Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Sache mit den Crepes
Folgende Situation:
Ihr habt Hunger und müsst zwischen folgenden Optionen wählen.
Option 1: Ein Schinken-Käse-Crepe
Ihr esst gerne herzhaft. Blöderweise müsst ihr Euch das Crepe an einem Stand kaufen, zu dem ihr etwa 2 km laufen müsst. Ihr wisst, dass das Crepe euch lieblos auf einem Pappteller serviert wird. Und ihr müsst es alleine essen. Außerdem ist es sehr viel teurer als die süße Variante und ob es wirklich so gut schmeckt, wisst ihr auch nicht. Weil einige Leute behauten, der Besitzer der Bude sei ein Depp und die Qualität seiner Waren nicht die Beste. Diejenigen, die seine Crepes gegessen haben, sind allerdings zufrieden (v.a. aber, weil sie nicht gerne süß essen).
Jedenfalls macht es euch satt und ihr denkt, vielleicht könnt ihr später ja noch ein süßes Crepe essen.
Option 2: Das Nutella-Crepe
Oder ihr entscheidet euch gleich für das süße Gericht. Ein Stand um die Ecke, günstiger als die herzhafte Variante, wunderschön dekoriert mit leckeren Obststücken auf einem Porzellanteller.
Aber ihr wisst, dass es euch nur kurz satt macht und ihr danach kein herzhaftes Crepe mehr essen könnt, weil der Besitzer des Ladens für Schinken-Käse-Crepes seine Pforten schließt. Also könntet ihr nur ganz weit weg irgendwo im JWD die herzhafte Variante kaufen.
Viele Leute, die diese Option wählten, sind damit ganz zufrieden, leiden aber gelegentlich unter Bauchschmerzen.
Ihr wisst natürlich auch, dass die süße Verführung dick macht und auf Dauer keine befriedigende Option ist, so dass ihr dann evtl danach auf einen Döner zurückgreifen müsst, wenn man nicht mehr süß essen will.
Also, was tun? ;-)
Wem das alles zu kompliziert ist: Es geht um zwei grundlegend unterschiedliche Stellenangebote. Beide haben ihre Vor- und Nachteile und sind eben so unterschiedlich, wie die zwei o.g. Optionen. :-))
edit: Das nächste Mal schreibe ich "Pfannkuchen", dann muss ich nicht nachsehen, ob man "Crepes" oder "Crepe" schreibt. Man möge mir die Fehler nachsehen.)
Kackbratze
05.04.2009, 09:34
Ich würd die nachhaltigen Crepes nehmen.:-meinung
Falls Du chirurgische Crepes willst, wir haben alles im Angebot (süss und herzhaft) bei guten Preisen und exzellenter Bedienung...;-)
Falls Du chirurgische Crepes willst, wir haben alles im Angebot (süss und herzhaft) bei guten Preisen und exzellenter Bedienung...;-)
Das süße Crepe ist ein chirurgisches Crepe. :-))
Vielleicht sollte ich die Sache mal aufklären:
2 Stellenangebote - Chirurgie (süß), Patho (herzhaft).
Die Patho ist einige Kilometer entfernt und ich müsste mir ein Auto kaufen. WIe die Weiterbildung ist, steht noch in den Sternen, da in der Abteilung gerade alles umstrukturiert wurde.
Ich bin kein großer Freund von Stationsarbeit und intensivem Patientenkontakt, daher hat die Patho ein großes Plus.
Außerdem sind die Stellen recht rar und wenn ich diese Stelle nicht nehmen sollte, sind meine Chancen auf ein Anstellung zu einem späteren Zeitpunkt natürlich stark gemindert.
Vorteilhaft ist natürlich auch die geregeltere Arbeitszeit. Blöderweise bin ich ein Mensch mit vielen Hummeln im .... in der Hose und kann mich furchtbar schlecht langweilen.
Die Chir kenne ich aus dem PJ und es hat mir richtig viel Spaß gemacht, auch wenn es manchmal viel zu meckern gibt und es anstrengend war. Immerhin hab ich mich nicht gelangweilt. Ich bin liebend gerne im OP, die Leute sind extrem nett und mir wurde schon mehrfach von Herzen nahe gelegt, doch dort anzufangen (auch vom Chef).
Die KLinik ist zu Fuß in 15 min erreichbar, also müsste ich mir kein Auto kaufen.
Tja, aber Stellen in der Chir gibts wie Sand am Meer, also könnte ich doch immer wieder versuchen, einen Fuß in die Chir zu bekommen.
Es soll demnächst Schichtdienst eingeführt werden und durch intensiven "Arbeitskampf" der Abteilung sind 2 zusätzliche Stellen frei geworden, wovon eine mir gehören soll.
