PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bin ich unnormal?



Seiten : [1] 2

nole
06.04.2009, 12:06
Hallo Medi-Learn Mitglieder!
bin neu hier und habe jetzt schon eine ganze Zeit lang mitgelesen.

Ich stelle mir dir Frage, ob ich als Medizinstudent unnormal bin?
D.h. ich habe generell wenig Lust auf jegliche praktische Tätigkeit während meines Studiums.
Alle anderen drängeln sich immer, wenn es mal was praktisches zu lernen gibt, aber mir macht es einfach wenig Spaß.
Erst recht nicht wenn ich daran denke in den OP zu müssen und dort etwas praktisches machen zu müssen....

Also die Theorie finde ich höchst interessant und bereue auch nicht das Studium, aber wieso finden alle Praktika so super?
Ich würde lieber lernen, als im KH ein Praktikum absolvieren zu müssen.

Geht es jmd genauso?

Welche Möglichkeiten kennt ihr, um euch vor solchen Sachen (Bsp. OP) zu drücken?

Hypnos
06.04.2009, 12:11
Hallo Medi-Learn Mitglieder!
bin neu hier und habe jetzt schon eine ganze Zeit lang mitgelesen.

Ich stelle mir dir Frage, ob ich als Medizinstudent unnormal bin?
D.h. ich habe generell wenig Lust auf jegliche praktische Tätigkeit während meines Studiums.
Alle anderen drängeln sich immer, wenn es mal was praktisches zu lernen gibt, aber mir macht es einfach wenig Spaß.
Erst recht nicht wenn ich daran denke in den OP zu müssen und dort etwas praktisches machen zu müssen....

Also die Theorie finde ich höchst interessant und bereue auch nicht das Studium, aber wieso finden alle Praktika so super?
Ich würde lieber lernen, als im KH ein Praktikum absolvieren zu müssen.

Geht es jmd genauso?

Welche Möglichkeiten kennt ihr, um euch vor solchen Sachen (Bsp. OP) zu drücken?


Völlig normal. Dir stehen sämtliche Wege für eine erfolgreiche Karriere im Bereich Theorie und Geschichte der Medizin offen.:-nix

Muriel
06.04.2009, 12:11
Frage vorweg: Wie siehst Du Deine Zukunft später im Berufsleben? Denn davon hängt ja nun auch ab, inwiefern es mehr oder weniger "wichtig" für Dich ist, Spaß an vielen praktischen Tätigkeiten zu haben.

icespeedskatingfan
06.04.2009, 12:11
Welche Möglichkeiten kennt ihr, um euch vor solchen Sachen (Bsp. OP) zu drücken?

grobschlägiger Tremor der Hände!!!

hottentotte
06.04.2009, 12:17
grobschlägiger Tremor der Hände!!!

... der sich nach Alkoholeinnahme bessert... ;-)

nole
06.04.2009, 12:25
Frage vorweg: Wie siehst Du Deine Zukunft später im Berufsleben? Denn davon hängt ja nun auch ab, inwiefern es mehr oder weniger "wichtig" für Dich ist, Spaß an vielen praktischen Tätigkeiten zu haben.

Also ich dachte nunmal auch deswegen, dass ich mir ein alternatives Berufsfeld suche. Public Health z.B.

Du meinst, es macht dir Spaß, wenn du weißt das du es später brauchst?
Naja was ist wenn du etwas schon später gern gemacht hättest, aber du merkst nur die Theorie an dem Beruf macht dir Spaß??

