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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Borderline (BDS)



nitg
19.02.2009, 16:22
Hallo zusammen!

Bitte um Verzeihung, ich bin kein Medizin-Student, hätte aber dennoch eine Frage an Euch.

Ich lerne derzeit ein sehr sehr nettes Mädchen mit BDS (Borderline) kennen und habe mich bereits viel über diese Krankheit informiert, allerdings basieren meine Informationen auf Betroffene.

Jetzt würde ich auch gerne mal die Meinungen von Medizinern hören, wie Ihr darüber denkt.

Kennt sich von Euch wer damit aus? Wie seht Ihr diese Krankheit?

DeKl
19.02.2009, 16:52
was willst du denn jetzt hören? ob du die finger von der dame lassen sollst, oder ob du ruhig näher rutschen darfst, weil es nicht ansteckend ist?
wie gehts eigentlich deiner oma? kann sie besser schlafen?

Hypnos
19.02.2009, 17:01
was willst du denn jetzt hören? ob du die finger von der dame lassen sollst, oder ob du ruhig näher rutschen darfst, weil es nicht ansteckend ist?
wie gehts eigentlich deiner oma? kann sie besser schlafen?

Einfühlsam wie eh und je:-))

nitg
19.02.2009, 17:46
danke :)

nein, was ich eigentlich von euch wissen wollte ist, wie ihr das aus medizinischer sicht seht. die finger kann und werde ich ohnehin nicht von ihr lassen können, dazu ist es schon um mich geschehen :-blush

wenn solch eine person schon seit jahren unter medikamentöser behandlung (tranquilizer, anti-depressiva, schlaftabletten, neuroleptikum) steht, gibt es dann noch hoffnung darauf, dass die medikamente irgendwann mal abgesetzt werden könnten?

Evil
19.02.2009, 19:10
wenn solch eine person schon seit jahren unter medikamentöser behandlung (tranquilizer, anti-depressiva, schlaftabletten, neuroleptikum) steht, gibt es dann noch hoffnung darauf, dass die medikamente irgendwann mal abgesetzt werden könnten?Unwahrscheinlich.

Ich hab das Thema mal in die Fachsimpelei verschoben.

WackenDoc
20.02.2009, 09:39
Hallo nitg:
Also einfach wird diese Beziehung sicher nicht. Die gute Nachricht ist,dass Borderline behandelbar ist, ist allerdings sehr mühselig.
Wenn sie mit den Medikamenten einigermaßen zurecht kommt, sollte es dir erstmal egal sein ob sie sie weiter nehmen muss. Wenn du wirklich mit ihr zusammen sein willst, darfst du vor solchen Medis keine Angst haben. Würdest du bei einem Diabetiker auch fragen, ob er seine Medis irgentwann absetzen kann?

Ich würde mich an deiner Stelle mal schlau machen, was es mit der Erkrankung auf sich hat. Ein Buch was ich empfehlen kann ist "Ich hasse dich verlass mich nicht" (Autor weiss ich leider nicht) Das beschreibt ganz gut was in einem Borderliner vorgeht.

little_lunatic
20.02.2009, 10:22
also ich halte einiges davon für käse. es gibt halt fachwissen und erfahrung. das sind gerade richtung psychiatrie oft 2 ganz schön verschiedene paar schuhe. dazwischen liegen oft welten. ich schick dir glaub ich doch lieber ne pn bevor die stigmatisierung losgeht.

WackenDoc
20.02.2009, 11:41
Was davon was wir geschrieben haben ist denn Käse?

Borderline ist nun mal eine schwere Erkrankung. Und schwierige Beziehungen sind nun mal ein Kernpunkt der Erkankung. Gerade für Partner die sich damit noch nicht näher beschäftigt haben sind die Verhaltensweisen schwer zu verstehen.
Das hat doch mit Stigmatisierung nichts zu tun.

little_lunatic
20.02.2009, 11:47
glaub mir, das kommt spätestens bei seite 5 ;-) würd mich überraschen wenn dieses forum anders ist.
nur weil jemand nicht-borderliner ist heißt das nicht dass es einfacher ist.

das buch fand ich auch gut.

