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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ausbildung, aber welche?



tinibini
01.04.2009, 19:32
hey,
ich möchte, auf Grund meines 2,3er Abi, noch eine Ausbildung vor dem Studium machen, werde mich aber trotzdem bei der ZVS bewerben. Welche Ausbildung wird mich denn am meisten auf das Studium vorbereiten? Momentan überlege ich zwischen einer Ausbildug zur Physiotherapeuthin oder zur Rettungsassistentin. Ich habe gehört dass man in der Ausbildung zur Physio. sehr viel lernt, aber eben nicht lernt mit Stress etc. umzugehen, wie es bei einer Ausbildung zur Rettungs. der Fall wäre.
Hat jemand Erfahrungen mit den beiden Ausbildungen? Würde mich auf Antwort sehr freuen, da ich mich doch bald mal entscheiden muss, auch wegen dem KPP.
LG, Christina

Mr. Pink online
01.04.2009, 20:13
Grundsätzlich würde ich dir zu einer Ausbildung raten, bei der du dir auch vorstellen könntest in dem entsprechenden Beruf zu arbeiten. Denn keiner kann sagen wie die Auswahlkriterien in einigen Jahren sind. Um die nötigen Wartesemester zusammenzubekommen musst du womöglich so oder so noch 2 Jahre arbeiten. Die Ausbildung nur als Studiumsvorbereitung zu sehen, das ist wahrscheinlich nicht der richtige Weg, denn wichtiger ist es, dass du die Zeit nicht als unangenehm empfindest!

tinibini
01.04.2009, 20:43
...danke für die schnelle Antwort!
lieb wären mir ja beide Ausbildungen, nicht aber dass bei den Unis, welche eine Ausildung bepunkten, die eine Ausbildung besser ankommt, als die andere. dass z.B. Rettungsassistentinnen lieber gesehen werden, als eine Physiotherapeutin.:-nix
weiß jemand, wie lange man ungefähr mit einem abi von 2,3 warten muss, ich weiß dass es keine bekannte Regel von der ZVS gibt, aber pauschal lassen sich schon einige Semester zusammentragen, oder?
Da hätte ich noch eine Frage...vor kurzem hab ich irgendwo gelesen, dass höchsten 2 Jahre zwichen dem abgeleistetn KPP und dem Studiumbeginn liegen dürfen. Kann das sein?
LG

Flovo
01.04.2009, 20:45
Hey.

Zu der Arbeit als Physio kann ich dir leider nicht viel sagen, jedoch ein bisschen was zu dem RA-Dasein.... ;)

Okay, also prinzipiell empfinde ich eine Ausbildung als Rettungsassistent als durchaus empfehlenswert. Du erlernst Fähigkeiten, die dir im späteren Studium mit Sicherheit behilflich sind, lernst mit Stress umzugehen (nicht in der Schule, aber im Anerkennungsjahr) und hast, denke ich zumindest, im Studium später einfach schon einen kleinen Routinevorsprung. Da ich selber noch kein Medizinstudent bin, kann ich sooooo viel dazu jedoch nicht sagen. Will mir da nichts anmaßen.

Das medizinische Fachwissen, welches du in der RettAss-Ausbildung erlernst, würde ich jedoch nur als "Tropfen auf dem heißen Stein" betrachten. Wenn man sich die Curricula anschaut, wird das auch recht gut deutlich. :)

Jedoch muss man natürlich auch unterscheiden wo man die Ausbildung macht. Es gibt leider keinen deutschlandweiten Standard und die Qualität der Schulen liegen teilweise sehr weit auseinander.

Von der reinen Qualität der Ausbildung her hatte ich bisher immer das Gefühl, eine Ausbildung zum Krankenpfleger ist die "bessere". Einheitlicheres Curriculum und eine bessere Anerkennung auf Bundesebene. Außerdem findet man als Krankenpfleger/in auch immer nochmal leichter einen Aushilfsjob. In vielen größeren Unistädten wird der RTD von der Feuerwehr besetzt und dort ist es tendenziell schwieriger als Aushilfe reinzurutschen.

