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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 1 A105/B75 Medikation bei Erregungszuständen bei Demenz



prinz metal
21.04.2009, 18:47
laut medi-learn ist hier E) risperidon Mittel der Wahl.
meines wissens nach ist risperidon ein atypisches neuroleptikum, das hauptsächlich bei schizophrenie, aber auch in manischen phasen, eingesetzt wird...der einsatz bei demenz ist mir neu (aber man lernt ja nie aus)
chlorprothixen wird eher bei psychotischen oder bipolaren störungen eingesetzt...
diazepam würde ich bei einem älteren patienten auch eher vorsichtig einsetzen
perazin wird, soweit ich weiß, bei akuten psychotischen syndromen oder bei katatonie eingesetzt...
levomepromazin bei Erregungszuständen - aber doch auch eher in manischen phasen und bei psychotischen zuständen, oder?

aaaaaaaarrrrrghhhhh..... jetzt habe ich eigentlich jedes präparat nachgeschlagen - und kann immer noch nicht sicher sagen, ob medi-learn recht hat (und wenn ja, warum?) - oder was das impp hier von mir wollte...

Massmann
21.04.2009, 19:08
ich denke, was das impp wissen wollte, ist, daß risperidon als atypisches nl keine bzw nur wenige extrapyramidalen nw erzeugt, was bei dem patienten ja nur von vorteil ist...

Unregistriert
21.04.2009, 20:16
risperidon wird in der Psychiatrie bei dementen Patienten mit Erregungzuständen eingesetzt (0,5 - 1mg - glaub ich)

Unregistriert
21.04.2009, 20:16
Also ich dachte immer, niederpotente Neuroleptika (wie Levopromazin) sind Mittel der Wahl bei Demenz mit Erregungszuständen, zumindest wurde in PJ/Famulatur immer gerne Eunerpan benutzt. Benzos machen u.U. paradoxe Erregung bei Älteren, Clozapin ist wahrscheinlich wegen Agranulozytose nachteilig und kenne ich eher für Schizophrenie.
Extrapyramidalmotorische UAW sind eh nicht das Problem bei niederpotenten Neuroleptika, wahrscheinlich auch wegen der verbleibenden Lebenserwartung nicht wirklich relevant.

Antracis
21.04.2009, 20:16
Das Problem ist, dass Risperidon meines Wissens tatsächlich das Mittel der Wahl war, wenn die niederpotenten "typischen" Neuroleptika nicht mehr ausgereicht haben. Es gab dann allerdings in den letzten Jahren die Diskussion, ob es wegen möglicher kardiovaskulären Risikos sogar kontraindiziert sei bei älteren dementen Patienten. Es gab dazu sogar etwas im Arzneimitteltelegramm, hab aber leider nicht mehr genau im Kopf, wie da der Status ist. Die Frage könnte man sicher in ihrer Lösbarkeit anzweifeln.

Unregistriert
21.04.2009, 20:38
hallo,

auf wikipedia ist das arzneitelegramm verlinkt:

http://www.arznei-telegramm.de/html/2005_05/0505051_02.html

und da stehen dann die demenzen sogar als rel ki. ist aber wikipedia...

lg, michi

Unregistriert
21.04.2009, 21:43
hallo,

hier die leitlinien der neurologen für demenzen:

http://www.dgn.org/images/stories/dgn/leitlinien/LL2008/ll08kap_016.pdf

wenn man nach risperidon sucht, findet man da, dass es für erregungszustände zugelassen ist, zusammen mit haloperidol. andererseits kann man auch lesen, dass für errungszustände generell niederpotente nl in frage kommen (= levomepromazin).

lg, michi

Unregistriert
22.04.2009, 07:47
Moin,

also ich weiss dass Risperdal als einziges atyp. die Zulassung bei Erregungszuständen bei Demenz.

Natürlich könnte man auch Levomepromazin geben, aber es ist von den Nw's her problematischer (laut meinem damaligen Stationsarzt in der Psychiatrie) wegen leichten EPMS (Stürzten bei alten Leute auf der nächtlichen Wanderschaft) und anticholinerger Wirkung( inkl. Förderung deliranter Zustände)

Ausserdem könnte man neben Levomepromazin genauso gut Chlorprothixen geben von daher habe ich mich gegen die beiden entschieden und nach IMPP-logik mich für Risperdal entschieden.

Viel Glück heute!