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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lehrmethoden Anatomie



Strodti
12.01.2009, 22:02
Wir hatten heute eine ziemlich interessante Diskussion mit unserem Tischdozenten im Präparierkurs. Dabei ging es um Wege, die Lehre der Anatomie "klinischer" und interessanter zu gestalten und Ideen in die halbjährliche Lehrevaluation des Dekanats einzubringen.

Hier im Forum liest man ab und zu vom Einsatz der klinischen Bildgebung (Sonographie, Röntgenbilder...) im Anatomieunterricht. Das hört sich interessant an. Bei uns wird von einigen Dozenten im Seminar "Anatomie am Lebenden" (Fummelkurs) gelehrt.

Nun die Frage: Was bietet euer anatomisches Institut außer einem klassischen Präpkurs und Vorlesungen? Was macht ihr in den Seminaren? Gibt es Ideen in euren Lehrveranstaltungen, die ihr für besonders gut haltet? Oder haltet ihr solche Ansätze für überflüssig?

Ich bin gespannt...

LG, Strodti

schenky
12.01.2009, 22:22
Bei uns gab es eine "Sectio chirurgica".
D.h. begleitend zum jeweiligen Präpgebiet fand 2 mal/Woche eine OP an einem Präparat statt welche auch in 2 Hörsäle übertragen wurde.
Diese OPs wurden meistens von den Klinikchefs durchgeführt, manchmal auch mit einer kurzen theoretischen Einführung.
Für uns Präpkursler waren bestimmte Termine verpflichtend, was dann als Seminar gewertet wurde.

Grüße

P.S. : http://www.anatom.uni-tuebingen.de/unterricht/sectio_chirurgica.pdf

Brownie
12.01.2009, 22:36
wir haben in den objektseminaren immer die projektionen der organe etc auf die hautoberfläche an unsren partnern oder an uns selbst suchen sollen.
oder die tolle arbeitsanweisung "Ertasten Sie mal die Milz bei ihrer Tischnachbarin" (kleiner tipp: seht zu, dass ihr NICHT das Opfer seid dabei :-)) )
außerdem haben wir handwerkliche meisterleistungen gebracht, indem wir schnüre durchs skelett gefummelt haben, um die verläufe der arterien zb darzustellen. oder muskelverläufe und dann an der schnur gezogen und gesehen, welche funktion eine verbindung von a nach b tatsächlich hat, extension, rotation etc

fMRI
14.01.2009, 20:42
Nur ne kleine Erinnerung:
... der Präpkurs fällt unter SCHWEIGEPFLICHT!

Denkt bitte daran wenn ihr was schreibt...

Strodti
14.01.2009, 20:45
Die Schweigepflicht beschränkt sich doch nur auf alles was mit der Leiche zusammenhängt, also das was man über den Körperspender in Erfahrung bringt oder Merkmale des Präparates... Lehrmethoden oder Inhalte fallen sicher nicht darunter.

luckyscrub
14.01.2009, 21:00
bei uns gab es parallel zum Präpkurs ein Seminar mit Röntgenbildern, Angios und Schnitten. Diese wurden auch zusätzlich in den Testaten abgefragt.

Das war ziemlich gut, fand ich.

abi07
15.01.2009, 03:39
wir haben in den objektseminaren immer die projektionen der organe etc auf die hautoberfläche an unsren partnern oder an uns selbst suchen sollen.
oder die tolle arbeitsanweisung "Ertasten Sie mal die Milz bei ihrer Tischnachbarin" (kleiner tipp: seht zu, dass ihr NICHT das Opfer seid dabei :-)) )
außerdem haben wir handwerkliche meisterleistungen gebracht, indem wir schnüre durchs skelett gefummelt haben, um die verläufe der arterien zb darzustellen. oder muskelverläufe und dann an der schnur gezogen und gesehen, welche funktion eine verbindung von a nach b tatsächlich hat, extension, rotation etc
Für sowas hätten wir gar keine Zeit gehabt. Wir haben einmal eine Stunde (oder so ähnlich) Ultraschall und Intubieren gemacht - dafür mussten wir aber nach dem Präppen länger bleiben und das war es dann.

Hoppla-Daisy
15.01.2009, 07:53
Lucky, du hast den Sono-Kurs nach Hofer im Anschluss an das Präp-Semester vergessen ;-)

DER war richtig gut, und ich profitiere heute noch davon! :-)

Die Docs sind immer ganz hin und weg, wenn ein Famulant mit dem Sono-Gerät umgehen kann und auch was sieht. Schön auch, wenn dann ein Jung-Assi sagt: "Äh, wie hast du das jetzt mit dem geteilten Bildschirm gemacht?" :-))