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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wurdest du im Pflegepraktikum ausgenutzt?



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Jens
16.03.2009, 09:00
Hallo zusammen,

wir sind gerade dabei, den Bereich Krankenpflegepraktikum redaktionell ein wenig rundum zu erneuern.

In diesem Rahmen würden wir gerne mittels dieser kleinen Umfrage erfahren, ob du während des Krankenpflegepraktikums das Gefühl hattest, ausgenutzt zu werden.

Also - wie sah es bei dir aus: hast du nur Betten durch die Gegend geschoben oder Röntgentüten geholt und weggebracht oder durftest du auch mal ein wenig Praxisluft schnuppern?

Mach mit bei der Umfrage!

Viele Grüße
Jens

icespeedskatingfan
16.03.2009, 11:22
Selbstverständlich habe ich auch Betten herumgefahren und Nachtschränkchen ausgewaschen - aber das haben selbst langjährige Schwestern machen müssen und es wäre superarrogant gewesen als "angehende Medizinstudentin" dies zu verweigern. Insgesamt bin ich in den Stationsablauf schnell integriert gewesen und habe im Pflegepraktikum den Grundstein für eine langjährige studentische Einkommensquelle in der Pflege gelegt.

DeKl
16.03.2009, 11:44
wie der name sagt soll man einen einblick in die pflege erhalten. deswegen gehören dazu die tätigkeiten des pflegepersonals und dazu gehören nunmal auch tätigkeiten wie hygiene, betten schieben, schränkchen waschen und essen austeilen. das alles habe ich auch getan und fühlte mich in keiner weise ausgenutzt.

flopipop
16.03.2009, 22:15
ich habe alles gemacht, was auf der station an arbeit anfiel...neben unangenehmen tätigkeiten, durfte ich aber auch nach entsprechender einarbeitung auch verbände wechseln, s.c. spritzen machen, infusionen anschließen, insulin spritzen und ab und an in den op huschen...die schwestern waren nett und haben mir alles beigebracht...naja, und waschschüssel schwingen o.ä. gehört ja auch irgendwie dazu... sowas würde ich also nicht als ausnutzen bezeichnen, da ich schließlich auch aus dem praktikum was mitgenommen habe.

die-Flachzange
17.03.2009, 07:56
teils teils
das erste Pflegepraktikum war nicht so toll, obwohl ich von anfang an nett und höflich war und mich oft angeboten hab, wurde ich zickig behandelt und durfte fast nur betten schieben, schränke putzen, kloschüsseln aus zimmern holen.
Nun bin ich den letzten monat auf einer anderen Station in einem anderen Haus und mache eigentlich alles: Infusionen abstöpseln, anhängen, Thrombosespritzen verabreichen aber muss genauso natürlich auch Pfanne schieben, abholen, nachtschränke putzen, vollpflege mitmachen mit waschen usw, lagern und und und.
Darf aber auch mit zur Coro, Gastro usw.
Aber ich kriege einen recht umfassenden Einblick in Pflege und Krankenhausabläufe/den Krankenhausalltag und das finde ich auch ok so. Danach habe ich ja mit Pflege nichts mehr am Hut. Ich finde es schon ok, dass ein Arzt auch lernt, wie man Betten schiebt, verstellt usw... sonst gibts auch später schnell schonmal peinliche Situationen (Arzt wird gefragt, ob das Kopfteil etwas runter kann, sie habe schmerzen: Arzt meint er wisse nicht wie es geht und das sei nicht sein Aufgabenbereich :D).
Natürlich ist es extrem kacke, wenn man so total ausgenutzt wird für alles und es ließe sich drüber streiten ob 3 Monate wirklich angemessen sind, zumal ohne Bezahlung.

Ehemaliger User 05022011
17.03.2009, 08:11
wie der name sagt soll man einen einblick in die pflege erhalten. deswegen gehören dazu die tätigkeiten des pflegepersonals und dazu gehören nunmal auch tätigkeiten wie hygiene, betten schieben, schränkchen waschen und essen austeilen. das alles habe ich auch getan und fühlte mich in keiner weise ausgenutzt.

he DeKl - woher weißt du Wort für Wort so genau, was ich schreiben wollte ?

