PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Reha-Maßnahmen nach Pneumonie?



Sansa
29.12.2008, 01:20
Hallo,

Ein Freund von mir hatte im November eine sehr schwere Lungenentzündung. Er war 2-3 Wochen beatmungspflichtig.
Leider ist er, was Krankenhäuser angeht, sehr vorgeschädigt und hat sich somit nach wenigen Tagen auf der Normalstation selbst entlassen. :-nix
Zu hause wird er jetzt von einem Hausarzt betreut, der auch jeden Tag kommt, er bekommt noch immer i.v.-Antibiose. Er ist jetzt dann knapp 4 Wochen zu hause, aber noch immer sehr schwach, erschöpft und anfällig... Momentan hat er Fieber und Husten, letzte Woche war es Fieber und Schnupfen, Halsweh... im Prinzip ja kein Wunder um die Zeit und natürlich ist seine Abwehr durch seinen schlechten Allgemeinzustand noch geschwächt, trotzdem sehr nervig.
Er hat wahnsinnig abgenommen, bekommt aber schon ein besonders kalorienreiches Präparat... gegen die Erkältung ist er auch versorgt und er hat zumindest einen Raumluftbefeuchter.

Meine Frage ist jetzt, was man im Normalfall "rehatechnisches" tun würde. Er ist 27. Es geht nicht darum, dass ich ihn zur Reha schicken will, da würde er eh nicht hingehn. Aber wäre er länger im Krankenhaus geblieben, hätte er ganz sicher zumindest Krankengymnastik/ Atemgymnastik bekommen und so weiß ich überhaupt nicht, was ich ihm raten soll. Schon klar, das muss auch der Hausarzt entscheiden, aber ich wollte mich trotzdem mal erkundigen...
Er liegt, ins Bad gehen ausgenommen, nur im Bett. Ist das gut? Oder sollte er langsam anfangen rumzugehen, auch wenn er noch so schlapp ist? Irgendwie muss er ja die Muskeln wieder aufbauen... Gibt's sonst irgendwas das man machen könnte? Nur rein theoretisch, ob ich ihn dazu bringe, das zu machen ist was anderes...
Und ich hab leider überhaupt keine Ahnung, was in einer Kur/Reha/AHB gemacht wird... Vielleicht hat da ja jemand Erfahrung und kann mir weiterhelfen.
Schonmal danke...

alley_cat75
29.12.2008, 11:59
Dein Freund gehört in die Klinik und das umgehend. Oder Du kaufst ihm eine Schauffel und schickst ihn raus in den Park... *kopfschüttel* Was soll man da noch für Tipps geben? Der Mann ist 27 Jahre und sollte dieses ich-mag-keine-Krankenhäuser-Gehabe tunlichst ablegen. Niemand mag Krankenhäuser. :-meinung So nebenbei bemerkt wäre eine HIV-Test sinnvoll. So eine schwere Pneumonie ist für einen jungen Mann eher ungewöhnlich, es sei denn er geht bei den Temperaturen im Stadtpark schwimmen.

Feuerblick
29.12.2008, 13:34
Der Hausarzt hat auch Spaß am Risiko, oder???? Ich meine, 27jähriger Patient, Pneumonie, wochenlang beatmungspflichtig gewesen, jetzt IMMER noch unter i.v.-Antibiose nicht entfiebert... hat der nen Vertrag mit dem Sensenmann?

Dein Freund gehört schlicht und ergreifend in ein Krankenhausbett, wenn er an seinem Leben noch hängt... Fragen nach Rehamaßnahmen stehen bei seinem AZ noch nicht wirklich zur Debatte :-nix

Hellequin
29.12.2008, 13:57
Der Hausarzt hat auch Spaß am Risiko, oder???? Ich meine, 27jähriger Patient, Pneumonie, wochenlang beatmungspflichtig gewesen, jetzt IMMER noch unter i.v.-Antibiose nicht entfiebert... hat der nen Vertrag mit dem Sensenmann?