Coxy-Baby
20.02.2009, 11:49
glaub mir, das kommt spätestens bei seite 5 ;-) würd mich überraschen wenn dieses forum anders ist.
nur weil jemand nicht-borderliner ist heißt das nicht dass es einfacher ist.

Hat ja auch keiner behauptet, aber Borderliner (können) meist noch ne Spur besser abgehen wenn irgendwas ist....

WackenDoc
20.02.2009, 12:09
Aber garade die extremen Stimmungsschwankungen und das Schwarz-Weiss-Denken machen doch Beziehungen extrem schwierig. Für jemand der nicht davon betroffen ist, ist das nun mal sehr schwer zu verstehen und auszuhalten.

Natürlich ist die Tatsache dass der Partner nicht Borderliner ist keine Garantie dass es besser läuft, aber wenn die Wahrscheinlichkeit, dass eine Beziehung normal läuft ist doch um einiges größer.
Ich fände es nitg gegenüber allerdings unfair zu behaupten, dass Beziehungen mit Borderlinern so einfach wie mit Nicht-Betroffenen sind.

nitg:Was ich dir auch empfehlen kann, ist mal zu einer Angehörigen-Selbsthilfegruppe zu gehen oder zu Angehörigenstunden einer Selbsthilfegruppe. Einfach wird es für dich sicher nicht.

Loish
23.02.2009, 23:40
Hallo!

Was ist denn genau deine Frage?
Was Borderline genau ist -
oder ob wir finden, dass eine Beziehung mit einer Borderlinerin grundsätzlich eine gute Idee ist oder nicht?

(1 kann man beantworten, 2 nicht)

mfg Loish

little_lunatic
23.02.2009, 23:47
okay... in rücksicht auf das wochenende muss ich leider einräumen dass es nicht einfach ist :-/ vielleicht gefällt mir einfach der gedanke nicht. als wär alles schon zum scheitern und herzbrechen und gebrannt werden und waaaaah verflucht. *grummel*

Loish
23.02.2009, 23:51
Hallo!

Was ist denn genau deine Frage?
Was Borderline genau ist -
oder ob wir finden, dass eine Beziehung mit einer Borderlinerin grundsätzlich eine gute Idee ist oder nicht?

(1 kann man beantworten, 2 nicht)

mfg Loish

PS. Ach da sind ja doch konkrete Fragen, verzeihung.


Wie seht Ihr diese Krankheit?
Naja. Ich denke du wirst dich ja schon informiert haben, welche Symptome etc alle auftreten können. Da bei kaum einem Borderline alle Symptome auf ein mal auftreten können Borderliner extrem unterschiedlich sein. Zwei Leute mit der gleichen Diagnose können von der Art echt völlig unterschiedlich sein.
Auch die "Beziehungsfähigkeit" ist von Betroffenen zu Betroffenen sehr unterschiedlich.
Ausserdem darf man nie vergessen, dass "Borderline" nicht das ganze Wesen der Person einnimmt, sondern auch noch viel von deiner Freundin nicht Borderline, sondern gesund ist.



wenn solch eine person schon seit jahren unter medikamentöser behandlung (tranquilizer, anti-depressiva, schlaftabletten, neuroleptikum) steht, gibt es dann noch hoffnung darauf, dass die medikamente irgendwann mal abgesetzt werden könnten?
Klar besteht ne Chance, manche nehmen irgendwann keine Medikamente mehr ein. Andere ihr Leben lang. Kommt drauf an. Ist ja im Grunde auch keine schlechte Sache bzw. kein Problem.
Wieso ist dir das wichtig? Schlägt es auf ihre sexuelle Erregbarkeit und Co - oder einfach so?

mfg Loish

bloodymary
24.02.2009, 18:53
hm, das ist eine schwierige frage... und letztendlich ist jeder anders, auch jeder borderliner!
ich persönlich leide auch unter dieser störung und kann jedem mann, der sich für mich interessiert nur davon abraten...

mary

Relaxometrie
24.02.2009, 19:08
Jetzt würde ich auch gerne mal die Meinungen von Medizinern hören, wie Ihr darüber denkt.<Wie seht Ihr diese Krankheit?

