hat unserem Chef damals nach der ersten Gynuntersuchung (muss irgendwo um die 6. Woche gewesen sein) schon Bescheid gegeben und fortan zwar normal gearbeitet, aber kein Blut mehr abgenommen und keine Viggos mehr gelegt. Ihre Dienste haben wir übernommen. War aber strategisch sehr klug von ihr, denn der nächste Vierteljahresdienstplan war gerade in der Mache und da wäre es noch schwieriger gewesen, ihre Dienste zu besetzen.

(Irgendwie werde ich gerade das Gefühl nicht los, dass es sich hier im Forum um eine kleine Epidemie handelt. Das Thema Baby, Schwangerschaft und alles drumherum wird langsam zum Dauerbrenner. Hoffentlich ist das nicht durch reines Lesen und Posten hier ansteckend????)

5-Aminolävulinsäure
13.12.2008, 21:23
:-wow Hihi, ich glaub, die Epidemie hat mich auch befallen.. :-oopss

Alzheimer
13.12.2008, 22:14
@ Amino Gratuliere :-)

5-Aminolävulinsäure
13.12.2008, 22:21
Herzlichen Dank!
Also vom Lesen und Posten in den jetzigen Foren kam´s dann wohl doch nicht.. :-wow

Logo
13.12.2008, 22:59
Schön :-)

Bin mir mit den Foren immer nicht sicher - deswegen zieh ich immer ein Verhüterli über die Maus ;-)

wassertrinker
14.12.2008, 10:50
Glückwunsch auch von mir allen hier werdenden Mamis :-bee

Muriel
14.12.2008, 13:30
Also auf die Frage nach der Mitteilung: Ich hatte den Test an einem Samstagnachmittag drei Stunden vor dem ersten von 7 Nachtdiensten gemacht, toller Zeitpunkt :-)) Ich hatte eigentlich vor, diese Woche und auch die kommende Spätdienstwoche noch zu machen und erst vor der nächsten Dienstplangestaltung (das wäre dann um die 11.SSW herum gewesen) mit der Nachricht herauszurücken. Ich hatte allerdings einer Kollegin und gleichzeitig auch guten Freundin sofort Bescheid gegeben, weil ich die Sicherheit haben musste, jemanden dort zu haben, zu dem ich kommen könnte, sollte irgendetwas sein, die dann ohne zu fragen Bescheid weiß. Nach der vierten Nacht konnte ich aber nicht mehr. Die Mitschwangeren hier werden diese absolute Müdigkeit, die nicht mehr auszuhalten ist (Was? Heute nur 13h Schlaf? Das ist viiiiiiiiiiel zu wenig! :-))) gut kennen ;-) Ich war völlig fertig zudem war mir kotzübel, so dass ich zwar zum Dienst gefahren bin, aber den Kollegen des Spätdienstes bitten musste, den ND noch zu übernehmen, weil ich absolut nicht wusste, wie ich diesen hätte überleben sollen. Damit war natürlich der Zeitpunkt gekommen, mit der Wahrheit herauszurücken, auch wenn es gerade mal 5. + 5 SSW war. Auch wenn ich vorher immer dachte, das erste Trimenon abzuwarten sei besser eben wegen der Gefahr eines Abortes, der nicht besser wird, wenn alle Welt schon Bescheid wusste. Aber im Nachhinein kann ich sagen, dass ich so sehr gut gefahren bin und es jederzeit genauso wieder machen würde, also frühzeitig Bescheid geben. Zumal ich die besten Kollegen der Welt habe, die mir jede Kanüle aus der Hand reißen und mich nach Hause treten, wenn ich nur 99% fit aussehe. Danke Euch!

