kleinerFrosch
18.04.2009, 13:53
Hallo ihr Lieben,
nachdem ich schon eine ganze Weile still in diesem Forum mitlese, schreibe ich heute meinen ersten Eintrag. Ich habe einige Fragen bzgl. der Befunddokumentation in der Augenheilkunde und hoffe, dass mir hier vielleicht jemand weiterhelfen kann. Hier gibts ja die ein oder andere Augen-Expertin (und natürlich auch Experten).. ;-)
Im Rahmen meiner Doktorarbeit bin ich u.a. damit beschäftigt, den Verlauf von Visusveränderungen und GF-Einschränkungen von Patienten mit RP zu analysieren. Jetzt aber zu meinen Fragen:
1. Der Visus wird in den Akten zB folgendermaßen angegeben:
RA: -0,75 komb./ -0,75 / 115°= 0,3
Also 0,3 ist der Visus cum correctione, die Zahlen davor beziehen sich auf die Brillenglasstärke, bzw. die Achse oder? Wofür steht die Abk. komb.? Manchmal steht auch hinter dem Visus ein p, zB 0.3p. Was bedeutet denn das? Und wofür steht ein "add. +3,0", werden da 3,0 dpt aufaddiert? Und wenn ja, wie und warum?
2. Neben dem monokularen Visus, brauche ich für meine Untersuchungen auch den binokularen Visus. Bei manchen Untersuchungen steht er auch dabei, ziemlich oft finde ich aber leider nur den Visus für RA und LA. Theoretisch sollte der binokuläre Visus doch bei jeder Visusbestimmung mit untersucht werden, oder?
3. Dann noch eine grundsätzliche Frage: Mich sträubt der Gedanke, den korrigierten Visus von Patienten im Verlauf zu beobachten. Der Visus s.c. kann sich ja ziemlich eindeutig verschlechtern, durch geeignete optische Hilfsmittel aber lange auf einem durchaus akzeptablen Niveau gehalten werden, oder? Ich gebe in meiner Exceltabelle natürlich immer auch die Stärke der Brille an, aber wie vergleicht man solche werte denn am geschicktesten?
4. Fast vergessen: Wenn ich das amerikanische Snellen Schema, also Visusangaben in Fuß in unsere Dezimalschreibweise umrechnen möchte, kann ich dann, wenn 20/20 = 1.0 analog rechnen, dass zB 20/80 = 0.25 ? Das ergibt irgendwie keinen Sinn, wenn ich mir die Einteilung der "Impairment Classes" basierend auf der ICD-9-CM anschaue: Da wird jemand mit 20/50 (wäre ja dann 0.4) der Kategorie "Near Normal Vision" zugeteilt. Und jemand mit einem Visus von 20/500, also 0.04 entspricht "profound low vision".. kann man das überhaupt bestimmen, einen Visus von 0.04 ?? Quelle: Guides to the Evaluation of Permanent Impairment: The Visual System, 5th Edition, 2001. AMA Guides.
*seufz* Ihr seht, ich habe keine Ahnung. :-blush Da man mir die Akten einfach in die Hand gedrückt hat, ich aber bis jetzt weder im Studium noch in Famulaturen mit Augenheilkunde in Berührung gekommen bin, kommt mir die Befunddokumentationdoch ein wenig spanisch vor. Die Lektüre des Grehn erwieß sich auch bei einem abendlichen Glas Wein leider nicht sehr aufschlussreich und mein Betreuer befindet sich im Urlaub.
Vielen Dank für eure Hilfe!
Viele Grüße
kleinerFrosch
nachdem ich schon eine ganze Weile still in diesem Forum mitlese, schreibe ich heute meinen ersten Eintrag. Ich habe einige Fragen bzgl. der Befunddokumentation in der Augenheilkunde und hoffe, dass mir hier vielleicht jemand weiterhelfen kann. Hier gibts ja die ein oder andere Augen-Expertin (und natürlich auch Experten).. ;-)
Im Rahmen meiner Doktorarbeit bin ich u.a. damit beschäftigt, den Verlauf von Visusveränderungen und GF-Einschränkungen von Patienten mit RP zu analysieren. Jetzt aber zu meinen Fragen:
1. Der Visus wird in den Akten zB folgendermaßen angegeben:
RA: -0,75 komb./ -0,75 / 115°= 0,3
Also 0,3 ist der Visus cum correctione, die Zahlen davor beziehen sich auf die Brillenglasstärke, bzw. die Achse oder? Wofür steht die Abk. komb.? Manchmal steht auch hinter dem Visus ein p, zB 0.3p. Was bedeutet denn das? Und wofür steht ein "add. +3,0", werden da 3,0 dpt aufaddiert? Und wenn ja, wie und warum?
2. Neben dem monokularen Visus, brauche ich für meine Untersuchungen auch den binokularen Visus. Bei manchen Untersuchungen steht er auch dabei, ziemlich oft finde ich aber leider nur den Visus für RA und LA. Theoretisch sollte der binokuläre Visus doch bei jeder Visusbestimmung mit untersucht werden, oder?
3. Dann noch eine grundsätzliche Frage: Mich sträubt der Gedanke, den korrigierten Visus von Patienten im Verlauf zu beobachten. Der Visus s.c. kann sich ja ziemlich eindeutig verschlechtern, durch geeignete optische Hilfsmittel aber lange auf einem durchaus akzeptablen Niveau gehalten werden, oder? Ich gebe in meiner Exceltabelle natürlich immer auch die Stärke der Brille an, aber wie vergleicht man solche werte denn am geschicktesten?
4. Fast vergessen: Wenn ich das amerikanische Snellen Schema, also Visusangaben in Fuß in unsere Dezimalschreibweise umrechnen möchte, kann ich dann, wenn 20/20 = 1.0 analog rechnen, dass zB 20/80 = 0.25 ? Das ergibt irgendwie keinen Sinn, wenn ich mir die Einteilung der "Impairment Classes" basierend auf der ICD-9-CM anschaue: Da wird jemand mit 20/50 (wäre ja dann 0.4) der Kategorie "Near Normal Vision" zugeteilt. Und jemand mit einem Visus von 20/500, also 0.04 entspricht "profound low vision".. kann man das überhaupt bestimmen, einen Visus von 0.04 ?? Quelle: Guides to the Evaluation of Permanent Impairment: The Visual System, 5th Edition, 2001. AMA Guides.
*seufz* Ihr seht, ich habe keine Ahnung. :-blush Da man mir die Akten einfach in die Hand gedrückt hat, ich aber bis jetzt weder im Studium noch in Famulaturen mit Augenheilkunde in Berührung gekommen bin, kommt mir die Befunddokumentationdoch ein wenig spanisch vor. Die Lektüre des Grehn erwieß sich auch bei einem abendlichen Glas Wein leider nicht sehr aufschlussreich und mein Betreuer befindet sich im Urlaub.
Vielen Dank für eure Hilfe!
Viele Grüße
kleinerFrosch