An alle lustigen Leute, ich mein es ernst :-nix

Muriel
06.04.2009, 12:39
Ich meine, wenn Du jetzt z.B. denkst "Mensch, die Pharmakologie oder Labormedizin finde interessant, das wäre ein Feld, in dem ich mir gut vorstellen könnte, später zu arbeiten", dann wäre es völlig egal, wenn Du im OP keine Motivation aufbringst und nicht zu den Kommilitonen gehörst, die stolz möglichst laut, damit auch alle es mitbekommen (ach, was habe ich diese Idioten geliebt ;-)) nach den Semesterferien von ihren famulaturbedingten ZVK-Heldentaten auf der ITS berichten. Wenn Du allerdings meinst, dass z.B. die Anästhesie eigentlich doch ein tolles Fach wäre, dann ist es relativ kontraproduktiv, wenn Du Dich scheust, praktisch am Patienten tätig zu werden.

check
06.04.2009, 12:42
wow mir gehts ähnlich, nur das die Theorie für mich eher ok als "höchst interessant" ist.

Bisamratte
06.04.2009, 12:45
Da bist du nicht der erste, dem es so geht. Manchmal hat man durchaus schon ein schlechtes Gewissen, wenn das überschäumende Interesse der lieben Kommilitonen einen nicht so recht anstecken will …

Wo soll denn die Reise beruflich mal hingehen?

icespeedskatingfan
06.04.2009, 12:55
Warte doch erst mal bis zum PJ ab- jetzt ist es einfach noch zu früh die Weichen zu stellen.
Ich wäre auch am liebsten in der Patho geblieben, weil ich "Patientengespräche" gehasst habe (oder wenigsten Anästhesie, da halten die meisten auch die Klappe) aber es hat sich dann gelegt und die Reise ging woanders hin.
Aber wenn Du Tipps im "sich drücken" oder "verdrücken" brauchst, kannst Du dich gerne bei mir melden:-)- auch ernst gemeint.

Hez
06.04.2009, 13:03
Warte doch erst mal bis zum PJ ab- jetzt ist es einfach noch zu früh die Weichen zu stellen.


Und dann? Im PJ feststellen, dass der ganze Käse einem nicht liegt?
Wenn man mal so weit gekommen ist, dann macht man das Studium auch noch fertig und geht in die Patho. ;-)
Sonst bin ich der Meinung, dass man möglichst früh seine Schlüsse ziehen und gehen sollte.
Was ist denn zb mit Biomedizin/molekulare Med/Medizinische Informatik?
Es gibt allerdings ganz viele Möglichkeiten, sich nach dem Studium anderweitig auszutoben. Man muss halt nur irgendwie die Klausure, Famus, das PJ, unzähliche BEs und Braunülen, Streber-Kollegen und Patienten überstehen. Ach ja, das Physikum und das HEx nicht zu vergessen.
Und dann ist man schon Arzt. :-))

nole
06.04.2009, 13:13
Da bist du nicht der erste, dem es so geht. Manchmal hat man durchaus schon ein schlechtes Gewissen, wenn das überschäumende Interesse der lieben Kommilitonen einen nicht so recht anstecken will …

Wo soll denn die Reise beruflich mal hingehen?

Beruflich bin ich mir noch nicht ganz sicher, aber ich denke nicht in die Richtung Facharzt. Das würde sich für mich nicht lohnen (Preis-Leistung :-dagegen ;-))

Ich kann die Kommilitonen auch nicht nachvollziehen, wenn sie statt 1 Monat gleich paar Wochen länger machen, oder einfach mal zwischendurch 2 Wochen im KH was man gar nicht angerechnet bekommt...

Denke nicht das sich das bis zum PJ ändert, denn so denke ich schon seit der Vorklinik. Mir hat es nie sonderlich Spaß gemacht im Präpkurs selber zu schneiden. Zuschauen und lernen war dagegen super!
Genauso die gesamte Vorklinik. Die hat mir sehr Spaß gemacht, war theoretisch und andere haben immer drüber geflucht, aber ich fands super!
Allerdings wäre Forschung nichts für mich :-nix
Klinik ist auch vom Lernen gut, aber leider soviele Praktika.....

Wie war eure Vorklinik?
Sicher werdet ihr mich für verrückt halten....