Hoffe ich konnte dir ein wenig helfen. LG,

Flo

leofgyth77
01.04.2009, 20:46
ja, es gibt da ne regelung...ob es jetz 2 oder 3 jahre sind, kann ich nich mehr genau sagen...und auf der station, auf der du dein kpp abgeleistet hast, müssen mindestens 20 betten sein und bei einer aufteilung müssen es mindestens immer 30 tage sein! (also 30 30 30 oder 30 60 ....)
am besten schaust du einfach mal auf die homepage von den unis, die dich interessieren und schaust wegen den ausbildungen nach! wird ja immer aufgelistet für was man nen bonus bekommt.
bekommt man für beides nen bonus machen die da bestimmt keine unterschiede! den bonus bekommst du auf jeden fall, und zwar immer den selben! (also nich für physio 0,1 und für retassi 0,3 oder so).
viel erfolg bei der entscheidung (:

tinibini
01.04.2009, 21:06
Ach mist! Ich hatte gehofft, dass das nicht stimmt mit den 2 Jahren. Also wird es so sein, dass wenn ich kein Studienplatz bekomme, wie es höchstwahrscheinlich der Fall sein wird und im November die Ausbildung anfange, werden meine 9o Tage KPP davor gar nich anerkannt?:-((
Dann kann ich wohl nur noch hoffen, dass ich in den nächsten zwei Jahren einen Platz bekommen werde oder ich habe Glück und die Ausbildung zur Physiotherapeuthin zählt als vollständig abgeleistetes KPP, was allerdings bestimmt nicht hinhaut:-nix
@ Flo: Krankenschwester habe ich mir auch überlegt, aber da ist der Zug leider schon abgefahren und ich will das restliche Jahr einigermaßen sinnvoll verbringen. Tendiere wohl eher zu Physiotherapeuthin, da es anscheinend doch leichter ist, mal einen Aushilfsjob zu bekommen.
LG

Mr. Pink online
01.04.2009, 21:10
Ich denke du musst damit rechnen, dass du vor den erforderlichen Wartesemestern keinen Platz bekommst. Deshalb macht es auch wirklich keinen Sinn jetzt schon das KPP abzuleisten. Wahrscheinlich bekommst du später sowieso was gut geschrieben für deine Ausbildung.

tinibini
01.04.2009, 21:13
Ja aber was soll ich denn in der Zeit zwischen den USA und dem Ausblidungsbeginn im November machen? Da sammel ich doch lieber schon ein paar Erfahrungen, auch wenn sie mir nicht angerechnet werden und wenn ich keine Lust mehr habe, hör ich eben auf und such mir einen Job!;-)

Mr. Pink online
01.04.2009, 21:17
Ja klar, wenn du aus Interesse etwas in ein Krankenhaus schnuppern möchtest, dann gibts nix besseres als ein KPP.

Dem ein oder anderen ist dabei allerdings auch schon die Lust am Medizin studieren vergangen. Allein deshalb ist es empfehlenswert möglichst früh da Erfahrungen zu sammeln.

Roke
01.04.2009, 21:46
Hi, ich kann bisschen was zu den Ausbildungen sagen.

Als erstes mal zu Physio:
Du musst dich zwischen einer staatlichen und privaten Schule entscheiden.
Privat kostet ca. 400 Euro pro Monat. Staatlich ist kostenlos.
Ich weiß halt nicht, ob eine staatliche in deiner Nähe ist oder nicht.
Zum Inhaltlichen:
Du lernst sehr viel über die Bewegungsapparat, sowie Nerve etc.
Weiterhin ist die Krankheitslehre auf einige wenigen Gebieten gut.
Zur Arbeit: Geringes Gehalt (außer selbstständig), bei geregelten Arbeitszeiten.

Dann zum RA:
Ich würde als erstes an deiner Stelle mir einen FSJ Platz suchen und den RS machen. Vorteil: du bekommst den RS bezahlt (ca. 1200 Euro) und bekommst in diesem Jahr ca. 300 Euro monatlich. Weiterhin werden dir die als RS geleisteten RTW und NEF Stunden später von den zu leistenden Stunden beim RA abgezogen.
Dann RA Ausbildung auf einer Schule: 3 Monate Crashkurs und 3 Monate Praktikum im KH, dann Staatsexamen. Anschließend ein Jahr Praktikum auf einer Wache, eventuell verkürzt (siehe RS).
Bezahlte Praktikumsplätze für das Anerkennugsjahr sind rar gesät.
Weiterhin gibt es bei den Schule sehr große Unterschiede, von gut bis grottig.
Manche Schule handhaben es sogar so, man bezahlt mehr Geld und bekommt dafür den RA geschenkt.
Will man als RA eine Stelle haben, braucht man oft Glück bzw Vitamin B.
Deshalb rät es sich ein FSJ in einer soz. Orga zu machen, um eventuell an Annerkennungsjahrstelle und Arbeitsplatz zu kommen.
Gehalt: naja eher Aufwandsentschädigung als RA. Arbeitszeit 48 h pro Woche Schicht, jedes 2. Wochenende Dienst.
Arbeit als RA: Man lernt gut mit Stress und Notfällen umzugehen.
Weiterhin lernt man viele praktische Sachen: Umgang mit Patienten Anamnese, Zugang legen, etc.

