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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Physiker will in die Zahnmedizin



Patricius
13.12.2008, 12:44
Hallo zusammen,

ein hübsches Forum habt ihr hier. :-meinung

Ich schließe in 1-2 Jahren mein Physikstudium ab (Diplom). Habe Physik studiert, weil mein Abinoten nicht ausreichten um ein Zahnmedizin Studium zu beginnen. Nun gehts es langsam auf das Ende zu und mich hat wieder die Lust gepackt vielleicht nach dem Studium was in Richtung Zahnmedizin zu machen. (Hab ne Spange bekommen und mir wurden zwei Kronen gesetzt. Danach war ich wieder Feuer und Flamme *g*)

Weiß jemand von euch ob es die Möglichkeit gibt als Physiker irgendwo Platz in diesem Berufszweig zu finden? (Forschung/Entwicklung)

Ich könnte nach dem Studium eine Zusatzqualifikation machen (Medizinphysiker). Aber diese arbeiten hauptsächlich an Linearbeschleunigern, Röntgenanlagen und am Kernspin. --> Ich steh nicht so auf ionisierende Strahlung am Arbeitsplatz

Nochmal 5 Jahre studieren wollte ich eigentlich nicht (müsste ja eh warten).

Jemand eine Idee wo ich mich da noch schlau machen könnte?

papiertiger
13.12.2008, 13:15
Also das mit dem Warten stimmt so nicht. Angenommen, du würdest nach deinem abgeschlossenen Physikstudium noch Zahnmedizin studieren wollen, würde deine Bewerbung nicht mehr über die Wartezeitquote sondern über die Quote für Zweitstudienbewerber laufen - dafür brauchst du dann keine WS, aber eine hinreichend gute Punktzahl, die sich aus Abschlussnote im Erststudium und Begründung für das Zweitstudium errechnet. Abinote spielt dann keine Rolle mehr.

Grundsätzlich ist das schon eine sehr interessante, durchaus gelegentlich gewählte (und damit vermutlich auch ganz gut begründbare) Kombination - habe auch (mindestens) einen Physiker in meinem Semester (allerdings Humanmed.).

Aber nochmal so lange studieren ist schon ein Punkt, bei dem man sich gut überlegen sollte, inwiefern da die Mittel und die Motivation vorhanden sind.

Berufsfelder für Physiker im (zahn)medizinischen Bereich existieren sicherlich, ggf. auch über das von dir Angesprochene hinaus - aber da können sicherlich andere mehr dazu sagen als ich.

Grüße,
tiger

Patricius
13.12.2008, 13:49
Hallo papiertiger,

danke für die schnelle Antwort.

Das mit dem Zweitstudium war mir gar nicht bekannt. Ich werd mal bei der ZVS genauer recherchieren wie sich da die Punkte zusammensetzen.

Dann wäre das mit dem Zweitstudium ja doch noch einen Gedanken wert [-::-] :
Was mich noch ein wenig abschreckt ist die Art des Lernens in einem (Zahn)Medizin Studium.

Also das Physikstudium fordert einen eigentlich nur die ersten 2-3 Semester so richtig. Viele scheitern da einfach an der Mathematik oder lernen falsch (der Typ "Auswendiglerner" hat keine Chance) Danach muss man eigentlich nur für Klausuren oder mündliche Prüfungen lernen - das Semester geht dann so an einem vorbei :-oopss
Was mir eindeutig fehlt im Studium sind handwerkliche Arbeiten. Man experimentiert zwar viel und dreht an Schräubchen, aber mit richtiger Handarbeit hat das wenig zu tun. Man arbeitet hauptsächlich im Kopf. Vielleicht hätte ich doch Maschinenbau studieren sollen. Naja zu spät :-))

Wie ist es da im Zahnmedizin-Studium? Viel auswendig lernen? Wie hoch ist da der Praxis-Anteil? Was macht man da den ganzen Tag? :-peng
Mich mit 24 nochmal in ein Vollzeitstudium zu hängen, wo ich 10 Stunden am Tag nur auswendig lerne, wollte ich nämlich eigentlich nicht.

