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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : irrationale Probleme im Krankenhaus: schummrig, Übelkeit, Flauegefühl



die-Flachzange
14.03.2009, 10:28
Hallo zusammen,
zuerstmal zu mir: ich studiere bald im 4. Semester Medizin (Vorklinik). Im Moment absolviere ich den letzten Monat meines Krankenpflegepraktikums. Dabei fällt mir auf, dass ich im Krankenhaus jedes Mal ein etwas flaues Gefühl im Magen bekomme, manchmal wird mir sogar schummrig. Das Gefühl verflüchtigt sich, sobald ich viel zu tun habe. Wenn ich mal bei der OP zuschaue, gehts mir noch einen Ticken schlechter. Einmal wurde ich selber eingespannt und musste alle möglichen Dinge anreichen und festhalten - hatte also selber wieder einiges zu tun- da ging es dann problemlos.
Wenn bei mir selber Blut abgenommen werden soll, fange ich sofort an panisch zu zittern und mir wird schwindelig, obwohl ich rational genau weiß, dass nichts schlimmes passiert.
Zuerst einmal frage ich mich woher das kommt. Mein Vater ( selber arzt) vermutet, dass es daran legen könnte, dass ich ein frühchen war und deshalb früh mit krankenhaus und spritzen gequält wurde und ich daher unterbewusst diesen Knacks bekommen habe.
Nächste Frage: Wird mich die Sache so einschränken, dass ich selber nicht unbedingt einwandfrei als Arzt werde tätig sein können? Ich meine bis jetzt zeichnet sich ja ab, dass es besser geht, wenn ich was zu tun habe: aber kann ich selber wohl andere Leute spritzen usw?
Ich studiere selber gerne Medizin und wäre auch gerne tätiger Arzt, daher frage ich mich das.
Was meint ihr dazu?
Liebe grüße und danke im Voraus

hennessy
14.03.2009, 10:48
...
Nächste Frage: Wird mich die Sache so einschränken, dass ich selber nicht unbedingt einwandfrei als Arzt werde tätig sein können? Ich meine bis jetzt zeichnet sich ja ab, dass es besser geht, wenn ich was zu tun habe: aber kann ich selber wohl andere Leute spritzen usw?
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Du erwartest jetzt aber nicht wirklich eine verlässliche Antwort, oder? Prognosen dazu sind Schall und Rauch. Es kann sein, dass Du diese unbewusste Stresssituation mit den von Dir beschriebenen Nebenwirkungen nie verlieren wirst, es kann jedoch auch sein, dass es sich im Laufe der Zeit ins Nirwana verabschiedet. Oder aber, Du lernst damit umzugehen, so dass es keine Belastung mehr für Dich sein wird.

Kackbratze
14.03.2009, 15:29
oder das Du durchs Physikum durchbretterst und nicht weiterstudieren darfst....:-oopss

Das ist alles Spökenkiekerei wie Hennessy schon so schön formuliert hat....

leofgyth77
14.03.2009, 15:34
tja, ich denke, dass nur du allein dir beantworten kannst, ob du die tätigkeiten eines arztes ausführen kannst oder nicht...
später machst du ja dann famulaturen und so weiter und da musst du dann halt schaun, ob du anderen leuten blut abzapfen kannst oder nicht.
sollte es nicht gehen, musst du ja nich gleich dein studium abbrechen...es gibt ja noch andere bereiche in denen du dann trotzdem arbeiten kannst.

Alzheimer
14.03.2009, 17:14
Ich habe tierische Angst vor Nadeln, wenn ich an der spitzen Seite sitze und als Pat. fühle ich mich gar nicht wohl.
An der "richtigen" seite macht mir das gar nichts aus. Ich denke das es viele Ärzte/ Schwestern etc.gibt denen es so geht.
Porbiere es weiter aus. Etwas anderes kann ich dir auch nicht raten.

