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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Meine Rechte bei der Doktorarbeit



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Harry78
06.03.2009, 10:55
Hallo Leute,

bin gerade ziemlich angenervt von meiner Diss. Bin da jetzt seit ca. 5 Jahren dabei und mittlerweile habe ich die dritte Korrektur abgeschickt. Jede dieser Korrekturen zieht sich mehrere Monate hin und ich werde immer wieder vertröstet. Wir haben eine internationale Publikation mit Harry als 2. Autor.
Nun meine Frage...

Hat man eigentlich gegen diese Art von Betreuer etwas in der Hand, oder können die machen was sie wollen? Hat da jemand von euch Erfahrung?

Grüsse@all

MrPink
06.03.2009, 16:15
Kenn ich zu gut.
Ist bei mir genau das Selbe.

Seit 5Jahren dran. Bisher nicht ein produktiver Satz von meinem Betreuer. Dr Vater kennt mich gerade mal vom sehen.

Hab die Arbeit inzwischen selbst komplett geschrieben und Dr Betreuer hat seit Oktober die Arbeit vorliegen und bis jetzt noch nicht mal überlesen.

Wenn ich anfrage werd ich angemotzt:

"Ich hab Ihnen doch gesagt ich melde mich wenn ich sie gelesen hab....Ich leg jetzt auf!"

Das ist jedesmal das selbe Statement.

Ich finde das so eine Frechheit. Aber da hat man wohl nix in der Hand.

Angeblich hat der Betreuer (nach eigener Aussage) rechtlich 3 Monate für eine Korrektur Zeit. Mehr kann ich zur eigentlichen Frage von Dir nicht besteuern. Würde mich selbst aber auch sehr für interessieren ob man da irgendwelche Mittel hat...

Würde ja am liebsten auf die "Danksagung" hinter verzichten und mal meine Meinung zum Betreuer reinschreiben. Aber ich denk das kommt bei der Kommision nicht gut an...

hennessy
06.03.2009, 16:32
Es gäbe die Möglichkeit, einen Vertrag zu vereinbaren. Nützt Euch jetzt allerdings gar nichts. Ich würde einfach jede Woche anrufen und nerven. Ist zwar riskant, aber mit 60 braucht Ihr den Dr. auch nicht mehr.

MrPink
06.03.2009, 16:37
Ja,

das mit dem Anrufen hab ich jetzt zwei mal in 3Monaten Wartezeit, und der Zusage es über Weihnachten zu lesen gemacht.

Da werden ich, direkt nach dem ich mich nur mit meinem Name melde sowas von angesch*****, und mit einem Satz, ohne das ich noch was antworten dürfte abgewiesen, wie schon oben zitiert.

Finde das so eine Frechheit.

Und dazu hat er noch gesagt: "Und ich will nicht mehr dass sie mich anrufen, wie gesagt ich ruf sie an wenn ich Sie gelesen hab!" "Ich leg jetzt auf" ...TUT TUT TUT.

Finde das sowas von unverschämt. Ich habe 4Jahre für diesen Menschen gearbeitet. War immer höflich und zuvorkommend. Er hingegen hat mir nicht mal bescheid gegeben als ehr für 1Jahr in die Staten ist.

Weiss da wirklich nicht mehr weiter.

hennessy
06.03.2009, 16:42
Ja,

das mit dem Anrufen hab ich jetzt zwei mal in 3Monaten Wartezeit, und der Zusage es über Weihnachten zu lesen gemacht.

Da werden ich, direkt nach dem ich mich nur mit meinem Name melde sowas von angesch*****, und mit einem Satz, ohne das ich noch was antworten dürfte abgewiesen, wie schon oben zitiert.

Finde das so eine Frechheit.

Und dazu hat er noch gesagt: "Und ich will nicht mehr dass sie mich anrufen, wie gesagt ich ruf sie an wenn ich Sie gelesen hab!" "Ich leg jetzt auf" ...TUT TUT TUT.

Finde das sowas von unverschämt. Ich habe 4Jahre für diesen Menschen gearbeitet. War immer höflich und zuvorkommend. Er hingegen hat mir nicht mal bescheid gegeben als ehr für 1Jahr in die Staten ist.