Wie du schon gesagt hast - die Kombination ist extrem interessant. Jedesmal wenn ich im Zahnarztstuhl liege, seh ich wieviel Physik da hintersteckt. Das macht Lust auf mehr.

Hab bis jetzt leider keine Hinweise darauf gefunden, wo man da direkt einsteigen könnte.

Vielleicht weiß hier ja noch jemand mehr dazu.

Liebe Grüße

*Fli*
13.12.2008, 16:51
Warum machts du nicht ne Ausbildung zum Zahntechniker? Das wäre viel Handarbeit, dauert nicht so lange wie in Studium und der Lernaufwand wäre deutlich weniger.

Patricius
14.12.2008, 10:50
Die Frage ist recht einfach beantwortet: Der Lohn ist mir zu niedrig.

Da arbeite ich dann lieber als Physiker. Da verdient man nämlich recht gut.

hennessy
15.12.2008, 06:58
Du könntest Dir die Arbeit machen und sämtliche Abteilungen von sämtlichen Zahnkliniken ansprechen. Gerade bei Doktorarbeiten oder sonstigen Studien sind physikalische Anwendungstechniken (z.B. ein Kausimulator etc. ) gefragt. Recht viele Chancen gebe ich Dir allerdings nicht. Ein eigener Physiker ist in den Abteilungen der Zahnkliniken nicht unbedingt usus.

Ulileinchen
15.12.2008, 10:20
Geh doch mal mit all Deinen bisherigen Scheinen und den Vordiplomszeugnis zum Landesprüfungsamt für Heilberufe und frage nach, wie viel Dir vom Physikstudium auf das Zahnmed-Studium anerkannt werden kann. Vieleicht kannst Du in Physik ja als Wahlpflichtfach noch Chemie oder Biologie belegen und so auch noch ein paar anrechenbare Scheine erwerben. Das würde u.U. das Zahnmed-Studium verkürzen. Fragen kostet nix.

Coxy-Baby
15.12.2008, 10:31
....... der Diplom Physiker in unserem Jahrgang hat noch nicht mal den Physik-Schein anerkannt bekommen....... aber das schwankt
wahrscheinlich und ist Prof abhängig........

kra-
15.12.2008, 10:45
Mich mit 24 nochmal in ein Vollzeitstudium zu hängen, wo ich 10 Stunden am Tag nur auswendig lerne, wollte ich nämlich eigentlich nicht.

Dann lass es besser bleiben: die ersten 4 Semester gleichen denen der Humanmediziner fast 1:1 (in GÖ mussten die Zahnis beim Anatomiekurs die Extremitäten nicht mitlernen und in Physiologie bzw. Biochemie nicht an den Seminaren teilnehmen (was aber eher ein Nachteil für die Zahnis ist)). Und was anderes als Auswendiglernen machst du, vom präpen mal abgesehen, da nicht.

Patricius
18.12.2008, 08:15
Hm joah, ich macht nun erstmal meine Diplomsprüfungen und dann sehen wir weiter. Aber nen Zweitstudium, sofern ich mir das finanziell leisten kann, wär echt keine schlechte Idee.

astrophys
18.12.2008, 08:50
Eine Frage: wieso schreibst du in ein bis zwei Jahren? Wenn du scheinfrei bist, dann fehlt dir nur noch die Diplomarbeit, und die dauert ein Jahr. Wenn du nicht scheinfrei bist, dann dauert es noch Vorlesung plus Diplomarbeit.

Je nach dem, wo du deine Diplomarbeit machst, kannst du die auch schon mit solchen Anwendungen Verknüpfen. Schon mal an deiner Uni nachgesehe, ob die sowas anbieten?

Patricius
18.12.2008, 12:45
Naja gibt nen Unterschied zwischen Schein und Prüfung.

Scheine sind in meiner Prüfungsordnungen einfach nur Leistungsnachweise aus den Vorlesungen (Klausuren). Leistungsnachweise berechtigen mich dann die Diplomsprüfung antreten zu dürfen: 4 mündliche und 1 schriftliche (Diplomarbeit).
Dh: Scheinfrei heißt in meiner Prüfungsordnung: Alle Leistungsnachweise zu haben, die zur Diplomprüfung berechtigen.