Milka81
17.03.2009, 08:14
Also, ich habe viel Betten gefahren, ich habe auch geputzt, aber ich durfte auch bei Untersuchungen zusehen. Ich habe auch viel Pflege gemacht, also die Patienten gewaschen, auf Toilette begleitet etc, Betten gemacht. Aber ich finde das ist ok, das sind die Arbeiten, die das Pflegepraktikum ausmachen. :-meinung

Ausgenutzt fühlte ich mich nur von der einen Station etwas weil ich viel zu lange dort gearbeitet habe und teils auch ohne Mittagspause. Aber nicht weil sie sagten, Du darfst nicht gehen, sondern weil immer so viel Arbeit war.
Ansonsten kann ich nicht sagen, dass ich mich ausgenutzt gefühlt habe.
Spritzen oder so hab ich aber nicht gegeben, beim Verbandswechsel geholfen zB schon.

horsedoc
17.03.2009, 08:19
Ich fand mein Pflegepraktikum von Anfang bis Ende super-hab viel gelernt und hab viel machen dürfen (allerdings hatte ich auch ein bisschen Vorkenntnis).
Meine Erfahrung: wenn man sich bemüht der Pflege den Arbeitsablauf zu erleichtern darf man auch spannende Sachen machen/anschauen. Ich wurde von dem Pfleger dem ich zugeteilt war immer drauf aufmerksam gemacht wenn irgendwo ne Bronchoskopie, ein Schall, ZVK, Drainage...gemacht/gelegt wurde. :-)
Ich hatte Spaß!:-top

Solara
22.03.2009, 15:51
Zweigeteilt.

Uniklinik: Depp vom Dienst

Kreisklinik: klasse.

Pampelmuse
04.04.2009, 17:51
Selbstverständlich habe ich auch Betten herumgefahren und Nachtschränkchen ausgewaschen - aber das haben selbst langjährige Schwestern machen müssen und es wäre superarrogant gewesen als "angehende Medizinstudentin" dies zu verweigern. Insgesamt bin ich in den Stationsablauf schnell integriert gewesen und habe im Pflegepraktikum den Grundstein für eine langjährige studentische Einkommensquelle in der Pflege gelegt.


Das kann ich genauso unterschreiben!!!

Bisamratte
04.04.2009, 22:50
Sehr gemischte Erinnerung. Während das ärztliche Personal zwar immer recht gestresst war und man regelmäßig in Erinnerung rufen musste, wo man gerade im Studium steht, so wurde mir trotzdem viel erklärt, ich durfte Verbände wechseln und bei OPs assistieren.

Manches war interessant (in jeder Hinsicht), manches war einfach nur stupide. Vieles war lehrreich. Der Kontakt zu den Patienten war angenehm und hat über einiges hinweggeholfen.

Pampelmuse
05.04.2009, 16:56
ich durfte bei OPs assistieren.


Ich weiß, dass das immer wieder vorkommt, find´s aber trotzdem daneben. :-meinung

ledoell
15.04.2009, 15:25
also...dass das gesamte krankenhaussystem mittlerweile nur noch durch krankenpflegepraktikanten, zivis und FSJler bzw. durch deren meist unbezahlte arbeit zusammen- und am laufen gehalten wird, ist doch nun wirklich nichts neues (dazu gabs auch mal ne detaillierte reportage in der ZEIT, war vor 2 oder 3 jahren wenn ich mich richtig entsinne). genausowenig braucht mir jemand was zu erzählen, dass der sinn des KPP im lernen liegt; dass man, wenn man glück hat, mal von nem netten motivierten arzt oder einer netten motivierten schwester was gezeigt kriegt ist ggf. ein netter nebeneffekt und schwacher trost, mehr aber nicht (und selbst diese eine gute erfahrung machen viele KPPler eher nicht) und es ist ganz sicher nicht die intention hinter dem KPP. Ob du in deinem KPP was lernst, interessiert die pflegedienstleitung nicht die bohne, hauptsache die arbeit ist gemacht und die schwestern haben ihre ruhe.

gruß, ledoell (der wesentlich länger als 3 monate im KH gearbeitet hat)

Jana T80
15.04.2009, 16:54
Mit Ärzten hatte ich im KPP gar kein Kontakt. Für die war ich einfach nicht existent, was mich sehr geärgert hat. Zwischenzeitlich hatte ich keine Lust mehr, das zu studieren, was diese arroganten Hansels studiert haben. Pflegeteam war immer nett. Auch musste die gewöhnlichen Putzarbeiten erledigen, war jedoch gleichgestellt mit Pflegeazubis des 1. Semesters. Somit hatte ich nicht wirklich ein Problem. Zur Visite und Untersuchungen durfte ich nie mit der Begründung, dafür seien Famulaturen da. :-nix Nun ja.