@check: Habe deinen Hilferuf gelesen, denke wenn du später nichts mit Gesundheit im weitesten Sinne zu tun haben willst, dann würde ich eher abbrechen...
Wenn du es ok findest, kann man sicher bei den Famulaturen was einfaches finden und schon bist du im PJ....

stoertebecker
06.04.2009, 15:35
...einfach nur ein theorethisch versierter Mensch. Einstein hat auch nie in seiner Freizeit Bomben gebaut - doch aufgrund seiner theoretsichen Erkenntnisse gibt es Atombomben und GPS- Satelliten. Lass dich nicht unterkriegen - denn das Fundament der Praxisi ist und bleibt die Theorie!

LG

Jeannychen
06.04.2009, 16:30
Nein, bist du nicht.
Während der ganzen Klinik habe ich auch immer versucht die praktische Übungen und Praktika zu umgehen. Ich konnte mir Labormedizin, Pathologie oder Radiologie gut vorstellen. Mein Motto war "Patient geh weg, ich komme". Ich wollte auch nur Fachbereiche wählen, wo ich keinen oder wirklich nur ganz wenigen Patienten-Kontakt habe.

Dann kam PJ - und ich musste mit dem von mir meist gehasstem Fach anfangen: Innere. Ich dachte immer nur, Augen zu und durch. Dann bin ich in einem sehr netten KH gelandet, wo die Ärzte noch Spaß und Interesse am Lehren haben. Nach dem Inneren-Tertial hat sich meine Meinung geändert und jetzt kann ich mir außer nur theoretischen Fächern auch andere vorstellen.

Für dich ist es das Wichtigste, zu klären: warum studierst du gerade Medizin? - und wenn du dir die Frage ehrlich beantwortest, findest auch einen Bereich, wo du mit deinem Medizinstudium weiterkommst - und das muss nicht immer mit Patienten zu tun haben.:-)

nole
06.04.2009, 20:46
Für dich ist es das Wichtigste, zu klären: warum studierst du gerade Medizin? - und wenn du dir die Frage ehrlich beantwortest, findest auch einen Bereich, wo du mit deinem Medizinstudium weiterkommst - und das muss nicht immer mit Patienten zu tun haben.:-)

Ich glaube ihr habt das Missverstanden.
Patientenkontakt finde ich eigentlich ganz schön, nur das praktische Arbeiten eher nicht. Also mit Patienten reden, sogar untersuchen ist gut.
Ok untersuchen ist auch schon was praktisches, aber für mich noch ok.
Aber sobald dann Sachen wie OP Hakenhalten,Nähen, Gipsen, Intubieren (an Puppen) usw. dazukommen habe ich null Bock.
Wo hingegen das für andere ein Traum ist :-nix

Laborarbeiten sind irgendwie langweilig, Pipette aufziehen...Pipette leermachen usw...

Wie habt ihr euch denn nun vor sowas drücken können?

check
06.04.2009, 21:16
Nole check mal dein PM

Feuerblick
06.04.2009, 21:58
@Nole: Warte erst mal ab. Ich habe mir im Studium (und teilweise noch im PJ) in den für mich sowieso nicht interessanten Fächern auch immer alle Mühe gegeben, mich vor Praktischem zu drücken. Nähen hab ich im PJ gelernt (wenn man von den Schweinefüßen im Nahtkurs mal absieht), Haken halten fand ich nur interessant, weil man zuschauen konnte bei der OP und das Punktieren von Aszites oder sonstigen Dingen war für mich eher immer uninteressant bis Horror. Da habe ich meinen wissbegierigen und blutrünstigen Kommilitonen gerne den Vortritt gelassen. Nur in meinem Wahlfach (welches ich ja heute auch als Assistentin ausübe) habe ich mich an Dinge getraut, die ich in anderen Fächern nicht gemacht hätte.
Mach dir also keinen Stress, such dir ein nettes und interessantes Fach aus und du wirst sehen, dass dir dabei die praktischen Dinge auch Spaß machen. :-meinung

