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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Festlegung auf ein Fach mit der Doktorarbeit????



Julia Greul
12.11.2002, 18:48
Hallo Ihr,
mir wurde von einer Freundin ein Betreuer in der Inneren empfohlen, der gerade eine stat.Doktorarbeit zum Thema Leberkarzinome anbietet. Es wurden an der Klinik in den letzten 4 Jahren neue Behandlungsmethoden erprobt, und ich sollte aus den bestehenden Akten (150) Überlebenskurven u.ä. erstellen.Ein anderer Student hat daraus vor 4 Jahren, also nach der alten Behandlungsmethode, auch schon ne Dr.arbeit gemacht-er brauchte 4 Monate dafür.
Ich selbst bin im 5.Semester, möcht aber eben so rasch wie möglich meine Dr.arbeit machen, um ich dann auf Auslandsfamulaturen und andere "praktischen" Dinge zu konzentrieren.Jetzt meine Frage: Lege ich mich mit der Dr.arbeit auf ein Fach fest???Ich will nämlich eher nicht in die Innere, sondern eher Anästhesie (bin im RD tätig),Pädiatrie oder Allgemeinmedizin....Doch in diesen Fächern ist das Dr.arbeitsangebot net so gut, die meisten dauern länger und ich weiss v.a. dass ich bei meiner Arbeit in der Inneren ne gute Betreuung hätte...Was meint Ihr? "Verbau" ich mir evtl. was mit meiner Entscheidung, oder wird eher weniger wert auf die Dr.arbeit gelegt (in die Forschung will ich BESTIMMT nicht gehen)??

Wäre superfroh über Meinungen und Tips!

1000 Dank, Julia*

Froschkönig
12.11.2002, 20:08
Willst Du eine kurze Antwort ?

Nein, Du legst Dich überhaupt nicht fest !

Oder ausführlicher : Unser Handchirurg hatte ne Dr.-Arbeit in Dermatologie ;-) Alles klar ?

hobbes
12.11.2002, 23:21
Ich wäre da schon etwas differenzierter.
Also wenn du in die Allgemeinmedizin willst, dann kannst du doktorieren wo du willst - so auch in der Pädiatrie mit eigener Praxis.
Falls du dich jedoch längerfristig auch in einem grösseren Krankenhaus niederlassen willst, kann es von Vorteil sein, in der richtigen Disziplin doktoriert zu haben. Dies insbesonderen in Fachgebieten mit chronischen Stellenmangel. Die Dissertation im eigenen Fach zeugt doch schon von Interesse und ist da sicher ein Plus.
Allerdings ist die Innere Medizin und insbesondere das Thema Leberkarzinome nicht so sehr speziell, als dass du dir dadurch etwas in den von dir genannten Bereichen verbauen kannst.

Butcher
13.11.2002, 20:58
Für Innere, Allgemeinmedizin, Pädiatrie, Anästhesie usw. spielt es überhaupt keine Rolle, wo du doktorierst.

Für Optha, Herzchirurgie und andere exotische Fächer würde ich hingegen schon sehr dringend empfehlen, im angestrebten Fachgebiet auch zu doktorien, nicht nur, weil es oft vorausgesetzt wird, sondern auch um die entsprechenden Kontakte knüpfen zu können.

Für eine Uni-Karriere hingegen ist eine gute experimentelle Arbeit das A und O. Ohne Publikationen läuft in diesem Bereich überhaupt nichts.

Pascal
04.12.2002, 06:46
Original geschrieben von Butcher
Für eine Uni-Karriere hingegen ist eine gute experimentelle Arbeit das A und O. Ohne Publikationen läuft in diesem Bereich überhaupt nichts.

Besonders würde ich Leuten die an die Uni wollen und nur ne kurze Dr. Arbeit ohne Experimentellen Teil etc. machen wollen eh mal raten noch mal nachzudenken. Wenn man interesse an der Forschung hat und an die Uni will dann ist es etwas seltsam zu sagen Dr. Arbeit aber so kurz wie möglich. Ist immerhin das womit man später mal arbeiten wird.

Aber wie gesagt, außer in Exoten und ohne Ambitionen auf die dicke Uni Kariere ist es egal wo am Dr. Arbeit macht.

uroeger
04.12.2002, 15:00
Hallo Julia!

Ich würde diese Doktorarbeit auf jeden Fall machen, vor allem, wenn sie in so kurzer Zeit zu schaffen ist. Das hört sich doch recht gut an. Allerdings bist Du erst im 5. Semester, ich finde das ziemlich früh. Ich selbst bin jetzt im 11. Semester und habe mich erst Anfang des 10. um eine Dr.arbeit gekümmert, um diese dann in einem Freisemester fertig zu machen.
Du legst damit keinesfalls Deine spätere Fachrichtung fest, wobei ja auch Pädiatrie und Allgemeinmedizin viel mit Innere zu tun haben.
Alle meine Freunde machen irgendwo ihre Dr.arbeit, wo sie später jedoch nicht arbeiten möchten. Viele sind auch in der Inneren und machen dort eine statistische Arbeit. Später fragt Dich keiner mehr nach Deiner Doktorarbeit.
Natürlich könntest Du schon mal Kontakte knüpfen, wenn Du ´ne Arbeit in der Anästhesie hättest, aber wer weiß, wo Du später mal landest. Und vielleicht mußt Du da irgendeine Laborarbeit machen, mit der Du dann 3 Jahre rumhängst und dann keine Lust mehr hast ( wie eine Freundin von mir ). Da ist es doch echt besser, Du ziehst das in 5 Monaten durch und bist fertig.

Aber denk´daran: Du hast echt noch genug Zeit, eine Doktorarbeit zu machen und letztendlich kommt es doch nur darauf an, den Dr.Titel zu haben und keiner fragt Dich, wie Du ihn bekommen hast.
Ich hoffe, ich konnte Dir bei Deiner Entscheidung helfen!
Viele Grüße
Uli aus Jena

helgesmutter
07.02.2003, 23:22
Also ich kann mich meinen Vorschreibern in allen Punkten nur anschließen und würde sogar noch einen Schritt weitergehen, denn selbst in die angeblich "exotischen" Richtungen kann man reinkommen, wenn man einen Doktortitel in einem anderen Gebiet gemacht hat (Ophta-Neurol, Zahn-Rechtsmed sind Kombis, die mir zB bekannt sind).
Ich denke eher, es ist wichtiger, damit fertig zu sein, bevor man AiP macht, weil man dann einen mächtigen Klotz am Bein hat, selbst im PJ.
Mach einfach dein Ding. Hauptsache du hast den Titel. Sei froh, dass es in der Medizin so einfach ist! Ich kann da 'ne andere Geschichte erzählen, von meinem Cousin in der Physik...

Gruß,
hm

http://www.helgesmutter.de.vu

PS: @Pascal: nimm vielleicht nochmal Rechtschreibnachhilfe bevor du zusammenschreibst ;-) !

Beerin
18.02.2003, 21:16
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen!
Ein Freund von mir ist Unfallchirurg und seine Doktorarbeit ging über ne seltene Pilzvergiftung.....

Ich hab extremes Glück gehabt und mir meine Doktorarbeit in dem Bereich sichern können, in den ich später gehen will, nämlich Anästhesie mit Schwerpunkt Schmerztherapie. Mal sehen, wies wird - am Montag gehts richtig los! :-)

Die Beerin