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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie viele Tage am Stück? Bereitschaftsdienst? Fragen zu Arbeitszeiten



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VickiH
17.02.2009, 20:39
Hallo,

ich bin gerade schlicht und ergreifend ko. Ich arbeite an einer Uni-Klinik und aktuell 19 Tage am Stück (2 Wochenenden in Folge). Ist das überhaupt erlaubt? Aktuell haben wir, wenn wir Nachtdienst haben, bis 16 Uhr frei und kommen dann zum Dienst. Ab 0 Uhr haben wir dann Bereitschaftdienst. Unser Chef möchte nun, da er keine neuen Ärzte einstellen möchte, dass wir wieder um 8 Uhr kommen und dann ab 16 Uhr Bereitschaftsdienst haben. Ist das noch erlaubt? Und bedeutet Bereitschaftsdienst nicht, dass wir mehr Ruhezeit als Arbeitszeit haben? Ich bin im Nachtdienst häufig nur 1-2 Stunden in meinem Zimmer und schlafe dann auch innerhalb von Sekunden ein, da ich chronisch müde bin...
Wer ist für unsere Arbeitszeiten und ob das überhaupt erlaubt ist, der Ansprechpartner? was habt Ihr für Dienstplanmodelle? Und wie zufrieden seid Ihr?

Danke für Tips,
vicki

Evil
17.02.2009, 21:50
Unser Chef möchte nun, da er keine neuen Ärzte einstellen möchte, dass wir wieder um 8 Uhr kommen und dann ab 16 Uhr Bereitschaftsdienst haben. Ist das noch erlaubt?
Klär mit Eurem Betriebsrat, ob das nach dem AZG zulässig ist, ansonsten hat Euer Chef da nix zu wollen.
Und die Geschichte mit dem Bereitschaftsdienst ist eigentlich von vorne bis hinten reine Augenwischerei; je nach Fach hast Du wenig bis gar keine Ruhe, aber mit diesem Trick sind weiterhin lange Dienstzeiten rechtlich zulässig.

Was die WEs angeht... dank Krankheitsausfällen und einer suboptimalen Dienstplanung hatte ich im November auch an 4 WEs hintereinander gearbeitet, aber nicht non-stop. Bei knapper Besetzung kann das mal vorkommen, muß aber die Ausnahme bleiben.
Wenn das die Regel ist, dann hiesse das für mich hasta la vista...

Kackbratze
18.02.2009, 05:37
Wenn das die Regel ist, dann hiesse das für mich hasta la vista...
Als es mal knapp mit den Stellen wurde, gabs auchmal eine schlimme Zeit mit den Diensten, allerdings hat der Chef händeringend nach Leuten gesucht (und auch gefunden), so dass das echt nur die Ausnahme war.
Wenn der Chef keine neuen Leute sucht, solltest Du vielleicht überlegen, ob Deine Stelle nicht auch bald frei werden sollte.

Kaputt machen muss man sich nicht mit Gewalt.... :-meinung

icespeedskatingfan
18.02.2009, 09:56
Hat Dein Chef noch nie einen Blick in den Anzeigenteil des Ärzteblattes geworfen? Die Zeiten wo man sich so ausbeuten lassen musste weil da so ein großer Stapel Bewerbungen von Leuten die alles mit sich machen ließen auf Chefes Schreibtisch lagen sind doch so langsam vorbei... mal so´n nettes Gespräch das ein Angebot von einer netten Klinik mit geregeltem Dienstmodell vorliegt hilft ja vielleicht,... ansonstenwürde ich mir flott was anderes suchen.
Schöne Grüße von einer 80-Stunden-Wochen-geschädigten.

VickiH
18.02.2009, 18:48
Danke für Eure Antworten!

was habt Ihr denn für Dienstplanmodelle?

pieks
18.02.2009, 19:05
Hi VickiH,

ich denke Dienstplan-Modelle sind vom Fachgebiet und von der Art der Station (Intensiv- oder "Normalstation") abhängig, auf der man eingesetzt ist.

Von der Intensivstation kenne ich 3-Schichtdienstmodelle Früh-/Spät-/ und Nachtdienste. Letztere jeweils mit entweder 7 Nachtdiensten mit 11-13 (Real)-Stunden pro Nacht und danach eine Woche frei oder mit 3 bzw. 4 Nachdiensten am Stück, dann 3 bzw. 4 Tagen frei.
Die Wochenenden sind/waren jeweils in 12-Stundenschichten.

Aber vielleicht bemühst Du nochmal die Suchfunktion, ich glaube darüber wurde schon häufiger diskutiert.

Auch ich habe schon 3 Wochen am Stück gearbeitet (1 WE Tag- eines Nachtdienst) .. aber das ist m.E. - wie Dir schon einige geschreiben haben - ebenso wie sogenannte "Bereitschaftsdienste" nicht in Ordnung .. auch nicht an Unis...

