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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verarscht von den Assis?



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21.11.2002, 18:58
Original geschrieben von Janine
Zum Beispiel leuchten die Augen der meisten Medis immer auf, wenn man einen praktischen Bezug herstellt. Über die Glykolsyse oder den Zitratzyklus kann man nicht großartig diskutieren, aber über die Vorgänge, wenn man Sporttreibt oder wie Alkohol abgebaut wird etc. Man könnte sicher einiges interessanter gestalten. Nur in Chemie und Physik ist es wahrscheinlich schwer bis unmöglich was medizinisch Relevantes draus zu machen.

Hmm, warum wird das wohl Vorklinik und nicht Klinik heissen? Sicher könnte man mehr klinische Aspekte reinbringen, leider wird dazu aber oft die eh schon knappe Zeit nicht reichen...

Noch ein Semester und Du hast es überstanden...

André

rolexralf
24.11.2002, 18:53
Tja, die grundsätzliche Frage ist doch dann die, ob man die Vorklinik - wenn sie schon so erkennbar wenig klinischen Bezug hat - nicht einfach deutlich kompakter veranstalten könnte.

Wer braucht und versteht denn wirklich all das, was man in Physik und Chemie lernt? Bzw. wer "lernt und behält" denn hier wirklich was und lernt nicht nur Dinge auswendig, die dann in einer Klausur vorhanden sein müssen, um anschliessend wieder vergessen werden zu können?

29.11.2002, 16:38
Eben weil man nicht alles behält, denke ich ist es jetzt schon zu kompakt!

Wer unbedingt klinische Bezüge in der Vorklink will, der kann sich eíner Anamnesegruppe (http://www.anamnesegruppen.de./) anschliessen. Oder die Verweise auf die Klinik in den entsprechenden Lehrbüchern anschauen! Dann reicht natürlich ein Kurzlehrbuch ned mehr!

chata

Christoph_A
29.11.2002, 19:31
Also,Anamnesegruppen in der Vorklinik zu besuchen halte ich,ehrlich gesagt, für nicht sinnvoll,da einem da doch gewaltig die Basics der großen klinischen Fächer fehlen-ist ja auch nicht Sinn und Zweck der Vorklinik, da einem hier ja die strukturellen und funktionellen Grundlagen beigebracht werden sollen und nicht die Behandlung oder Anamnese von Patienten-sonst könnte man ja gleich mit der Klinik anfangen.
Was die Struktur der Vorklinik betrifft,gebe ich euch recht, da gehört mal gewaltig ausgemistet-Biochemie langt ein Semester voll und ganz,chemische Grundlagen runter, Physik auch etwas gerafft-das Praktikum war ja ein Witz, dafür etwas mehr Molekularbiologie und Physio rein-finde,daß grade Physio im Vergleich zu Biochemie zu kurz kommt,was schade ist,da ich finde,daß dieses Fach in der Klinik später eine wesentlich bedeutendere Rolle spielt als die Abteilung Glykolyse. Auch sollte Termi wirklich kein Pflichtkurs mehr sein-wieso nicht mal so machen wie die Tiermedis,da muß man Termi nur machen,wenn man kein Latein hatte,find ich durchaus sinnvoll. Bin mal gespann,was ihr von diesen Ideen haltet.

Lava
29.11.2002, 20:09
Also Termi sollte Pflicht bleiben. Die Vokabeln, die man da lernt, sind doch wirklich hilfreich in Anatomie!
Ich würde einfach den Stundenplan so organisieren, dass man den Präpkurs bloß nicht zusammen mit Physio und BC hat. Dann schon eher mit Histo zusammen. Dafür sollte man Physio und BC besser aufeinander abstimmen und verzahnen. Schließlich greift das an vielen Stellen ineinander über und man soll ja auch Zusammenhänge erkennen, oder?
In Physik muss man wirklich ausmisten. Was zur Hölle interessieren mich Kondensatoren oder welches Elementarteilchen am schnellsten zum Mond fliegt oder wieviel Kernkraftwerke genauso viel Energie erzeugen wie ein Quadratmeter Sonne? Chemie braucht nicht gestrichen zu werden. Die Reaktionsmechanismen und andere Grundlagen müssen halt gelernt werden!

30.11.2002, 01:58
Original geschrieben von Christoph_A
Also,Anamnesegruppen in der Vorklinik zu besuchen halte ich,ehrlich gesagt, für nicht sinnvoll,da einem da doch gewaltig die Basics der großen klinischen Fächer fehlen-ist ja auch nicht Sinn und Zweck der Vorklinik, da einem hier ja die strukturellen und funktionellen Grundlagen beigebracht werden sollen und nicht die Behandlung oder Anamnese von Patienten-sonst könnte man ja gleich mit der Klinik anfangen.