Erstmal muß ich fragen, woher die Abkürzung BDS kommt. Ich kenne die Abkürzung "BPS" für Borderline Persönlichkeitsstörung.

Ich selbst (ein Jahr in der Suchtabteilung der Psychiatrie gearbeitet, seit 3 Monaten in der Allgemeinpsychiatrie arbeitend) finde die Patienten mit BPS sehr kompliziert und würde mir niemals einen Partner mit dieser Erkrankung aussuchen. Das ist eine harte Aussage, aber nach meinen bisherigen Erlebnissen mit BPS-Patienten stehe ich dazu. Natürlich sehe ich in der Klinik eher die ausgeprägteren Verläufe der Erkrankung und habe deswegen eine verschobene Sichtweise auf die Erkrankung. Trotzdem: würde die Psychiatrie nur aus BPS-Patienten bestehen, würde ich das Fach wechseln. Meine derzeitige Meinung über die Erkrankung rührt leider auch daher, daß ich über die Behandlung der BPS noch nicht besonders viel weiß. Jemand, der sich voll in die DBT (Therapieform für BPS) stürzt, fühlt sich vielleicht sicher in der Behandlung und kommt mit den Patienten gut zurecht.

little_lunatic
24.02.2009, 19:17
borderline ist wie die hände unters wasser zu halten und nicht sagen zu können ob es heiß oder kalt ist

Gersig
24.02.2009, 19:38
Ich finde den passenden Wikipediabeitrag zu dem Thema ganz gelungen :-meinung

MissGarfield83
24.02.2009, 19:39
borderline ist wie die hände unters wasser zu halten und nicht sagen zu können ob es heiß oder kalt ist

Ich glaub der Vergleich hinkt ziemlich - Borderline bedeutet nicht gleichzeitig eine so ausgeprägte emotionale Sensibilitätsstörung. Es ist ziemlich individuell und hat ein so breites Spektrum an Symptomen ....

Ich kann es mal aus Partnerinnensicht beschreiben ... sie tat mir weh und das öfters und ziemlich, aber die Phasen wo es ihr gutging waren unbeschreiblich intensiv. Wir haben es immerhin 3 1/2 Jahre miteinander ausgehalten, in denen ich schon das Gefühl hatte dass sie langsam eine Besserung aufwies ( das Selbstverletzende Verhalten stellte sich ein, die "Ausraster" wurden weniger ) ... eins kann ich sagen : ich bereuhe es nicht und habe sie sehr geliebt, nur gegen Ende hat es mich mehr Energie gekostet als es mir gab. Solange es mir gutging war es leicht für sie dazusein, nur wenn man selber Probleme hat ist es schwer halt zu finden ...

1up
25.02.2009, 14:29
Was davon was wir geschrieben haben ist denn Käse?

Borderline ist nun mal eine schwere Erkrankung. Und schwierige Beziehungen sind nun mal ein Kernpunkt der Erkankung. Gerade für Partner die sich damit noch nicht näher beschäftigt haben sind die Verhaltensweisen schwer zu verstehen.
Das hat doch mit Stigmatisierung nichts zu tun.

Also.... so wie ich das verstanden habe, wie diese erkrankungen kategorisiert und erfasst sind in der persönlichkeitsforschung (cattell, eysenk, unsw), dann sind es statistische kategorien entlang einer verteilung, und nicht eine einheitliche erkrankung die man entweder hat oder gar nicht. Das gleiche wie bei angst, manche trauen sich hoch auf dem 10er, manche auf dem 5er, manche nur auf dem 1er, etc. Also nicht schwarz und weiss.

Wenn man in dichotomien spricht, wenn es nicht eindeutig ist, dann schafft man einem boden für generalisierungskritiker wie z.b scientologen. Es mag schon sein, dass man entweder das bein gebrochen hat oder nicht, aber zwischen durchschnittlich und borderline gibt es wohl eine riesige reihe von abstufungen, verteilt auf verschiedene persönlichkeitsdimensionen.

EDIT: hat ja loish schon geschrieben...

Also, wenn sie hübsch und nett ist... warum nicht?