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Flemingulus
25.01.2009, 21:44
Also fürs Cusanus-Werk weiß ich's zufällig... aber bevor ich in falschen Verdacht gerate... ich hab mit denen nix zu tun :-)) Ist da schon einkommensabhängig... hab jetzt aber doch nochmal bei dem Verein auf der Homepage nachgeguckt... man hat ja sonst nix zu tun :-)) :


Die finanzielle Seite der Förderung beinhaltet ein monatliches Stipendium - in der Grundförderung sozial gestaffelt, in der Graduiertenförderung als Leistungsstipendium.

Will heißen: normales Studium => Förderung je nach Kohle der Eltern - Graduiertenstudium (Promotionszeit NACH dem eigentl. Studium, gilt also nicht für Human- und Zahnmedizin) => Förderung unabh. vom elterl. Geldbeutel

Ehemaliger User 05022011
25.01.2009, 21:47
"eine an den wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen des Studierenden bemessene" Förderung wird aber mit ziemlicher Sicherheit auf das Gleiche hinauslaufen ;-)


naja, weiß ich nicht, dass würde ich eher auf die tatsächlichen Verhältnisse hin beziehen ( wer nicht bekommt, ob wohl er einen Anspruch hat gegen über den Eltern, den er nicht durchsetzt, hat ja schlechte wirtschaftliche Verhältnisse)

aber: schau auch noch mal oben, war nicht richtig, was ich geschrieben habe

papiertiger
25.01.2009, 21:49
bei Graduiertenförderung/Promotionsförderung sieht da die Situation generell ganz anders aus, aber soweit ich es verstanden habe sucht die Threaderstellerin ja eine Möglichkeit der elterneinkommensunabhängigen Finanzierung des ganzen Studiums/von Anfang an.


@Khiri

§8 BaföG regelt lediglich die Berechtigung bezüglich Staatsangehörigkeit.. der wird da auch für Stipendien häufig herangezogen, hat aber mit der Förderhöhe oder der Frage, ob da was elternabhängig oder nicht ist, erstmal rein garnichts zu tun.


edit: Schön wärs, wenn es sich nach den tatsächlichen Verhältnissen (Eltern wollen nicht unterstützen) ginge - wäre mir aber nicht bekannt, dass das irgendwo so funktioniert ;-)

Flemingulus
25.01.2009, 21:53
Ansonsten konstatiere ich: wir sind zwar bis jetzt noch nicht sehr hilfreich, aber zumindest dermaßen on-topic... des is a wahre Pracht! :-love

Vielleicht findet sich aber doch noch wer, der einschlägige eigene Förderungserfahrungen vorzuweisen hat?

Jocy
25.01.2009, 21:53
Hi alle zusammen.
Zuerst mal danke für die vielen Antworten.
Ich fürchte ich muss noch ein paar Dinge genauer erklären, die ich im ersten Thread leider nicht erwähnt hab (sorry, nicht daran gedacht).

Über die Möglichkeit die Unterstützung einzuklagen bin ich natürlich auch bereits gestoßen, aber zum Einen kommt das für mich aus moralischen Gründen nicht in Frage, zum Anderen möchte ich das relativ gute Verhältnis zu meinen Eltern nicht durch etwas Derartiges belasten.
Und selbst wenn mich das nicht stören würde hätte ich auch keinen Anspruch darauf da ich bereits eine abgeschlossene Ausbildung habe und auch die Möglichkeit in diesem Beruf zu arbeiten. Allerdings habe ich nach der Ausbildung nicht mehr lange genug gearbeitet um elterngeldunabhängiges Bafög zu bekommen sondern bin recht schnell wieder auf die Schule gegangen (bzw. ich gehe immer noch) um mein Abitur nach zu holen.
In der Zeit während meiner Ausbildung konnte ich zwar ein wenig Geld aber nicht fürchterlich viel zur Seite legen, da ich einige Zeit in einer anderen Niederlassung des Betriebs gearbeitet habe und da natürlich einiges für Miete, Lebensunterhalt, Fahrtkosten usw. drauf gegangen ist.
Bleibt natürlich die Möglichkeit sich das Studium durch einen Nebenjob zu finanzieren. Natürlich habe ich auch schon darüber nachgedacht und und bin auch nicht arbeitsscheu. Schließlich finanziere ich mir auch meine Schulzeit durch Nebenjobs.
Mir ist natürlich klar, dass ich ohne einen Nebenjob nicht auskommen werde, doch ist es dann doch sehr viel sich den kompletten Unterhalt damit zu verdienen und ich weiß natürlich nicht wie viel Zeit ich neben dem Studium haben werde, da dies dann doch etwas aufwändiger ist als das bisschen Schule momentan. Ich möchte einfach nicht, dass mein Studium unter dem Nebenjob leidet, da ich den Lernaufwand momentan noch schlecht abschätzen kann.
Um einige Spekulationen etwas zu berichtigen sei noch gesagt, dass ich weder ein Kind bin, dass die Hände aufhält und erwartet, dass die Eltern zahlen, noch dass meine Eltern grausame Wesen sind, die ihr Kind aus Spaß an der Freude nicht unterstützen.

