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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizin UND Psychologie notwendig?



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chil-i
03.03.2009, 12:22
Hallo an Alle;-)
ich habe ein dringendes Anliegen an euch, und zwar geht es um meine Freundin, die momentan Psychologie studiert, jedoch nach dem bachelor gerne zu medizin wechseln möchte.
Hierfür muss sie sich erneut bei der ZVS bewerben, jedoch als Zweitstudium. Dabei gibt es ein kompliziertes Ranking, man erhält Punkte für bestimmte Aspekte. Unter anderem dafür, inwiefern das Zweitstudium das Erststudium ergänzt! Nun muss sie also nachweisen, dass Medizin ihre Berufsaussichten verbessert, bzw. dass es eine Stelle gibt, in der beides gefordert/gewünscht ist.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Kennt Jemand von euch ein Stellenangebot, eine Stelle, ein Krankenhaus, bei/in der/dem beides erwünscht oder erfordert sein könnte?
Dann hätte man nämlich die Möglichkeit, diese Stelle/Berufsbezeichnung als Berufsziel anzugeben und einen logischen Grund, ein Medizinstudium hinterherzuschieben.
Ich hoffe, Ihr wisst, was ich meine;-)

Vielen Dank für Eure Antworten
lg

SuperSonic
03.03.2009, 12:29
Wenn sie ihren Bachelor nicht aller Voraussicht nach mit "sehr gut" abschließt, wäre es vielleicht sinnvoller, wenn sie sich vor Abschluss des Bachelorstudiums bei der ZVS für Medizin bewerben würde. Denn die ZVS vergibt nur in Ausnahmefällen mehr als den einen "Gnadenpunkt" für die Begründung des Zweitstudiumwunsches.

Gruß,
SuperSonic

chil-i
03.03.2009, 13:59
erstmal danke für die schnelle antwort.
ja also übers normale erststudiumverfahren stehen die chancen wohl schlechter, als mit ner anstrengenden argumentation was über die zweitstudiumsschiene zu erreichen.
ein bekannter hat zuerst bwl studiert und sich durch ne irrsinnige argumentation einen medizinplatz "erschrieben"(übers zweitstudiumverfahren)

weiß vielleicht sonst noch jemand was?
lg

Harvey
03.03.2009, 14:21
Hallo,

zwischen Psychologie und dem Fachgebiet Psychiatrie oder Psychosomatik gibt es ja viel Verwandtschaft.

Ansonsten speziell von der Psychologie ausgehend werden Psychologen besonders in Neurologie und Onkologie (Tumorbehandlung) meist in größeren Abteilungen/Kliniken/Unikliniken engagiert - dann gezielt für die Kognitive bzw. Psychologische Betreuung. Zwar muss man für diese Stellen kein Arzt sein, doch Psychologe und Arzt kombiniert wäre garantiert eine Verbesserung der Bewerbungschancen.

chil-i
04.03.2009, 10:42
Super, Vielen Dank für die Info! Ich denke, das wird uns helfen;-)

Tux
08.03.2009, 00:12
Wenn sie ihren Bachelor nicht aller Voraussicht nach mit "sehr gut" abschließt, wäre es vielleicht sinnvoller, wenn sie sich vor Abschluss des Bachelorstudiums bei der ZVS für Medizin bewerben würde.

Ich bezweifle, dass das was bringt. Wenn die ZVS beriets eine Einschreibung sieht (die man nunmal eidesstaatlich angeben muss, wird man rangmmäßig nach hinten gestellt zum Vorteil derer, die noch gar keinen Studienplatz haben.



Denn die ZVS vergibt nur in Ausnahmefällen mehr als den einen "Gnadenpunkt" für die Begründung des Zweitstudiumwunsches.


Ist eine oft behauptete böswillige Legende, die ich anzweifeln möchte.
Ich hab aber noch niemanden angehört, der sich für n Zweitstudium beworben hat und sein Erststudium einen recht sinnvollen Zusammenhang bot.

Psychologie und Medizin hat sicherlich seine Vorszüge. Außerdem kann man versuchen "besondere berufliche Gründe" anzugeben, indem man einen Zusammenhang der Sache, und Verbesserung der Sache herstellt, anstatt der beruflichen Situation.

