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Mebahel
04.01.2009, 01:15
...
Ich glaube, wenn jemand begabt ist, kann er das auch im Abitur zeigen.
Was ist es sonst bitteschön für eine Begabung, die im ABI nicht greift, aber später im Studium greifen soll?...


Mein junger Freund, so schwer es mir auch fällt es dir zu sagen, muss ich hier kurz einlenken. "Begabung" und das Abitur definieren nicht deinen Weg der sich in der Zukunft abzeichnet. Du stellst dir das in einer falschen Dimension vor, grundsätzliches Verlangen mit dem eigentlichen Ziel vor den Augen und in den Augenblicken, die einem tatsächlich ermöglichen seine eigene Zukunft aufzubauen, wecken im Menschen Ressourcen und Selbstvertrauen, die jegliche Hindernisse überwinden lassen.

Darüberhinaus, was Medizin wirklich bedeutet und was es überhaupt für dich als Mensch ausmachen wird, ist ausschlaggebend, die Eignung als guter Mediziner stellt sich nicht in seinem NC, seiner Begabung oder seiner Disziplin zur Schau, sondern in einem der stärksten Gefühle die in uns lebt, die Leidenschaft.

LaTraviata
04.01.2009, 01:43
Ganz sicherlich hast Du, Mebahel, da auch recht. Aber da es auch Leute gibt, die einen Superdurchschnitt im Abitur erreichen und zusätzlich diese Fähigkeiten mitbringen, wieder andere, zu denen ich mich auch zähle, müssen erst einmal noch einen Umweg in Kauf nehmen, um zu realisieren, dass Medizin wirklich das ist, wofür man auch einen Großteil seiner Freizeit opfern würde, um das Studienziel möglichst gut zu erreichen.

Gerade aus diesem Grunde finde ich das system mittlerweile gar nicht so verkehrt. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg - so auch bei der ZVS. Das Facettenreichtum der Leute, die dann in ein Semester zusammengewürfelt werden, ist doch durchaus gegeben durch eben diese Vorgehensweise. Da gibt es den 1,0er Abiturienten, der sich während seiner Schullaufbahn auf eben dieses Ziel eingeschossen hat und bei Jugend forscht mitgemischt hat, den Krankenpfleger, der einige Jahre Berufserfahrung mitbringt und etliche andere. Wer da noch sagen kann, er findet nicht irgendjemanden, mit dem man konsequent lernen kann, der ein guter Freund wird, mit dem man Freude und Leid teilt und sich gegenseitig mal wieder für Testate und Klausuren motiviert... tja, also ich meine, dass es hart wird, aber nicht spaß- oder gar freundschaftsbefreit :-).

In diesem Sinne Euch allen eine gute Nacht und zieht's durch - jeder auf seine Weise. Ich für meinen Teil freue mich (noch) darauf ;-).

Muriel
04.01.2009, 10:21
Darüberhinaus, was Medizin wirklich bedeutet und was es überhaupt für dich als Mensch ausmachen wird, ist ausschlaggebend, die Eignung als guter Mediziner stellt sich nicht in seinem NC, seiner Begabung oder seiner Disziplin zur Schau, sondern in einem der stärksten Gefühle die in uns lebt, die Leidenschaft.
Entschuldigung, aber das ist der größte Blödsinn, den ich seit langem gelesen habe.

LG Muri, die nach drei Jahren ärztlicher Tätigkeit doch in etwa weiß, auf was es bei diesem Beruf ankommt

qwert
04.01.2009, 10:50
Gerade aus diesem Grunde finde ich das system mittlerweile gar nicht so verkehrt. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg - so auch bei der ZVS.

Ich habe 2002 Abitur gemacht und fand es erschreckend, daß meiner halber Jahrgang Medizin studieren wollte. :-dagegen Die meisten dieser Leute hatte einen DN von schlechter 2,5 und ich wüßte ebenfalls gern, was in einigen Leuten vorgeht. Ich finde schon, daß die Abinote repräsentativ für die intellektuellen Leistungen eines jeden ist. Diejenigen die mit Interesse und Fleiß am Unterricht teilgenommen haben, hatten entsprechend gute Noten vorzuweisen. Ich kannte keinen der fleißig und bemüht war und sein Abi mit nur 2 gemacht hat. Im Studium habe ich festgestellt, daß Leute mit vielen Wartesemestern deutlich mehr Schwierigkeiten hatten als andere, die gleich reingekommen sind. Gilt vor allem für die Zeit bis zum Physikum. Was für die meisten von uns nur Wiederholung war, bedeutete für die anderen Wochenlange Paukerei. Warum tut man sich das an und sieht nicht ein, daß ein anderer beruflicher Weg vielleicht besser geeignet wäre. Wen ich sehr gut verstehen kann, sind die Leute mit medizinischer Ausbildung. Die wissen dann wenigstens wofür sie sich das alles antun. Wo ein Wille ist, ist bekanntlich ein Weg.