So hoffe, mein Beitrag hilft etwas weiter.
Würde ich nochmal eine Entscheidung treffen müssen, würde ich eine Krankenpflege-Ausbildung machen, danach versuchen in die Anästhesie bzw auf die Intensiv zu kommen und dort zu arbeiten. Hilft einem später auch beim elternunabhängigen Bafög weiter!

schmuggelmaeuschen
01.04.2009, 22:06
es gibt ja noch mehr.... Krankenpflege, MTA, BTA, .....

leofgyth77
02.04.2009, 09:33
hey, nutz die zeit zwischen usa und ausbildungsanfang sinnvoll!
verbring viel zeit mit deinen freunden, probier neue sachen aus, lern ne sprache oder so (:
bei physio lernst du eh schon viel für anatomie und so...also gönn dir ein bisschen freizeit, wenns geht reise noch ein bisschen!
das kpp kannst du ja dann später ableisten, und als physio wirst du eh viel praktika im krankenhaus haben (so ist das zumindest bei nem freund von mir, der grad die ausbilung macht)

tinibini
02.04.2009, 11:59
...ich weiß, dass es noch andere Ausbildungen gibt, aber Physio. würde mich dann doch am meisten interssieren.
Ich kann aber doch in der Zeit bis November nicht nichts machen. In LA werde ich wohl schon lange genug Ferien machen:-party und außerdem habe ich im November ja auch schon bald wieder Weihnachtsferien:-angel. Wenn mir das KPP kein Spaß breche ich eben ab. Für meine FReunde werde ich abends immer noch Zeit haben.
...danke aber für die vielen Antworten!!
LG

tpa
02.04.2009, 18:14
Die Ausbildung nur als Studiumsvorbereitung zu sehen, das ist wahrscheinlich nicht der richtige Weg, denn wichtiger ist es, dass du die Zeit nicht als unangenehm empfindest!

Das kann ich nur unterschreiben.

Klar ist es wichtig, die Wartezeit mehr oder weniger sinnvoll zu überbrücken. Denk dabei aber auch an dein eigenes Seelenheil und stelle sicher, dass du ein genuines Interesse an diesen Ausbildungen hast.
Ich habe mich entgegen meinen Neigungen und in der naiven Annahme, es handle sich dabei um eine Art kleines Medizinstudium, für eine Krankenpflegeausbildung entschieden.
Seit dem Ende der Ausbildung habe ich mich zwar ziemlich gut mit dem Job arrangiert (befinde mich nun auch im Endspurt, was die Wartezeit angeht), aber in den drei Jahren habe ich über weeeeeite Strecken wirklich ziemlich gelitten. Don't let that happen to you ;-)

Doc Martini
02.04.2009, 22:34
Ich denke, dass jede Ausbildung letztendlich seine Vorteile haben wird.
Bei der Physiotherapie ist es ganz klar die gute anatomische Vorbildung.

In der Krankenpflege (die ich auch mache) bekommt man, wenn man sich nicht ganz doof anstellt und viel nachfragt, schon unheimlich viel mit in Sachen Symptome, Diagnose. Man lernt sich ins Stationsleben einzufügen und ich behaupte, dass man auch später auf der Station ganz anders angesehen/angesprochen wird, wenn man mal im Smalltalk mit den Pflegenden im Nebensatz sagen kann, dass man auch die Ausbildung gemacht hat.
Auf vielen Stationen besteht, wenn es nicht stressig ist, die Möglichkeit sich Untersuchungen oder Operationen anzugucken. Ich war beispielsweise in meinem 2. ambulanten Einsatz in einer Klinik für ambulante Operationen. Ein anderer ambulanter Einsatz bei uns ist auf dem RTW oder in der Kinderarztpraxis.

Ich denke, dass man das KH viel besser kennen lernt, vor allem viele Stationen und du kannst vorher schon sagen: Dieser Bereich interessiert mich, dieser überhaupt nicht. Ein Phsyio oder ein MTA kommt nicht in die Psychiatrie. Da hast du in der Krpfl.-Ausbildung einfach Vorteile.

