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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nutzen der Zusatzbeszeichnung Intensivmedizin für Anästhesisten



Rugger
07.01.2009, 17:02
Ich bin die Tage mit einem Kollegen drauf zu sprechen gekommen:
was bringt mir als Anästhesisten eigentlich genau die Zusatzbezeichnung "Intensivmedizin"? Meines Erachtens nach braucht man sie nicht zwangsläufig zum Führen einer Intensivstation und im Gegensatz zu den Zusatzbezeichnungen "Notfallmedizin" und "Schmerztherapie" (ohne die man nicht aufs NEF bzw. eine Praxis eröffnen darf) erwirbt man sich ja durch das Pflichtjahr Intensivmedizin während der Weiterbildung zumindestens grundliegende Kenntnisse.
Was bringt mir die Zusatzbezeichnung also???

Rugger

DanielOliver
07.01.2009, 17:45
Die Zusatzbezeichnung heisst ja nun mal "Spezielle Intensivmedizin", insofern bescheinigt sie intensivmedizinische Kentnisse die weit über die allgemeine Intensivmedizin hinausgehen.

Die ist ja übrigens auch in anderen Fachgebieten, wenn auch nur 6 Monate, vertreten.

Stichworte wären hier Dialyse und andere Organersatzverfahren, komplexes Multiorganversagen, schweres ARDS, Bronchoskopie und Dilatationstracheotomie, nichtinvasive Beatmung und vieles mehr.

Das man je nach Versorgungsstufe auch schon im Pflichtjahr diese Themen im Grundsatz erlernt sei davon unberührt.

Der Blick in WBO und Ausführungsrichtlinien zeigt die jeweilig notwendigen Inhalte, wobei die meisten Leute mit spezieller Intensivmedizin sicher mehr als 10 Dialysen betreut haben und auch andere Mengenangaben wie immer etwas realitätsfern sind.

Insofern ist die spez. Int. für die meisten Oberarztstellen in auch nur mittelgroßen Häusern Voraussetzung, und dass auch mit Recht. Wenn man in der Grund- und Regelversorgung arbeitet und ein par Dienste auf Intensiv macht ist sie sicher verzichtbar, aber auch hier hat der leitende OA der Intensiv fast immer die Zusatzbezeichnung.

GOMER
07.01.2009, 19:28
Abgesehen von der Karriere und der Wichtigkeit für den der die Zusatzbezeichnung hat könnte ich mir vorstellen, daß es u.U. etwas für das Krankenhaus bringt ein gewisse Meneg von "Spez. Intensivmedizinern" zu beschäftigen, vielleicht in Sachen Weiterbildungsermachtigung, oder Bettenzahl, o. ä.?!?

Huepftigger
07.01.2009, 19:48
Der Punkt "Weiterbildungsermächtigung" ist nicht zu unterschätzen. In meinem kleinen Häusle gibt es übrigens eine kleine ITS, aber niemanden mit der ZB. Pech für mich... :-dagegen

Rugger
08.01.2009, 17:33
Insofern ist die spez. Int. für die meisten Oberarztstellen in auch nur mittelgroßen Häusern Voraussetzung, und dass auch mit Recht. Wenn man in der Grund- und Regelversorgung arbeitet und ein par Dienste auf Intensiv macht ist sie sicher verzichtbar, aber auch hier hat der leitende OA der Intensiv fast immer die Zusatzbezeichnung.Das ist in etwa das, was ich meinte.
Abgesehen von der für die meisten von uns doch recht vagen Aussicht auf Leitungspositionen hat man sonst keinen direkten Benefit, zumindestens im Hinsicht auf bessere Vergütung oder dergleichen...

Der Punkt "Weiterbildungsermächtigung" ist nicht zu unterschätzen. In meinem kleinen Häusle gibt es übrigens eine kleine ITS, aber niemanden mit der ZB. Pech für mich... :-dagegenIst denn die Zusatzbezeichnung direkt an die Weiterbildungsermächtigung geknüpft???

R.

Huepftigger
08.01.2009, 19:05
Andersrum soll es laut Ärztelammer MV sein - die Weiterbildungsermächtigung ist an die ZB geknüpft. Wie immer das nach der Neueinführung einer ZB gehen soll - denn irgendwer muss die ja erst mal haben... :-?