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Fragen
Wohin
geht die Zärtlichkeit
wenn die Liebe geht
und wohin
das Vertrauen
wohin entschwinden
all die schönen Stunden
die Nähe
und auch das
Sich-Ohne-Worte-Verstehen
wo verlieren sich
die zufällig-unzufälligen Berührungen
das Lächeln
und die Unkompliziertheit
im Umgang miteinander
wenn die Liebe geht
und
wohin geht sie
überhaupt?
Hallo !
Die schönsten Gedichte entstehen, wenn man liebt! Und leidet......
Gefällt mir sehr ( und kommt mir irgendwie bekannt vor ;-) )
aione
danke... *freu*... :-blush
ist mein neuestes gedicht... und leider noch nicht sehr alt. aber immerhin schon alt genug, um es zu veröffentlichen... deins hat mir übrigens auch sehr gefallen - und mich dazu veranlasst, "fragen" ins forum zu stellen... :-)
Hallo Jurij,
Ich habe das schöne Gedicht auf mich wirken lassen und schildere einfach mal meine Eindrücke.
Zunächst einmal finde ich den Stil in Frageform gut, da man sich als Leser auch gleich mitangesprochen fühlt und automatisch ein wenig anfängt, nachzudenken und auf die angesprochenen Dinge vielleicht für sich seine eigenen Antworten zu finden. Es klingt Melancholie durch, ein wenig Frage nach dem Sinn (v.a. am Ende:"wohin geht die Liebe überhaupt".). Das Ende bleibt offen, es bleibt also dem Leser überlassen, welche Antwort er auf die Frage nach "Wohin geht die Liebe überhaupt" für sich beantworten möchte. So etwas finde ich in diesem Fall gut. Wohin geht? und wohin entschwindet? wo verlieren sich? wohin überhaupt? - diese Fragen werden gestellt. Zärtlichkeit, Vertrauen, schöne Stunden, Nähe, sich ohne Worte verstehen, zufällig-unzufällige Berührungen, Lächeln, Unkompliziertheit - all diesen Dingen steht man nun fragend gegenüber. Die Liebe ist gegangen und nun fragt man sich, wo bleibt all das, was man zuvor mit ihr verbunden hat.
Was ich insgesamt gut daran finde, ist der fragende Stil, der miteinbezieht. Stellt man sich jemanden vor, der sich in einer
solchen Situation befindet, so kann man das Gedicht auch als eine Art "Zwischenresumee" betrachten: man hat gemerkt, dass für die ehemals vertrauten Dinge nun kein Platz mehr ist, weiss nicht recht wohin das alles geht und wie damit umzugehen, schreibt es auf, lässt aber die Antworten, die man vielleicht im Laufe der Zeit finden wird, offen.
Interessant wäre einmal, nach einer gewissen Zeit sich als Autor nochmals mit dem Gedicht und den Fragen auseinanderzusetzten bzw. vielleicht das Gedicht fortzusetzen: welche Antworten hast Du vielleicht nach ein wenig Zeit gefunden.
Sodele, hab einfach mal aufgeschrieben, wie das wirklich schöne Gedicht auf mich wirkt.
Cu
:-) Jens :-)
hi jens!
danke auch für dein freundliches statement. die melancholie hast du sehr gut herausgelesen. in genau der stimmung ist das gedicht nämlich entstanden, mehr aus verzweiflung und trauer, denn in der hoffnung, auf all die fragen, die es stellt, eine antwort zu finden. gibt es darauf überhaupt antworten? kann jemand erklären, warum liebe manchmal einfach aufhört, warum liebe in anderen situationen wiederum gar nicht erst entsteht oder nicht schwer genug wiegt, als dass der kopf dem herzen nachzugeben bereit sei?
aber vielleicht findet jemand anders ja antworten... hoffe auf ein antwortgedicht!! und zur motivation trage ich gleich mal eine "trilogie" (also gedicht - antwort - antwort) ins forum ein...
liebe grüße,
valeska
Hi Jurij,
ich habe heute morgen mal eine Antwort auf die Fragen versucht, und ich poste das hier einfach mal (wie immer aus dem Bauch heraus geschrieben ohne Rücksicht auf Stilbrüche etc., lyrische Verdichtung etc. folgt dann später, mir ging es darum mal die Perspektive des "lyrischen Ich´s" zu wechseln und die Sache mal aus Sicht derjenigen "Instanz" zu betrachten, die seit unzähligen Generationen so viele Fragen aufwirft) - here it is:
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Ein fragliches Etwas
Einst ging ich aus Leid und Streit hinfort
selten und kaum bleib ich an solchem Ort
Zurück liess ich zwei Herzen
verschieden voll von Kummer, Tränen und Schmerzen
Wenn auch die schwarzen Narben bei beiden noch verweilten
die Zeit, das Leben, der Wind sie doch heilten
Aus Neugier kam ich dann doch zurück und schaute
dabei ich meinen Augen kaum mehr traute
Der beider Schmerz, wo war er, der einst so stark, nun geblieben?
hatte das Leben, die Zeit, der Wind ihn doch vertrieben?
er, der einst die Seelen so sehr stach
und einem, wenn nicht beiden fast das Herz zerbrach
Nun sehe ich erfreut: beide Herzen pochen weiter
wenn nicht Seit an Seit, so doch wieder heiter
sie nahmen mit den Kummer, den Schmerz, die Narben
die einst das Leben, den Wert, den beider Tag verdarben
Nun fragt sich mancher sicherlich
wer das wohl ist, der aus diesen Worten spricht
und hier von seinen Reisen so bericht
nicht verraten und laut es sagen,
erkennst du´s nicht, will ich stattdessen fragen?
Doch versuche eines nicht
zu sagen, ich verstehe Dich
Nimm mich, wie ich so bin
mal hier, mal dort
und zweifele nicht am Sinn
Und wird es dir auch kaum gelingen
versuch´s erneut, weiter, tiefer
mich und meine Welt zu durchdringen
Erkennst Du nun, wer zu Dir spricht?
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Könnte auch ne Antwort/Ergänzung zu E. Fried sein, ist aber aus Sicht des "wandelnden Etwas" verfasst.
Findet jemand das "Etwas", das seit unzähligen Generationen die Menschen beschäftigt bzw. etwas von sich in dem Gedicht wieder - würde mich interessieren.
so long
Cu
Jens
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