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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 1 A71/B101 - Spätzeichen der Invagination



Florian Pietsch
21.04.2009, 22:30
Gefragt war, was am ehesten ein Spätzeichen der Invagination ist. Medi-Learn gibt als Lösung C an.

Im Fall-Text steht aber zum Kolon-Kontrasteinlauf folgendes:
"Regelrechte Kontrastierung des Rektums und des Sigmas mit komplettem Abbruch der Kontrastsäule bei NACHWEIS EINER DAS LUMEN OKKLUDIERENDEN STRUKTUR, die dringend verdächtig ist auf das Vorliegen einer SEHR TIEFEN INVAGINATION."

Die Invagination befindet sich im Spätstadium ("sehr tief"). Warum soll also nicht auch A richtig sein, da es ja zu einem Abbruch der Kontrastmittelsäule ( Abbruch bedeutet komplett zu, da geht nichts mehr durch) kommt.

Im leichten Stadium kommt ja noch Kontastmittel durch.

Blut am Fingerling ist aber auf jeden Fall richtig. Ich denke, die Art und Weise, wie das Kontrastmittel sich verteilt (Abbruch vs. spärlicher Durchlass) gibt einem auch Hinweise darauf, wie die Invagination einzustufen ist.

Kann mir da jemand weiterhelfen?
Danke. Viel Erfolg für morgen!

ThunderRoad
21.04.2009, 22:32
Nabent!

Ich kann deine Argumentationsweise absolut nachvollziehen und habe mich aus diesen Gründen auch für die entsprechende Antwort entschieden.

Mal sehen, was das IMPP draus macht!

MEDI-LEARN
22.04.2009, 10:00
Über diese Frage haben wir auch etwas gegrübelt. Allerdings ist in jeder Quelle betont, dass der himbeergeleeartige Stuhl DAS Spätzeichen ist.

http://www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/006-027.htm

Es wäre schon sehr unwahrscheinlich, wenn das IMPP nicht diese Antwort gemeint hat.

Viel Erfolg weiterhin
ML

Unregistriert
22.04.2009, 15:17
Der blutige Stuhl ist sicherlich ein Spätzeichen. Die fehlende Luft (dürfte doch durch Luftresoprtion durch die Darmschleimhaut bedingt sein) aber wohl auch.

Und vor allen Dingen: In der Fragestellung hieß es explizit: "welche der bei Lisa durchgeführten Untersuchungen" und in der Antwortmöglichkeit mit dem blutigen Stuhl hieß es dann "Blut am Fingerling" nach "rektaler Untersuchung"

In der Fallschilderung ist aber NICHTS davon zu lesen, dass da überhaupt jemand rektal untersucht hat!!!

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass das bei Säuglingen auch nicht nötig ist, denn an Kinderstuhl kommt man auch ohne das:

1. geht der Fäzes da in die Windel
2. beschleunigt Blut die Darmpassage auch noch, also erst recht Fäzes in Windel
3. Hat die kleine eine Analatresie gehabt und damit noch nicht einmal einen irgendwie vorhandenen Sphinkter, also erst recht permanent Stuhl in Windel.

Ausschlaggebend war für mich allerdingsl die fehlende Angabe in der Fallschilderung in Verbindung mit der Angabe von "bei LIsa durchgeführt" , ansonsten hätte ich sicherlich Blut angekreuzt.

Florian Pietsch
29.04.2009, 17:29
Ich habe die Frage nach dem Ausschlussverfahren beantwortet und da in den Untersuchungsergebnissen nichts von einer rektalen Untersuchung stand und die Frage aber eindeutig auf bei Lisa erhobene Befunde abzielte, habe ich mich für A entschieden.

Der Untersuchungsbefund bei B wurde mit Sicherheit auch nicht erhoben, da dies ein Hinweis auf eine Divertikulitis wäre.

Ich bin daher nach wie vor für A als richtige Lösung.

Purpurello
30.04.2009, 08:10
Naja, also in der Fallbeschreibung steht "Die 4 Mo alte Lisa wird wegen akuter rektaler Blutung (...) eingewiesen"

Ich denke, dass bei Verdacht auf eine rektale Blutung auf jeden Fall eine rektale Untersuchung erfolgte. Ein Mädchen kann außerdem auch aus der Scheide bluten und gerade weil das Kind eine Windel trägt, müssen diese beiden Ursprungsorte der Blutung gezielt abgeklärt werden (man sieht ja nicht, woher das Kind blutet, da vermutlich alles blutverschmiert ist).