Ich denke, jene, die nur n Gnadenpunkt bekommen haben, hatten entweder keine wirklich (bedeutende) zusammenhängende Relevanz, oder haben zu schlampig formuliert.

verd
09.03.2009, 16:35
Ich bekam vor einiger Zeit bei einem "Welcher-Beruf..."-Test (online, Uni Hohenheim) "Psychoanalytiker" vorgeschlagen. Voraussetzungen waren Medizin oder Psychologie, wobei ein Bachelor in Psychologie und zusätzlich ein Staatsexamen in Medizin wohl ganz brauchbar wären.
Vllt hilft das euch auch..

aufeinneues
15.03.2009, 12:26
hey cili-i,
ich versuche genau das seit nem jahr und LEIDER funktioniert es mit der begründung nicht so wie geplant.arbeite zudem noch im psychosomatischen bereich als hiwi, aber den zvs-sachbearbeiter interessiert das gar nicht.ich kann deiner freundin nur ganz eindringlich ans herz legen, es irgendwie über das erststudienverfahren zu versuchen + den erhalt des bachelorzeugnises herausuzögern.es gibt ja jetzt auch wieder den medizinertest, der mit der note des abiturzeugnises zusammengenommen gewertet wird+ich wünschte, ich hätte noh kein abgeschlossenes studium.hab mir zu anfang recht gute chancen ausgerechnet, hatte referenzschreiben etc.,aber hab mir mit abschluss des erststudiums eigentlich alles verbaut...hoffe, deiner freundin ergeht es besser... :) drücke die daumen

papiertiger
15.03.2009, 12:53
Ich bezweifle, dass das was bringt. Wenn die ZVS beriets eine Einschreibung sieht (die man nunmal eidesstaatlich angeben muss, wird man rangmmäßig nach hinten gestellt zum Vorteil derer, die noch gar keinen Studienplatz haben.


? soweit ich mich erinnere, darf man für die ZVS-Bewerbung lediglich nicht zum Zeitpunkt der Bewerbung (!) an einer deutschen Hochschule eingeschrieben sein. Wenn man sich vorher exmatrikuliert sollte das also vollkommen egal sein. Kann sein, dass man auch irgendwo noch versichern muss, noch nie für Medizin (!) eingeschrieben gewesen zu sein/dort noch keine Prüfungsanspruch verwirkt hat - so genau weiß ich das, zugegenermaßen, schon nicht mehr.

Allerdings, ob man vorher schon irgendwo irgendwas studiert hat gibt man zwar an, aber - und da bin ich mir jetzt sicher - solange man noch keinen Abschluss erworben hat, hat das auf den Erhalt oder Nichterhalt eines Studienplatzes keinerlei Auswirkungen!

Tux
23.05.2009, 17:51
? soweit ich mich erinnere, darf man für die ZVS-Bewerbung lediglich nicht zum Zeitpunkt der Bewerbung (!) an einer deutschen Hochschule eingeschrieben sein. Wenn man sich vorher exmatrikuliert sollte das also vollkommen egal sein.

OK, da magst du recht haben. Da habe ich dies Detail wohl gejkontn ignoriert.



Kann sein, dass man auch irgendwo noch versichern muss, noch nie für Medizin (!) eingeschrieben gewesen zu sein/dort noch keine Prüfungsanspruch verwirkt hat - so genau weiß ich das, zugegenermaßen, schon nicht mehr.

Studienzeiten ohne Abschluss müssen, soweit mir bekannt, immer angegeben werden. Selbst bei nicht beschränkten Studiengängen muss bei der Anmeldung an der Hochschule selbst das immer angegeben werden.
Wenn man ein Pflichtfach vergeigt hat, welches zur Exmatrikulation führte, darf man bundesweit keine Richtung mehr studieren, in der dieses Pflichtfach vorkommt.
Aber ob dies für Nichtantreten gilt, weil ich leider auch nicht :-(



Allerdings, ob man vorher schon irgendwo irgendwas studiert hat gibt man zwar an, aber - und da bin ich mir jetzt sicher - solange man noch keinen Abschluss erworben hat, hat das auf den Erhalt oder Nichterhalt eines Studienplatzes keinerlei Auswirkungen!
OK...da hab ich mich in Überlegungen verlaufen ;-)

Mano
25.05.2009, 16:41
Such doch mal die Chefärzte für Psychiatrie/ Psychosomatik und insbesondere medizinische Psychologie (das was man in der Vorklinik macht) der Unikliniken raus. So wie mein subjektiver Eindruck im Moment ist, haben sehr viele dieser Leute beides studiert, d.h. es scheint ein echter Karierevorteil zu sein bzw. scheint bei der Berufung "gewünscht" zu werden. Solltest das dann natürlich mit konkreten Zahlen belegen können.

