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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Facharztprüfung Innere u Allgemeinmedizin



Sob
30.03.2009, 16:17
Hallo liebe Kolleginnen und Kollegen-

mich würde es sehr interessieren, wie bei euch die FA Prüfung für Innere und Allgemeinmedizin abgelaufen ist.

Mit bestem Dank.

doccilein
26.04.2009, 11:05
INFOS ZUR FACHARZTPRÜFUNG INNERE- UND ALLGEMEINMEDZIN

PRÜFUNG FEBRUAR 2009 München

Da ich selbst Schwierigkeiten hatte und nicht wußte wie ich mich vorbereiten soll, möchte ich anderen etwas behilflich sein, die sich für Ihre Prüfung vorbereiten.

Die Prüfung verläuft sehr fair in einem netten Gesprächsrahmen. Wenn man etwas nicht weiß, wird einem mit Fragen weitergeholfen.

Angefangen hat es bei mir DIA-Bilder:

Zoster ophthalmicus -- Diagnose Therapie Schmerztherapie

Ein Hasenbisswunde der Hand -- Diagnose u. Therapie.. cave Tetanus, welches Antibiotikum

EKG

Sonobilder -- Harnblasentumor,Aszites, etc..

Reanimationsrichtlinien (die neuen), wobei ich verwundert, da der Prüfer die neuen Richtlinien gefragt hat und als er gefragt hat: wo drücken Sie; ich sagte mitten auf dem Brustkorb Brustbein --> sagte er "nein, unteres Drittel" --> meine Empfehlung in solchen Fällen den Prüfer nicht korrigieren und darüber hinwegsehen. Einige die es gemacht haben, sind laut mündlichen Infos von Kollegen geflogen...

Leichenschau -- in alle Köperöffnungen schauen, dann eine gerichtsmedizinische Frage -- wie bringen meistens Verwandten ihre Angehörigen z.B. im Altersheim um? --> Kissen ersticken --> wie merken sie das bei der Leichenschau.

Meine sonstigen Empfehlungen für die Prüfung:

STIKO Empfehlungen !!!! sehr wichtig.. z.T. werden Impfpässe von Kindern vorgelegt etc...

DEGAM Leitlinien !!! ebenfalls sehr wicht..

GERIATRIE .... Assesments !! z.B. Ermittlung vom Sturzrisiko...

Allgemeinmedizin und Praxis von Mader und Weißgerber würde ich mir anschauen.. manche Prüfen wollen Stichworte wie abwartendes Offenhalten etc. wissen... übrigens Sohn von Mader soll ebenfalls prüfen..

Ich wünsche allen viel Glück..

Übrigens das Zeugnis ist bei der Prüfung fertig bedruckt.. man geht nach der Prüfung kurz heraus.. dann wir man wieder reingeholt.. wenn bestanden ist, dann bekommt man sofort das Zeugnis...

Meine persönliche Meinung: Das Friseurmeisterzeugnis ist besser aufgemacht...