Das Problem ist nur einfach, dass es für meine Eltern -und auch viele andere- nicht verständlich ist, dass jemand studieren möchte obwohl er eine gute Stelle haben könnte. Es ist in meiner Verwandtschaft nicht üblich eine akademische Laufbahn einzuschlagen oder auch nur Abitur zu haben (meine Mutter sticht mit ihrem Realschulabschluss schon hervor) und trotzdem haben mein Vater und auch seine Geschwister alle sehr gute Stellen, die z.T. bis zum Stellvertretenden Geschäftsführer reichen. Warum braucht man also einen höheren Abschluss??

Nun ja. Nach diesem halben Roman nur noch ein paar Kleinigkeiten.

@Khiri: vielen Dank für den Link. Ich werds mir mal anschauen. Leider hat meine bisherige Suche nur elterngeldabhängige Stipendien (entweder direkt über die Voraussetzungen oder indirekt über die Höhe des Förderbeitrags) zu Tage gefördert. Aber ich werd auf jeden Fall mal nachschauen.
@Flemingulus: Danke. Und: sie ;-)

Ehemaliger User 05022011
25.01.2009, 21:53
Also fürs Cusanus-Werk weiß ich's zufällig... aber bevor ich in falschen Verdacht gerate... ich hab mit denen nix zu tun :-)) Ist da schon einkommensabhängig... hab jetzt aber doch nochmal bei dem Verein auf der Homepage nachgeguckt... man hat ja sonst nix zu tun :-)) :


Will heißen: normales Studium => Förderung je nach Kohle der Eltern - Graduiertenstudium (Promotionszeit NACH dem eigentl. Studium, gilt also nicht für Human- und Zahnmedizin) => Förderung unabh. vom elterl. Geldbeutel

also ich klink mich jetzt mal aus, denn ich würde "sozial gestaffelt" nicht gleich als Ausschlusskriterium verstehen, aber wie gesagt: ich hab da auch wirklich keine Ahnung, fand die Zusammenstellung nur erst mal ganz interessant, wenn sie nicht weiter hilft- schade :-heul

ehem-user-02-08-2021-1033
25.01.2009, 21:54
Zu der Diskussion Studienfinanzierung möchte ich folgenden Link beisteuern:
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,537872,00.html

Zu dem Thema Eltern/Kind Beziehung empfehle ich folgenden Link:
www.elternunterhalt.org

Ein Studium ohne die geringste finanzielle Unterstützung, sei es vom Staat oder aber von den Eltern zu bestreiten halte ich für sehr schwer.

Ehemaliger User 05022011
25.01.2009, 21:58
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papiertiger
25.01.2009, 22:05
@khiri, noch kurz etwas offtopic:

Stichworte wie "sozial gestaffelt", etc. pp. weisen eigentlich meistens in Richtung BaföG ;) Und davon abgesehen, die großen Förderer (aus denen deine Liste bestand) richten sich eben ohne mir bekannte Ausnahmen nach der Richtlinie zur Begabtenförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, und diese Richtlinie orientiert sich sehr eng am BaföG.

Jocy
25.01.2009, 22:13
@ elite rdh:
ich hab mir die beiden Artikel gerade durchgelesen. Könntest du bitte etwas näher erläutern was du damit aussagen möchtest?