Ich grübel seit Wochen und immer, wenn ich mich denke mich für die Patho entschieden zu haben, bekomme ich die Chir wieder schmackhaft gemacht.
Bensona!
05.04.2009, 10:11
Kann Dir keiner die Entscheidung abnehmen.
Kann Dir keiner die Entscheidung abnehmen.
Vielen Dank für den sinnvollen Beitrag.
Ich erwarte nicht, dass man mir die Entscheidung abnimmt. Ich möchte Meinungen dazu hören. Wie es übrigens in einem Diskussionsforum üblich ist. Wenn du nicht mehr dazu zu sagen hast, lass deine Kommentare doch einfach sein.
Bensona!
05.04.2009, 10:23
Bleib doch freundlich =)
Ich würde eher zur Chirurgie gehen. 1. näher bei Dir Zuhause (besser zur Freizeitplanung, man spart doch wirklich Zeit damit, mehr Zeit für Sport, Freunde und allgemein Freizeit) 2. Chirurgie a->besseres Fach, abwechslungsreicher als Mikroskopgucken(meine Meinung) b-> sehr gefragt, es gibt einen akuten und langfristigen Chirurgenmangel. Immerhin gehört Geldverdienen dazu und bei unserer Wirtschaftskrise diese Zeit, auch der sichere Arbeitsplatz. 3. du kennst die Station, die Mitarbeiter und kamst gut in PJ und Famulatur mit ihnen klar. Ausserdem wollen sie dich, soll heissen, du wirst dort wohl rein passen.
Bleib doch freundlich =)
Ich würde eher zur Chirurgie gehen. 1. näher bei Dir Zuhause (besser zur Freizeitplanung, man spart doch wirklich Zeit damit, mehr Zeit für Sport, Freunde und allgemein Freizeit) 2. Chirurgie a->besseres Fach, abwechslungsreicher als Mikroskopgucken(meine Meinung) b-> sehr gefragt, es gibt einen akuten und langfristigen Chirurgenmangel. Immerhin gehört Geldverdienen dazu und bei unserer Wirtschaftskrise diese Zeit, auch der sichere Arbeitsplatz. 3. du kennst die Station, die Mitarbeiter und kamst gut in PJ und Famulatur mit ihnen klar. Ausserdem wollen sie dich, soll heissen, du wirst dort wohl rein passen.
Ich war doch nicht unfreundlich. ;-) Vielen Dank für die Meinung. Bin ja nur auf der Suche nach Argumenten, die mir noch nicht klar waren.
Ob jemand gerne ins Mikroskop schaut oder nicht, ist ja Geschmacksache.
Das Argument bzgl des sicheren Arbeitsplatzes ist wichtig, geb ich dir recht.
Ich weiß jedenfalls von der Chirurgie, dass die Weiterbildung geregelt ist und ich den OP-Katalog recht schnell voll hätte.
Bei den derzeitigen Bedingungen kannst Du Dir ruhig ein günstiges Auto kaufen, wobei zu Fuß zur Arbeit schon was hat.
Respekt, daß Du Patho in Erwägung ziehst, hat langfristig bestimmt Perspektive, würde ich der Aussicht auf 85% Stationsarbeit und 10% OP und 55% Dienste auf jeden Fall vorziehen.
Für mich müsste die Sache mit der Weiterbildung aber stehen, mindestens zwei Jahre sollten es schon sein.
P.S.: Und ja, Mikroskop is tatsächlich Geschmackssache, meiner wär es nicht. (Soll unterstreichen wie objektiv ich die Frage beantwortet hab ;-))
Du wolltest doch schon lange Patho machen? Hat sich das jetzt grundlegend geändert? (kann ja sein, ich hab meine Wahl ziemlich spät noch mal in Frage gestellt und mich dann anders entschieden und bin sehr zufrieden) Oder liegt es an den Makeln der anderen Stelle? Wenn der Chef n Depp ist, ist das natürlich ein nicht unbedeutender Nachteil...hmmmh. Und Du kennst das Haus auch nicht vom PJ oder so -aber warst schon beim Vorstellungsgespräch? Was für einen Eindruck hat das Ganze da auf Dich gemacht?
Die Entscheidung kann Dir natürlich wirklich niemand abnehmen, und man darf sich glaub ich nicht zuuu viel reinreden lassen, aber andere sehen wiederum andere Aspekte. Wie ist das z.B. mit Freunden, die Dich ja viel besser kennen als wir, was meinen die spontan?
Ich persönlich würde ja erstmal mit Patho anfangen.