Nasus
06.04.2009, 23:58
Hallo Nole,
ist das denn bei Dir vor allem Desinteresse oder auch Angst bzw. Respekt,
in einen Menschen hinein zu stechen, zu schneiden etc.?
Also ich habe mich in Famulatur und PJ auch weitgehend vor allzu invasiven Eingriffen gedrückt. Zugänge legen habe ich erst im PJ wirklich gelernt (!) und kann das jetzt trotzdem zufriedenstellend. Genäht habe ich nur im OP am narkotisierten Patienten, das hatte mir sogar etwas Spaß gemacht, aber nicht ne Platzwunde in der Ambulanz oder so.
Man kann sich schon ganz gut drücken. Vor allem deshalb, weil Du gleich 3 andere Kollegen haben wirst, die sich drum reißen, den Patienten zu punktieren etc.
Natürlich sind invasive Eingriffe manchmal unerlässlich, sinnvoll und wichtig. Aber ich gehöre zu der Fraktion, die die ihre Patienten später selbst möglichst wenig manuell-invasiv behandeln will. Ich bin nicht so der Handwerker-Typ und hatte Respekt bis manchmal Bammel, aber bei den Sachen, die ich lernen oder können muss, habe ich auch gemerkt, das mit Übung sehr viel geht.

nole
07.04.2009, 00:35
Hallo Nole,
ist das denn bei Dir vor allem Desinteresse oder auch Angst bzw. Respekt,
in einen Menschen hinein zu stechen, zu schneiden etc.?

Natürlich sind invasive Eingriffe manchmal unerlässlich, sinnvoll und wichtig. Aber ich gehöre zu der Fraktion, die die ihre Patienten später selbst möglichst wenig manuell-invasiv behandeln will. Ich bin nicht so der Handwerker-Typ und hatte Respekt bis manchmal Bammel, aber bei den Sachen, die ich lernen oder können muss, habe ich auch gemerkt, das mit Übung sehr viel geht.

- bin ich auch total nicht-invasiver Typ wie du
- macht mir Blutabnahme, Braunüle legen nicht viel aus
- Gewisse Angst jmd zu verletzen ist sicher da, will auch nicht das mich jmd sinnlos sticht oder pausenlos an mir übt ;-)

Denk es geht in die Richtung Theoretiker, dem praktische Sachen einfach nicht so zusagen ...

Aber habe mich nunmal sehr gewundert, dass viele immer so schwärmen was sie alles machen durften und wie toll es doch war...:-???

check
07.04.2009, 01:34
Hallo Nole,
ist das denn bei Dir vor allem Desinteresse oder auch Angst bzw. Respekt,
in einen Menschen hinein zu stechen, zu schneiden etc.?
Also ich habe mich in Famulatur und PJ auch weitgehend vor allzu invasiven Eingriffen gedrückt. Zugänge legen habe ich erst im PJ wirklich gelernt (!) und kann das jetzt trotzdem zufriedenstellend. Genäht habe ich nur im OP am narkotisierten Patienten, das hatte mir sogar etwas Spaß gemacht, aber nicht ne Platzwunde in der Ambulanz oder so.
Man kann sich schon ganz gut drücken. Vor allem deshalb, weil Du gleich 3 andere Kollegen haben wirst, die sich drum reißen, den Patienten zu punktieren etc.
Natürlich sind invasive Eingriffe manchmal unerlässlich, sinnvoll und wichtig. Aber ich gehöre zu der Fraktion, die die ihre Patienten später selbst möglichst wenig manuell-invasiv behandeln will. Ich bin nicht so der Handwerker-Typ und hatte Respekt bis manchmal Bammel, aber bei den Sachen, die ich lernen oder können muss, habe ich auch gemerkt, das mit Übung sehr viel geht.


Trifft für mich auch zu. Angst/Respekt ist eine gute Beschreibung dafür.