Du solltest Dich an den Betriebsrat wenden. ggf. gibt es auch einen sogenannten Arbeitszeitbeauftragten.

Was sagen denn Deine Kollegen zu der Belastungssituation? Wenn außer Dir noch andere "gestresst sind" solltet ihr Euch zusammentun und schnell etwas unternehmen.

Viel Erfolg

Gruß pieks

icespeedskatingfan
18.02.2009, 19:08
Danke für Eure Antworten!

was habt Ihr denn für Dienstplanmodelle?

kann nur schreiben, was hier am örtliche Krankenhaus der Grundversorgung üblich ist: 24h -Dienst, danach frei bis zum nächsten Tag 08.00 Uhr, es wird drauf geachtet, das die Leute pünktlich gehen können

Grombühlerin
18.02.2009, 19:17
Hallo,

ich komme ursprünglich aus der Pflege und da sind mehr als 10 Tage ohne Pause nicht erlaubt.

Beim Bereitschaftsdienst der Ärzte ist es aber wohl ok da ja nur Bereitschaftsdienst...... :-peng

Feuerblick
18.02.2009, 20:59
Aber auch nach einem Bereitschaftsdienst sind laut AZG ganz klare 11 (in Worten: ELF) Stunden Ruhezeit vorgeschrieben. :-nix

Kackbratze
18.02.2009, 21:44
Genau, aber auch das geschriebene Wort ist nur das Papier wer auf dem es geschrieben steht...

Lava
19.02.2009, 12:37
Ich glaube, ich habe es da gar nicht so schlecht erwischt. Wir haben einen ersten und einen zweiten Dienst, beides Bereitschaft von 16Uhr bis 7Uhr morgens, aber wir sind eigentlich beide immer anwesend. (Weil wir zu zweit sind, kann aber immer einer schlafen, wir wechseln uns ab). Ersten Dienst können zur Zeit nur 4 Leute machen, die haben also recht viele Dienste im Monat. Zweiten Dienst machen 5 Leute, das sind so im Schnitt 7 Dienste im Monat... Und das läuft so: am Dienst-Tag kommt man um 9, arbeit normal bis um 16Uhr, dann Bereitschaft bis 7. Danach nochmal normal arbeiten bis 8:30Uhr und dann nachhause :-)

Tibia
21.02.2009, 20:08
Wir haben ebenfalls einen 1. und 2. Dienst. Der 1. Dienst ist 24h im Haus, macht also am Tag die Station, nimmt von 16:00-08:00 Uhr den Pieper und hat nach der Frühbesprechung feierabend. Der 2. Dienst kommt erst um 20:00 Uhr und ist dann fürs Haus zuständig, ab 0:00 Uhr dann auch zusätzlich für die Notaufnahme und geht ebenfalls um 8:30 Uhr nach der Frühbesprechung nach hause. Ich selbst arbeite im 2. Dienst und versuche den 1. Dienst weitestgehend zu schonen. Klappt aber immer nur partiell :-oopss
Wir haben etwa 3-4 Nächte/Monat + 2 verlängerte Tagdienste, in denen man zwischen 16:00 und 20:00 Uhr den Pieper hat.
Das klingt alles eigentlich recht gut. Ich empfinde es aber als ziemlich anstrengend, da man für 2 Kliniken verantwortlich ist und somit quasi die ganze Nacht nur von Station zu Station rennt und irgendwelche Gomers quält oder in der Notaufnahme hockt. Ich bin bereits in der 3. oder 4. Nacht komplett erschöpft und gar nicht mehr richtig "arbeitsfähig".
Und man bekommt bei uns, wenn man am WE Sa und So jeweils 12h Hausdienste (von 08:00-20:00 Uhr) macht, auch nie eine Art eine Freizeitausgleich, sprich am Montag arbeitet man einfach weiter, so als wäre nichts gewesen. :-kotz. Und auf den "Fuffi" zusätzlich, der ungefähr dabei rumkommt, kann ich auch gern verzichten.
Ich glaub, ich bin zu weich für diesen Job :-keks

habichnicht
21.02.2009, 20:24
Und man bekommt bei uns, wenn man am WE Sa und So jeweils 12h Hausdienste (von 08:00-20:00 Uhr) macht, auch nie eine Art eine Freizeitausgleich, sprich am Montag arbeitet man einfach weiter, so als wäre nichts gewesen.:-kotz Und auf den "Fuffi" zusätzlich, der ungefähr dabei rumkommt, kann ich auch gern verzichten.Nen Fuffi für 24 Stunden Arbeit am WE?