Ehemaliger User 05022011
25.01.2009, 22:31
@khiri, noch kurz etwas offtopic:

Stichworte wie "sozial gestaffelt", etc. pp. weisen eigentlich meistens in Richtung BaföG ;) Und davon abgesehen, die großen Förderer (aus denen deine Liste bestand) richten sich eben ohne mir bekannte Ausnahmen nach der Richtlinie zur Begabtenförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, und diese Richtlinie orientiert sich sehr eng am BaföG.

ja schon klar, aber während das BaföG-Amt ja knall hart nicht zahlt, wenn die Leute den Unterhalt einfach nicht bekommen, könnte es da nicht sein, dass sich die Stipendiengeber eher an den tatsächlichen finanziellen Verhältnissen ( also ob jemand Geld hat oder nicht) orientieren bei ihren Entscheidungen ( sind da ja freier, als die das BaföG-Amt, da es sich bei ihren Richtlinien ja nicht um Gesetze handelt) ?

@ elite rdh:
ich hab mir die beiden Artikel gerade durchgelesen. Könntest du bitte etwas näher erläutern was du damit aussagen möchtest?
ja, würde mich auch interessieren, der erste Beitrag hat mich übrigens sehr betroffen gemacht (auch wenn ich mir Eintrittspreise von 20 € und außer Aldi auch nichts anderes leisten kann, aber den Druck der dort beschrieben wird, den kennen wir Gott sei Dank in meinem Freundeskreis (noch?) nicht, da gibt es Viele, die so wie ich wenig haben und das ist auch kein Geheimnis)

papiertiger
25.01.2009, 23:06
ja schon klar, aber während das BaföG-Amt ja knall hart nicht zahlt, wenn die Leute den Unterhalt einfach nicht bekommen, könnte es da nicht sein, dass sich die Stipendiengeber eher an den tatsächlichen finanziellen Verhältnissen ( also ob jemand Geld hat oder nicht) orientieren bei ihren Entscheidungen ( sind da ja freier, als die das BaföG-Amt, da es sich bei ihren Richtlinien ja nicht um Gesetze handelt) ?


die Richtlinie ist in dem Fall ja nicht ihre sondern die des BMBF, und hat auch nur für das BMBF (das selbst auch fördert) intern (!) regelnden Charakter im Sinne einer Verwaltungsvorschrift. Für die Stiftungen ist diese Richtlinie nicht bindend, sie orientieren sich nur daran.
Also, insofern hast du schon recht. Aber - ich denke trotzdem nicht, dass es da in dieser Hinsicht anders zugeht als bei der Berechnung der BaföG-Förderung. Warum auch? Ist einfach auch eine Frage der Aufwändigkeit der Einzelfallprüfung..

CYP21B
26.01.2009, 00:41
Ich hätte dazu auch mal eine Frage. Wie ist das bei Stiftungen die eben dieses "Bafög-Richtlinie" in ihren Statuten haben, wenn man nicht aufgrund der Eltern kein Bafög bekommt, sondern weil man zuvor zu lange etwas anderes studiert hat? Hätte man dann trotzdem Chancen oder sind die da genauso hart?

Wäre super, wenn jemand dabei Ahnung hätte.

roger rekless
26.01.2009, 09:25
Also zu diesem Spiegel-Artikel:

Ich finde den ein bisschen arg selbstmitleidig. Ich habe genug Freunde die sich ihr Studium komplett selber finanzieren, da ihre Familienverhältnisse etwas anderes nicht zulassen (ohne Bafög). Trotzdem nagen die nicht am Hungertuch.
Mein Bruder lebt auch in Berlin und hat sich in einer Trotzphase, in der er keine Kohle von meinen Eltern angenommen hat bestens selbst finanziert. Ne Wohnung für 300 Euro, schon allein das erscheint mir etwas ungeschickt. In Berlin kann man auch für die Hälfte unter "studentischen" Bedingungen wohnen.

Ehemaliger User 05022011
26.01.2009, 09:44
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ehem-user-02-08-2021-1033
26.01.2009, 09:49
Ich gab ein paar Quellen an für diverse Fragestellungen, die sich in der Mitte des Threads auftaten.

christie
26.01.2009, 11:15
Ne Wohnung für 300 Euro, schon allein das erscheint mir etwas ungeschickt. In Berlin kann man auch für die Hälfte unter "studentischen" Bedingungen wohnen.

stimme da absolut zu.
wenn man irgendwo billig wohnen kann, dann ist das hier.

alley_cat75
26.01.2009, 11:25
..., aber ist es nicht wirklich so, dass alle klassischen Begabtenstipendien die Höhe der Förderung vom Einkommen der Eltern abhängig machen?