Schöne Grüße,

doccilein aus München

Pelin
23.10.2009, 08:05
Liebe Prüflinge,
Halleluja, es ist vorbei!
Die Prüfer waren 2 Allgemeinmediziner und ein Facharzt für Kardiologie/ Nephrologie....
Zuerst wollten sie was über Diabetes und diabetischen Fuss mit Ausflug über den Fersensporn wissen. Dann kam ein Fall mit Rucksackverband nach Claviculafraktur und der Frage des geschwollen Armes. Subclaviastenose - Nachweismöglichkeiten und Blutverdünnung - Faktor V Leyden.... (ist mir nicht eingefallen, ich konnte nur APC Resistenz, AT III Mangel, ProteinC und S sagen...)
Dann der nächste: Die Laus und alles was sie jemals tat und tun wird... total übertrieben mit Centimeter Angabe über die Entfernung der Nisse von der Haarwurzel... wie lange lebt eine Laus ausserhalb vom Körper und überträgt sie Hepatitis....
Prinzipienreiterei... wie lange muss eine Blutdruck Messung standardisiert dauern? Welche Methoden der Messung gibt es (da wollte er partout "Oszillometrisch" hören). Dann Fehlerquellen bei der Messung....
Nächste Frage: Beschreiben sie uns der Reihe nach die Sonographischen Schittebenen. Ein Sono Bild: GB mit Schallverstärkung und gestauten Lebervenen. Ursachen für Rechtsherzinsuffizienz. NYHA Einteilung, was ist NYHA O?
Der Kardiologe: Pat mit RR 160/60, was machen sie. Auskultieren ob Aorteninsuffizienz. Dann hat er alle möglichen Ursachen der AI wissen wollen. Marphan Syndrom ist mir nicht eingefallen. Dann wollte sie wissen welche Untersuchungen vor Klappenrekonstruktion gemacht werden, wie genau die OP heisst, dann noch wissen welche Klappen man einbauen kann. Ich meinte biologische oder künstliche, dann wollte er wissen wie die künstlichen Klappen denn heissen. St Jude medikal und noch eine die mir nicht mehr einfällt. Dann Marcuamriserung rauf und runter. Was machen sie wenn ein 100 kilo schwerer auf INR 2,5 eingestellter Pat. eine Appendizitis hat und sofort operiert werden muss: Konakion war meine Antwort. "Na dann ist er perforiert..." Ja dann doch eher Gerinnungsfaktoren iv.. . PPSB, Dann wollte er wisse wieviel ich geben würde: da würde ich die Formel nachschlagen und es ausrechnen....fand er dann legitim.
Ja das wars.

Was ich von anderen Leuten erfahren habe:
COPD Medikamente mit Firmennamen und Wirkdauer.
Sono: Leberzirrhose und portale Hypertension.

Der eine Prüfer hatte Bilder von dem Buch: 100 Fälle Allgemeinmedizin. Beim durchzappen habe ich gesehen: Tonsillitis, Flohstiche, Gichtanfall, Pruritus sine materia

Viel Glück.

starblitz12
08.11.2009, 20:14
Hatte auch vor kurzem meine Facharztprüfung Innere und Allgemeinmedizin

3 Themengebiete.
Diabetes II mit Therapie, insbesondere alle Medikamente mit Wirkung und Nebenwirkungen bis in Detail
COPD /Asthma mit Lufuausdruck erläutern, Therapiestufenschmata ebenfalls bis einem nichts mehr dazu einfällt ..
Sonobilder mit viel Anatomie..
Ich war froh wie es dann endlich vorbei war und habs auch bestanden. Die Prüfer alle in einem Alter in dem sie höchstwahrscheinlich selbst wohl alle noch nie eine Facharztprüfung machen mußten, aber wie es so ist in diesem Land, gerne etwas Verlangen was man selbst nie gemacht hat. Insgesamt fand ich die Atmosphäre eher distanziert und trocken (man ist halt ein kleiner Weiterbildungsassistent).
Im Anschluss bekommt man dann eine Facharzturkunde über einen Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin und darf Sekunden später unterschreiben, dass man den gar nicht führen darf (nur als FA für Allgemeinmedizin). Naja die Ärztekammerfunktionäre hatten zur Umsetzung der Weiterbildungsordnung bisher auch nur 6 Jahre Zeit......gääähn:-sleppy .Wahrscheinlich gibts den Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin eh nie:-meinung. Da ists wirklich kein Wunder dass der Nachwuchs ausbleibt.
Aber etwas stimmt mich sehr zufrieden, man kann endlich dieses System und Land verlassen und als Allgemeinarzt in eine positive Zukunft blicken.:-dance

Relaxometrie
08.11.2009, 20:16
Aber etwas stimmt mich sehr zufrieden, man kann endlich dieses System und Land verlassen und als Allgemeinarzt in eine positive Zukunft blicken.:-dance
Wo gehst Du hin?

starblitz12
12.11.2009, 17:47
Ich werd jetzt noch als Honorararzt Vertretungen machen und dann wahrscheinlich in die Schweiz gehen.

Antra1
24.10.2012, 17:38
FACHARZTPRÜFUNG OKTOBER 2012 München Blaek

Nachdem ich selber vor der Prüfung nur wenig über Prüfungsfragen in München gefunden hatte war ich sehr froh hier wenigstens ein paar Anhaltspunkte zu finden.
Deshalb schreibe ich hier jetzt meine Prüfung von heute gleich mal für die Nachfolgenden auf bevor ich es wieder vergesse.