Weiss da wirklich nicht mehr weiter.

klingt nicht gut. Der Verdacht, der sich mir gerade aufdrängt: Er könnte Dich und Deine Arbeit für irgendeine seiner Studien missbraucht haben. Das gibts ja auch. An Deiner Stelle würd ich mir ne neue Arbeit suchen. Ist zwar blöd, aber bevor Du nochmals 5 Jahre wartest, hast Du die neue Arbeit fertig.

Harry78
06.03.2009, 16:46
Hmmm...kann doch irgendwie nicht sein. Man steht jahrelang in der Doktorandenliste mit dem entsprechenden Betreuer. Der ganze S... wird auch noch publiziert, also so schlecht kann es nicht gewesen sein, und dann wird man nur vertröstet. Da muss man doch was machen können!

WackenDoc
06.03.2009, 16:51
Ihr könnt ja mal einen Anwalt fragen was für rechtliche Möglichkeiten zur verfügung stehen. Welche ihr dann nutzt könnt ihr dann immer noch überlegen.

Aber ich find´s schon ne Frechheit.

MrPink
06.03.2009, 17:39
klingt nicht gut. Der Verdacht, der sich mir gerade aufdrängt: Er könnte Dich und Deine Arbeit für irgendeine seiner Studien missbraucht haben. Das gibts ja auch. An Deiner Stelle würd ich mir ne neue Arbeit suchen. Ist zwar blöd, aber bevor Du nochmals 5 Jahre wartest, hast Du die neue Arbeit fertig.

Meinst das Ernst?
Ich hab jetzt fast 5 Jahre daran gearbeitet, eine Menge Geld investiert (in Software, Bücher, und Sprit, Telefonkosten) und hab die Arbeit schon fertig geschrieben.

Bevor ich nochmal eine neue Arbeit mach da lass ich es.

Naja, musste hier nur auch mal meinen Dampf ablassen. Fand das einfach so unverschämt... fast schon unwürdig.

Harry78
06.03.2009, 17:50
@Pink.....da lass mal nicht locker! Da gibts bestimmt Mittel und Wege und die werden wir finden!
Failure is not an option!

MrPink
06.03.2009, 18:15
Seh ich genauso.

Ist halt wirklich schwierig da man wirklich nichts in der Hand hat, und nun mal zu 100% auf das Wohlwollen der Betreuer angewiesen ist.

Komischerweise werden die weiblichen Doktorantinen in der Orthopädie in der ich die Arbeit liegen habe in weniger als der halben Zeit fertig....
(Bis auf die eine die nie mit dem Betreuer abends weg gegangen ist. Bei der hat es auch sehr lange gedauert bis die Arbeit voran ging ....)

Wie die das nur machen? ;-)

John Silver
06.03.2009, 19:31
Wenn es keinen Vertrag gibt, und ihr zweifelsfrei nachweisen könnt, daß die Arbeit, auch die geistige, hauptsächlich von euch erbracht wurde, dann könnt ihr einfach den Doktorvater wechseln. Es spricht jedenfalls nichts dagegen, es dem aktuellen Doktorvater bzw. Betreuer ohne Geschrei oder Diskussionen schriftlich anzukündigen. Solche Aktionen sind ultima ratio, wirken aber oft Wunder.

apple
07.03.2009, 08:49
Ich würd zum Dekan gehn.

hapuh
07.03.2009, 09:10
Guten Morgen,
kann euren Ärger ziemlich gut nachvollziehen, hatte auch so meine Erfahrungen, ist dann aber zum Glück gut ausgegangen.

Ich hab mir damals auch meinen Notfallplan überlegt, den ich dann abgearbeitet habe, bis ich die korrigierte Arbeit in der Hand hatte:

1. anrufen, jede Woche einmal,
2. Email schreiben in der ich frage inwieweit ich den Vorgang beschleunigen könnte, ob sich irgendwelchen Probleme ergeben hätten, ob ich helfen kann.
3. Email schreiben, in der ich mein Bedauern ausdrücke, dass wir beide (Dr. Vater und ich) doch nun soviel Arbeit/Zeit investiert hätten, dass es doch schade wäre, wenn umsonst.
5. Email mit Hinweis auf Abgabetermine der Fakultät für die nächsten Monate
6. Besuch ohne Termin, bei dem ich wieder frage, ob es was gibt was ich tun kann.
7. Vorstellung beim Promotionsbüro für Beratung (die sind meistens echt nett und hilfsbereit)
8. Termin beim Doktorvater/Dekan mit der Bitte um Hilfe.

