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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : kreativ...



Ersa
13.11.2002, 15:32
Irgendwer erklärte mir mal, Kreativität käme von "creare", was wohl so viel heißt wie "schaffen" (berichtigt mich, ich hatte keine Latein oder Griechisch oder was das ist). Etwas "schaffen", das klingt gut.

Allerdings wird der Begriff inzwischen ziemlich allgemein verwendet, finde ich. Wenn ich mich mit Freunden treffe und frage "und was machen wir jetzt?" kommt immer mal als Antwort "sag Du mal, ich bin grad nicht kreativ!". Ist das schon kreativ? Sich überlegen, ob man nen Kaffee trinken geht oder ins Kino oder vielleicht doch Eislaufen? Ich weiß nicht...

Ich denke, Kreativität hat viel mit Phantasie zu tun. Beides geht nicht ohne einander. Wer kreativ ist, hat Phantasie und wer Phantasie hat, ist kreativ. Aber was heißt schon "Phantasie"?

Kreativ ist für mich jemand, der neue Gedanken hat. Oder "alte" Gedanken neu ausdrückt.

So viel von mir... Ersa

aione
13.11.2002, 21:23
Hi Ersa!

Ich hab gerade Eure "wie-üben-wir-Kritik" Korrespondenz zwischen Dir und Jens gelesen und setze deshalb mal vorraus, daß das auch für mich gilt ;-)
Und deshalb werde ich Dir jetzt einiges zu Deinem Text zur Kreativität sagen...
Ich finde, Du hast Dir wenig Gedanken dazu gemacht, es kommt mir so vor, als hättest Du den Text in fünf Minuten geschrieben, ohne Dich wirklich mit dem Thema auseinander zu setzen.
Du hast Dich vorhin in einem Thema von Dir als "Küken" bezeichnet, leider weiß ich jetzt nicht, wie alt Du bist. Aber mir ist auch aufgefallen, daß sich Deine Gedanken sehr kindlich lesen und mich eher an einen Schulaufsatz erinnern als an eine ernst gemeinte Meinung ... :-blush

Nimm´s mir nicht Übel, ich bin nicht Reich-Ranicki.....

aione :-meinung

ehem. alexandra_s (nun feuerblick)
13.11.2002, 21:47
Hi aione,

es mag nicht gerade kreativ sein, wenn meine erste Äusserung hier eine Kritik an einer Kritik ist, aber ich fand Deine Bemerkung an Ersa nicht wirklich fair! Keiner schreibt doch dem anderen vor, wie lange er sich mit einem Thema beschäftigen soll, oder? Es gibt nun einmal Themen, die den einen zum Nachdenken bringen und den anderen nicht. Ich zum Beispiel habe mich bisher noch keine Sekunde mit dem Thema beschäftigt, weil es mich einfach nicht anspricht....

Also, nichts gegen konstruktive Kritik, aber ich hoffe doch, dass hier nicht verlangt wird, sich stundenlang grübelnd an den Schreibtisch zu setzen. Unter diesen Voraussetzungen müßte ich mich wieder abmelden, denn zum einen liegt mir das nicht und zum anderen habe ich dafür einfach nicht genügend Zeit.

Nicht böse sein, aber das mußte raus!

Gruß
Alexandra

aione
13.11.2002, 22:01
Hi Alexandra,

hab ich mir schon gedacht, daß meine Kritik nicht richtig verpackt war und aneckt...
Also, mit den "5 Minuten" hab ich gemeint, daß man einfach sieht, daß sie sich nicht wirklich Gedanken zum Thema gemacht hat.
Mehr nicht.
Natürlich muß nicht jeder ewig grübeln , um zu einem Ergebnis zu kommen, daß Lexikonreif ist! Hab ich ja auch nicht gemacht!
Nur hab ich dieses Thema als Aufgabe verstanden, und diese ganze Idee des medi-roman-Forums vielleicht zu Ernst genommen. Keine Ahnung.
Also, nichts für ungut.

