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kra-
16.12.2008, 17:39
Nabend!
Durfte mir gerade von einem Mitbewohner den neuesten (?) Schrei aus der Alternativmedizin anhören: Safttherapie. Für jede Krankheit bzw. jedes Symptom gäbe es da eine bestimmte Saftmischung. Sogar Krebs kann man damit heilen. Weil, er kennt jemanden, der jemanden kennt, dessen Oma....
Nachdem jeder sarkastische Kommentar an ihm abgeprallt ist wie ein Smoothie bin ich jetzt auf der Suche nach Publikationen, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Gibt es sowas überhaupt? Was haltet ihr von solchen Heilmethoden?

Freue mich auf Antworten!

Cya,
kra-

LasseReinböng
16.12.2008, 17:45
Nabend!
Durfte mir gerade von einem Mitbewohner den neuesten (?) Schrei aus der Alternativmedizin anhören: Safttherapie. Für jede Krankheit bzw. jedes Symptom gäbe es da eine bestimmte Saftmischung. Sogar Krebs kann man damit heilen. Weil, er kennt jemanden, der jemanden kennt, dessen Oma....
Nachdem jeder sarkastische Kommentar an ihm abgeprallt ist wie ein Smoothie bin ich jetzt auf der Suche nach Publikationen, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Gibt es sowas überhaupt? Was haltet ihr von solchen Heilmethoden?

Freue mich auf Antworten!

Cya,
kra-


Also ich finde die Safttherapie voll super ! Ich trinke jeden Tag einen Smoothie und ich muß sagen, bei mir läuft's gesundheitlich absolut astrein ! :-meinung

kra-
16.12.2008, 17:46
Hast also noch keinen Krebs, ja? ;-)

Tse Tse
16.12.2008, 17:49
Speziell zum "Saft" kann ich nichts beisteuern.
Aber zum Thema Vitamine und Krebs passt vielleicht ein kürzlich erschienener Artikel im Ärzteblatt.
Ende der Hoffnung: Vitamine schützen nicht vor Krebs (http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=34719)

LasseReinböng
16.12.2008, 18:11
Hast also noch keinen Krebs, ja? ;-)

Nein, und das liegt einzig und allein an den Anthocyanen, die sind speziell in den blauen Beeren drin....ohne meinen Smoothie wäre ich wohl schon lange am Ende. ;-)

little_lunatic
16.12.2008, 18:27
gesunde ernährung mit obst und gemüse statt mit schwarzgegrilltem steak ist sicherlich gesund. eben wegen der gesunden oder eben krebserregenden inhaltsstoffe. und die leute die sich für so was wie eine safttherapie interessieren sind eher menschen die wissen wo die obstabteilung ist und sich bewegen. den adipösen mcdonalds gänger der nur hinterm rechner hockt wirste damit sicherlich nich vom hocker hauen. aber gesundheitlich sind diese menschen sowieso ein gesamtkunstwerk...
und es zählt ja auch der psychologische faktor! wir haben auch immer mal wiede patienten die mit solchen büchern ankommen von wegen "krebszellen mögen keine himbeeren" und co. - egal ob was dran ist oder nicht aber wenn krebspatienten kämpfen statt aufzugeben macht das einen riesen unterschied! also ich würd sagen: präventiv gut - therapeutisch was für den kampfgeist. naja vielleicht machts ja die immunabwehr bissle fit... :-nix aber :

letztlich bleibt der gute alte spruch "wer heilt hat recht". und da muss man chemo, bestrahlung und op einfach recht geben...

Tse Tse
16.12.2008, 18:53
Wobei mir gerade ein Vortrag eines Allgemeinmediziners einfällt, der bei uns im Kurs u.a. über sein Infusionsprogramm berichtete, welches er in seiner Praxis bei Krebspatienten (bzw. um Patienten für eine Chemotherapie "zu reinigen", wie er sagte) anwendet - hochdosierte i.v.-Gaben an Vitaminen, Glucose, Flüssigkeit etc. in mehreren Sitzungen (viva la Schachtelsatz, sry.)
Ist irgendwie ja auch Saft, nur i.v.
Kommt schon etwas wunderheilermäßig daher, besonders die Wortwahl, aber vielleicht weiß ja jemand was es damit auf sich hat :-nix

milz
16.12.2008, 19:16
Geldschneiderei.

ehemalige Userin 24092013
16.12.2008, 19:24
Das ist etwa so wie mit den Schüsslersalzen....jede Krankheit hat ne bestimmte Nummer.