Espressa
14.03.2009, 21:03
Hey Flachzange,

ich denke du kriegst das hin.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, bei den allerersten Famulaturen war mir vieles durchaus relativ "fremd" - ich wollte irgendwie die Patienten gar nicht wirklich anfassen und hatte durchaus gelegentlich ein etwas mulmiges Gefühl. Bei den "ersten Malen" Blutabnehmen, Nähen oder sonstwas ging mir auch schon mal der Puls hoch. Obwohl mir Blut & co nix ausmachen, hab ich auch später noch manchmal den OP verlassen müssen - immer nur als Assistenz.
Wenn ich selber was mache klappt das immer wunderbar.
Und es ist aus mir ein guter Doc geworden, denk ich mal ;-)
Also - go for it. Schlimmstenfalls gibt es auch Medizin jenseits von Krankenhäusern und direktem Patientenkontakt.

lg espressa

icespeedskatingfan
15.03.2009, 10:01
,
Wenn ich mal bei der OP zuschaue, gehts mir noch einen Ticken schlechter.

... dann hältst Du doch schon ganz gut durch!!! Beim ersten Mal im OP habe ich den Tisch von unten angesehen...
und bei manchen Gerüchen muss ich auch nach einigen Jahren im Beruf mit mehr als nur nem flauen Gefühl kämpfen...:-kotz

mach Dir da nicht so viele Gedanken drum... ich finde das alles völlig normal was Du schreibst,- kein Grund Deine Berufspläne in Frage zu stellen

BlondBondGirl
26.03.2009, 16:41
Ich finde diese Reaktion ganz normal- egal ob man Frühchen war bzw. schlechte Erfahrungen hatte. Alles riecht komisch, man hat plötzlich mit Leid und Blut und Tod zu tun...
Gib Dir Zeit! Es dauert, man gewöhnt sich erstaunlich schnell daran, wenn man täglich damit konfrontiert wird (nach längere Pausen muss man sich manchmal noch mal daran gewöhnen).
Dennoch kann ich (kann eigentlich keiner) Dir sagen, ob Du das 100% los wirst oder nicht- tja, nicht jeder muss Chirurg werden! Vielleicht merkst Du, dass Radio other Patho oder Derm Dir viel mehr Spass hat. Du hast noch Zeit!
Du schaffst es!
Alles Gute!

roger rekless
26.03.2009, 19:22
Spökenkiekerei

Danke für dieses Wort! [-::-]

Caitlyn
05.04.2009, 09:29
Fruehstueckst du morgens?

(Ja klingt doof, aber bei mir half das ^^)

Im uebrigen kann ich Alzheimers Kommentar nur bestaetigen :-dance

Auriel
05.04.2009, 20:42
Ich hatte früher Kreislaufprobleme wenn ich größere Mengen Blut auf einem Fleck gesehen habe (heftigstes Nasenbluten bei einem RTW-Einsatz, zuschauen bei einer Sectio-> das was im Absauggerät gelandet ist, Hämatemesis, etc.)

Ich bin nie umgekippt, das was ich da gesehen habe fand ich (rational) nicht besonders eklig, aber ich hatte auf einmal ein ziemliches Rauschen im Ohr und irgendwie war mir immer präkollaptisch...

Jetzt nach fast 3 Jahren Erfahrungen durch die Ausbildung kann mich fast nichts mehr schocken ;-)
Die letzte Woche war ich bei uns im kleinen OP und ich hab fast alles aus nächster Nähe miterlebt, die HNOs, Gyns, Koloproktologen und Co haben mir alle einen eingehenden Blick auf das Operationsfeld ermöglicht und ich fands überaus spannend und ich war sehr interessiert, aber ansonsten ist bei mir körperlich nichts passiert.

Gib nicht auf, auch du kannst dich daran gewöhnen. Wenn dir mal nicht so gut ist, dann setz dich hin und iss und trink was oder geh für 2 min an die frische Luft, das wird schon :-top

freestyler
14.04.2009, 08:56
Hatte am Anfang des Studiums genau das gleiche Problem wie du.

Sobald ich an irgendwas "komisches" gedacht habe wurde mir schwarz vor Augen.

Das ist alles Gewöhnungssache, bei den meisten vergeht das im Laufe der Zeit. Bei mir war es nach dem Chirurgie PJ Tertial zu Ende. Und danach wollte ich dann unbedingt Chirurgie machen.
Und nun bin ich 1 1/2 Jahre dabei und ich könnte mir nix anderes mehr vorstellen. Mich kann auch ein verfaulter Darm nicht mehr wirklich schocken.
Also mach Dir nicht so viele Gedanken.

Bin übrigens als Kind bei jeder Impfung und Blutentnahme aus den Latschen gekippt.

free