Wann lesen wir denn eigentlich mal was von Dir???

ehem. alexandra_s (nun feuerblick)
13.11.2002, 22:05
Hi aione (und alle anderen natürlich auch),

ich bin im Moment etwas zu sehr an der uni und im Freundeskreis eingespannt, um Zeit für ernsthafte Gedanken zu haben. Aber ab dem Wochenende hab ich wieder Luft und dann werde ich meinen virtuellen Griffel spitzen....

Alex

aione
13.11.2002, 22:05
Hab jetzt wegen der "Schimpfe" von Alexandra gleich ein schlechtes Gewissen bekommen, Dich , unsre Kleine ;-) , gleich beleidigt zu haben und daß meine Kritik zu hart war......

War nicht böse gemeint, wie oben schon bemerkt! :-blush

Jens
13.11.2002, 22:22
Hidihei,
wie immer schreibe ich einfach spontan aus dem Bauch heraus, was mir für Gedanken beim Lesen von Ersas Text und auch der Antworten gekommen sind.

Also ich fand Ersas Text hat einige Punkte, in denen ich mich wiederfinde und die mich somit ansprechen (siehe dazu auch mein Posting über meine Auffassungen zur Kreativität in diesem Unterforum.

Zum einen klingt bei Ersa durch, dass der Begriff "kreativ sein" heute im Alltag manchmal einer leicht dahergesagten Floskel gleichtkommt: ich finde auch, dass z.B. Kaffeeholen mit "kreativ sein" relativ wenig zu tun hat. "kreativ sein" trifft somit nicht auf alles und jedes zu. Ersa schrieb weiter, dass es zum Kreativ sein der Phantasie bedürfe, um etwas neues zu schaffen oder aus altem etwas neues zu machen. Zur Textlänge habe ich keine Einwände, da es m.E. jedem freigestellt ist, zu den einzelnen Themen mehr oder weniger in die Tiefe zu gehen.

Aione schrieb dann, dass leider hier noch nicht der rege Austausch herrscht. Ich denke, wir werden sicherlich in den nächsten Wochen irgendetwas zum gegenseitigen Kennenlernen (vielleicht ein Chat unter uns, vielleicht ein Schreibabend oder etwas ähnliches) durchführen.

Ich kenne euch ja aus z.T. mehreren Emails, mehr als ihr euch untereinander kennt. Das werden wird dann in nächster Zeit ändern (ich komme mir ja immer vor wie jemand, der Menschen, die er über Emails kennengelernt hat, in ein Cafe bestellt, die Tür aufmacht, die noch unbekannten Gäste reingeleitet und dann sagt: "nu macht mal".... Klar, dass es anfangs ein wenig ungewohnt wirkt, man nicht recht weiss, wie und was - aber das kriegen mer schon hin :-)

Ach so, ich fand Ersas Text nicht so kindisch und schnell dahingeschrieben: zum einen mag jeder schreiben, was ihm dazueinfällt (entweder mehr oder weniger), zum anderen sehe ich die Meinungen und das was in der Gruppe an Texten zusammenkommt, als unser gesammeltes Wissen: der eine weiss zu diesem mehr, ist motivierter, der andere zu jenem, wo der eine wiederum nichts so recht weiss:
Die Summe macht´s :-) z.B. hat Ersa als erste und bislang einzige den Begriff der Phantasie mit eingebracht, der - wenn ich darüber nachdenke - auch aus meiner Sicht viel mit Kreativität zu tun hat (ich habe den aber nicht verwendet, insofern von Ersa ein bisserl gelernt). Ich würde nach Abschluss der jeweiligen Wochenthemen gerne eine Art "Sammelwerk an Aussagen" erstellen - wo und wie, erzähle ich später (soll so eine Art Auffassung unserer Gruppe zu den Themen sein).