Definitiv nicht, es sei denn, das wurde in den letzten Jahren geändert. Bei meinem Stipendium interessierte sich niemand für das elternliche Einkommen. Es soll ja auch eine zusätzliche Unterstützung sein.

christie
26.01.2009, 11:55
aber die Grundaussage, dass es viele Kinder von Harz IV Empfängern gibt, die nicht gefördert werden und die sich dann das Saus-und Braus-Leben der Kinder gut situierter Eltern, die es mal cool finden im Prenzlauer Berg Studentenleben zu spielen anschauen dürfen, dass ist doch schon erschreckend.
:-meinung

ich bin überzeugt, dass menschen hier gut studieren können, wenn sie es wollen.
ich habe mein abitur auf dem zweiten bildungsweg auf einem kolleg nachgemacht und hatte ein 4-jähriges Kind und null Kohle. meine mit-kollegiaten waren fast durch die bank leute aus
ärmeren verhältnissen, deren eltern ihnen ein abitur nicht ermöglichen wollten oder die selbst bereits HartzIV-Karrieren hinter sich hatten. Einige meiner Mitstreiter hatten bereits seit Jahren ALG kassiert - im Alter von 25 !!!
Auf der Schule waren sie alle: Kreuzberger Punks, die jahrelang auf der Straße gelebt hatten, Brandenburger Skins, Alkis und viele Leute, die sich die zweite Hälfte des MOnats von "Hartz-IV-Pfanne" ernährten (Nudeln mir Resten).
Am Ende hatten wir alle unser Abi in der Tasche. Der Großteil der Leute hat es geschafft, ein richtig gutes Abi zu machen und einen guten Studienplatz zu bekommen.
Wir haben uns vor allem gefreut, dass wir überhaupt studieren können !!! :-party
Klar nehme ich wahr, dass es viele Leute an meiner Uni gibt, die offensichtlich viel Geld haben. Aber mich darüber zu echauffieren käme mir nicht in den Sinn. Es wird immer jemanden geben, der mehr hat als ich. Soll ich deswegen zum Staat rennen und die Hand aufhalten? Oder nehme ich mein Schicksal selbst in die Hand, investiere jetzt mal 6 Jahre unter studentischen Bedingungen und kann mir dafür etwas aufbauen....

Für mich zählt primär, dass ich mein Ziel erreichen kann: Medizin studieren und daneben meinen Sohn versorgen. Für eine akademische Ausbildung bin ich auch bereit, jahrelang bei Aldi einkaufen zu gehen. Man kann eben nicht immer alles haben.
Ob die im Prenzlauer Berg jetzt feiern ist mir ehrlichgesagt wurscht.
Ich halte nichts von Neidkultur. Uns geht's hier echt noch ganz gut.
:-meinung

Ulle
26.01.2009, 12:05
Wo wir bei den Pflichten von Kindern wären.... oder haben die keine?

Dürfen die ohne mit der Wimper zu zucken, Mamas und Papas Geld verschleudern, wenn ihnen danach ist, nur weil Vater Staat sagt, dass diese zahlen MÜSSEN?
Ich meine mich zu entsinnen, dass auch Eltern Fortschritte im Studium analog dem BAFöG erwarten dürfen und ggf. die Zahlungen einstellen können, wenn die Bälger keine Studienleistungen nachweisen können. Insofern ist Essig mit Kohle verschleudern.

Und Nebenjobs sind heutzutage zwar üblich, volkswirtschaftlich ist das ganze aber Unsinn - die Leute sollen schnellst möglich runter von der Uni (kleine Nebentätigkeit, vielleicht auch noch in der Berufssparte ist völlig ok, sich mehr als 50% des Unterhalts selbst zu finanzieren sicher nicht).

Ich finde den Generationenvertrag ok - meine Eltern zahlen für meine Ausbildung, ich zahle die Ausbildung meiner Kinder - ich sehe da kein Problem.