3 Prüfer - 3 x Allgemeinmediziner aus München, Regensburg und aus ?

Ich wurde gefragt ob das Gespräch mitgeschnitten werden darf. Ich stimmte zu.
Also zunächst mal die Prüfer waren alle sehr sehr nett zu mir. Sie stellten keine gemeinen Fragen und halfen immer wieder auf die Sprünge. Ich hatte schon mehrere Wochen vorher angefangen zu lernen weil ich von vielen Prüflingen gesagt bekommen hatte dass es sehr viel Stoff ist. Ist es auch. Es ist teilweise zu verzweifeln.
Ich habe mich mit dem Buch von Klein vorbereitet, mir das Inhaltsverzeichnis vom Mader durchgelesen und jeweils ein paar Stichworte dazu geschrieben und später wiederholt. Zudem 50 Fälle Innere und das grüne Buch von Brandhuber Allgemeinmedizin was eigentlich für das Staatsexam gedacht ist.
Ich hatte zunächst mit dem Brandhuber angefangen den ich immer noch sehr gut finde. Als Einsteigerbuch sehr gut. Dann den Klein mit Nacharbeiten - in dem Buch sind aber teilweise Fehler enthalten. Zudem manchmal komisch geschrieben. Die 50 Fälle Innere sind vielleicht entbehrlich aber in Kürze die wichtigsten Fälle abgehandelt - ich fands gut.
Der Mader ist als Buch kaum zu lesen weil man am Schluss nichtweiss was er einem sagen will.
Im Harrold habe ich art Hypertonus, ACS und Insuffizienz , Asthma, COPD, Diabetes nachgelesen.
Das hört sich viel an und ist auch viel. Ich hatte vor einer Prüfung noch nie so das Gefühl gehabt so wenig zu wissen obwohl man viel getan hat. Entsprechend aufgeregt war ich.

1. Frage: Bild von 2 nackten Beinen. Älterer Pat gibt Schmerzen in beiden Knien an. Rechts mehr. Ich fing an mit Ortho Sachen - Knie und fügte hinzu - evt ist das re bein dicker - Thrombose. Das wars dann auch wohl ... Diagnostik - Th ... dann Pat bekomtm zudem schlecht Luft. Ich DD - LE natürlich aber auch Pneumonie ...
LE wars. Notfall Behandlung. Ich hab dann die Stadieneinteilung erklärt und hab alles gesagt. Er wollte noch was ... rumgeredet ... nun ja es war die Tatsache dass ich wohl vergessen hatte Notarzt zu erwähnen. War mir irgendwie klar gewesen ...

Dann Sonobild von einem Querschnitt Oberbauch Benennung Gefässe, Aorta, V lienalis mit Pankreas. Man sah den Ductus p. - ist das normal. Nee natürlich nicht dann was ich da dran noch sehe. War ne echoreiche Anlagerung ... ich Kalk ... chron. Pankreatitis war wohl ok

Bild von altem Mann der auf die Stirn gefallen ist. Man weiss nicht wie. Synkope wohl ... Hinweis Menschen fallen nicht einfach so auf die Stirn also wohl Synkope.
Was beachten . Ursachen Synkope - bei kardial - welche HRST - welche VHF.
Therapie VHF - Rhythmuskontrolle und Kardioversion.
Indikation Kardioversion - Zeitdauer und linker Vorhof und Kammer dicke. s. checkliste

Einteilung nach welcher Klassifikation CHAD2 score - erklärung punkte und ab 2 Marcumar

Erklärung Schallköpfe mit MHZ welcher für welche Organe. Warum mit Erklärung mit Schall wie weit gehts rein. Tiefe Töne mit Bass gehen weiter ... die Erklärung stand in einem Sonobuch Grundkurs welches sehr gut ist

Oft wird auch A,B,M Mode und auch Artefakte gefragt wie Vorprüflinge gesagt hatten.