Dann zu Alexandra: zum einen ist es vollkommen freigestellt, wieviel Du an Zeit investierst und wie du zu den Fragen der Woche vorgehst, zum anderen finde ich Deinen Ausspruch:

Ich zum Beispiel habe mich bisher noch keine Sekunde mit dem Thema beschäftigt, weil es mich einfach nicht anspricht....
interessant: schreib doch mal, WARUM dich das nicht anspricht. Was denkst Du denn bei der Frage? Was hält davon ab? Würde mich mal interessieren.

So, nun habe ich einfach mal so aufgeschrieben, was mir dazu einfiel.

Bis bald
Jens

aione
13.11.2002, 22:40
Hi Jens,
nicht kindisch, sondern "Kindlich"- ist ein riesen Unterschied!

und ürbrigens würde es mich interessieren, wie Ersa selbst dazu denkt.

Immerhin ist es mir mit meiner Kritik gelungen, die bisher recht stillen Mitstreiter aus der Reserve zu locken ;-)

So, ich denke, ich werde mich zukünftig mit Kritik zurückhalten....

Bis bald, Aione

Ersa
15.11.2002, 18:10
Hm... da ist man mal EINEN Tag nicht online und es gibt so tolle Diskussionen!

Wieviel Zeit hier jeder investiert, ist doch wohl jedem frei gestellt. Bei diesem Thema, das ich als kleinen EInstieg angesehen habe, habe ich einfach nur spontan aufgeschrieben, was mir einfiel - ich denke, darum ging es? Ich persönlich kann aus einer Diskussion über einen Begriff, denn letztlich doch jeder ein bißchen anders definiert, nicht soooo viel mitnehmen. Daher dazu nur kurz und dann in freudiger Erwartung auf was da kommen möge, wenn es nämlich richtig losgeht mit dem Schreiben... (bin nicht so´n Theoretiker, der Wörter definiert und ähnliches...).

Böse bin ich sicher nicht und - logisch- gelten "meine" REgeln auch für Euch, wenn Ihr wollt!

Ersa

dr.quinn
17.11.2002, 10:36
Ich wußte auch erst nicht so genau, wie die erste "Aufgabe" bearbeitet werden sollte. Ich finde aber, daß eine sehr interessante Mischung dabei herausgekommen ist.

Und darüber hinaus finde ich, daß sich ein gelungener Text weder durch Masse noch durch viele Fremdworte u.ä. auszeichnet.

Manchmal ist eben doch weniger mehr...

Der letzte Satz von Ersa sprach mir aus der Seele. Ich finde den Beitrag gelungen.

dr.quinn

jurij
17.11.2002, 20:33
ich muss sagen, ich kann alexandra gut verstehen. auch bei mir führte das thema "kreativität" eher zu unmotivierter unkreativität. was vermutlich daran liegen mag, dass das wort einfach ziemlich "ausgelutscht" ist. ständig wird heutzutage von "kreativität" gesprochen - genau wie ersa sagt: selbst wenn es nur darum geht, lösungen auf fragen zu finden, wie etwa "sauge ich jetzt in meinem zimmer jetzt staub oder was?". natürlich hat auch die bewältigung des alltags viel mit kreativität zu tun, aber "kreativität" in dem sinne wird einfach zu hoch gehandelt. aber jetzt habe ich mich heir doch auf die diskussion eingelassen - und dreh mich im kreis, wie zu dem zeitpunkt, als ich das thema das erste mal las und mir darüber gedanken zu machen versuchte. umso bemerkenswerter, dass es menschen gibt, die dazu ganze romane aufs papier zaubern... respekt, hätte ich nicht gedacht.
zum "5-minuten-problem" wollte ich noch kurz anmerken, dass mir persönlich kurze kommentare eher liegen - haben eine weitaus höhere chance, komplett gelesen zu werden. und wie schon ein altes sprichwort sagt: "in der kürze liegt die würze". in diesem sinne...