Scheine werden, soweit mir bekannt, im Bachelor/Master System als Prüfung anerkannt. (Was ich überhaupt keine gute Idee finde)

Ich bin nun hoffentlich im Februar scheinfrei, mach dann die 4 mündlichen (da brauch ich 6-12 Monate für) und dann Diplomarbeit (8-12 Monate). So sieht es meine Prüfungsordnung vor.

Leider studier ich an einer TU, die keine medizinisches Studiengänge anbietet.

astrophys
18.12.2008, 13:36
Dh: Scheinfrei heißt in meiner Prüfungsordnung: Alle Leistungsnachweise zu haben, die zur Diplomprüfung berechtigen.


Ok, so wars bei mir auch.




Ich bin nun hoffentlich im Februar scheinfrei, mach dann die 4 mündlichen (da brauch ich 6-12 Monate für) und dann Diplomarbeit (8-12 Monate). So sieht es meine Prüfungsordnung vor.


Wow, man kann bei euch in 8 Monaten Diplomarbeit machen? Das wird ja schon immer mehr gekürzt :-nix

Wie wärs denn mit wechseln zwecks Diplarbeit?

Mr. Pink online
18.12.2008, 17:04
Nochmal 5 Jahre studieren hört sich natürlich erst mal krass an, aber du musst das in Relation zu der Zeit setzen, die du danach mit Arbeiten verbringst.
50 Jahre lang einen Job als Physiker? ...oder lieber die fünf Jahre ZM-Studium investieren und deinen Traumjob machen?

Also ich würde letzteres wählen in meinem jugendlichen Leichtsinn. :-))

Ausserdem hast du ja für das ZM-Studium schon gute Gründe genannt, die dir sicher ein paar Punkte fürs Zweitstudium einbringen können!

Patricius
18.12.2008, 17:13
Joah in der Prüfungsordnung steht: "Die Diplomarbeit dauert bis zu 12 Monaten".
Das heißt für mich, dass ich auch früher abgeben darf :-micro

Aber mal schauen was der Prof. dazu sagt :-nix

Joah Wechsel zwecks Diplomarbeit hab ich mir auch schon überlegt. Man braucht halt immer nen Professor der heimischen Uni, der das zweitkorrigiert. Aber wir haben nen Medizinphysiker unter den Professoren, das sollte kein Problem werden. Viel schwieriger gestaltet sich da glaub ich die Suche nach einer Diplomarbeit auf dem Gebiet, die aber nicht zu medizinisch wird, sodass mir das noch aufs Physik Diplom angerechnet wird.

Naja und was die Sache mit den Medizinphysikern angeht: Hab rausgefunden dass man an meiner Uni "medizinische Physik" studieren kann. Vorraussetzung ist Vordiplom Physik (hab ich ^^) und das ganze läuft dann parallel zum Physikstudium als Fernstudium. Kostet nen paar Euro. Nach dem Physik-Studium könnt ich dann direkt die Masterarbeit in Medizinphysik schreiben (natürlich vorrausgesetzt ich pack das zeitlich nebenbei alles)

Hab aber noch nichts dazu gefunden, dass Medizinphysiker in Zahnarztpraxen arbeiten :-(. Weiß da vielleicht jemand mehr zu? Hab schon etwas gegoogelt. Aber Medizinphysiker arbeiten hauptsächlich in Krankenhäusern und machen Strahlendiagnostik. Wie schon gesagt, mit Strahlen wollt ich eigentlich nix zu tun haben.

Scheint wohl doch alles auf ein Zweitstudium hinaus zu laufen.

Obwohl: Ich hatte gestern zwei Zahnextraktionen wegen der kieferorthopädischen Behandlung in der ich bin. Fand ich net so toll und beim Anblick der Zähne (ich fand das natürlich extrem interessant) wurd mir extrem schlecht und die Zahnarzthelferin musste Gegenmaßnahmen einleiten, damit ich da nicht wegkippe :-)). Kann man sich an sowas gewöhnen oder ist das etwas, was einem Sorgen machen sollte? Konnte noch nie gut Blut sehen. ;-)