Mebahel
04.01.2009, 12:10
Entschuldigung, aber das ist der größte Blödsinn, den ich seit langem gelesen habe.

LG Muri, die nach drei Jahren ärztlicher Tätigkeit doch in etwa weiß, auf was es bei diesem Beruf ankommt

Allein deine Antwort zeigt, dass du gewisse Dinge wohl nicht verstehst.
In Sieben Jahren, wenn du dir überlegst warum du dich diesem ganzen Theater stellst, deine Position anzweifelst, als Mensch wie auch als Arzt, und dir deine Vergangenheit zurück wünschst damit du diese Identitätskrise überwinden kannst, dann wirst du dich an meinen Satz erinnern, den du so leichtsinnig als Blödsinn abgestempelt hast.

Muriel
04.01.2009, 12:11
:-)) :-top

Mebahel
04.01.2009, 12:18
... Im Studium habe ich festgestellt, daß Leute mit vielen Wartesemestern deutlich mehr Schwierigkeiten hatten als andere, die gleich reingekommen sind. Gilt vor allem für die Zeit bis zum Physikum. Was für die meisten von uns nur Wiederholung war, bedeutete für die anderen Wochenlange Paukerei. Warum tut man sich das an und sieht nicht ein, daß ein anderer beruflicher Weg vielleicht besser geeignet wäre. Wen ich sehr gut verstehen kann, sind die Leute mit medizinischer Ausbildung. Die wissen dann wenigstens wofür sie sich das alles antun. Wo ein Wille ist, ist bekanntlich ein Weg.

Deine Beobachtung scheint vielleicht größtenteils zu stimmen, weder eine Verallgemeinerung ist hierbei richtig, noch muss man einfach sagen, ein Studium ohne Schwierigkeiten ist nicht erstrebenswert.
Vor allen Dingen sollen wir Menschen lernen unsere Grenzen zu überschreiten, uns selbst zu motivieren und scheinbar unüberwindbare Probleme überwältigen

Deine Meinung beflügelt, solange man immer das positive daraus ziehen kann
:-wow

birko
04.01.2009, 12:19
Allein deine Antwort zeigt, dass du gewisse Dinge wohl nicht verstehst.
In Sieben Jahren, wenn du dir überlegst warum du dich diesem ganzen Theater stellst, deine Position anzweifelst, als Mensch wie auch als Arzt, und dir deine Vergangenheit zurück wünschst damit du diese Identitätskrise überwinden kannst, dann wirst du dich an meinen Satz erinnern, den du so leichtsinnig als Blödsinn abgestempelt hast.

Bewirb dich doch mal in Witten-Herdecke! :-meinung

Sicherlich ist die Leidenschaft für einen Beruf ausschlaggebend, da stimme ich dir sofort zu und man merkt es Ärzten auch an, die ihren Beruf mit Leidenschaft ausfüllen.

Aber wenn du doch diese Leidenschaft entwickelst, bist du doch automatisch bereit, Hürden in Kauf zu nehmen.
Mit diesen Hürden meine ich z.B. ein gutes Abitur. Wenn ich weiß, dass Medizin mein Traum ist, dann tue ich was dafür und sorge dafür, dass das Abitur gut wird.
Da hilft es nicht viel, wenn man mit der Haltung an die Sache geht, dass der DN des Abiturs nicht viel über den Erfolg im Studium aussagt.

Aber das gute Abitur ist nun mal ein notwendiges Kriterium fürs Studium, wenn auch nicht ein hinreichendes (Abgesehen von den 10 anderen Möglichkeiten einen Studienplatz zu erhalten).
Wenn man das nicht erkennt, dann muss man nochmal nachdenken. :-D

