PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stellenwechsel



clumsy_smurf
28.01.2009, 05:36
Hallo,

ich wollte mal fragen ob hier jemand Erfahrung gemacht hat mit Stellenwechsel bzw. Kündigung in der Probezeit?
Ich sitze im Moment wohl in sowas wie einem "sinkenden" Schiff und es macht mich einfach fertig. Habe keinen Spass mehr nur noch nackte Panik und fühle mich total überfordert. Station alleine, Nachtdienst nach 8 Wochen .. Ambulanz noch nicht gesehen. Zu allem Überfluss ganz miese Stimmung im Team, entnervte OAs, mehrere Kündigung in letzter Zeit und ein relatives Anfängerteam ...
Ich wollte mal hören:
1. Bei der neuen Bewerbung davon erzählen und wenn wie begründen?
2. Hat man dann einen Stempel weg und bekommt schlechter ne Stelle? (wobei ich es wohl nicht ändern kann, denn so geht es nicht weiter)
3. Wie läuft das verwaltungstechnisch, Versorgungswerk, LÄK etx?

Vielen Dank für euren Beistand, arbeite in der Nähe von Darmstadt und hoffe doch in Frankfurt oder Umgebung was Neues finden zu können..

diesel82
28.01.2009, 17:29
gute frage, würde mich auch mal interessieren. aktuell denke ich noch, dass man danach ziemlich stigmatisiert sein dürfte. wie lang ist es denn noch bis zum ende der probezeit ?

Tibia
28.01.2009, 17:35
clumsy, in welchem Fachbereich bist du denn tätig? Klingt so nach Innere :-oopss

Wenn du dort wirklich kein Land mehr siehst, solltest du möglichst noch in der Probezeit das Weite suchen. Beim nächsten Vorstellungsgespräch könnte es natürlich sein, dass man dich drauf anspricht, warum du nur kurzweilig in jetzigen Klinik gearbeitet hast. Und dann würde ich knallhart die Wahrheit sagen. Kann doch jeder nachvollziehen. Und die Stellensituation ist, zumindest in vielen Fachbereichen, doch so, dass man halbwegs die Wahl hat. Ich wünsch dir viel Glück beim Klinikwechsel!

Wenn du im gleichen Bundesland bleibst, sollte sich ärztekammertechnisch nicht viel ändern, schätz ich mal. Ich bin da aber leider überfragt. :-nix

clumsy_smurf
28.01.2009, 17:35
Irgendwas um die 2 Wochen .. und danke für eure Tipps und Ratschläge, ist im Moment schwer den Kopf klar zu bekommen!!
Ist übrigens ne UCH/Orthostelle, Wundinfekte und andere Komplikation zu Hauf auf der Station und wie bitte soll ich da wissen was ich wann wie mit wem anstellen soll. Kein Heinz auf weiter Flur und dann sammelt man die Fragen und bekommt zum Teil echt blöde Antworten. Ich versuche ja den Überblick zu behalten und alles zu organisieren, aber zu vielen Entscheidungen sehe ich mich einfach noch nicht berufen und es gibt nichts dümmeres als die Fragen der Patienten einfach nicht beantworten zu können.
Zitat OA: Dann schallen sie halt mal die Schulter, dann sehen sie ob der Muskel nen Schlag hat! --> Hallo, ich bin im ersten Monat und finde nicht, dass ich das alleine können muss!!! Oder könnt ihr das etwa alle?

Feuerblick
28.01.2009, 18:02
;-) Kündige und pack deine Sachen.
NEIN, du musst du nach einem Monat noch nicht die komplette Station schmeißen und locker-flockig schallen können. Nicht einmal, wenn es dir wenigstens jemand gezeigt hätte. Wer nicht weiterbildet, der muss halt sehen, wo er entsprechende "Dumme" findet, die sich so etwas gefallen lassen.
Und nein, du wirst nicht stigmatisiert sein dadurch. Man wird dich sicherlich bei Vorstellungsgesprächen fragen, warum du gegangen bist, aber eine halbwegs ehrliche Antwort können die Chefs in der Regel verkraften.
Solange du im gleichen Bundesland bleibst, musst du der ÄK und dem Versorgungswerk einfach nur die Änderungen (erst vielleicht arbeitslos, später den neuen Arbeitgeber) mitteilen.

Lass dich nicht verheizen!:-meinung

pieks
28.01.2009, 18:04
Hi clumsy_smurf,

klingt gruselig ...

Also, ich würde meine Bewerbungen losschicken und wenn Du zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wirst dort auch sagen, warum Du die Stelle wechseln willst ..

Es muss ja Gründe geben, warum das so: miese Stimmung im Team, entnervte OAs, mehrere Kündigung in letzter Zeit und ein relatives Anfängerteam ... ist ...

Du scheinst nicht der Erste zu sein, der geht ...

Es dürfte momentan - auch für einen "Anfänger" nicht so schwierig sein, eine Stelle zu finden.