....und hat sich somit nach wenigen Tagen auf der Normalstation selbst entlassen. :-nix

Wenn sich der Patient gegen ärztlichen Rat aus dem KH entlässt, was soll dann der HA da großartig machen, außer dem Patienten gut zureden und die bestmögliche Therapie weiterzuführen.:-nix

Feuerblick
29.12.2008, 14:06
Tja... :-nix Dem Patienten sagen, dass er sich schleunigst wieder ins KH begeben soll, weil die Therapie AMBULANT schlicht nicht möglich ist? :-nix Man muss sich auch als Hausarzt nicht unbedingt auf so eine Aktion einlassen. Immerhin weiß der Hausarzt es besser...

Hellequin
29.12.2008, 15:50
Das die Aktion ziemlich bescheuert ist, haben ihm sicher schon die Ärzte im Krankenhaus gesagt. Und solange der Patient übersichtsfähig ist, muss man die Entscheidung halt akzeptieren.
Und wenn die andere Alternative darin besteht, das der Patient gar nicht ärztlich betreut wird, dann finde ich eine Betreuung durch den HA schon besser.
Aber wir gehen extrem OT. :-wow

Evil
29.12.2008, 18:09
Er ist jetzt dann knapp 4 Wochen zu hause, aber noch immer sehr schwach, erschöpft und anfällig... elbst entlassen. :-nix
Zu hause wird er jetzt von einem Hausarzt betreut, der auch jeden Tag kommt, er bekommt noch immer i.v.-Antibiose. Er ist jetzt dann knapp 4 Wochen zu hause, aber noch immer sehr schwach, erschöpft und anfällig... Momentan hat er Fieber und Husten, letzte Woche war es Fieber und Schnupfen, Halsweh... im Prinzip ja kein Wunder um die Zeit und natürlich ist seine Abwehr durch seinen schlechten Allgemeinzustand noch geschwächt, trotzdem sehr nervig.
Er hat wahnsinnig abgenommen,
Sag Deinem Kumpel, daß sich das nach einer zunehmenden Resistenz der Bakterien gegen das Antibiotikum anhört. Das wird nicht mehr lang gutgehen.
Irgendwelche Reha-Maßnahmen nützen in dem Zustand rein gar nix, im Gegenteil, durch die zusätzliche Belastung wird er eher noch schneller zusammenbrechen.

Ich schlage die Nominierung für den Darwin-Award vor :-keks

Monty
29.12.2008, 21:45
Geht das nicht schon in Richtung eigengefährdendes Verhalten und wäre hier nicht auch eine Einweisung gegen den Willen möglich?

Relaxometrie
29.12.2008, 22:05
wäre hier nicht auch eine Einweisung gegen den Willen möglich?
Nein, denn für eine Einweisung nach PsychKG müssen folgende 3 Punkte zutreffen:
1) Vorliegen einer psychischen Krankheit.
2) Von dieser Krankheit muß eine erhebliche Gefahr für andere, oder den Kranken selbst, ausgehen.
3) Die Gefahr für andere oder den Betroffenen selbst darf nicht anders als durch eine zwangsweise Unterbringung abgewendet werden können.

Sansa
29.12.2008, 22:08
Ich bin nicht sicher, ob ihr richtig gelesen habt... Er war fieberfrei als er sich entlassen hat und auch danach noch 2 Wochen. Und meines Erachtens hat er jetzt Symptome einer viralen Erkältung, warum sollte dass darauf schließen, dass die Pneumonieerreger gegen das Antibiotikum resistent werden?

Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt. Er scheint im Moment einen grippalen Infekt zu haben. Davor hatte er keine Symptome der Pneumonie mehr, war allerdings noch sehr schwach. Und es ging mir darum, ob man bei solch einer körperlichen Schwäche zuwartet, also im Bett liegen bleibt, bis man sich kräftiger fühlt, oder ob man zumindest minutenweise aufsteht, einfach nur um des Aufstehens-willen, und ein paar Schritte geht um Muskulatur und Kreislauf wieder etwas auf Vordermann zu bringen. Weiß das jemand?

