Relaxometrie
23.12.2008, 19:45
Weil ich die Zimmerdiskussion in dieser Woche (welche zum Glück bei mir nur 2 Arbeitstage hatte) mindestens 3x ganz heftig an der Backe hatte, habe ich heute einen sehr harten Gesprächsstil entwickelt, was dieses Thema betrifft.
Die Mutter einer ca. 25 Jahre alten Patientin kam plötzlich auf die Station und wollte mich "nur mal kurz" (wie ich diesen Ausdruck schon hasse) sprechen. Ich habe mich -nach der Erklärung, daß ich nur 5 Minuten Zeit habe- darauf eingelassen und sie in mein Zimmer gebeten. Zack hatte ich wieder die Diskussion am Hals, daß die Tochter doch endlich in ein Einzelzimmer gelegt werden solle, und warum einer der heute erst aufgenommenen Patienten in ein Einzelzimmer gelegt worden sei, obwohl ihre Tocher doch schon lange darum bittet.
Ich habe der Frau einmal erklärt, daß ich die Einzelzimmer nicht backen könne, daß auch die Bereitschaft zur freiwilligen Zuzahlung nichts bringen würde, weil es nur 4 Einzelzimmer gibt, welche nach Versicherungsstatus (kotzt mich auch an) und nach medizinischer Notwendigkeit belegt werden.
Daraufhin kam dann der Einwand, daß die Tocher ja soooo krank wäre, und sie deswegen nur in einem EZ weiter behandelt werden könne. Schließlich sei einer der heutige Neuaufnahmen auch in einem EZ gelandet.
Also habe ich der Dame nochmal erklärt, wie wir die wenigen EZs verteilen.
Erneuter Einspruch der Frau.
Draufhin habe ich ihr gesagt, daß wir uns im Kreis drehen würden. Sie könne sich aussuchen, ob die Behandlung in der derzeitigen Form weitergeführt werden solle, oder ob das unter der Doppelzimmerbedingung nicht möglich wäre. Die Tochter sei freiwillig bei uns und könne jederzeit gehen.
Erneuter Einspruch, daß die Tochter in ein EZ gelegt werden solle, die Neuaufnahme von heute hätte das ja auch bekommen.
Also habe ich die Tür aufgemacht und nochmal gesagt, daß diese Diskussion zu nichts führt, weil ich nicht mehr EZs herbeizaubern könne.
Die beiden sind dann muffig abgezockelt.
Wie handhabt Ihr das mit der leidigen Einzelzimmerdiskussion? Ich verstehe natürlich, daß es nicht toll ist, sich als psychisch (oder auch somatisch) Kranker das Zimmer mit einem anderen Patienten teilen zu müssen. Aber sollte man nicht ein klein wenig Realitätssinn erwarten können? Auch kranke Menschen müssten doch erkennen können, daß 20 Betten minus 4 Einzelzimmer bedeutet, daß 16 Patienten nicht in einem EZ liegen können :-nix
Die Mutter einer ca. 25 Jahre alten Patientin kam plötzlich auf die Station und wollte mich "nur mal kurz" (wie ich diesen Ausdruck schon hasse) sprechen. Ich habe mich -nach der Erklärung, daß ich nur 5 Minuten Zeit habe- darauf eingelassen und sie in mein Zimmer gebeten. Zack hatte ich wieder die Diskussion am Hals, daß die Tochter doch endlich in ein Einzelzimmer gelegt werden solle, und warum einer der heute erst aufgenommenen Patienten in ein Einzelzimmer gelegt worden sei, obwohl ihre Tocher doch schon lange darum bittet.
Ich habe der Frau einmal erklärt, daß ich die Einzelzimmer nicht backen könne, daß auch die Bereitschaft zur freiwilligen Zuzahlung nichts bringen würde, weil es nur 4 Einzelzimmer gibt, welche nach Versicherungsstatus (kotzt mich auch an) und nach medizinischer Notwendigkeit belegt werden.
Daraufhin kam dann der Einwand, daß die Tocher ja soooo krank wäre, und sie deswegen nur in einem EZ weiter behandelt werden könne. Schließlich sei einer der heutige Neuaufnahmen auch in einem EZ gelandet.
Also habe ich der Dame nochmal erklärt, wie wir die wenigen EZs verteilen.
Erneuter Einspruch der Frau.
Draufhin habe ich ihr gesagt, daß wir uns im Kreis drehen würden. Sie könne sich aussuchen, ob die Behandlung in der derzeitigen Form weitergeführt werden solle, oder ob das unter der Doppelzimmerbedingung nicht möglich wäre. Die Tochter sei freiwillig bei uns und könne jederzeit gehen.
Erneuter Einspruch, daß die Tochter in ein EZ gelegt werden solle, die Neuaufnahme von heute hätte das ja auch bekommen.
Also habe ich die Tür aufgemacht und nochmal gesagt, daß diese Diskussion zu nichts führt, weil ich nicht mehr EZs herbeizaubern könne.
Die beiden sind dann muffig abgezockelt.
Wie handhabt Ihr das mit der leidigen Einzelzimmerdiskussion? Ich verstehe natürlich, daß es nicht toll ist, sich als psychisch (oder auch somatisch) Kranker das Zimmer mit einem anderen Patienten teilen zu müssen. Aber sollte man nicht ein klein wenig Realitätssinn erwarten können? Auch kranke Menschen müssten doch erkennen können, daß 20 Betten minus 4 Einzelzimmer bedeutet, daß 16 Patienten nicht in einem EZ liegen können :-nix