Anamnesegruppen sind "peer – groups" also Studenten für Studenten! Und Vorklinker sind da Herzlich Willkommen!

So dolle "Klinikwissen" brauchste dafür garnicht! Und ab und an bekommst ein Verständnis warum Du die naturwissenschafliche Grundausbildung brauchst!

@janine Das mit der Physik hab ich gekonnt überhört *gg*

chata

airmaria
30.11.2002, 02:51
Stimmt Chate!
Ohne Physik kann man doch einen Großteil des Königsfachs in der Vorklinik (Physiologie) überhaupt nicht richtig verstehen...
und da wundern sich manche, daß sie dann viel auswendig lernen müssen und von anderen als Telefonbuchmediziner belächelt werden!
Es ist schon erschreckend, wie wenig manche Mediziner von Grundelementen natürlicher Zusammenhänge begreifen.

"Mary" airmaria

Seaangel
30.11.2002, 10:15
Hallo!


Original geschrieben von Christoph_A

-Biochemie langt ein Semester voll und ganz,chemische Grundlagen runter, Physik auch etwas gerafft-das Praktikum war ja ein Witz, dafür etwas mehr Molekularbiologie und Physio rein-finde,daß grade Physio im Vergleich zu Biochemie zu kurz kommt,was schade ist,da ich finde,daß dieses Fach in der Klinik später eine wesentlich bedeutendere Rolle spielt als die Abteilung Glykolyse. Auch sollte Termi wirklich kein Pflichtkurs mehr sein-wieso nicht mal so machen wie die Tiermedis,da muß man Termi nur machen,wenn man kein Latein hatte,find ich durchaus sinnvoll. Bin mal gespann,was ihr von diesen Ideen haltet.

Naja, also ich würde Chemie so lassen. Die Chemie, die wir gelernt haben, war komplett Grundlage für die Biochemie.
Physik würde ich vielleicht etwas kürzen oder abändern.
Terminologie wäre ich auch voll für Deinen Vorschlag. Wenn jemand das Latinum hat, finde ich, sollte er nicht an dem Kurs+Klausur teilnehmen _müssen_, aber vielleicht können.
Physiologie halte ich für unheimlich wichtig. Bei uns ist das Praktikum auf 2 Semester verteilt und im letzten dann das Seminar, was nochmal den ganzen Stoff durchnimmt. Finde ich eigentlich gut so. Auch wenn ich gerne noch ab und zu mehr gehabt haette, oder das Praktikum einfach anders gestalten würde.
Aber Physio war das Fach, was mir einen großen Aha-Effekt rund um den Menschen gegeben hat.

Da fällt mir gerade etwas ein. Müsst ihr an Euren Unis auch so viele Froschversuche in Physio machen? Sind die bei Euch vom Lerneffekt her sinnvoll?
Würde mich mal interessieren dazu Meinungen zu hören.

Liebe Grüße und ein wunderschönes Wochenende,

Seaangel

30.11.2002, 15:55
Also das mit Termi! Bei uns war Terminologie eben ned nur Latein, sondern ein gutes Stück Arzt-Patienten-Kommunikation (incl. Medizingeschichte, 3 Säftelehre und son krams) und auch Griechisch (Ob ein Student mit Latinum was mit Hepar und Hysterektomie anzufangen weiss!?).

chata

rolexralf
30.11.2002, 16:29
Ich muss Christoph recht geben: die Molekularbiologie sollte deutlich ausgebaut werden - gerne zugunsten der Physik oder Chemie. Wer später mal Forschung machen möchte, wird darauf im Studium nur völlig unzureichend vorbereitet. Da täte etwas Abhilfe schon not.

Heinz Wäscher
17.12.2002, 10:58
Ich meine,daß die Vorklinik doch dazu da ist,daß man einige Naturwissenschaftliche Grundlagen erfährt
Und die Betonung liegt auf GRUNDLAGEN
Molekularbiologie sollte evtl als Teil in der Biochemie auftauchen,gehört aber ansonsten in die Klinik,wenn überhaupt
Wir studieren hier MEDIZIN,weder Bio,noch Chemie oder sonstwas
Es bringt doch überhaupt nix,wenn man die Medizin permanent mit Naturwissenschaften vergleicht
Natürlich können die Pharmazeuten besser Chemie und die Physiker besser Physik,
Wir können mehr Medizin als die Medizintechniker
Die Naturwissenschaften sind in unserem Studium doch nur Hilfswissenschaften,worauf es in der Medizin doch ankommt,sind vor allem Anatomie,Physio und die ganzen klinischen Fächer
Okay,wenn jemand in die Augenheilkunde geht,dann sollte er schon die Optik aus der Physik beherrschen,aber noch wichtiger ist ja wohl die Fähigkeit zu unterscheiden,was Pathologisch und was physiologisch ist.
Und wem das nicht passt,der soll dann halt was anderes studieren;Molekularbiologie oder andere Bereiche,in denen man schon sehr spezialisiert wird
Ich finde es übrigens sehr schade,daß es gerade unter den Medizinstudenten Leute gibt,die die Anamnesegruppen in Frage stellen
Diese Gruppen stellen mitunter oft die einzige Möglichkeit dar,in der Vorklinik mit Patienten in Kontakt zu treten

