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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Arzt trotz Farbschwäche?????



Hackbarth
09.03.2009, 00:21
Nabend Leute,
ich hab da eine kleine Diskussionsrunde (5 Mann/Frau) bei mir daheim am laufen und könnt mal n paar Meinungen von euch gebrauchen.
Ich selbst bin im medizinischen Dienst tätig, 2 meiner Kollegen sind angehende Ärzte, udn die anderen sind auch sowas komisches in der Richtung. Nu hat sich mein Mitbewohner in den Kopf gesetzt er will doch das Med-Studium anfangen obwohl er "leichte" Probleme mit der Farberkennung hat. Wir haben auch schonmal mit der Ishihara-Farbtafel (??richtig??) versucht herauszufinden was er denn nich sehen kann und sind auf seltsame Ergebnisse gekommen: mal hat er ne rot-grün-schwäche, mal kommt das blau hinzu mal is nichts aber das ändert ja nichts daran das er Probleme mit den Farbabstufungen hat. Er sagt bei ihm würde teilweise n grün wie n gelb aussehen und sowas. Aber nu genug mit der umschreibung. Da ich der Meinung bin das Leute mit Farberkennungsproblemen nix im medizinischen Dienst zu tun haben aber z.Bsp. meine "Ärzte"-Kollegen geteilter Meinung sind wollte ich mal hier die Frage ins Forum stellen um mal zu schaun was so die Masse über Leute im Dienste der Medizin mit Farbschwierigkeiten denkt.
Wär über eine rege beteiligung recht erfreut...ach ja...dazu zu sagen wär noch das mein Mitbewohner ein Ausnahmetalent in Naturwissenschften ist was auch teilweise die Meinungen der anderen untermauert das er es evtl mit diesem Talent kompensieren könnte...naja.zerreist ihr euch ersma die Köpfe..:-party

hennessy
09.03.2009, 06:21
ich bin mir sicher, dass es genug Ärzte gibt, die nicht mal wissen, dass sie ne Farbschwäche haben.

Feuerblick
09.03.2009, 08:59
Wo sollte das Problem liegen? Mein ehemaliger chirurgischer Chef hat eine ausgeprägte Rot-Grün-Schwäche, ist ein wunderbarer, geradezu virtuoser Operateur und fragt halt z.B. bei Gallen-OPs einfach die OP-Schwester oder den Assistenten, ob das, was da gerade fließt Blut oder Galle ist... Ich sehe da überhaupt keine Probleme.

jemand
09.03.2009, 09:23
Also ich würde sofort operieren.

Hackbarth
09.03.2009, 10:46
Hmm...aber meint ihr denn nicht das es in manchen Situationen das farbliche Sehen von Nöten ist? Wir sind teilweise überzeugt das er evtl ne Zyanose verkennen könnte oder im Studium beim Histokursen o.ä. Kurse Probleme bekommen könnte.
Aber schonmal ein Plus das es wirklich Ärzte gibt die jetzt schon mit eine Schwäche arbeiten und das auch dürfen. Hätte ich nicht gedacht.
@jemand: Was meinst du mit operieren? Augen raus und neue rein?

Ulle
09.03.2009, 11:59
Finde einen Draht zu Naturwissenschaften wesentlich wichtiger als Farbsehen. Wir haben genug Homöopathen, da können wir uns auch noch mehr "Blinde" erlauben...

Skalpella
09.03.2009, 13:10
Auch in Histo kein Problem: Er sieht ja immer gleich. Will sagen: Er ist ja nicht von heute auf morgen farberblindet, sondern er hat die Schwäche die ganze Zeit. Er lernt die Histo halt dann anders, mehr nach Mustern. Oder halt dann in seinen Farben :-)) Und wenn man in einer Klausur mal tatsächlich einmal erkennen muss, was das für eine Färbung ist, dann kennt er die Färbung, wie er sie kennt, wieder :-)
Auch die Zyanose sieht er nicht nicht. Sondern halt so, wie er sie sieht.
Alles ist relativ.

Medicus_bonus
09.03.2009, 13:58
Hmm...aber meint ihr denn nicht das es in manchen Situationen das farbliche Sehen von Nöten ist? Wir sind teilweise überzeugt das er evtl ne Zyanose verkennen könnte oder im Studium beim Histokursen o.ä. Kurse Probleme bekommen könnte.
Aber schonmal ein Plus das es wirklich Ärzte gibt die jetzt schon mit eine Schwäche arbeiten und das auch dürfen. Hätte ich nicht gedacht.
@jemand: Was meinst du mit operieren? Augen raus und neue rein?