Dann nächster Prüfer - alle Ekzeme von Kinderkrankheiten. Erst Bild eines Hand Mund Fuss Syndroms. Erreger
Dann alle anderen Auch ... im Brandhuber super beschrieben. Incl 3 tage Fieber und Ringelröteln , Inkubationszeit , Ansteckend etc Behandlung

Dann EKG von einem alten Vorderwandinfarkt mit R Verlust von V1-6 und ST Hebund in V2 und 3. Aneurysma. War nicht ganz einfach.
Sonst wurde wohl Delta Welle gefragt, Hinterwandinfarkt akut.

Das war meine Prüfung also nicht schlimm.

Themen anderer Prüflinge: Tonaudiogramm, Sono Gallenstein und Harnblasen Ca, art Hypertonus - Auslöser und Medikamente NSAR, Cortison, Pille
Neue Antikoagulation Pradaxa, Xarelto
Neue Antidiabetika DPP 4
Behandlugn ACS,
Bandscheiben vorfall mit Reflexen, Dermatome etc.
Tollwut Biss - IG wohin
hierzu unbedingt die STIKO LEItlinien nachlesen komplett

DEGAM Leitlinien nachlesen - ist nicht so viel.
So viel Kraft jetzt für alle die da jetzt noch durchmüssen.
Es ist viel Stoff aber sie fragen wirklich Basics nichts Komisches.

sittingdoc
22.12.2012, 14:24
Mir hat dieser Thread bei der Prüfungsvorbereitung geholfen und scheint eine der wenigen sinnvollen Suchergebnisse im Internet zu sein. Also will ich mal etwas der Hilfe zurückgeben.

Prüfungsvorbereitung: Mader, Jobst, Klein... alle nach der Hälfte abgebrochen. Sinnvoll schien letztlich der Jobst zu sein, wenn man den initialen Ausflug in die Medizinstatistik ignoriert und eine aktuelle Auflage wählt (hatte nur eine ältere). Vorbereitungszeit 14 Tage, Termin kam etwas überraschend zusammen mit unserem ersten Sohn. Die Kombination kann ich nur bedingt empfehlen. Die o.g. Bücher sind sicher nicht schlecht, wenn man Zeit dazu hat. Ansonsten kann ich rückblickend die Degam-Leitlinien und NVLs empfehlen. Z.B. NVL COPD und Asthma, Empfehlungen zur Diabetestherapie der akdae (cave Glitazone). Und natürlich einen aktuellen Herold.

Prüfung: 2 AfAs, 1 Prof als Vorsitzender, der nichts Wesentliches beitrug. Da ich viele orthopädische Patienten behandle, hab ich mich nicht so recht drauf vorbereitet. Und soll ich weiterreden... eigentlich hätte ich aus der Abiprüfung lernen sollen. 2/3 der Prüfung leitliniengerechtes Vorgehen/Therapie bei Rückenschmerz. AGVs usw. Nach meinem Gefühl habe ich ziemlich rumgestammelt obwohl es ein wirklich dankbares Thema ist und er nicht in die Tiefe fragte. Hätte so gern Dermatome und Reflexe präsentiert. Dann Impfungen, unvollständiges Impfbuch (seiner Tochter) vorgelegt. Letzte Impfung vor 5 Jahren. Was würde man heute impfen, wenn sie sich nun mit 13 Jahren vorstellt. Impfkontrolle, humorale/zelluläre Immunität. Sehr in die Tiefe gefragt. Dringend STIKO inkl der Texte, wobei der Impfkalender sicherlich zum Bestehen reicht. Für den 2. Prüfer blieben noch 10 Minuten. Wenig Zeit für Herzinfarkt (neuer LSB bei 39jährigen) mit Notfallbehandlung, EKG mit allerlei diffusen Veränderungen Richtung Linksherzbelastung (abwartendes Offenlassen bei unklaren Beschwerden), Zeichen der Rechtsherzbelastung im EKG erklären und kleinen Sonoausdrucken mit Zeichen fortgeschrittener Niereninsuffizienz (Ursachen:Analgetikanephropathie, wollte Phenacetinniere hören,DM,GN,PN...), KorkenzieherGB, etwas Anatomie. Insgesamt tatsächlich kollegiales Gespräch. Interessant war eine Antwort in die ich 2 konträre Fakten packte und der Prüfer zustimmend die richtige wiederholte.
Und nun wünsche ich allen Kollegen, die es noch vor sich haben viel Glück und nette Prüfer, die auch den Unterschied zwischen Realität und Leitlinie kennen.