Tschüssi
Heinz

Scotty
05.11.2003, 08:56
Also erstmal ein freundliches Hallo in die Runde!

Zu erst einmal: Nein, ich bin kein Mediziner (bitte nicht hauen ;-) ). Ich bin durch Zufall auf diese Seite und diesen Thread gelangt und habe mir die Beiträge der letzten Seiten mal durchgelesen. Und was soll ich sagen? Das kommt mir alles so bekannt vor. Dieses Phänomen welches viele von euch beschrieben haben (in Physik oder BC, AC, OC etc...) kommt nicht nur bei euch Medizinern vor. Auch wir Bio-Diplomer müssen uns immer wieder diesen Kram anhören. Beginnend beim "so und so müsst ihr die Eppi bedienen" und endend beim "ihr Bios seid doch alle schei***" (O-Ton eines Assis!!) in der Physik. Auch in den Chemischen Praktika geht es nicht anders zu für den gemeinen Grundstudiums-Biologen.

Auch wir Bios sind nicht Glücklich mit der Situation der Physik-Praktika (ganz besonders Physik!!!).

Bei uns stellt sich sehr oft (genau wie bei euch) die Frage wo der Sinn und der Zusammenhang zur Biologie (ganz egal ob Mikrobio allgemein, Genetik oder ganz schnöde Ökologie) steht. Man erwartet ja sogar das man nicht nur weiss "aha so geht das also" , sondern das man den ganzen Background verstehen müsste und dieselbe Begeistrung ans Tageslicht bringen müsste wie ein hochbegabter Physikstudent! :-dagegen

Dazu kann ich aber sagen: Gott sei Dank geht das vorbei!

Und noch was (nicht böse gemeintes!!): Seit froh das ihr eigene Mediziner-Praktika habt. Ich wäre froh gewesen wenn ich statt den üblichen Chemiescheinen oder Physik-Praktika die Mediziner-Version hätte machen können( hätte viel Zeit und Vitamin B12 gespart :-)) ) , aber damit hätte ich leider mein Zimmer tapezieren können :-meinung



Zum Thema Umgang mit Laboreinrichtung kann ich nur sagen das auch unter uns Epi-Fetischisten auch genügend Leute sind die mit den Dingern umgehen als sei es ne Motocross-Maschine in freier Wildbahn. Ganz beliebt ist "Tube-Wars", wobei die eine Partei versucht gegen den Widerstand der anderen mithilfe einer Eppi die Spitzen mit Schwung in den Papierkorb zu pfeffern :-) .


So, das wars eigentlich.

:-meinung




So long

Scotty rer-nat

mar7ini
06.11.2003, 00:51
Ich hatte bis jetzt eigentlich nur gute Erfahrungen mit Assis (und auch mit Tutoren, denn die meisten Tutoren studieren selbst Medizin). Klar halten viele Assis ihr Fach für das Allergrößte, aber sie wissen ziemlich genau daß keiner sie ernst nimmt :-))

Biochemie ist übrigens mein Lieblingsfach, es liegt aber nicht an dem Assistenten den ich damals hatte, sondern eher an Prof Bauer und daran daß ich vor seinen berüchtigten Klausuren riesige Angst hatte und mich dann auch entsprechend vorbereitete :-lesen und somit den ganzen Stoff auch wirklich verstanden habe.

Was Physio betrifft, tja, da fand ich den Assistenten einfach superlangweilig und habe entschieden, wenigstens mit einem interessantem Buch zu lernen, habe mich damals für Silbernagel entschieden und habe die Klausur als eine der Besten bestanden. Von den Seminaren habe ich dabei nichts mitgenommen... :-sleppy

So gesehen hatten meine Assis eigentlich sehr wenig Einfluß darauf wie gut ich bei den Klausuren war, und die Klausuren sind schließlich das, was uns am meisten interessiert :-top Laßt Euch von Assis nicht ärgern!

Mar7ini