Wenn er damit offen umgeht und Kollegen und Kommilitionen hat, die ihn unterstützen, dann wird er auch lernen mit der Farbschwäche umzugehen.
Dann weiß er eben, dass diese komische Farbe die er sieht, genau Farbe X ist.

Lava
09.03.2009, 14:03
Dann weiß er eben, dass diese komische Farbe die er sieht, genau Farbe X ist.

Das Problem ist, dass es keine komische Farbe ist, sondern bestimmte Farben nicht unterscheidbar sind. Die sehen halt gleich aus für jemanden mit Farbsehschwäche.

Und ich glaube nicht, dass das eine große Behinderung ist. In einer Biovorlesung bei uns hat der Prof mit seinem frünen Laserpointer an die wand gezeigt und gefragt, ob es jemanden gibt, der diesen Punkt nicht sehen könne. Normalerweise gäbe es immer ein paar Studenten mit Rot-Grün-Schwäche. Kann also nichts Außergewöhnliches sein. :-)

WackenDoc
09.03.2009, 14:19
Zumindest prüft keiner ob er so eine Schwäche hat. Kann gut sein dass er sich im Studium im ein oder anderen Fach was einfallen lassen muss.


Und hinterher sollte er sich halt ein Fach aussuchen wo´s ihn am wenigsten einschränkt.
Zum Beispiel Zyanose: Ist jetzt nicht soo häufig, der Patient hat meist noch entspechende andere Symptome (z.B. ordentliche Dyspnoe) und der Arzt ist in so einer Situation eher selten allein.

Insgesamt hängt´s sicher auch vom Ausmaß der Farbschwäche ab. Er kann´s ja mal beim Augenarzt genau testen lassen.

Wenn´s danach geht dürfte auch keine Arzt praktizieren wenn er eine Erkältung hat und nichts riechen kann, weil ihm dann vielleicht ein wegweisender Greuch entgeht (wollt unser Rechtsmedizinprof und mal weismachen).

Allerdings- wenn man gelben von grünem Eiter nicht unterscheiden kann....:-oopss:-oopss:-keks

flopipop
09.03.2009, 15:34
wenn er unbedingt arzt werden möchte, dann soll es auf keinen fall daran scheitern, dass er farbenblind ist!! das ist nun wirklich nicht die einschränkung, die die berufsausübung verhindern könnte!

Evil
09.03.2009, 17:38
Wir sind teilweise überzeugt das er evtl ne Zyanose verkennen könnte
Glaub ich nicht. Schau Dir mal ein hochauflösendes Schwarzweiss-Bild von einem zyanotischen Patienten an, der sieht sogar in monochrom krank aus.

Hackbarth
09.03.2009, 20:51
Das mit der Zyanose ist mir ja klar hab ja oft damit zu tun..hab da n wirklich sehr blödes Beispiel angegeben aber wir war da grda kein besseres Eingefallen. Aber trotzdem besteht ja immer die Möglicheit das er z.Bsp. in Akutsituationen falsche Schlüsse a.G. seiner Schwäche zieht oder??
Der Gedanke mit dem Ophtalmologen is uns auch ma gekommen das will er ma machen um überhaupt mal schwarz auf weiß zu haben was denn überhaupt bei ihm kaputt is denn wie gesagt die Farbtafeln haben ein komscihes Ergebnis gegeben.aber naja...bin mal gespannt was da noch für Meinungen kommen denn ich lern immer gern dazu was die offenheit diesbezüglich anbelangt.

Dr. Julius Hibbert
09.03.2009, 21:42
Aber trotzdem besteht ja immer die Möglicheit das er z.Bsp. in Akutsituationen falsche Schlüsse a.G. seiner Schwäche zieht oder??

Ja, die Möglichkeit besteht. Aber jeder Arzt hat irgendwelche Schwächen und trifft deswegen regelmäßig falsche Entscheidungen. Das ist nunmal so, wo Menschen arbeiten, passieren Fehler. Ob das jetzt daran liegt, dass der Arzt keine Farben erkennen kann oder manchmal etwas unkonzentriert ist, es kommt letztenendes aufs gleiche raus. Natürlich ist es wichtig, Fehler zu minimieren. Aber wenn ich täglich mitkriege, dass manche Ärzte willkürliche Diagnosen übers Telefon durchgeben und lieber einen KTW vorbeischicken, anstatt sich den Patienten auch nur mal anzuschauen, dann denke ich, dass man an einem anderen Ende anfangen sollte, Fehler auszumerzen.

der_querulator
09.03.2009, 22:59
Also Nuklearmediziner sollte er nicht grad werden (die haben farbige Bilder), und Pathologe auch nicht (die haben farbige Färbungen). Sonst sollte es aber ziemlich egal sein.