Lernstress
15.04.2013, 15:51
habeHabe jetzt auch nur zwei Wochen Vorbereitungszeit, unerwartet ;((((. Hilfeeeee......

Saphira80
04.11.2013, 21:22
So...
Als Dank für diesen sehr hilfreichen Thread hier meine Prüfung zur Fachärztin für Allgemeinmedizin:

Kleidung: ich nenne es mal Business-Kleid in schwarz, der Vorsitzende und der 2. Prüfer im Anzug ohne Krawatte, der 1. Prüfer in Jeans, Jacket (glaube ich)
Vorbereitungszeit: den Termin habe ich 3 Wochen vorher erfahren, richtig gelernt habe ich aber nur 14 Tage, am Wochenende und nachmittags (vormittags gearbeitet).
Vorbereitungsmaterial: Dieser Thread (Themen herausgesammelt), Leitlinien der Degam (alle in der Kurzversion) ein Teil der NVL (schwierig zu lesen), das neue Buch "Der Prüfungsguide Allgemeinmedizin" (wirklich gut!), und am Tag vor der Prüfung noch die "50 Fälle Allgemeinmedizin" überflogen (auch sehr gut, solltet ihr mehr Zeit für einplanen als 1 Tag, sehr gut zum Selbstvertrauen tanken und Lernzielkontrolle).

Prüfung:
Entspanntes Klima (soweit möglich), es wurde gleich gesagt, dass nur praxisrelevante Dinge gefragt werden.

Prüfer 1:

1. Frage:
EKG einer bis dato unbekannten Patientin, seit 1/2 Jahr Atemnot, jetzt akut schlimmer, 1-2 Schachteln Zig/d
Im EKG ein Rechtsschenkelblock ("warum genau ist das ein RSB?" genaue Terminologie), Sättigung bei ca 80, was tun?
Rechtsherzbelastung, erhöhte Thromboseneigung, schlechte Sättigung, war mir bei einer Pat. die ich nicht kenne zu heikel, ich habe sie zum Ausschluss einer Lungenembolie eingewiesen.
"OK, können Sie so machen, am nächsten Tag steht die Patientin wieder in der Praxis, sie wurde schon entlassen. Warum wurde sie entlassen?" "Nun, vermutlich wurde in der Spiral-CT und durch D-Dimere eine LE ausgeschlossen". "Richtig, was hat sie statt dessen, was machen Sie jetzt?" Eine Lungenfunktionsprüfung. Richtig. Was sehen Sie da? Eine COPD...
Detaillierte COPD-Therapie mit allen Stufen, Präparatenamen (2 pro Gruppe lernen), Verhaltensmaßnahmen insb. Rauchreduktion. Hatte ich gründlich gelernt, war ok.

2. Frage: Ultraschall:
Was gibt es für Schallköpfe (Sektor, Linear, Konvex), wofür (Kardiologie, Schilddrüse, Abdomen), was noch (Stabsonden für Gyn und Prokto, Endosonographie, z.B. TEE); Wo liegt der Unterschied (unterschiedliche Eindringtiefe und Auflösung, hohe MHz Zahlen für die oberflächlichen Strukturen, niedrige für tiefer gelegene Organe). Hatte ich gut gelernt, ging gut.

3 Ultraschalluntersuchungen mit jeweils der Blase im Längs- und Querschnitt:
1) Blasentumor (breitbasig, nicht wie ein Polyp)
2) Balkenblase mit einer Art breiten Septe ("das ist doch aber viel zu dick für eine Septe. Das ist eine Muskelschicht"). Wusste ich nicht (immer noch nicht), ich hab beschrieben was ich sehe.
3) Blasenkatheter mit Ballon in einem Schnitt und Schlauch im anderen
Nicht direkt geflutscht, war aber ok.

