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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 1 A30/B2 Senkung Frakturrisiko



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jcw
21.04.2009, 15:54
Frau mit Wirbeleinbruch bei Osteoporose trotz Alendronat (postmenopausal)

Gemäß Karow/Lang von 2009 (Seite 709) gilt Raloxifen von den genannten Wirkstoffen als Therapie der ersten Wahl, Calcitonin ist nur von nachrangiger Bedeutung.

Daher tippe ich auf D - welche Argumente gibt es für Calcitonin (E) , welches gemäß stat. Auswertung und Medi-learn-Auswertung diie korrekte Lösung sein soll?

Jan

Robokopi
21.04.2009, 15:57
ich hab auch raloxifen

calcitonin ist meiner meinung nach bei tumorschmerzen angesagt.

wundert mich, das medi-learn die schon ausgewertet hat und E genommen hat.

selbst wiki gibt an


Raloxifen, ein Benzothiophenderivat, wird hauptsächlich in der Prophylaxe und Therapie der postmenopausalen Osteoporose verwendet. Es wurde eine signifikante Verminderung in der Inzidenz von vertebralen Frakturen, jedoch nicht von Hüftfrakturen nachgewiesen

Angel Oak
21.04.2009, 16:01
Wäre froh, wenn Du Recht hättest, aber im Klinikleitfaden ist es umgekehrt.
Raloxifen zur Prophylaxe, Calcitonin zur Therapie:-(

Abakus
21.04.2009, 16:03
Raloxifen ist kontraindiziert bei thrombembolischen Prozessen in der Anamnese... Ergo: E :-meinung

derstefan
21.04.2009, 16:03
hmm, hab in der Prüfung auch länger überlegt. Die Frau hat ja ne Thombose-Vorgeschichte.
Hab letzlich auch Ralox genommen, in der Hoffnung, das es nur am Knochen wirkt.
Laut Wikipedia gilt aber bei Nebenwirkungen:
"Gelegentlich: Venenentzündungen mit Venenverschluss (Thrombophlebitiden), Gefäßverschlüsse (Thrombosen), Venenthrombosen, Lungenembolien und Venenthrombosen in der Netzhaut des Auges, Leberwerteerhöhung (AST, ALT)."
Meine 2. Wahl wäre A:) Flourid gewesen...

sleuth
21.04.2009, 16:03
Eben, zur Senkung des Frakturrisikos, also doch prophylaktisch. RALOXIFEN

jcw
21.04.2009, 16:07
Oh, das wird's wahrscheinlich sein. Schade.

Jan

Livian
21.04.2009, 16:07
hmm, der 2009 Herold und die Rote Liste sagen, dass Teriparatid auch bei der komplizierten Form der osteoporose bei postmenopausalen Frauen zur Senkung gerade des vertebralen Frakturrisikos ist. Was ist denn dann mit Lösung B?
Ich würde zumindest gerne wissen, warum B falsch sein sollte :)

jcw
21.04.2009, 16:14
Mein Karow/Lang sagt, dass Teriparatid vor allem bei Männern mit Osteoporose indiziert ist (ebenfalls Seite 709), leider ohne weitere Begründung.

Jan

Livian
21.04.2009, 16:20
"Behandl. der manifesten Osteoporose bei postmenopausalen Frauen u. bei Männern mit einem hohen Frakturrisiko. Bei postmenopausalen Frauen wurde eine signifikante Reduktion der Inzidenz vertebraler u. extravertebraler Frakturen, aber nicht von Hüftfrakturen nachgewiesen."

Indikation laut roteliste.de.

Von daher klingt es zumindest nicht falsch..

Nasus
21.04.2009, 16:33
Raloxifen ist kontraindiziert bei thrombembolischen Prozessen in der Anamnese... Ergo: E :-meinung

Das war auch mein Gedanke, drum habe ich auch Calcitonin genommen.

