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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Suche nach einer Doktorarbeit



agouti_lilac
24.01.2009, 23:37
Hallo,

so, die Suche nach einer Doktorarbeit steht an; habe mir auch schon eine Menge Gedanken gemacht und weiss inzwischen auch, was ich nicht will:

Ich will keine experimentelle, abgehobene Arbeit machen und kein Freisemester dafür nehmen und auch später nicht in der Forschung/an einer Uni arbeiten; an Magna cum laude bin ich somit auch nicht interessiert.

Nur: wie bringt man das in einem Gespräch mit einem potentiellen Doktorvater rüber? Man kann ja schlecht sagen, man ist nur an dem Titel interessiert (einfach ausgedrückt) und dass einem "rite" ausreicht - das fällt bei lauter solchen Arbeiten ja auch auf den Dr.-Vater zurück. Ich würde lieber etwas Klinisch-Retrospektives oder Statistisches machen; etwas, das sicher ist und bei dem ich keine Angst haben muss, dass am Ende dabei nichts herauskommt und ich dann feststellen muss, dass ich drei Jahre umsonst investiert habe.

Mir ist schon klar, dass es eine "eierlegende Wollmilchsau" nicht gibt und ich bin durchaus bereit, mich in etwas hineinzuknieen, aber ich will halt auch sicher sein, dass die Zeit nicht vergeudet ist.

Hoffentlich versteht mich einer... :-?

Coxy-Baby
24.01.2009, 23:49
Wie wärs mit GTE?

agouti_lilac
25.01.2009, 00:13
Hey Coxy,

Auch das habe ich mir überlegt:
ich habe letztens erst mit einem Studenten gesprochen, der in der GTE seine Doktorarbeit schreibt: er hat zwei Freisemester genommen (die auch nötig waren!), um sich komplett in das Thema einzuarbeiten. Es wäre ein kleines "Studium im Studium", wie er mir erzählte: es hat eigentlich gar nichts mit dem Medizinstudium zu tun, denn es ist natürlich sehr geisteswissenschaftlich geprägt. Das Thema an sich war sehr interessant, aber völlig fachfremd und dazu noch zwei Freisemester (Finanzierung!!)... nein.

Ich will etwas Klinisches machen.

Mein Problem ist eher: wie sage ich das alles im Gespräch, ohne das es negativ rüberkommt?

roger rekless
25.01.2009, 02:20
Wie wärs mit GTE?

Das zieht Unmengen an Literaturrecherche nach sich. Da kann man genauso gut im Labor vergammeln statt in verstaubten Bibliotheken.

Zum Thema: Ich hatte einige Termine, und ich wurde öfters direkt gefragt was ich will: Fame oder "nur" den Titel?
Man kann auch meiner Meinung nach sofort in den Anfragemails nach sowas fragen. Die "einfachen" statistischen Themen muss schließlich auch jemand abarbeiten. Kannst ja noch ein paar Gründe hinzufügen, die erklären warum für Größeres keine Zeit hast (Job um das Studium zu finanzieren etc.).

Muriel
25.01.2009, 08:55
Die GTE-Arbeiten, die ich kenne von Freunden, sind die einzigen Doktorarbeiten in der Medizin, die tatsächlich mit dem konkurrieren können, was andere Fächer für eine Diss verlangen. Unmengen an Recherchen, teilweise Fahrten von mehreren hundert Kilometern, um in Archiven zu stöbern, ein absoluter Vollzeitjob über lange Zeit. Es ist sau interessant, es ist sicher auch toll, mal etwas völlig Anderes zu machen als sonst, aber der Arbeitsaufwand ist enorm. Und am Ende heißt es dann: "Ach, naja, Sie wollten also mal eben was machen, hm, naja, unter Doktorarbeit verstehe ich was Anderes", weil kein Mediziner Anerkennung dafür los wird. Sehr schade und vor allem völlig falsch.

THawk
25.01.2009, 11:30
Von GTE würde ich mich auch verabschieden, da macht eine Freundin von mir gerade die oben geschilderten Erfahrungen.

Agouti, warum sollst du deine Erwartungen nicht so benennen? Woher soll es der Dr.vater wissen, wenn nicht von dir? Ich denke, es ist ganz normal zu sagen, was man möchte.
Ich habe in die Anschreiben immer reingeschrieben, dass ich nicht aussetzen möchte (okay, das mache ich jetzt schon) und eine klinische Arbeit möchte. Ein Freund von mir hat im 10. Semester begonnen und ganz klar nach einer kurzen, übersichtlichen, retrospektiven Arbeit gefragt und diese auch bekommen.
Natürlich kann es sein, dass du von verschiedenen Dr.vätern Absagen bekommst, die habe ich aber auch auf meiner Suche nach einer prospektiven Arbeit erhalten und sind völlig normal. Lass dich davon nicht ermutigen und frage weiter.

