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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pulsoxymetrie auch ohne Puls?



EzRyder
16.02.2009, 14:32
Liebe Kollegen:
Eine Frage zur Pulsoxymetrie, die ich letztens mit einem Kumpel diskutiert habe:

Misst das Fingerpulsoxymeter auch bei Kreislaufstillstand die O2-Sättigung im Kapillarblut oder bedarf es dazu des Pulses?
Ich weiß nur, dass die Messung auf den unterschiedlichen Absorptionsspektren des oygenierten und desoxygenierten HBs und deren Verhältnis zu einander beruht.
Also verweigert das Gerät dann die Messung oder zeigt in dem Fall dann kontinurlichen Abfall ins bodenlose an? :-nix

Skalpella
16.02.2009, 14:41
Kein Puls --> Keine Anzeige. Weder Kurve, noch Wert.

Katecholamin
16.02.2009, 15:54
Keine Kurve ist klar. Wenn ich jemanden an der Oxymetrie hängen habe und er vor meinen Augen stehen bleibt: Dann hab ich von jetzt auf gleich keine Pulskurve mehr. Aber warum zeigt er dann simultan auch keine Sättigung mehr an???

EzRyder
16.02.2009, 16:00
Danke medinab!
ALso das Gerät streikt.

Warum?

hennessy
16.02.2009, 16:30
evtl. braucht das Gerät einen Flusszustand, um die Messungen durchführen zu können. :-nix

ehemalige Userin 24092013
16.02.2009, 16:55
Ich meine mich zu erinnern, dass die Lichtabsorption in verschiedenen nm - Stärken gemessen wird und sich durch die unterschiedlichen Absorptionwerte dann eine Differenz berechnet.
Das geht scheinbar nur mit pulsierender Substanz.
Plethmographie also ohne Puls unmöglich und Oxymetrie offensichtlich auch net - wenn man die Pulsoximeter in der Praxis sieht, dann zeigen die entweder grad ein Fragezeichen oder extrem schräge und nicht verwertbare Sättigungswerte.
Die Angabe der Perfusion (idealerweise über 1) gibt ein wenig Aussagekraft, wie verwertbar die SpO2 Angabe wirklich ist.
Ohne Puls keine Perfusion.....oder so.

ehem-user-02-08-2021-1033
16.02.2009, 17:20
http://www.uni-heidelberg.de/institute/fak12/AC/huttner/heinze/katja/seminar/sauerstofftransport.pdf

2 Vermutungen warum es nicht geht:

- geräteinterner Algorithmus der Berechnung, der diesen "Fall" nicht berücksichtigt

- kein Puls --> lokal wird die Sättigung recht schnell unter 70% sinken.
Das Gerät wird hier wahrscheinlich im Algorithmus der Berechnung eine Untergrenze haben.

Folgerung:
Einfach mal bei einem Hersteller nachfragen. :-))

vlsime
16.02.2009, 17:52
Hallo!

Ein Pulsoxymeter braucht eine arterielle Pulswelle, um das arterielle Blut im Finger (oder wo auch immer...) vom venösen (nahezu ohne Pulsation...) unterscheiden zu können.

Die Extinktion in den Wellenlängen-Bereichen wird also in Bezug gesetzt zur Phase der Pulsation, was immer ein paar Schläge dauert, weswegen die Geräte auch immer ein paar Sekunden brauchen, bevor sie ihre ersten Meßwerte anzeigen.

Grüße!

ehem-user-02-08-2021-1033
16.02.2009, 18:44
Ich komme auf eine neue Spekulation...
Die Absorption ist abhängig vom Material (also O2 /nicht O2) und der Schichtdicke.
Bei einer Messung hat man also mindestens 2 Variablen !
Deswegen gehe ich mal davon aus, dass man zur Lösung dieser Gleichung eben die Pulswelle braucht...
Rein mathematisch...

Will den nun keiner mal beim Hersteller nachfragen. :-oopss

EzRyder
16.02.2009, 19:07
Hab Siemens Medizintechnik mal ne email geschickt, mal sehen ob die antworten.
Wenn was bei rauskommt poste ich es hier.

Skalpella
16.02.2009, 19:18
evtl. braucht das Gerät einen Flusszustand, um die Messungen durchführen zu können. :-nix

evtl. braucht das Gerät einen Flusszustand, um die Messungen durchführen zu können. :-nix
Japp, genau das ist das Prinzip. Deshalb wird hier auch die arterielle Sauerstoffsättigung angezeigt und nicht die Sättigung im Gewebe. Die Messung basiert auf der Pulswelle. Ohne Puls also keine Messung.
In der Wikipedia ist das ganz gut erklärt :-)