Feuerblick
04.01.2009, 12:28
Allein deine Antwort zeigt, dass du gewisse Dinge wohl nicht verstehst.
In Sieben Jahren, wenn du dir überlegst warum du dich diesem ganzen Theater stellst, deine Position anzweifelst, als Mensch wie auch als Arzt, und dir deine Vergangenheit zurück wünschst damit du diese Identitätskrise überwinden kannst, dann wirst du dich an meinen Satz erinnern, den du so leichtsinnig als Blödsinn abgestempelt hast.Ich glaube eher, dass sich jemand in die Identitätskrise stürzen wird (nach wieviel Jahren auch immer), der seinen Beruf als das einzig Glücklichmachende mit Leidenschaft angeht. Der wird vermutlich nach einigen Jahren merken, dass ein Beruf eben doch nur eines ist: Routine, Routine, Routine und nicht die ganz große Erfüllung. Insofern glaube ich nicht, dass Menschen wie Muriel oder ich nach sieben Jahren (vier habe ich schon, insgesamt aber schon deutlich mehr) in der Identitätskrise landen sondern brav "leidenschaftslos" weiterarbeiten werden :-))

Mebahel
04.01.2009, 12:30
Birko, ich verurteile nicht deine Bemühen nur möchte ich dir klar machen, dass für mich, das Abitur, natürlich, ein sehr wichtiges Kriterium ist und ich jedes Jahr jedem Menschen der sich um seinen NC so stark bemüht alles Gute für seinen Platz wünsche.

Nur bedeutet Medizin für mich nicht nur das Studium, ich sehe da ein wenig mehr dahinter, aber vielleicht unterscheiden wir uns da einfach.

Mebahel
04.01.2009, 12:35
... mehr) in der Identitätskrise landen sondern brav "leidenschaftslos" weiterarbeiten werden :-))

Wenn das deine Bestimmung ist, dann empfinde ich tiefes Bedauern.
Seinem Leben jeden Tag Stunden, einem Zustand aussetzen der einen nicht erfüllt? Wie kann man überhaupt sowas in Erwägung ziehen.
Wenn man euch die Möglichkeit geben würde, die Zeit zurück zudrehen, jeder dritte würde sich eine andere Zukunft aussuchen.
Ich kenne so viele Ärzte die ein Schatten ihrer selbst sind. Wie du geschrieben hast, sie versinken in Routinen und irgendwann ist es einfach zu spät.

Glück definiert sich nicht nur über seine Arbeit, aber Medizin ist einfach nicht nur Arbeit, sondern eine Einstellung zum Leben.

Muriel
04.01.2009, 12:37
Aha, wenn Du das sagst, dann wird das wohl stimmen. Gibt es eigentlich noch irgendeinen anderen Beruf der so dermaßen verklärt wird wie der des Arztes?

Feuerblick
04.01.2009, 12:40
:-)) Welch salbungsvolle Worte eines Menschen, der noch nicht einmal das Studium begonnen, geschweige denn sich in die Phalanx der arbeitenden Mediziner eingereiht hat. Ich empfehle dir, deine Worte in ungefähr 13-14 Jahren, d.h. nach Studium und sieben Jahren Berufserfahrung noch einmal zu lesen. Vermutlich wirst du dann verstehen, was dir die im Beruf stehenden Ärzte heute sagen wollten.
Ich möchte keinen Beruf, den ich mit Leidenschaft ausfülle. Leidenschaften gehören in den Hobbybereich. Warum? Weil ich nicht möchte, dass die Routine, der Stress und die böse Realität die Leidenschaft töten. Aber auch dazu braucht man vermutlich einfach ein paar Jahre mehr Lebens- und Berufserfahrung :-nix Bis dahin empfinde ruhig Bedauern für mich. Ich kann aber auch gut ohne selbiges Leben, denn ich bin mit meiner Situation im Moment doch recht zufrieden :-)

Mebahel
04.01.2009, 12:49
Leidenschaften gehören in den Hobbybereich. Warum? Weil ich nicht möchte, dass die Routine, der Stress und die böse Realität die Leidenschaft töten.

Mit welchem Gefühl stehst du Morgens auf, und beginnst deinen Tag?
Das würde ich gerne als Mensch, der nicht "mal" im Studium steht wissen.
Schließlich bedeutet Routine nichts als Gleichgültigkeit und das wiederrum ist ein wirklich abscheuliches Gefühl das wirklich viel zerstören kann.

Ich weiss ja nicht was deine Hobbies sind Feuerblick, solange du aber das Feuer nicht verlierst mit dem du dich vor Jahren, hier, definiert hast bin ich glücklich
:-angel

Muriel, wie du selbst schön geschrieben hast, verklärt ist der Beruf Medizin, vor allem wegen Ärzten die es jeden Tag ihr Leben bedauern, und sich einfach nur Wünschen in einem ganz anderen Bereich zu arbeiten

birko
04.01.2009, 12:54
In der Sache, dass Leidenschaft wichtig für den Beruf ist, muss ich Mehabel eindeutig zustimmen.
Also ich würde nicht Medizin studieren wollen, wenn es mich nicht leidenschaftlich interessiert, bzw. wenn ich nicht die Arzttätigkeit später mit Leidenschaft ausüben möchten würde.
Weshalb will man sonst Arzt werden? Wegen des Gehaltes sicher nicht, wegen der Arbeitsbedingungen auch nicht. Wegen des Prestiges?