Dass es unvernünftig von ihm war sich selbst zu entlassen weiß ich selbst. Aber im Krankenhaus dissoziiert er oder hat Angstzustände ich gehe davon aus, dass beides auch nicht gerade genesungsförderlich ist. So viel zum
ich-mag-keine-Krankenhäuser-Gehabe

Und wenn ihr trotzdem keinen anderen Rat habt als Krankenhaus, was genau läuft dort so anders als zuhause?

weil die Therapie AMBULANT schlicht nicht möglich ist? Was davon genau? Wenn er zu hause Infusionen bekommt und täglich 'visitiert' wird und sich jemand um die Dinge kümmert, die sonst eine Schwester macht?

Und ich fände es nett, wenn ihr von Mann-ist-der-blöd-Kommentaren abseht, da ihr nicht die ganze Situation kennt und diese einfach nicht hilfreich, sondern verletzend sind. Danke.

Lava
29.12.2008, 22:12
Wenn er Fieber hat, klingt das nicht nach einem banalen grippalen Infekt! Hat der HA mal Blut abgenommen?

Feuerblick
29.12.2008, 22:33
Die ambulante Therapie ist nicht möglich, weil offensichtlich ein erneuter (oder der alte?) Infekt gerade exazerbiert... er hat wieder Fieber und das nur wenige Wochen nachdem er beatmungspflichtig war wegen einer Pneumonie. Wie kommst du auf die Idee, dass das lediglich eine banale fiebrige Erkältung ist? Und wieso bekommt er intravenös Antibiose, wenn es nur eine banale fiebrige Erkältung ist? Dann könnte man einer möglichen Superinfektion ja auch mit oraler Medikation entgegenkommen.
Wenn dieser Mensch im Krankenhaut "dissoziiert", dann gehört ein Psychiater eingeschaltet, aber nicht die Therapie in den ambulanten Rahmen verlegt. Mag sein, dass wir die Situation nicht kennen, aber du schreibst er sei schwach, habe sehr viel abgenommen, habe Fieber... bitte... du wirst zugeben müssen, dass der Gute schwerkrank klingt für uns und dass REHA da ganz sicher nicht in Frage kommt sondern einfach ausruhen, päppeln und etwas mehr Diagnostik als die pure Annahme eines grippalen Infektes (der bei seinem momentanen AZ durchaus ausreichen kann für eine sehr endgültige "Schwäche"). :-(
Auf deine Frage kurze Antwort: Ja, im Bett liegen bleiben und die Atemgymnastik weitermachen, die man ihm im KH sicherlich gezeigt hat.

Sansa
30.12.2008, 02:23
Ich gehe davon aus, dass der Hausarzt Blut abgenommen hat, aber anscheinend gehe ich von zu vielem einfach nur aus...


Wie kommst du auf die Idee, dass das lediglich eine banale fiebrige Erkältung ist? Weil ich dachte es wäre nicht so ungewöhnlich sich bei körperlicher Schwäche um die Jahreszeit leicht was einzufangen. Weil er letzte Woche Fieber mit Schnupfen hatte und das Fieber dann wieder wegging. Weil eine Pneumonie nichts mit Ohrenschmerzen zu tun hat und auch nicht mit Halsweh.
Aber du hast schon Recht, selbst wenn es im Moment nur eine Erkältung ist, könnte es mehr werden oder er hat beides.


Und wieso bekommt er intravenös Antibiose, wenn es nur eine banale fiebrige Erkältung ist?Die bekommt er ja nicht wegen der "Erkältung", sondern noch immer wegen der Pneumonie. Die war nie abgesetzt.