Jens
19.11.2002, 11:02
Hallo Jurij,

du schriebst:
" bei mir führte das thema "kreativität" eher zu unmotivierter unkreativität. was vermutlich daran liegen mag, dass das wort einfach ziemlich "ausgelutscht" ist."
hmm, ich kann dies im Nachhinein ein wenig verstehen, vielleicht war der Beitrag von mir zu sehr in die Richtung "sei mal kreativ" formuliert, dies blockiert, da an "kreativ sein" unterschiedliche Erwartungen geknüpft werden, mancher denkt gleich daran, etwas neues erfinden zu müssen. Ich wollte eigentlich nur schauen, welche Auffassungen ihr von dem Begriff habt. Und ich finde, da ist einiges herausgekommen.

zu:
"natürlich hat auch die bewältigung des alltags viel mit kreativität zu tun, aber "kreativität" in dem sinne wird einfach zu hoch gehandelt. "
es liegt immer im Sinne des Betrachters, denke ich, wie hoch er die Messlatte anlegt. Ich hatte hier bewusst keine Messlatte vorgegeben. Der Begriff ist sicherlich nicht zuletzt durch die Tatsachen, dass sich in Managerseminaren damit gutes Geld verdienen lässt, dass er irgendwie geheimnisumrankt ist, dass es eine gesellschaftlich als "gut" anerkannte Eigenschaft ist, Kreativität zu zeigen, sehr vielfach verwandt und vielfach auch sicher nicht im richtigen Zusammenhang. Hätte ich gefragt "Was ist Intelligenz?" wären sicher ähnliche Ergebnisse herausgekommen. Dieser Art Begriffe erzeugt auch immer Kontroversen, ebenso wie Diskussionen um Religion und Politik - es ist vieles persönliche Ansichtssache.

zu:
"dass mir persönlich kurze kommentare eher liegen - haben eine weitaus höhere chance, komplett gelesen zu werden. und wie schon ein altes sprichwort sagt: "in der kürze liegt die würze".

Gebe Dir vollkommen recht, dass kurze Texte sich eher komplett lesen lassen bzw. mit höherer Wahrscheinlichkeit. Die Lääääääääänge meiner Texte liegt manchmal einfach darin begründet, dass mir die Zeit zu grossen Überarbeitungen fehlt. Ich bin mir dessen aber bewusst und wir werden im Verlaufe unserer Übungen noch auf den Stichpunkt "kurze, verständliche Texte eingehen." Diesen Punkt erwarte ich auch insofern mit Spannung, da ich hier sicherlich einiges lernen werde.

Aber andersherum birgt die Kürze auch Gefahren, u.a. die Gefahr nicht verstanden oder gar missverstanden zu werden, da manche Begriffe/Sätze auch zweideutig ausgelegt werden können, was Nachfragen oder Irritationen zur Folge haben kann.

Was der eine (Langschreiber) an Zeit in die Überarbeitung langer Texte legen kann (die er intuitiv schreibt), könnte der andere (Kurzschreiber) in die Überarbeitung kürzerer Texte legen (die er intuitiv schreibt):

wer von Natur aus zu langt schreibt, frage sich einfach: was kann weg? wo ist doppelt gemoppelt? was ist wichtig? was ist unwichtig? - in Antwort auf diese Fragen wird er prägnantere Texte schreiben.

wer von Natur aus eher kürzer schreibt, frage sich vielleicht: Ist das so verständlich? Besteht die Gefahr zu Missverständnissen? Sagt es überhaupt etwas aus? Fehlt etwas? - in Antwort auf diese Fragen wird er vielleicht manchmal verständlichere, ggf. unmissverständlichere Texte schreiben, die weniger Fragen zurücklassen

Für mich liegt die Wahrheit da in der Mitte und ich schliesse mich als jemanden, der sich seiner Fehler bewusst ist und sich schon darauf freut, an diesem Punkt im Verlauf zu arbeiten und zu verbessern, komplett mit ein.

So das fiel mir dazu ein
So long
Cu
:-winky Jens