Evil
16.12.2008, 20:45
Immerhin hat Lord Helmchen mit der Macht des Saftes die Galaxie terrorisiert :-))

Flemingulus
16.12.2008, 21:09
Und weil ich ja Yoghurt lieber mag als Lord Helmchen, wäre vielleicht eine Lassi-Therapie adäquater?

Flemingulus
16.12.2008, 21:43
Ansonsten: was damit gemeint sein könnte, zumindest bei den Stichworten Saft & Krebs ist evtl. die Breuß-Diät (auch wikipedia-wirksam). Ausgerechnet rote Beete... als Würzzutat in Heringssalat oder Geschmacksnuance in einem reifen Burgunder evtl. noch tolerabel - ansonsten... nichts wonach ich dringend lechzte (als Beschreibung für ein Verhältnis von mir zu einer essbaren Entität kommt das bereits einem Totalverriss gleich).

Keenacat
16.12.2008, 21:58
tzzz, flemingulus ;-)
rote beete kann so viel mehr sein als labbrige scheiben ausm glas. als gemüse aus frischer roter beete, gedünstet und gewürzt mit balsamico-essig (passt hervorragend), am besten in kombi mit fenchel und kartoffeln, dazu fisch. mmmh.

Flemingulus
16.12.2008, 22:04
tzzz, flemingulus ;-)
rote beete kann so viel mehr sein als labbrige scheiben ausm glas. als gemüse aus frischer roter beete, gedünstet und gewürzt mit balsamico-essig (passt hervorragend), am besten in kombi mit fenchel und kartoffeln, dazu fisch. mmmh.

Ups! Also... das... *ganz schön in Revision geh* Du findest mich rote-Beete-haftigerweise errötend und beschämt. :-blush Spätestens mit dem Fenchel hast Du mich besiegt. So denn. Ich beuge mich.

:-party

Tse Tse
17.12.2008, 09:26
Die Orangensafttherapie wirkt nachweislich (bei Skorbut) :-top

Hoppla-Daisy
17.12.2008, 09:38
Mann Mann Mann, ist doch ein totaler Saftladen hier :-))

McBeal
17.12.2008, 09:51
Der einzige zur Prävention/Therapie eingesetzte Saft, der soweit ich weiß, wirklich etwas bringt, ist Cranberrysaft bei Harnwegsinfekten. Da verstehe ich dann aber auch den Wirkmechanismus.
Wie Saft gegen Krebs etc. helfen soll, soll mir erstmal einer nachweisen...

LG,
Ally

Hoppla-Daisy
17.12.2008, 09:52
[Ironiemodus ON]Sind denn alles Ungläubige hier?

"Geh nach Hause, dein Glaube hat dir geholfen" [Ironiemodus OFF]

pathognom
17.12.2008, 10:01
Leute,

ihr unterschätzt die heilende Wirkung von Mutter Natur ;-)

Cancer chemopreventive potential of apples, apple juice, and apple components.
Planta Med. 2008 Oct;74(13):1608-24. Epub 2008 Oct 14.

Zitat: Epidemiological observations indicate that regular consumption of one or more apples a day may reduce the risk for lung and colon cancer.

Punica granatum (pomegranate) and its potential for prevention and treatment of inflammation and cancer.
J Ethnopharmacol. 2007 Jan 19;109(2):177-206. Epub 2006 Sep 10.Click here to read


Ach, Forschung ist und bleibt doch was schönes, oder?? :-D

Ohja, und diese Safttherapie scheint wohl kaum wissenschaftlich untersucht zu sein, ich habe aber gerade neulich wieder so einen armen, älteren Herrn gesehen, der sein CRC mit einem achtwöchigen, alleinigen Preiselbeersaft-Konsum kurieren wollte. Das hat ihm ein Naturheiler "bei seiner Seele" versprochen. Das tut in der selbigen ziemlich weh...

liebe grüße
pg

Keenacat
17.12.2008, 12:21
Zitat: Epidemiological observations indicate that regular consumption of one or more apples a day may reduce the risk for lung and colon cancer.

mit anderen worten:
genau null beweis für einen kausalen zusammenhang. :-))
mein vorschlag:
menschen, die einen oder mehrere äpfel am tag essen, sind gesundheitsbewusst, rauchen deshalb weniger und konsumieren mehr ballaststoffe. das bedeutet aber noch lange nicht, dass die äpfel präventiv sind.