1. Du wolltest das eigentlich machen.
2. Die Stellen sind rar, jetzt hättest Du eine.
3. In der Chirurgie würdest Du später auch eine Stelle bekommen (wer sagt Dir, daß nicht vielleicht auch später in dem gleichen Haus, wo Du jetzt auch eine Stelle bekommen könntest? Chefs nehmen gern bekannte Gesichter, auch später noch)
4. 30-45 min Arbeitsweg sind annehmbar
5. Solltest Du bei Patho bleiben wollen, kannst Du später wechseln (mit ein bißchen mehr Berufserfahrung stehen einem mehr Stellen offen) an ein näheres, besseres Haus
6. Der bequeme Weg ist nicht immer der beste.
7. Manchmal doch ;-)
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Viel Glück jedenfalls bei der Entscheidung! :-top
BIst du sicher, dass es schwierig ist in der Patho eine Stelle zu kriegen? Bei uns höre ich immer nur von den Pathologen, dass sie viele Stellen nicht besetzt kriegen. :-nix
Habe auch sonst eher immer von großem Bedarf aus der Patho gehört. :-nix
Achja um zur finanziellen Seite noch was anzumerken, nach dem was ich gehört habe, werden sehr viele FÄ Pathologie übertariflich bezahlt, weil ein so großer Mangel besteht. Aus der Chirurgie wäre mir das bisher nicht bekannt, da kommen halt nur Extragelder aus den Diensten dazu, sind aber auch stressig.
unter berücksichtigung der von dir erwähnten argumente wäre meine entscheidung ganz klar: patho !!!
war selbst in einer sehr ähnlichen situation, habe mich nach langem hin und her für die "herzhafte" version entschieden, die in meinem falle "oralchirurgie" heisst - es hat sich als absolut richtig erwiesen.
im leben gibt es meist zwei wege: den einfachen - und den richtigen.
icespeedskatingfan
05.04.2009, 12:58
Der große Vorteil von Patho ist, das die Patienten die Klappe halten - das ist ein unbedingtes Argument für dieses Fach.
Hach, habe mich damals NICHT in meiner geliebten Patho beworben (3 Jahre Doktorarbeit als Kellerkind) sondern bin aus Liebe[-::-] in eine andere Stadt gezogen um dort in der Inneren wahnsinnig zu werden.
Dabei war es in der Patho soooooo gut!:-heul
Danke schon einmal für die vielen Antworten!
Die Chirurgie ist so etwas wie eine "heimliche Liebe" von mir, aber nur im OP stehen geht ja leider nicht. Und ich habe schon massive Probleme mit der Arbeit auf Station.
Wahrscheinlich werde ich mich wirklich für das "Herzhafte" entscheiden, weil es mir langfristig einfach die besseren Perspektiven bietet. Es ist familienfreundlicher, es lässt sich mit Privatleben vereinbaren usw...
Die Chirurgie reizt mich nur für eine gewisse Zeit, den FA würde ich nicht anstreben.
Wahrscheinlich hat sich mit dieser Aussage jede weitere Diskussion erübrigt. :-))
Außerdem finde ich Bildchen-gucken toll, das habe ich auch während einer 1-monatigen Patho-Zeit festgestellt.
Wenn nur nicht das chirurgische Team so toll wäre und ich bisschen Sorge habe, in der Patho nur alleine zu arbeiten.
Aber wo gibt es schon den perfekten Job?!
Fazit: Das Schinken-Käse-Crepe hat also deutlichen Vorsprung und Deko ist nicht alles beim Nutella-Crepe. ;-)
Mein Senf dazu:
Es ist super, wenn das Team toll ist. Aber irgendwann kann sich auch der Effekt abnutzen, sprich: Leute kommen, Leute gehen, es muss nicht auf Dauer so ein tolles Team bleiben. Dir stehen noch so viele Jahre Arbeit bevor, da geht es letztenendes meiner Meinung nach darum, dass es Dir Spass macht, und zwar nicht in erster Linie, WER da mit Dir arbeitet, sondern WAS Du machst (natuerlich ist es auch wichtig, dass die Chemie mit den Kollegen einigermassen passt, aber weisst Du, wo Du in 10 Jahren bist? Es kann doch auch sein, dass Du aus irgendeinem Grund wegziehen musst).
Also ich wuerde an Deiner Stelle Patho machen. Wie andere schon gesagt haben: Jetzt hast Du die Stelle in Deinem Traumfach. Wenn sich die Klinik als Alptraum rausstellt, kannst Du immer noch wechseln, dann hast Du schliesslich einen Fuss in der Tuer und schon Erfahrung, etc.