edit: Hab die Frage nach den Zeiten bis zum Mutterschuzt vergessen: Im Tarifvertrag steht, dass der Mutterschutz voll, also die kompletetn 14 Wochen, auf die WB-Zeit angerechnet werden muss :-top

murkel
14.12.2008, 21:30
ich hatte unseren fachärzten etwa in der 8. woche von meiner schwangerschaft erzählt, einfach damit sie sich nicht wundern, wenn es mir im dienst mal nicht gut gehen sollte. zum anderen war unsere stellensituation damals recht schwierig (mit mir 4 assistenzärzte, die die dienste abdecken mussten). und es war geplant, dass eine assistenzärztin aus einem anderen haus zu uns wechseln sollte. bis zum damaligen zeitpunkt wurden diese pläne aber nur recht halbherzig verfolgt. also hab ich es den fachärzten gesagt, damit sie bei unserer chefärztin mal ein wenig druck machen, was den wechsel der kollegin zu uns angeht.
inoffiziell wusste somit die chefärztin auch über meine schwangerschaft bescheid. aber solange man nicht offiziell sagt, dass man schwanger ist, durften wir alles mitmachen. ich hatte das glück, dass ich die von muriel beschriebene müdigkeit nicht so ausgeprägt hatte und auch die übelkeit auszuhalten war.
aufgrund der stellensituation hab ich bis zur 18. woche dienst mitgemacht (24h-dienst, sonst hätten sich die dienste auf 3 assistenzärzte verteilt). die meisten wussten zum damaligen zeitpunkt schon bescheid. im op wurde mir dann meistens schon ein stuhl hingestellt.
als ich dann offiziell schwanger war, durfte ich theoretisch nur noch stationsarbeit machen. keine ops mehr, kein kreißsaal, keine dienste. im kreißsaal hab ich ab und zu mal mitgeholfen, flexülen hab ich auch weiterhin gelegt und auch blut abgenommen. und gearbeitet hab ich bis zum mutterschutz. ich hätte auch keine woche länger zu hause ausgehalten. die 5 wochen vor der geburt haben mir gereicht. es war schon recht langweilig, wenn irgendwann das kinderzimmer eingerichtet, die wohnung geputzt und auch der sonstige haushalt auf vordermann ist.
noch mal schwanger würd ich vielleicht nicht mehr solange dienste mitmachen, man merkt irgendwann schon, dass es einen ganz schön schlaucht.
sonst allen schwangeren im forum eine schöne schwangerschaft. genießt die zeit!

alley_cat75
15.12.2008, 08:39
Ich bin im 4. Monat und wissen tun es nur mein Chef und mein OA. Ich arbeite ganz normal weiter, solange ich mich wohl dabei fühle. Da die Dienste im 12-h-Schichten laufen, mache ich die auch weiter. Nachts tobt zum Glück nicht so sehr der Bär, so dass ich meist ein paar Stunden Schlaf bekomme. Bei uns in der Klinik ist es irgendwie Usus, dass werdende Muttis bis kurz vor der Entbindung arbeiten. Sicherlich kein insgesamtes Vorbild, aber allen ging es dabei gut, alle Kinder sind bisher gesund auf die Welt gekommen. Ich finde es auch wichtig, rechtzeitig Bescheid zu geben. Schon damit niemand ständig gefragt wird, warum man heute so blass ist oder zum 10. Mal in einer Stunde auf WC verschwindet. :-))

Sebastian1
15.12.2008, 17:36
Glaube ich nicht wirklich. So eklatante Verstöße gegen jegliche Mutterschutzrichtlinien wird sich kein Chef oder Klinikdirektor erlauben. Selbst wenn das doch der Fall sein sollte: schön blöd, die Mitarbeiterinnen, die da mitmachen würden. Und verantwortungslos gegenüber dem Kind.
Wenn das irgendwie sarkastisch sein sollte, Alley, dann ist das misslungen... wenn es ernst gemeint war, dann kann man sich einfach nur an die Stirn fassen. Aber unterm Strich glaube ich dir den Beitragsinhalt ganz einfach nicht.

Pünktchen
15.12.2008, 18:16
Ne ehemalig Kollegin von mir erzählte, daß sie bei ihrem ersten Kind auch noch im 5.Monat Dienste gemacht habe und im OP gestanden hat un immer versucht habe, die Ops so zu tauschen, daß sie nicht mit Röntgenstrahlen "in Kontakt kommen" könnte. Hat aber auch niemanden von ihrer Schwangerschaft erzählt...Menschen gibts...wenn irgendwas passiert wäre, muss sie selbst grade stehen für etwaige "Schäden" am Kind.