Canela
30.04.2009, 16:33
Mein erstes Pflegepraktikum war ok, hab was gelernt, konnte immer zur Visite mit, durfte bei Untersuchungen zugucken, habe aber auch Patienten gewaschen, geschiebert usw. Das fand ich wirklich eine gute Mischung. Mein zweites war die reinste Ausbeuterei - ich durfte nicht mal den Blutzucker messen, sollte aber ins MRSA - Zimmer zum waschen gehen. Das fand ich wirklich eine Frechheit. Die Schwester waren arrogant, ich wurde zwischen Stationen hin- und hergeschoben ohne eine Übergabe zu bekommen, wurde teilweise noch von der Übergabe weggeholt um das Essen einzusammeln, obwohl mehrere Schwester der letzten Schicht noch da waren und nichts machten. Der zweite Monat war wirklich grauenhaft, ich hab jeden einzelnen Tag gezählt. Gelernt habe ich in diesem Monat kein bisschen mehr als im ersten - 30 Tage Pflegepraktikum reichen bei Weitem.
Übrigens waren einige Patienten selbst entsetzt, wenn sie den ganzen Tag lang nur mich sahen und dann erfuhren, dass ich noch nicht mal Geld bekam.

Sassi91
30.07.2009, 18:42
Hab damals in den Sommerferien schon Praktika in einer Klinik gemacht, und war nur 16, bzw. beim 2.Mal 17, trotzdem hab ich das Gefühl, dass sie mich dort mehr für voll genommen haben als jetzt.
Ein Oberarzt hat mich damals eingeladen, beim Augenlasern zuzuschauen und als bei einer Patienten etwas am Auge herausgeschnitten wurde hat mich die Stationsärztin auch zum Zuschauen eingeladen.
Auf einer anderen Station durfte ich bei mehreren Untersuchungen der Patienten zuschauen und auch die Patientenaufnahme machen.
Jetzt mit 18 (leider in einem anderen Krankenhaus) bin ich froh, wenn ich beim Kind mal Fiebermessen darf...Die Arbeit mit den Kindern macht zwar wahnsinnig viel Spaß (viel mehr als mit den Erwachsenen die Jahre zuvor) und entschädigt das auch ein bisschen, trotzdem komme ich mir ein bisschen doof vor, wenn ich ständig die Arbeiten mit einem Azubi erledigen muss, während die Schwestern fast ununterbrochen Kaffee trinken und quatschen. Die 2 Ärtze ignorieren mich völlig, mit einem Mädel, das seit 2 Jahren mit dem Studium fertig ist kann ich dagegen echt gut reden (sie ist noch auf dem Teppich geblieben).
Kommt mir schon so vor, als wäre ich für das Personal nur eine kostenlose Arbeitskraft, dank der Kinder macht es aber wenigstens Spaß.

synosoph
30.07.2009, 19:27
Da ich eine bezahlte Stelle für etwas mehr als 2 Monate hatte, würde meine Abstimmung nicht zuletzt deshalb klar "nein" ausfallen. Aber das ist wohl nicht vergleichbar mir dem Normalfall, dass man umsonst arbeitet.

-Pluto-
19.09.2009, 21:30
Also wo wird man heutzutage denn nicht ausgenutzt???
Es gibt immer einen, der die Drecksarbeit machen muss.

Annabell Lee
23.12.2009, 20:02
Man wurde zwar schon zu dem verdonnert, was sonst niemand machen wollte, aber eigentlich war es okay. Fand es total schön, Teil eines Teams zu sein, wenn auch nur ein untergeordneter.

Gersig
23.12.2009, 20:06
Es gibt eine Checkliste Krankenpflegepraktikum (http://www.jungemediziner.de/pdf/Checkliste_KPP_HP.pdf), die vom Hartmannbund in Abstimmung mit dem Deutschen Pflegerat erarbeitet wurde. Damit hat man etwas in der Hand