Prüfer 2 (Prof. Klein, der Autor u.a. des "50-Fälle" Buches) am Laptop, Bilder via Beamer an die Wand.

Frage 1)
Diese Patientin (Bild einer dicken Frau) kommt zu Ihnen und sagt "ich kann mich nicht mehr sehen"
Ziemlich detailgetreu der Fall aus seinem Buch, das ich ja nur überflogen hatte. Folgeerkrankungen Adipositas (DM, Gelenkschäden, etc.), welche Therapien gibt es? Diät und Sport, Medikamente (zwei, mit Präparatename und Wirkmechanismus) alternativ OP durch Magenteilresektion (übernehmen die Kassen ab einem BMI von 40). Bisschen ge-scherze weil ich gesagt habe schwimmen wäre ein geeigneter Sport, mir aber nicht vorstellen konnte, dass diese Patientin in ein Schwimmbad gehen würde.

2. Fall:
Hundebiss in die Hand, Bild einer Phlegmone (nicht Erysipel an der Hand). Therapie: bei solchen Bildern KH-Einweisung und handchirurgische Sanierung zur Vermeidung einer Funktionsminderung, sonst Schiene, Antibiose, Reinigung, wurde nur noch ganz kurz angeschnitten.

Dann musste ich raus, drinnen wurde eifrig diskutiert bis ich doch noch ein bisschen nervös wurde (wie sich herausstellte aber gar nicht über meine Prüfung), dann wieder hereingeholt, Urkunde und Gratulationen bekommen, gefragt ob ich die Praxis meines Vaters in München übernehme oder ob ich nicht vielleicht zu einem Umzug aufs Land zu bewegen wäre, ich habe mich für das Gespräch bedankt - fertig.

Zusammenfassung: Ich war jahrelang von einer leichten Prüfung ausgegangen, die war es mit der richtigen Vorbereitung dann auch tatsächlich. Ich wusste nicht alles, hab recht lang gebraucht (fast 40 min!), war aber alles nicht schlimm, nette Atmosphäre.

Sich die Leitlinien vorher schon durchzulesen wäre sicher gut gewesen, so ging es aber auch.

Viel Erfolg! Ist ein ziemlich geiles Gefühl danach ;)

Saphira80
04.11.2013, 21:23
Nachtrag: Prüfung in München!

mimi108
13.02.2016, 20:00
Hallo! Ich habe jetzt meine Prüfungstermin bekommen und Frage mich ob es noch mehr Möglichkeiten gibt an Prüfungsprotokolle zu kommen. Hat jemand Tipps? Bekommt man eigentlich vorher noch die Namen der Prüfer? Bei mir stand nichts dabei.

arbeiter79
16.02.2016, 03:26
Was ist das für ein Facharzt, Innere und Allgemeinmedizin, gibt's den heute noch?

Einige der Fragen finde ich schon heftig.

Peter_1
16.02.2016, 12:25
Was ist das für ein Facharzt, Innere und Allgemeinmedizin, gibt's den heute noch?


Geplant war irgendwann mal bundesweit den Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin zu etablieren statt des alten Allgemeinmediziners, bzw. des hausärztlichen Internisten. Nachdem diese Facharztbezeichnung in vielen Ländern ÄKs und auch durch die Proteste der Fachgesellschaften nie bundesweit umgesetzt wurde (sondern nur in einigen Bundesländern) ist diese Facharztbezeichnung zumindest in Hessen nicht führbar, auch wenn es auf der Urkunde steht, stattdessen darf ausschliesslich die Facharztbez. Allgemeinmedizin geführt werden Wie es in anderen Bundesländern aussieht weiss ich nicht.. Mit anderen Worten:der Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin ist der Facharzt für Allgemeinmedizin. so weit so klar?
Ziel war auch irgendwann mal sich nur noch mit dieser FAbez. hausärztlich niederlassen zu dürfen, auch das ist mittlerweile Geschichte.
Ich habe das Gefühl nur mit der allgemeinmed. WB-ordnung sind solche Kapriolen möglich (gefühlt auch die am häufigsten geänderte WBO und die von ÄK zu ÄK am meisten divergierende).