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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : MRT Status epilepticus



Ersa
24.01.2009, 21:52
Hätte da mal ne Frage an die Radiologen/ Neurologen unter Euch:

Wie sehen typische Veränderungen im MRT als Folge eines Status epilepticus aus? Wie kann ich mir das vorstellen? Eher generalisiert, so Richtung Hirnödem, oder auch mit fokalen Signalanhebungen? Hab im Moment leider nur die Zusammenfassung und komm erst nächste Woche an die Bilder ran...

Wäre klasse, wenn da jemand helfen könnte!!! Danke schon mal!

lala
25.01.2009, 09:26
Naja, ich denke dass hängt von Ursache und auch Dauer des Status ab - kann man nicht generell sagen!
1)Du kannst einen Status haben, WEIL du zB einen akuten Infarkt, Blutung, zuvor nicht bekanntenTumor hast => dann hast du fokale Auffälligkeiten, logisch...
2) Wenn du vorher schon eine (symptomatische, fokale) Epilepsie hattest und Veränderungen (zB Glianarben, Tumor, alte Ischämie, Hippocampussklerose, Gyrierungsstörung etc.) als Ursache hierfür sieht man die natürlich dann auch im Status-MRT....
3) Wenn du nie was hattest und plötzlich und unerwartet einen Status, kann das MRT total normal sein (nach meiner Erfahrung meist so!), kann aber auch ein generalisiertes Ödem zeigen (Hypoxie, gerade bei längerer Dauer des Status!) oder auch zB nur temporale Ödeme/Diffusionsstörungen (zB bei einer akuten Enzephalitis, die ja gerne mal einen Status verursachen kann)....

Gibt also prinzipiell ALLES!
LG,
lala

Ersa
25.01.2009, 12:00
Danke. War (ist) ein plötzlicher Status bei vorher gesundem Kind - leider therapierefraktär. Das erste MRT war unauffällig, jetzt war Verlauf noch mal eins gemacht worden und eben Veränderungen als Folge eines Status interpretiert worden.

lala
25.01.2009, 12:31
Dann war es vlt sowas wie hier (http://www.springerlink.com/content/uwhxrcl2d9v93edb/) beschrieben?
Therapierefraktär heißt, dass das Kind noch immer im Status ist? Oder verstorben?
Habe bisher nur einmal erlebt, dass ein Patient über Tage nicht aus dem Status kam (bei erstmaligem Anfall) und darin verstorben ist....

Ersa
25.01.2009, 16:38
Super, danke!

Naja, war ein paar Tage in Thiopental-Narkose, aber als die Dosis gesenkt werden sollte, ging´s wieder los. Inzwischen ist sie unter Valproat i.v. und diversen anderen Antikonvulsiva halbwegs stabil, zeigt aber immer wieder auch klinisch Krampfäquivalente, die bisher Gott-sei-Dank auf Tavor ansprechen. Ursache völlig unklar...

//stefan
25.01.2009, 17:11
Super, danke!

Naja, war ein paar Tage in Thiopental-Narkose, aber als die Dosis gesenkt werden sollte, ging´s wieder los. Inzwischen ist sie unter Valproat i.v. und diversen anderen Antikonvulsiva halbwegs stabil, zeigt aber immer wieder auch klinisch Krampfäquivalente, die bisher Gott-sei-Dank auf Tavor ansprechen. Ursache völlig unklar...

Kann man tagelang Trapanal Narkosen aufrechterhalten?

lala
25.01.2009, 20:15
Kann man tagelang Trapanal Narkosen aufrechterhalten?

Kann man schon..aber ob das unbedingt gut ist sei mal dahin gestellt....
Ist auch eher nicht mehr das Mittel der ersten Wahl und ohnehin mehr oder weniger off-label (siehe auchhier (http://www.dgn.org/leitlinien-der-dgn-2008-83.html) ).
Häufiger wird Propofol genommen - in Kombination mit diversen Antikonvulsiva halt...

Leelaacoo
31.01.2009, 19:21
Wir hatten in meiner ITS-Zeit diverse Pat. mit non-konvulsivem Status...leider ist kein einziger rausgekommen (waren aber fast alle > 60 Jahre alt)...vor allem, wenn strukturelle Vorschädigungen (ischämisch, Blutung, Encephalitis, Narben etc.) bestehen, scheint das Outcome schlecht zu sein. 2 davon wurden auch operiert, ist aber leider nicht besser geworden. Angefangen hat man meist mit Lorazepam, dann Levetirazetam, dann Phenytoin, wenn dies ohne Erfolg -> Propofol-Narkose (mit teils exorbitanten Dosen) bis zum Burst-supression für ca. 3 tage...dann auch als off-label-Therapieversuch Trapanal...eine Patientin hatte nach 4tägigen nonkonulvsivem Status ein Hemisphären-Ödem (laut radiologen durch Flüssigkeitsverschiedungen in den Hirnzellen).

LG Lee