Gruß pieks

P.S. Nein, das kann man von niemandem verlangen, dass er in den ersten 4 Wochen seiner Ausbildung eine Schulter-Sono durchführen und beurteilen kann

John Silver
28.01.2009, 18:54
Speziell Ortho-Stellen dürfte es im Raum Frankfurt/Darmstadt einige geben. Hau ab, und zwar so schnell wie es nur geht. In einem solchen Haus wirst Du verheizt. Man wird Dich ausnutzen und ausquetschen, und dann links liegen lassen. Selbst wenn Du ein Wunder vollbringen und nach 4 Wochen eine komplette Station schmeißen und Gelenke schallen könntest, was niemand nach nur 4 Wochen jemals konnte oder können wird - keine Sau wird's Dir danken. Je mehr Du kannst, desto mehr wird Dir aufgebürdet. Du mußt verstehen, daß auf Deiner Seite nur ein Mensch steht - und das bist Du selbst.

P.S.: Soweit ich weiß, gibt es beispielsweise im St. Josefs-Hospital in Wiesbaden freie Stellen, auch in Ortho. Ist zwar ein kirchliches Haus, aber die Weiterbildung soll ganz akzeptabel sein. Kannst Dich ja mal bewerben und Dir die Klinik anschauen.

clumsy_smurf
28.01.2009, 21:32
Ich danke euch allen für eure "Mutmache"!
Man zweifelt ab einem gewissen Zeitpunkt nur noch an sich selbst ... ich werde meine Koffer wohl nächste Woche packen. Das wird mit Sicherheit auch kein Spass, aber diese Hetze in den Nachtdienst nach 8 Wochen zu müssen, die Ambulanz grad mal ne Woche zu sehen zu bekomme und dann die Verantwortung übernehmen ?? Das würde ich nicht auf die Reihe bekommen!

pieks
28.01.2009, 22:03
Wünsche Dir viel, viel ERfolg bei der Stellensuche :-top

Apropos : ÄK/VA-Wechsel ist vollkommen problemlos

Gruß pieks

alley_cat75
29.01.2009, 09:49
Schwierige Situation. :-nix Problem dürfte hauptsächlich sein, dass Deine Arbeitssituation wohl eine gängige in deutschen Kliniken ist und Dir zukünftige Chefs sicher nicht wirklich Verständnis entgegenbringen. Jedoch ist dies keine akzeptable Situation, denn Du sollst/musst in erster Linie etwas lernen und Dich nicht auslaugen lassen. Wenn ich Du wäre, würde ich Zähne zusammen beißen, Bewerbungen schreiben und beim Gespräch ehrlich sein. Es findet sich bestimmt eine Klinik, die Verständnis und entsprechend Interesse an Dir hat. Dinge kann man nur ändern, wenn man sie anspricht. Und Du möchtest schließlich auch in 5 Jahren noch Spaß im Job haben, oder? Viel Erfolg.

Talelady
03.03.2009, 19:46
Hey Clumsy!
Was ist denn jetzt mit dir geworden? Gewechselt? Oder doch geblieben?

clumsy_smurf
05.03.2009, 18:07
Gewechselt .. und ich denke/hoffe es ist gut und richtig so!
Jetzt geht es mir zumindest 100x besser, aber manchmal schleicht sich das " ich hätte durchhalten müssen, bin ich ein Versager"- Gefühl ein.

WackenDoc
05.03.2009, 18:28
ICh kann dich gut verstehen. Hab selber vor kurzem erst schweren Herzens die Stelle gewechselt und hatte lange damit zu kämpfen.
Aber für mich gehört viel mehr Mut dazu aus einem nicht funktionierenden System auszusteigen und sich was besseres zu suchen als sich zu arrangieren.

icespeedskatingfan
06.03.2009, 07:35
[QUOTE=clumsy_smurf;752281]Gewechselt .. und ich denke/hoffe es ist gut und richtig so!
Vergiss Deine Zweifel - wenn man sich für ein schlecht organisiertes Haus kaputt macht dankt einem das hinterher niemand. Wenn es Dir jetzt besser geht war das einfach nur richtig zu wechseln:-party

Kackbratze
06.03.2009, 07:43
" ich hätte durchhalten müssen, bin ich ein Versager"- Gefühl ein.

Bullsh!t.
Entschuldige, wenn ich das so drastisch sage, aber etwas "durchhalten, damit man kein Versager ist" ist Quatsch.
Das ist ja nicht eine Zahnextraktion, bei der man weiss, das das nach ca. 10 Minuten vorbei ist. Das ist der Job, mit dem man mehr als 40% des Tages verbringt. Wenns da nicht klappt funktioniert der gesamte Rest (Schlaf, Privatleben, Freizeit) auchnicht und man geht höchstens daran kaputt.

Meiner Meinung nach ist man eher ein Versager, wenn man nicht in der Lage ist, die Reissleine zu ziehen und sich sehenden Auges selber kaputt macht!
:-meinung