So war mein Plan, zum Glück musste ich nur bis Punkt 5 gehen (hat immerhin gut eineinhalb Jahre gedauert), daher waren die Punkte danach noch nicht so ausgereift :-).

Auf jeden Fall würde ich dafür kämpfen und John Silvers Idee als letzten Ausweg finde ich gar nicht schlecht. Allerding braucht ihr dann aber jemanden, der sich bereit erklärt, die Abeit zu übernehmen. Das stelle ich mir schon ein bisschen schwierig vor, da mit so einer Entscheidung bestimmt auch Ärger/Unstimmigkeit für den zukünftigen Betreuer bzw. Dr.Vater innerhalb der Klinik verbunden sein könnte. Aber vielleicht hilft schon die Androhung :-D

Also nicht aufgeben, sondern durchhalten!

nello
08.03.2009, 09:06
Hi,
ich und ein paar andere haben gerade dasselbe Problem mit unserem Betreuer. Bei uns hängt jetzt gerade die Vertragsverlängerung dadran. Umso ärgerlicher. Hat irgendjemand sich inzwischen schlau gemacht? Kann man über den Dekan etwas bewirken? Ein Teil der Daten wurde veröffentlicht und ich bin nicht bereit, meinen Betreuer auf meine Kosten habiltieren zu lassen.

MrPink
08.03.2009, 10:49
Mir sind da gerade halt bisschen die Hände gebunden.

Sobald ich mich in irgendeiner Form melde bekom ich sowas von unverschämt eine Absage...

Da denk ich mir dann immer, vielleicht wart ich halt doch noch ein bisschen. Aber dann passiert wieder nix...

Ich warte jetzt halt mal wieder den März ab...:-oopss

Harry78
08.03.2009, 11:41
Mein Betreuer hat mir im Dez noch versichert die Arbeit auf jeden Fall zu korrigieren, da wir eine Publikation zusammen hätten und er irgendwie 5 Doktoranden braucht. Er ist aber mittlerweile habilitiert. Weiss jemand von euch, ob er in dem Falle durch die Betreuung selbst noch Vorteile hat?

Skalpella
08.03.2009, 14:02
Wenn er habilitiert ist, aber PD und er Interesse daran hat, eine Professur zu bekommen, dann sicherlich.
Ich habe von einem befreundeten Mediziner auch so eine Geschichte gehört, allerdings schon ewig her: Korrektur hat auch unglaublich lange gedauert. Bis er sich per Einschreiben an vorgesetzte Stellen der Hochschule gewandt hat (an wen genau weiß ich nicht mehr, aber das sollte herauszufinden sein; ich denke aber an den Präsidenten). Dann ging es wohl plötzlich sehr schnell, mit der Korrektur :-))
Das dürfte auch der zu empfehlende Weg sein: Höhere Stellen der Uni mit dem Problem konfrontieren, oder zumindest dem Doktorvater damit drohen. Es ist ja auch im Interesse der Hochschule, dass viele Leute promovieren und sich zumindest für die Zeit der Diss. mit Forschung beschäftigen. Man arbeitet ja auch umsonst und investiert sehr viel Zeit. Und darauf ist eine forschende Uni auch angewiesen. Wenn immer mehr Studenten aus solchen Gründen keine Diss mehr anfangen, ist es auch schlecht für die Uni.

Harry78
08.03.2009, 19:31
Danke für eure Hilfe!Werde ihn noch zweimal kontaktieren, dann den Institutsleiter und dann den Dekan...mal sehen, ob das hilft. Ansonsten muss ich das Problem wohl mal beim der nächsten Hells Angels Vereinssitzung anreissen:-)

Die Niere
10.03.2009, 09:26
Halt uns auf dem Laufenden...denke auch, dass es das schlauste ist, einfach ein paar Treppenstufen höher im Unibetrieb nach Hilfe zu fragen...dann beschleunigen sich Dinge ganz von selbst :-)

gruesse, die niere

MrPink
12.03.2009, 11:32
Was ist die Treppenstufe über den Prof? :-???

Dekanat?

Die bekommen doch sicher täglich solche "Beschwerden". Kann mir irgendwie nicht so ganz vorstellen dass sie da jeder nachgehen.

Aber ich werde es spätestens im April auch austesten! :-(