Tibia
21.02.2009, 20:32
Nen Fuffi für 24 Stunden Arbeit am WE?

vielleicht auch 1 1/2 fuffis :-)) so richtig blicke ich bei der Lohnabrechnung eh nicht durch. Was ich damit sagen wollte, richtig vergütet wird es eh nicht. Jedenfalls nicht so, dass es mir die Zeit wert wäre. :-meinung

habichnicht
21.02.2009, 20:40
vielleicht auch 1 1/2 fuffis :-)) so richtig blicke ich bei der Lohnabrechnung eh nicht durch. Falls es Schichtdienste sind, müsstest Du Deinen regulären Stundenlohn bekommen (20-22 Euro) plus Wochenendzuschlag. Das wären dann für 24 Stunden etwa 500 Euro. Also etwa ein Fuffi mit noch ner Null hinten dran. ;-)

Fall es Bereitschaftsdienste sind, könnte ich Dir diesen Thread empfehlen: :-stud
http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=42455&highlight=dienst

Tibia
21.02.2009, 20:45
danke :-)

gitgott
26.02.2009, 16:02
Ich kann euch ja mal mein Leid klagen:

Uniklinik, Innere:
Als junger Assistent macht man ca. 2-4- Dienste im Monat, das sind dann 12 h "Hausdienste" in denen man für die stationären Patienen der kompletten Inneren (ohne Intensivstationen) zuständig ist.

Jetzt kommt's:
Auf jeder Station gibt es Wochenendvisitendienste. In der Regel dauern die ca. 4 STunden pro Tag.
Wenn auf einer Station 2 Assis eingeteilt sind, heißt das: jedes 2. Wochenende anrücken.
Wenn mal jemand krank ist oder Urlaub hat bedeutet dass auch mal 2-3 Wochenende hintereinander, natürlich zusätzlich zu den anderen Diensten und der regulären Arbeitszeit ( die jeden Tag um ca. 2 Stunden überschritten wird).
Das beste an der Sache:
Man bekommt diese Wochenddienste nicht bezahlt. Rein theoretisch kann man Überstunden dafür aufschreiben, um aber dann vor der ganzen Mannschaft die Klagen des Chefs über das Überstundenkonto zu hören.

Super, bin ich gefrustet.
Ich habe letzte Woche jeden Tag 12 STunden in der Klinik verbracht, das Wochenende Visitendienst gehabt, diese Woche auch jeden Tag lange in der Klinik gesessen, um dann dieses Wochenende wieder Visitendienst zu haben.
Und das alles fürs Grundgehalt!!

icespeedskatingfan
26.02.2009, 16:46
Das beste an der Sache:
Man bekommt diese Wochenddienste nicht bezahlt. Rein theoretisch kann man Überstunden dafür aufschreiben, um aber dann vor der ganzen Mannschaft die Klagen des Chefs über das Überstundenkonto zu hören.

Erfahrungsbericht von ner "Alten",
erlaubte Regelarbeitszeit wird ständig maßlos überschritten: machs wie die Kollegen einer Freundin; die haben ihr Krankenhaus beim zuständigen Gewerbeaufsichtsamt angezeigt! Das hat dermaßen in der Verwaltung gedonnert das der Chef ab sofort jede Überstunde gegenzeichnen musste, die dann in Freizeit umgewandelt wurde!

Ein ehemaliger Kollege hat bei Beenden seiner Facharztzeit in einer Uniklinik 3000 !!! Überstunden eigeklagt ... und hat sie ausbezahlt bekommen.:-party

anba
26.02.2009, 16:51
Ich kann euch ja mal mein Leid klagen:

Uniklinik, Innere:
Als junger Assistent macht man ca. 2-4- Dienste im Monat, das sind dann 12 h "Hausdienste" in denen man für die stationären Patienen der kompletten Inneren (ohne Intensivstationen) zuständig ist.

Jetzt kommt's:
Auf jeder Station gibt es Wochenendvisitendienste. In der Regel dauern die ca. 4 STunden pro Tag.
Wenn auf einer Station 2 Assis eingeteilt sind, heißt das: jedes 2. Wochenende anrücken.
Wenn mal jemand krank ist oder Urlaub hat bedeutet dass auch mal 2-3 Wochenende hintereinander, natürlich zusätzlich zu den anderen Diensten und der regulären Arbeitszeit ( die jeden Tag um ca. 2 Stunden überschritten wird).
Das beste an der Sache:
Man bekommt diese Wochenddienste nicht bezahlt. Rein theoretisch kann man Überstunden dafür aufschreiben, um aber dann vor der ganzen Mannschaft die Klagen des Chefs über das Überstundenkonto zu hören.

Super, bin ich gefrustet.
Ich habe letzte Woche jeden Tag 12 STunden in der Klinik verbracht, das Wochenende Visitendienst gehabt, diese Woche auch jeden Tag lange in der Klinik gesessen, um dann dieses Wochenende wieder Visitendienst zu haben.
Und das alles fürs Grundgehalt!!

Nicht jammern. Kündigen.

eileiter
26.02.2009, 19:09
da kann ich auch nur ganz laut : "Bäh" sagen. Wir schreiben jede Viertelstunde auf, die wir länger bleiben. Das gibt dann einige Tage mehr Freizeit im Jahr und natürliche glückliche Assistenten...