Wenn dieser Mensch im Krankenhaut "dissoziiert", dann gehört ein Psychiater eingeschaltet, aber nicht die Therapie in den ambulanten Rahmen verlegt. Und was soll der Psychiater da machen? Ihn sedieren? Es gibt keine Medikamente gegen Dissoziationen, genauso wenig wie es welche gegen Panikattacken oder Angstzustände gibt. Klar, sowas muss man therapeutisch behandeln, aber akut geht das meines Wissens nicht.
Und somit bedeutet Krankenhaus für ihn leider wirklich Stress.


aber du schreibst er sei schwach, habe sehr viel abgenommen, habe Fieber... bitte... du wirst zugeben müssen, dass der Gute schwerkrank klingt für uns ...für mich ja auch.


und dass REHA da ganz sicher nicht in Frage kommt Vermutlich hab ich das Wort falsch gewählt und sollte es in "unterstützende Maßnahmen" umändern. Und ich dachte dabei aber auch an die Zeit in der er kein Fieber hatte, "lediglich" Schwäche. Aber die Situation herrscht im Moment nicht vor und deshalb sehe ich ein, dass an Aufstehen oder sonstiges im Moment nicht zu denken ist.


sondern einfach ausruhen, päppeln und etwas mehr Diagnostik als die pure Annahme eines grippalen Infektes Sprich Labor, Kulturen und Röntgen?


und die Atemgymnastik weitermachen, die man ihm im KH sicherlich gezeigt hat. Ich weiß nicht, ob man ihm da überhaupt was gezeigt hat oder zeigen konnte, jedenfalls macht er meines Wissens keine Atemgymnastik. Er hat dieses... Teil mit den Kugeln zum Reinblasen nicht mitgenommen oder mitbekommen. Ich war dort nicht, aber ich vermute, dass sie sich gedacht haben, wenn der Spinner gehen möchte, dann soll er eben gehen und sich nicht weiter die Mühe gemacht haben ihm zu erklären, dass das hilfreich wäre.


Aber zu euer aller Beruhigung (meiner eingeschlossen) geht er wohl morgen, bzw. um genau zu sein heute, ins Krankenhaus.

Hypnos
30.12.2008, 08:35
Wenn er Fieber hat, klingt das nicht nach einem banalen grippalen Infekt!

Oh, da lass Dich mal von ein paar Influenza-Opfern belehren:-))

Die durchbrechen auch gern mal die 40,5°C - Schallmauer:-))

Lava
30.12.2008, 11:41
Ne Influenza ist ja auch kein grippaler Infekt, sondern ne Grippe ;-)

sama-doc
30.12.2008, 16:56
Hallo,


Er liegt, ins Bad gehen ausgenommen, nur im Bett. Ist das gut? Oder sollte er langsam anfangen rumzugehen, auch wenn er noch so schlapp ist? Irgendwie muss er ja die Muskeln wieder aufbauen... Gibt's sonst irgendwas das man machen könnte? Nur rein theoretisch, ob ich ihn dazu bringe, das zu machen ist was anderes...
Und ich hab leider überhaupt keine Ahnung, was in einer Kur/Reha/AHB gemacht wird... Vielleicht hat da ja jemand Erfahrung und kann mir weiterhelfen.
Schonmal danke...


Er muss UNBEDINGT aufsthen!! Schon allein um die Belüftung der Lunge zu verbessern, wobei da otpimalerweise auch eine Atemtherapie stattfinden sollte. Aber nur liegen geht gar nicht! In jeder Klinik werden Pat. mi Pneumonie von der PT aus dem Bett geschmissen sobald der AZ es zulässt, zur Not im Gehwagen.

Evil
30.12.2008, 17:34
sobald der AZ es zulässtScheint aktuell grad nicht der Fall zu sein.

@ Sansa: was im Krankenhaus anders läuft als daheim? Bei einem Rezidiv oder einer plötzlichen Verschlechterung kann rechtzeitig reagiert werden und die Krankheitsdauer insgesamt deutlich verkürzt werden, das ist ist der Unterschied. Außerdem bekommt er mehr unterstützende Therapie (die Du ja eben haben möchtest). Und wenn er tatsächlich im KH durchdreht (was ich durchaus als pathologisch bezeichnen würde), kann man ihn kurzfristig tatsächlich sedieren, ja. Das macht es für ihn einfacher.

Aber bitte, jeder nach seiner Facon... nur soll er sich hinterher nicht beklagen (wenn er denn noch dazu in der Lage ist)...