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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kardio - Zyanose bei Re-Li-Shunt



medibozz84
06.02.2009, 20:24
Hallo Leute,
vlt könnt ihr mir helfen. Sitz grad über ein paar Kardio-Fragen, von denen ich natürlich nicht die Ergebnisse hab :(

Ein Re-Li-Shunt ist häufig eine Folge eines nicht korrigierten Li-Re-
Shuntvitiums (Eisenmengerreaktion). Patienten mit einem Re-Li-Shunt:

a. haben eine periphere Zyanose
b. müssen eine zentrale Zyanose haben
c. haben eine erhöhte arterielle Sauerstoffsättigung
d. ein chirurgischer Verschluss des Re-Li-Shunts sollte unbedingt sofort erfolgen
e. können mittels Herztransplantation adäquat therapiert werden

Ich würde b sagen, nur das "immer" in der frage verunsichert mich. eine Zyanose haben die Patienten und zentral kann die auch sein, aber ist das immer so?

zu e) Herztransplantation alleine reicht nich aus. Lunge müsste auch transplantiert werden.

Bitte helft mir. Ist bei einem Re-Li-Shunt immer eine zentrale Zyanose zu erwarten?

John Silver
06.02.2009, 21:22
Wichtig ist der Unterschied zwischen einer zentralen und einer peripheren Zyanose. Eine periphere Zyanose entsteht dadurch, daß im peripheren Gewebe eine relativ zu hohe Sauerstoffausschöpfung stattfindet - und die häufigste Ursache ist ein relativ zu niedriges Angebot an Sauerstoff im arteriellen Blut, beispielsweise durch eine schlechte Anreicherung in der Lunge. Eine zentrale Zyanose ist eine "Mischungszyanose" - eigentlich ist im Blut, welches aus der Lunge kommt, genug Sauerstoff, aber das wird durch eine unphysiologische Beimischung venösen Blutes versaut.

medibozz84
06.02.2009, 21:38
also muss ein Pat. mit Re-Li-Shunt immer eine zentrale Zyanose haben, weil sich das Blut ja immer vermischt, richtig?
Wird denn aus einer bestehenden zentralen Zyanose auch eine periphere?
Oder müsste man sagen, dass eine zentrale Zyanose eine periphere Zyanose einschließt?

derAnda
06.02.2009, 22:50
/edit: das bezieht sich jetzt auf die Fragestellung im ersten Posting


Ich glaube, sie müssen keine zentrale Zyanose haben. Bei einer präduktalen Aortenisthmusstenose hast du ja -ohne irgendwelche anderen Defekte- eine normale Versorgung der oberen Körperhälfte und über nen rechts-links Shunt, unvermischt venöses Blut für unten.

medibozz84
07.02.2009, 13:18
...aber bei einer Aortenisthmusstenose hast du keine Re-Li-Shunt.

sunny03
07.02.2009, 17:14
Doch, du hast über den persistierenden Ductus arteriosus einen Rechts Links Shunt also vom Truncus pulmonalis in die deszendierende Aorta - nur so (und natürlich mittels Kollatrealen) kann überhaupt noch eine Perfusion der unteren Körperhälfte gewährleistet werden; daher wird der Ductus ja bei dem Krankheitsbild auch mittels Minprog o.ä. bis zur Stentimplantation oder Resektion der Engstelle offen gehalten, da es ja sonst schnell zu einem Multiorganversagen kommen könnte.

John Silver
07.02.2009, 18:01
/edit: das bezieht sich jetzt auf die Fragestellung im ersten Posting


Ich glaube, sie müssen keine zentrale Zyanose haben. Bei einer präduktalen Aortenisthmusstenose hast du ja -ohne irgendwelche anderen Defekte- eine normale Versorgung der oberen Körperhälfte und über nen rechts-links Shunt, unvermischt venöses Blut für unten.

Erstens ist das falsch. Bei einer unkritischen Aortenstenose geht der Duktus zu, und nichts passiert, "unten" kommt arterielles Blut an, nur eben weniger als ankommen sollte. Es gibt keinen Shunt, und der ist weder das Problem noch die Lösung. Und bei einer kritischen Stenose hilft ein offener Duktus auch nicht sehr viel, weil das rechte Herz nicht den Druck aufrechterhalten kann, welcher für die Nierenfunktion nötig ist; von der obligaten zentralen Zyanose der unteren Körperhälfte aufgrund der Versorgung mit venösem Blut ganz zu schweigen. Deshalb wird primär eine Dilatation der Stenose versucht.

Und zweitens: In der Fragestellung ging es um eine Eisenmenger-Reaktion infolge eines li-re-Shunts. Das hat mit einer Aortenisthmus-Stenose nichts zu tun.

derAnda
07.02.2009, 19:37
[...]
Und zweitens: In der Fragestellung ging es um eine Eisenmenger-Reaktion infolge eines li-re-Shunts. Das hat mit einer Aortenisthmus-Stenose nichts zu tun.

Ich bezog mich eher auf die Fragestellung, ob man ne periphere ohne zentrale Zyanose haben kann. Aortenisthmusstenose hat natürlich primär mal nix mit Eisenmenger zu tun. :-blush Wobei ich die Frage nicht so auffassen würde, als bezöge sie sich ausschließlich auf Shunts mit Eisenmenger.

John Silver
07.02.2009, 22:01
Auch wenn man die Frage ohne Eisenmenger liest, geht es trotzdem explizit um re-li-Shunts. Und eine Aortenisthmus-Stenose beinhält nun mal einen solchen Shunt nicht, jedenfalls nicht lange.

Einen primären re-li-Shunt gibt es bei Fallot, Pulmonal- und Trikuspidal-Atresie. Die restlichen sind sekundär, eben nach Eisenmenger.