Letztenendes geht es um Dich, Dein Leben, Deine Karriere, im Grunde ist jeder alleine, Du kannst Dich echt nicht darauf verlassen, dass das tolle Team immer so gut bleibt. Und auch wenn's im Op Spass macht, viel Stationsarbeit wirst Du auch haben.
Also, meine Meinung: Patho. :-meinung
Relaxometrie
05.04.2009, 15:03
Hach wie einfach ist es, anderen zu raten. Ich stehe selbst ja auch vor der Entscheidung, ob (für Allgemeinmedizin) erst noch ein bißchen Chirurgie, oder erstmal den Innere-Wahnsinn anzutreten.
Aber in Deinem Fall finde ich es leicht: Patho
Da gibt es nicht soooo viele Stellen. Jetzt hast Du eine, kannst das Fach also testen. In der Chirurgie wirst Du wahrscheinlich immer leicht eine Stelle finden. Sollte sich die Pathostelle als nicht das Richtige erweisen, kannst Du problemlos in die Chirurgie wechseln. Andersrum zu wechseln ist wahrscheinlich schwerer, weil es einfach nicht so viele Möglichkeiten gibt, in der Pathologie unterzukommen.
Kackbratze
05.04.2009, 15:14
Hmm, insgesamt ist die Patho schon besser, wenn man sowieso interesse hat.
Gerade in der Chirurgie ist auch ein gewisses "pathologisches Grundwissen" wichtig. Ausserdem hilft es ungemein, wenn man weiss, wie man am besten Präparate schon im OP "zubereitet", dass das Ergebnis möglichst aussagekräftig ist!
ehem-user-02-08-2021-1033
05.04.2009, 15:41
Die Patho ist einige Kilometer entfernt und ich müsste mir ein Auto kaufen.
Das sollte kein K.O.-Kriterium sein.
Schließlich planst du deine berufliche Zukunft und da muss man manchmal auch Opfer bringen. :-) :-meinung
Dr. Pschy
05.04.2009, 16:30
Seh ich genauso. Willst du als arbeitende und damit Geld verdienende Ärztin nicht sowieso auf Urlaub etc. fahren? Kann mir kaum vorstellen, dass man es langfristig ganz ohne Auto aushält. Und bei den derzeitigen Konditionen...
Ganz klares vote für Patho.
Letztenendes geht es um Dich, Dein Leben, Deine Karriere, im Grunde ist jeder alleine, Du kannst Dich echt nicht darauf verlassen, dass das tolle Team immer so gut bleibt. Und auch wenn's im Op Spass macht, viel Stationsarbeit wirst Du auch haben.
Also, meine Meinung: Patho. :-meinung
Das stimmt leider, v.a. in der Chirurgie ist die Fluktuation sehr ausgeprägt.
Die Sache mit dem Auto:
Da habt ihr auch alle recht. :-)) Irgendwann werde ich mir eins kaufen müssen und nun bin ich schon 6 Jahre ohne Auto ausgekommen.
Hach, Patho ist schon ein tolles Fach. Sich diese eigene kleine Welten unter dem Mikroskop anzusehen hat was. Obduktionen sind nicht immer schön, aber sie gehören eben zum Fach. Wie die Stationsarbeit zur Chirurgie.
Sehr interessant finde ich, dass - obwohl fast niemand die Pathologie als Fachgebiet für sich auserkoren hat - hier die Meinungen fast einstimmig FÜR die Patho sind.
Das bezeugt doch, wie objektiv ihr seid! :-top
Wie oft höre ich: "Boah... Patho? Naja, einer muss es ja machen!"
Feuerblick
05.04.2009, 17:12
Nachdem ich selbst weiß, wie es ist, auf die zweite Wahl ausweichen zu müssen, weil im Wunschfach gerade keine Stellen frei sind, kann ich dir auch nur zu Patho raten.
Zum einen, weil es ja anscheinend dein Wunschfach ist. Zum anderen, und das halte ich für wichtiger, weil deine Möglichkeiten bei Nichtgefallen in die Chirurgie zu wechseln sehr viel größer sind als aus der Chirurgie in die Patho zu kommen. Und wegen eines indiskutablen Chefs fachintern zu wechseln ist wesentlich einfacher, als von außen einen Fuß ins Fach zu bekommen!
Und wenn du schon sagst, dass Stationsarbeit nicht dein Ding ist, dann wirst du vermutlich in der Chirurgie keine große Freude haben.
Kauf dir ein nettes kleines Auto und geh in die Patho. Zumal der Vorteil der näheren Arbeitsstelle bei zu erwartenden massigen Überstunden dir sicher nicht mehr Privatleben bescheren wird als die geregelten pathologischen Arbeitszeiten. :-meinung
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