Ich finde es ist ne Gratwanderung ab wann man erzählt schwanger zu sein...

5-Aminolävulinsäure
15.12.2008, 20:02
Ich will auch weiter in den OP gehen. Habe keine Böcke auf 5 Monate Station (ist vieeel stressiger als OP) oder nur Ambulanz. Weiß nur nicht, wie restriktiv das Aufsichtsamt die ganze Sache sieht...
Aber habe im Netz gelesen, daß der OP einer der sichersten Arbeitsplätze für Schwangere sein soll... :-nix

Feuerblick
15.12.2008, 22:00
Kommt vermutlich auf den OP bzw. die Art der Operationen an. Ich würde in meinem Fach auch problemlos weiter in den OP gehen, wenn ich operierende (Fach-)Ärztin wäre. In der Chirurgie hätten mich dagegen keine zehn Pferde dorthin gebracht. Wer mal erlebt hat, wie Chirurgen bei Knochen-OPs zu röntgen pflegen, der kann es verstehen. Und die Bauch-OPs sind z.T. körperlich extrem anstrengend... :-nix Ist also sicher eine Frage des Fachs und auch des eigenen Befindens. Wer nach fünf Minuten aus den Latschen kippt, der sollte wohl lieber die langweilige Station machen ;-)

Pünktchen
16.12.2008, 09:46
Wo ihr grade bei dem Fachspezifischen seid....ich frage mich wirklich wie langweilig eine Schwangerschaft in der Pädiatrie sei kann und was man noch tun darf...die Chefs können doch nicht jeden in die nicht-infektiöse Neo stecken, Dienste sollte man tunlichst meiden...egal Parvoviren, Varizellen, Röteln, Masern, könnten ja auch mal wieder Meningokokken zur Tür rein kommen :-)) oder alkolisierte Jugendliche, die deinen Bauch als Fussball benutzen.... :-(

hiddl
16.12.2008, 10:31
Ich hab in der ersten Schwangerschaft Anfang der 7. Woche nach Bestätigung, dass das Herz schlägt, "meinem Oberarzt", der zugleich auch Personaloberarzt ist, erzählt, allerdings noch "unter dem Siegel der Verschwiegenheit". Da danach absehbar war, dass ich noch für 3 Monate auf Intensiv bleibe (was für mich auch ok war), habe ich es meinen Kollegen dort erzählt, so dass der Dienstplan für mich ohne Nachtdienste, sonst aber normal gestaltet wurde.
Ich habe am Anfang extrem unter Übelkeit und Erbrechen gelitten, da hätten (bzw. haben) mir Nachtdienste den Rest gegeben. Ich war deswegen auch eine Woche im KH, da hat es mein Oberarzt dann auch dem Chef erzählt, weil der sich natürlich fragte, was mich ins KH treibt.

Jetzt bei der zweiten Schwangerschaft war's so ähnlich. Wir haben ein Schichtsystem für die Notaufnahme, da hab ich meine Nachtdienste weggetauscht, das waren zufälligerweise zum Glück nicht so viele in den entscheidenden Wochen. Dem Chef und ganz offiziell hab ich's dann in der 11. Woche erzählt.

Wie streng man das Mutterschaftsgesetzt auslegt, ist sicher ein bißchen Typsache. Mir macht es nichts aus, nach 20.00 Uhr zu arbeiten, aber bitte nicht schon um 6:00 :-kotz. Ich mache weiter Blutentnahmen und LPs, hab auf Intensiv auch ZVKs etc. gelegt. Röntgen ist ein no-go, da würde ich mich tunlichst fernhalten. Weihnachtsvisiten mach ich auch - da fänd ich es unfähr, mich zu drücken. Es ist ätzend genug für die andern, dass ich keine Nächte machen kann. Ich werd auch im Januar ins EMG rotieren - ich glaube viel bessere Arbeitsplätze gibt es für Schwangere nicht, trotz der Nadeln.
Ich könnte sicher nicht in den OP, da bin ich aber auch nicht-schwanger immer schon kollabiert ;-) .