Unregistriert
21.04.2009, 16:49
seh ich nicht so, calcitonin ist doch nicht suffizient bei schon vorhandenden brüchen und manifester osteoporose um einen knochenaufbau wieder zu fördern, höchsten zur schmerzhemmung, raloxifen ist KI. Meiner Meinung nach wäre auch B richtig, hab ich gekreuzt, die Medilearn Experten waren anderer Meinung (D). Was soll man machen ? Das IMPP stellt doch wirklich unglaubliche Fragen, wir sind keine Fachärzte !

cafe_manual
21.04.2009, 17:14
Ich glaube auch, dass es B ist, dieses parathormon-analogon

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Calcitonin hier was bringt, die wirkung ist zu schwach und die hauptindikation ist wie schon dargestellt Schmerztherapie und Hyperkalzämie...

und östrogen und raloxifen würd ich rausschmeißen wegen TVT

MEDI-LEARN
21.04.2009, 18:10
Habe auch lange überlegt und finde die Frage etwas unglücklich. Die Leitlinie zur Behandlung der Osteoporise (unter http://www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/034-003.htm#5) lässt aber eigentlich nur Calcitonin als Lösung zu, da Östrogen und Raloxifen tatsächlich kontraindiziert sind wegen der TBVT und die anderen Medikamente das ALLGEMEINE Frakturrisiko nicht signifikant senken...
Viel Glück & Erfolg weiterhin!!!!!!
Rieke

Unregistriert
21.04.2009, 18:38
ich bin denke auch dass das parathormon die richtige lösung ist!

siehe Herold osteoporose! parathormon hat klasse b evidenz, calcitonin gehört nur zur klasse c....

mab
21.04.2009, 18:46
naja, die leitlinie ist von ende 2003/anfang 2004.teriparatid wurde erst ende 2003 in deutschland zugelassen. seitdem ist es meines erachtens in vielen kliniken standard, noch vor calcitonin....
man schaue auch in UptoDate ----> dort findet man folgenden auszug:
Parathyroid hormone — (...) However, intermittent administration of recombinant human PTH (both full-length 1-84 or fragment 1-34) stimulates bone formation more than resorption, and is effective for fracture reduction in women with osteoporosis. This topic is reviewed in detail elsewhere. PTH is also effective in men with osteoporosis.

Calcitonin — A less popular choice for treatment of osteoporosis is nasal calcitonin, 200 IU/day. We prefer other drugs to calcitonin because of its relatively modest effect on BMD and weak antifracture efficacy compared with bisphosphonates and parathyroid hormone [28]. (See "Calcitonin in the prevention and treatment of osteoporosis").

Unregistriert
21.04.2009, 19:38
hallo,

hab mal die leitlinien zu osteoporose gegoogelt und folgendes gefunden:

http://www.dv-osteologie.org/uploads/leitlinien/Langfassung%20DVO%20Leitlinie%2011-05-06.pdf

da hat dann auf seite 317 das parathormon nen evidenzgrad von A bei wirbelkörperfrakturen und B für periphere brüche.

calcitonin dagegen nur evidenzgrad B, dafür aber bei frauen nach der menopause.. (seite 327)

lg, michi

Unregistriert
21.04.2009, 19:49
dann muss die frage beim impp zurückgenommen werden , bitte denkt auch mit mir daran beschwerde einzureichen - leitlinien sind zwar nett, wenn aber evidenzgrad A dafür gegeben ist, sollte das wohl ausschlaggebender sein

übrigens ist die o.g. Leitlinie Stand 06/2006 - nicht das ich hier rumunken will, dass kann aber nicht zum Nachteil für alle sein - ich plädiere für B oder D

Janny
21.04.2009, 21:23
Hallo Michi,

danke für das Heraussuchen einer wirklich guten Quelle zum Terliparatid!

Ich persönlich halte auch Teriparatid für richtig, zumal es ja gerade dem "aktiven" Knochenneuaufbau dienen soll, was im vorliegenden Fall - die vorwiegende Abbauhemmung durch Bisphosponate hat ja ganz offenbar nicht gereicht- sehr sinnvoll ist und eben grade für die Wirbelkörperfrakturen geignet ist.

Und noch eine Bitte: Auch diejenigen, die nicht Teriparatid, sondern Raloxifen (wohl sicher falsch) angekreuzt haben: Bitte auch mit ans IMPP schreiben, Hauptsache die Frage ist weg!

Über die Unangemessenheit der Frage äußere ich mich hier mal lieber nicht!

Haltet die Ohren steif morgen!

Unregistriert
22.04.2009, 07:50
Denke auch Teriparatid isses, soweit ich weiss is es das einzige von den angebotenen , was Evidenzgrad A hat im Gegensatz zu Calcitonin oder Fluor, und nich kontraindiziert ist wie Raloxifen.


Viel Glück heute!