Dass es bei fast jeder Diss Probleme und Verzögerungen gibt, ist dir ja anscheinend schon bewusst. Aber eine eher sicherere Arbeit zu wählen macht bei deinen Erwartungen sicher Sinn. Und meiner Erfahrung nach, haben die Dr.väter da schon Verständnis für. Sie sind eher sauer wenn man am Anfang falsche Erwartungen weckt und dann nach mehreren Monaten abspringt. Denn das ist richtig ärgerlich, weil die ja schon Zeit in den Doktoranden investiert haben.

Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Erfolg bei der Suche - trau dich, ehrlich deine Erwartungen zu benennen!

Lars

fMRI
25.01.2009, 12:13
Spreche das Thema durch die Blume an:

"Natürlich würde ich unbedingt ein Freisemester machen, das muss aber voll durch Ihr Labor oder sonst wie finanziert werden, sonst ist es bei mir leider absolut nicht machbar. Dann kann ich leider nur in Teilzeit wärend dem Semester und viel (fast Vollzeit) in den Semesterferien mich dem Projekt widmen." Das bringt Enthusiasmus, aber auch die Grenzen rüber. Wenn er/sie dann sagt, dass Geld nicht drin sei, sagst Du "Schade, aber ich LIIIIIIEBE das Thema! Könnte ich es dann "nebenbei" durchziehen?" ;)

Freisemester waren für die "Doktorarbeit" in Medizin sowieso NIE vorgesehen. Die medizinische "Doktorarbeit" soll ja nebenbei geschrieben werden, es wird keine Forschungsarbeit wie bei "anderen" Doktorarbeiten erwartet... Klar, ist doch nett, wenn man eine Arbeitskraft vollzeit und gratis für das eigene Labor bekommen kann, wer sagt da schon "nein"?

My 2p.

Rugger
25.01.2009, 14:11
Ich würde es klar und deutlich ansprechen. Meines Erachtens geht es vordergründig um die Publikation. Wenn Du da für jemanden die Daten so auswertest, das sie publiziert werden können, wird es schon reichen. Die Note der Diss ist für den Betreuenden eher nebensächlich.

R.

blubb
25.01.2009, 16:06
Ähhhhhmm... ich bin ganz unbedarft - was ist "GTE" ?? Merci :-))

agouti_lilac
25.01.2009, 16:07
Danke für eure Antworten!!! :-love

Ich habe einem PD *gestern Nacht* gegen 1 Uhr gemailt und er hat mir ein paar Minuten darauf geantwortet... und morgen früh habe ich ein erstes Gespräch mit ihm.

agouti_lilac
25.01.2009, 16:08
Ähhhhhmm... ich bin ganz unbedarft - was ist "GTE" ?? Merci :-))Geschichte, Theorie & Ethik der Medizin

THawk
25.01.2009, 18:28
Cool, viel Erfolg morgen.

Dann solltest du nur hoffen, dass er nicht auch Gespräche mit seinen Doktoranden immer zu solchen Uhrzeiten anberaumt :-)

agouti_lilac
26.01.2009, 16:08
Dann solltest du nur hoffen, dass er nicht auch Gespräche mit seinen Doktoranden immer zu solchen Uhrzeiten anberaumt :-):-)) Also ich fand das ja irgendwie geil... . :-oopss
Hatte aber erstmal keine DA zu vergeben... hat mich aber an eine Kollegin weitervermittelt, die natürlich seit heute 2 Wochenim Urlaub ist. :-angel



Wie schreibt man jemanden an, der PD ist?

Sehr geehrter Herr PD Dr. XYZ .. ??

roger rekless
26.01.2009, 17:36
hat mich aber an eine Kollegin weitervermittelt, die natürlich seit heute 2 Wochenim Urlaub ist. :-angel


Classic!




Wie schreibt man jemanden an, der PD ist?

Sehr geehrter Herr PD Dr. XYZ .. ??

PD nimmt man nicht mit rein in die Anrede, einfach Herr Dr. XYZ.

agouti_lilac
26.01.2009, 19:24
PD nimmt man nicht mit rein in die Anrede, einfach Herr Dr. XYZ
Ups... .:-oopss

Naja, jetzt weiss ich's ja. :-)

blubb
26.01.2009, 20:38
Geschichte, Theorie & Ethik der Medizin

Achsoooooooooooooooo, klar!

Und jetzt wünsch' ich dir für Erfolg für in 2 Wochen :-))

THawk
26.01.2009, 21:02
Es schadet dir mit Sicherheit nicht, wenn du den PD erwähnt hast. Ich denke, es gibt eher Leute, die es erwarten (auch wenn es offiziell nicht notwendig ist).

Viel Erfolg weiterhin.

netfinder
28.01.2009, 13:00
Ich schreibe mittlerweile nur noch Dr., und das ist schon das Maximum.