Als ich damals vor der gleichen Entscheidung stand war jedoch am wichtigsten, dass ich meine Zeit sowohl sinnvoll, als auch möglichst billig überbrücken wollte, da das Studium noch teuer genug wird und in der Krpfl-Ausbildung bekommst du ein relativ gutes Gehalt, als Physio oder MTA soweit ich weiß nicht.


Aber ganz ehrlich: Am besten machst du das, was dich am meisten interessiert. So oder so wird eine Phase kommen in der du denkst: "Ach *******, wäre ich doch jetzt am studieren...";-)

Hardyle
07.04.2009, 13:40
Ich kann nur so viel sagen, meine Schwester macht derzeit die Physiotherapie-Ausbildung und ist im 3. von vier Jahren. Wenn ich sehe, was sie alles lernt, dann muss ich echt sagen, das ist schon fast ein kleines medizinisches Grundstudium - also sie hätte auch bei mir in den Erstsemestervorlesungen sitzen können (wenn man mal überlegt, dass die Physioausbildung in fast allen anderen Ländern sogar ein Studiengang für sich ist!)! Habe mir von ihr einige Bücher fürs Studium ausgeliehen ...
Sie hat alle Grundlagen in Anatomie, die Krankheitslehre, sie hat die Grundlagen in Physik und Physiologie und dann natürlich noch einiges praktisches darüber hinaus. Praktikum im KH musste sie - glaube ich - auch machen, natürlich kein so langes und mittlerweile leistet sie ihre physiotherapeut. Praktika auch im KH oder Kurkliniken ab.

Die Ausbildung ist ja meist zweigeteilt. Bei ihr ist es die Masseurausbildung (2 Jahre, am Ende mit Anerkennungsjahr) + die Zusatzausbildung zur Physiotherapeutin (noch mal 2 Jahre). Je nach Schule gibt es da unterschiedliche Kombinationen, manche bieten z. B. auch med. Sportlehrer, Gymnastiklehrer oder ähnliches in der Grundausbildung an.
Großer Nachteil sind eben die Kosten. Wenn ich es noch recht weiß, dann gibt es nämlich staatliche Schulen hauptsächlich in Bayern und die meisten andern sind alle privat. Meine Schwester zahlt derzeit rund 250 € im Monat an Schulgeld (mit Stipendium der Schule). Verdienen tut man später nicht viel und auch mit nebenher jobben ist nicht so viel, da häufig Praktika in den Ferien abgeleistet werden müssen (so zumindest bei ihr).
Aber, wenn du es dir leisten kannst, ist es eine wirklich tolle, anspruchsvolle Ausbildung, was ich so mitbekomme ...

Voegelchen
18.04.2009, 13:58
Ich habe nach dem Abi eine Ausbildung zur Rettungsassistentin gemacht. In erster Linie, weil es mich interessiert hat und in zweiter Linie, weil ich Wartezeit überbrücken wollte und drittens, weil ich mich noch beruflich orientieren wollte. Damals war ich mir noch nicht sicher, ob ich Medizin oder Chemie studieren wollte.....

Mir hat die Ausbildung sehr sehr viel Spaß gemacht. ich war auf einer guten Schule und bei Interesse und einigem nachbohren konnte man auch einiges mehr als den Pflichtstoff lernen. Im praktischen Jahr (und in den gut 3 Jahren beruflicher Tätigkeit) habe ich aber auch gemerkt, dass dieses Wissen nur päsent bleibt, wenn man engagiert ist und sich mal das eine oder andere Fachbuch zur Hand nimmt. In der Praxis braucht man davon bei uns recht wenig (--> Stadtrettung - Durchschnittlich 10 Minuten Transportzeit, da wird "draußen" weniger medizin gemacht, da wir schnell im KH der Maximalversorgung sind.).

Was ich aber auf jeden Fall für Vorteile aus der Ausbildung gezogen habe sind: a) berufliche Orientierung: Ich weiß, dass ich Medizin machen will!!!! und b) Ich habe Erfahrung im Umgang mit krnakne/alten/schwerverletzten/sterbenden menschen und ich habe Erfahrung im arbeiten unter Druck/Stress und ich habe schon lebenswichtige Entscheidungen treffen müssen.

Aber nicht zu vergessen: Die RA-Ausbildung ist ein Zuschussgeschäft (Schule ist teuer) und man verdient (fast) nix! :-(