Ophthalmoskopierlupen?

[Morning]

Hallo,
Fange nächste Woche in der Augenklinik an zu arbeiten und hab Fragen zu den Lupen.
1. welche Lupen sind zu empfehlen für den Anfänger (hab bisher bei Assistenten meist 20dpt und 78dpt von VOLK gesehen)
2. wo bekommt man die am besten? Gibt es Erfahrungen mit bestimmten Internetversänden (zB Bon-Optic od. Eyetec)? gern hät ich zB auch welche mit Gravur oder evtl. in Farbe wie sie von Volk angeboten wird.
3. was hat es mit Lupen wie der Superfield (Volk) auf sich?
Vielen Dank für eure Antworten im Voraus,
Morning

[Feuerblick]

Hi Morning!

Ich würde dir raten, erst mal anzufangen in der Augenklinik. In manchen Kliniken werden den Assistenten die Lupen gestellt und man kann in Ruhe testen, was einem zusagt.
Ich selbst würde mir immer wieder eine 2.2 Panretinal und eine 78er zulegen. Alles andere ist nett (Super- und Widefield sind eine tolle Sache), aber ich selbst nutze nur diese beiden Lupen. Eventuell werde ich mir beim nächsten Kongress noch eine 90er anschaffen, weil ich die im PJ schon schön fand. Meine Widefield liegt in irgendeinem Umzugskarton :-nix

Tipp: Ich hab meine bei Hübel bestellt (www.huebel.org). Netter Service, schnell und vor allem auch mit Kongressangeboten. Bonoptic und Co sind aber sicher auch okay. Alternativ könntest du auch Kollegen, die auf die ARVO fahren fragen, ob sie dir deine Lupen aus Amiland mitbringen.

[Morning]

wow, Danke für die schnelle Antwort :-)
habe leider schon in Erfahrung gebracht, dass ich mir keine Lupen ausleihen können werde, insofern weiß ich nicht, wieviel Möglichkeiten ich zum probieren hab... werde wahrscheinlich den Tip mit der 2.2 Panretinal beherzigen.
Gruß, Morning :-stud

[Feuerblick]

Probier einfach in der ersten Woche mal die Lupen deiner Kollegen aus. Ich persönlich konnte inzwischen einige 28er-Verfechter von der 2.2er überzeugen. Und die gute 78er sollte man auf jeden Fall haben. Gerade z.B. die Papillenausmessung ist ja auf diese dpt. "geeicht" :-stud

[Muriel]

Die 2.2. vereinigt ja auch die Vorteile von 20 und 28 in einem, also wäre es völlig Banane, eine andere Lupe zu kaufen. Die 78er finde ich auch toll, wäre mir aber eindeutig zu wenig, da nicht nur das Zentrum interessiert (das zugegeben mit der 78 einfach unschlagbar ist :-love), sondern auch die Peripherie. Da ich lieber an der Spaltlampe untersuche und nicht mit Bonoskop oder Försterbrille, ist die Digital Wide field ein absolutes Muss für mich.

[Espressa]

Also für den schnellen Papillen-Check (den ich einfach jedem meiner Patienten angedeihen lasse) ist die 90dpt-Lupe mein Favorit. Und somit am häufigsten in Verwendung.

[Feuerblick]

Och, da find ich die 78er besser. Da kann ich notfalls noch schnell die Papillenfläche beurteilen. :-nix

[Espressa]

Da muss ich blöd fragen, ich kenn die 78er nicht... wieso geht das mit der so viel besser?

[Feuerblick]

Besser nicht, aber wenn ich die Papillenfläche berechnen möchte, dann ist es schneller mit 78 dpt., weil es dafür Tabellen etc gibt, die ich beispielsweise entweder im Heft habe oder halbwegs auswenig kenne. Für eine 90dpt. Lupe müsste ich umrechnen.

[Harvey]

Wie sieht es denn aus mit "einfachen" Lupen - wenn ich nicht Augenarzt werden möchte, sondern z.B. in der Neurologie den Augenhintergrund spiegeln möchte. Ich erinnere mich an den Augen-Chef meiner Uniklinik, der hatte eine Lupe vom Briefmarkenladen in der Kitteltasche.
Kann jemand solche Lupen empfehlen, bzw. welche Stärken sind sinnvoll?
vielen Dank

[Feuerblick]

Halte ich für Blödsinn, denn erstens bräuchtest du die passende Lichtquelle dazu und zweitens ist das bei enger Pupille für Ungeübte schlichtweg viel zu schwierig. Dann kauf dir lieber ein billiges Ophthalmoskop. Damit siehste die neurologisch relevanten Dinge schneller, einfacher und zuverlässiger. :-top

[Espressa]

Also ich hab mich heut ein bisschen umgeschaut... Und vieles entdeckt... :-blush
Diese "dritte" Lupe (neben der 90er und 20er) ist doch tatsächlich die 78, und im anderen Raum eine digital wide field. Haben von VOLK so kleine Hüllen in denen die 3 Platz haben.
Bei zumindest mittelweiter Pupille auch fein, hm.

Was mit Billiglupen so geht.. hm. Ich denke wenn man was beurteilen will dann gscheid oder gar nicht. Ist ja für jemanden der das nicht mehrmals täglich macht wohl kaum einfacher, und wenn man dann noch halbherzige Ausrüstung hat...
Lass mich aber gern eines besseren belehren.

[Chaoskätzchen]

aber.. was empfehlt ihr denn für den nicht-augenarzt?

ich find zum beispiel das direkte spiegeln gerade bei kindern super schwierig.. die gucken überall hin .. nur nicht über die schulter oder auf das spielzeug womit jemand rumwackelt.. und die notwendige nähe mögen sie oft noch viel weniger.. ich find das indirekte spiegeln deutlich angenehmer.. und auch einfacher..

[Muriel]

Hm, eigentlich ist für den Ungeübten das direkte Spiegeln weitaus einfacher, da sieht einfach jeder beim allerersten Versuch etwas. Und meist will man so ja nur die Papille beurteilen, die so wunderbar zentral sitzt, dass man gar nicht erst durch die Gegend suchen muss.

[Feuerblick]

Sehe ich ähnlich. Ich habe ja in meiner Ausbildung das direkte Spiegeln zur Fixationskontrolle gelernt und nachdem ich es mal konnte, war das wirklich nur Formsache. Während das indirekte Spiegeln bei spielender Pupille immer mal wieder (bei sehr zappligen Kindern oder bei alten Menschen mit sehr engen Pupillen) ernsthaft ein Problem werden kann. Wenn du indirekt spiegeln willst, dann mit ner 2.2er oder 20er Lupe und Bonoskop. Fänd ich für einen Nicht-Augenarzt aber zuviel an finanziellem Aufwand.

[Chaoskätzchen]

ich tu mich wirklich schwer damit.. wir haben in der uni indirekt gespiegelt und praktisch nur das gelernt.. und ich kann mich einfach deutlich besser orientieren, da größerer einblick.. beim direkten such ich mich echt zu tode.. und wenn ich dann mal einem gefäß bis zur papille gefolgt bin.. guckt das kind glatt wieder woandershin.. ich find das einfach zu fitzelig.. :) und ich üb wirklich brav.. jedes kind wird gespiegelt.. jedes.. aber ich werd damit echt nicht glücklich.. :(