Muriel
04.01.2009, 13:00
Warum denken eigentlich alle Leute, dass Routine per se etwas Schlechtes ist? Routine bedeutet, dass Arbeitsabläufe immer wiederkehren und man so natürlich durch die Übung, die man darin hat, sehr gut werden kann/wird/ist. Was ist daran schlecht? Ich mache meinen Beruf verdammt gerne, dennoch gehe ich ihm nicht leidenschaftlich nach. Ich genieße es, zu sehen, dass ich in den drei Jahren Berufserfahrung immer besser geworden bin, Dinge erkenne, die mich vor zwei Jahren noch überfordert hätten, positive Rückmeldung von Kollegen inkl. Chef, Patienten und Angehörigen bekomme und dabei v.a. sagen kann, dass die Entscheidung, dieses Studium zu machen und dann diesen Beruf zu ergreifen genau die richtige war. Meine Motivation am Anfang war aber keineswegs Leidenschaft oder ein Helfersyndrom, das ich für sehr gefährlich halte, sondern Interesse an den Abläufen und der Arbeit mit Menschen. So, jetzt würde ich gerne wissen, was an all dem so furchtbar ist :-nix

Feuerblick
04.01.2009, 13:02
Leidenschaft für einen Beruf? Das würde ja bedeuten, dass mir nichts wichtiger wäre als mein Beruf. Weder Hobbies, noch Freizeit noch Privatleben. Urlaub bräuchte ich dann ja auch nicht, denn mein Beruf würde mich so ausfüllen, dass es in meinem Leben nichts anderes gäbe. Gott bewahre mich vor dieser Leidenschaft.
Ich bin Ärztin geworden und habe genau dieses Fachgebiet gewählt, weil es mich interessiert. So wie vermutlich andere Menschen Koch, Reiseverkehrskaufmann, Einzelhandelskaufmann oder Fleischer werden. Nicht mehr und nicht weniger. Mit irgendwas muss man sein Geld verdienen. :-nix
Warum man aber als Arzt nun ausgerechnet auch noch Leidenschaft für seinen Beruf benötigt, erschließt sich mir einfach nicht.

birko
04.01.2009, 13:02
Meine Motivation am Anfang war aber keineswegs Leidenschaft oder ein Helfersyndrom, das ich für sehr gefährlich halte, sondern Interesse an den Abläufen und der Arbeit mit Menschen. So, jetzt würde ich gerne wissen, was an all dem so furchtbar ist :-nix
So ein Helfersyndrom besitze ich auch ganz sicher nicht.
Die Frage ist wahrscheinlich einfach, wie man Leidenschaft definiert.

McBeal
04.01.2009, 13:05
Weshalb will man sonst Arzt werden? Wegen des Gehaltes sicher nicht, wegen der Arbeitsbedingungen auch nicht. Wegen des Prestiges?
Ich bin Ärztin geworden bzw. fange morgen an, in diesem Beruf zu arbeiten, weil mich das Fachliche (naturwissenschaftliches Interesse, besonders Physiologie und Pathophysio des Menschen) interessiert und ich mit Menschen und am Menschen arbeiten möchte und mir auch gut vorstellen konnte bzw. kann, das mir diese Arbeit liegt und Spaß macht. Trotzdem gibt es Dinge, die ich eher mit Leidenschaft mache (z.B. Hobbys) und (noch ein trotzdem) wird mir mein Beruf auch an vielen Tagen Freude bereiten - an anderen aber auch nicht. So ist das. Und gerade wenn man das Hobby oder das, was man wirklich mit Leidenschaft macht, zum Beruf macht, besteht m.M. nach größte Gefahr, die Freude daran zu verlieren, weil das vorher Besondere alltäglich wird. Meine Hobbys und meine Freunde möchte ich mir auch bewahren.

LG,
Ally, die in Famus und PJ auch immer wieder Spaß am Arbeiten hatte, aber trotzdem nicht toll findet, dass der Wecker morgen so widerlich früh klingeln wird

Muriel
04.01.2009, 13:06
Leidenschaft (http://de.wikipedia.org/wiki/Leidenschaft)
Dei Ürsprüngliche Bedeutung wird wohl (hoffentlich) tatsächlich von den meisten hier ignoriert. Ansonsten mache ich mir ernsthat Sorgen