Xylamon
25.05.2009, 22:14
? soweit ich mich erinnere, darf man für die ZVS-Bewerbung lediglich nicht zum Zeitpunkt der Bewerbung (!) an einer deutschen Hochschule eingeschrieben sein. Wenn man sich vorher exmatrikuliert sollte das also vollkommen egal sein. Kann sein, dass man auch irgendwo noch versichern muss, noch nie für Medizin (!) eingeschrieben gewesen zu sein/dort noch keine Prüfungsanspruch verwirkt hat - so genau weiß ich das, zugegenermaßen, schon nicht mehr.
Oh, soweit ich weiß, darf man nur nicht für einen ZVS-Studiengang eingeschrieben sein! Wenn's ein Psychologie-Bachelor ist, der meines Wissens nicht über die ZVS vergeben wird, dann müsste eine Bewerbung möglich sein. Beispiele von Leuten, die sich aus anderen Studiengängen heraus über die ZVS für Medizin beworben haben, kenn ich hier genug.
Aber am besten ist hier auch ein klärendes Gespräch - oder besser per Email - mit dem ZVS-Sachbearbeiter.

chil-i
15.08.2009, 08:27
Vielen Dank!

juhaleol
08.06.2016, 18:40
Hallo,

Ich weiß zwar nicht, ob in diesem Forum noch jemand aktiv ist, da die Diskussion aus 2009 stammt, aber ich versuche es trotzdem noch mal. Habe letztes Jahr meinen Bachelor in Psychologie abgeschlossen und mich nun für ein Zweitstudium Humanmedizin beworben. Bin begründungstechnisch durch Hiwi Jobs etc theoretisch auch gut aufgestellt, doch hochschulstart scheint in der Punktevergabe ungnädig zu sein.

Daher wüsste ich von euch gerne, on ihr einen entsprechenden Beruf/ eine Stellenausschreibung gefunden habt, die eure Argumentation gestützt hat bzw. noch durch andere Punkte erfolgreich wart?

Liebe Grüße,
Hannah

froschbaum
09.06.2016, 12:28
Bin begründungstechnisch durch Hiwi Jobs etc theoretisch auch gut aufgestellt, doch hochschulstart scheint in der Punktevergabe ungnädig zu sein.

Daher wüsste ich von euch gerne, on ihr einen entsprechenden Beruf/ eine Stellenausschreibung gefunden habt, die eure Argumentation gestützt hat bzw. noch durch andere Punkte erfolgreich wart?

Liebe Grüße,
Hannah

Tut mir leid, aber du bist alles andere als gut aufgestellt.
Ein Beruf, der zwingend Psychologie und Medizin voraussetzt, ist mir nicht bekannt. Für wissenschaftliche Gründe sind HiWi Job und Bachelor nicht ausreichend. Schau auch nochmal hier im Forum.
http://www.medi-learn.de/foren/forumdisplay.php?f=323

Wenn du wirklich noch Medizin studieren willst denk über ein Studium in Österreich nach. Der Aufnahmetest ist nicht leicht, aber mit guter Vorbereitung sicherlich machbar, insbesondere wenn nächstes Jahr wirklich die Österreicherquote fällt.

R4nd0m
09.06.2016, 12:54
Soll die Österreicher-Quote tatsächlich fallen?

froschbaum
09.06.2016, 13:04
Das ist alles andere als sicher. Allerdings wird die Quote Ende 2016 neu überprüft, die Möglichkeit besteht also durchaus.
Verlassen würde ich mich darauf aber nicht.

davo
09.06.2016, 16:05
Die Quote wurde schon mehrmals geprüft. Nachdem sie jedes Mal bewilligt wurde, und sich nichts wesentliches geändert hat, ist extrem unwahrscheinlich, dass sie nicht wieder verlängert werden wird.

R4nd0m
09.06.2016, 16:16
Also ist das Statement


(...) insbesondere wenn nächstes Jahr wirklich die Österreicherquote fällt.

rein theoretischer Natur und derzeit gibt es keinerlei Hinweise darauf, dass das tatsächlich Eintritt (?)

Wie kamst Du denn Ursprünglich auf die Annahme, froschbaum?

froschbaum
11.06.2016, 14:05
Wie gesagt, das ist alles andere als sicher, die Möglichkeit besteht aber.
Meines Wissens nach wurde die Quote bisher erst einmal im Jahr 2012 geprüft und damals bis 2016 verlängert. Österreich konnte hier nicht den erforderlichen Nachweis über die Gefährdung der ärztlichen Versorgung erbringen und argumentierte damit, dass erst im Jahr 2015 die ersten voll ausgebildeten Ärzte seit Einführung der Quote dem österreichischen Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen würden.
Bisher hat nie eine Entscheidung über die Zulässigkeit der Quote stattgefunden, es wurde nur der Zeitpunkt zu dem ein Vertragsverletzungsverfahren angestrengt wird nach hinten verlegt.
Erfahrungswerte, wie es ausgehen wird, liegen daher meiner Meinung nach nicht vor.
http://diepresse.com/home/bildung/universitaet/1325253/MedizinQuote-fur-Osterreicher-verlaengert

Außerdem ist festzuhalten, dass die Arbeitssituation für Assistenzärzte verglichen mit Deutschland grottig ist. Hier bieten sich durchaus Ansatzpunkte zu argumentieren, dass nicht der Ausländeranteil, sondern der Umgang mit den fertigen Ärzten das Problem ist.
http://www.tt.com/politik/landespolitik/9483846-91/beim-geld-ist-arzt-nicht-gleich-arzt.csp