Residency trotz USMLE-Step-Wiederhohlung

[Lynn1]

Hallo Leute,
hab eine brennende Frage aus aktuellem Anlass:
ich habe mal gehoert, dass die allermeisten Residency-Programme einen "first pass" bei den USMLE Steps verlangen, d.h. man hat eigentlich keine Chance auf eine Stelle, wenn man einen Step erst beim zweiten Anlauf geschafft hat... weiss jemand, inwieweit das stimmt? Gilt das nur fuer die Super-Programme oder generell? :-nix
Danke schon mal fuer eine hilfreiche Antwort!

[John Silver]

Da in letzter Zeit die Anzahl der Leute mit guten bis sehr guten Scores und first pass dank vielfältiger und sehr guter Vorbereitungsmöglichkeiten stark zugenommen hat, ist es leider ein ernsthafter Nachteil, wenn man mal durchgefallen ist. Generell gilt aber, daß nichts über Vitamin B geht. Wenn Du darüber verfügst, oder zumindest über gute Empfehlungsschreiben bekannter Leute aus "Deinem" Fachgebiet, kannst Du vieles kompensieren. Und wenn man 90+ kreuzt, nachdem man durchgefallen ist, dürfte es besser sein, als ein Score von 76.

[littlewood]

Kommt auf Angebot und Nachfrage an. Wenn du Allgemeinmedizin in etwa North Dakota oder in einem ländlichen Gebiet machen willst, spielt das kaum eine Rolle. Bei Programmen die sich Leute aussuchen können ist es natürlich ein gewaltiger Nachteil und viele haben tatsächlich eine first-try pass Bedingung.

[John Silver]

Mittlerweile bekommen selbst FM-Programme in Amerikanisch-Hintertupfingen so viele gute bis passable Bewerber, daß es nicht mal mehr leicht ist, in ein solches Programm reinzukommen. Das kommt davon, daß immer mehr Ausländer sich in immer mehr Fächern und Programmen bewerben, als "Backup".

[supz]

Es werden leider nicht nur immer mehr ausländer (plus ca. 35% seit 2005!), die sich bewerben, sondern seit neuestem auch US graduates. Einige Unis haben nämlich in letzter Zeit ihre Studienplatzzahl erhöht, und es sind auch neue Unis gegründet worden. Das dürfte also in den nächsten Jahren alles noch schwieriger machen.

Ich bin mittlerweile ziemlich pessimistisch, was eine erfolgreiche Teilnahme am match angeht. Es gab dieses Jahr sogar in Psych nur 7 (von 1063!) und in IM nur 25 (von 4922) Stellen, die nicht sofort besetzt wurden, also ist selbst in diesen Fächern das scrambeln so gut wie aussichtslos geworden. Für Ausländer liegt die match-rate bei grade mal 41.6%, verglichen mit immerhin 55% in 2005.

bottom line: Wenn es Dir ernst ist mit dem match solltest Du versuchen, die anderen Aspekte Deiner Bewerbung so stark wie möglich zu machen. Mangels Erfahrung kann ich Dir aber leider auch nicht genau sagen, was das wichtigste ist.